Ein Bekannter von mir hat überraschend die Kündigung erhalten (ist momentan freigestellt und wird noch für ein paar Monate bezahlt, dann kommt ALG-I). Er hat sich deshalb bei der Arbeitsagentur gemeldet. Nun hat seine Betreuerin ihn gleich mal mit in die Jobbörse aufgenommen. Er muss die Daten selber vervollständigen, d.h. Bewerbungsmappe erstellen, eigene Fähigkeiten einschätzen (er ist Bauzeichner, leicht Ü50) und alles was dort abgefragt wird ausfüllen (ist für ihn alles andere als leicht, da er nicht sehr geübt ist im Umgang mit solchen Masken bzw. auch Windows nicht wirklich flüssig bedienen kann und sprachlich selber aufgrund seiner polnischen Herkunft auch in etwas gebrochenem Deutsch redet). Dann hat die gute Dame ihm auf den Weg gegeben beim nächsten Termin doch einen Office 2007 Kurs nachzuweisen. Sie hat ein paar Schlagworte auf einen Zettel geschrieben wie "e-learning" und "Zerfifikat". Nun meine Frage(n), wer bezahlt sowas eigentlich? Er selbst? Gibt es da besonders geeignete Kurse oder nimmt man einfach "was kommt"? Hat jemand diesbezüglich Erfahrung? All die Fragen die eigentlich an den Betreuer zu stellen wären (und dort beantwortet werden müssten) werden gewissermaßen mir jetzt gestellt und das ist alles andere als leicht die Situation hier richtig einzuschätzen und die richtigen Enpfehlungen zu geben, wie z.B. was gehört in die Masken alles rein (Zeugnisse, Empfehlungen etc.), welche Kurse belegen, wie die Schreiben gestalten usw. Ich kann nicht die Dame vom Amt ersetzen, will aber gerne helfen (soweit es meine Zeit zulässt). Wie macht man das mit dem Office-Kurs am besten? Hier sowas http://www.tuv.com/de/deutschland/pk/beruf_weiterbildung/weiterbildung_abeitssuchende/weiterbildung_arbeitssuchende.jsp Online e-learning Kurs gibts dort auch. Achso, englisch kann er nicht. ;)
das ist echt eine traurige Geschichte. Ich vermute, dass dieser Mann wohl bald in Hartz4 landen wird. Nur gebrochenes Deutsch, tut sich schwer mit Windows Bedienung und kann kein / kaum Office. Kann mir kaum vorstellen dass ein Arbeitgeber so einen Bauzeichner einstellen würde. Zumal Bauzeichner nicht gerade ziemlich gesucht sind. Wenn da ein AG die Wahl hat zwischen deinem Bekannten und einem einem 30 jährigen, der gängige Software mühelos beherrscht, perfekt Deutsch und ggf. noch Englisch spricht, dann ist klar wer eher eingestellt wird. Office und Windows bedienen gehört heute zur Hygiene, das ist wie morgens duschen, das erwartet ein AG einfach, teilweise sogar von Bewerbern auf Azubi Stellen. Ich denke, welches Unternehmen die Bauzeichner suchen, zeichnen Pläne noch von Hand ? das geht doch meistens per PC. Ansonsten : vllt mal bei der VHS einen Office Grundkurs besuchen, die sind dort erheblich billiger als bei kommerziellen Anbietern.
Also Deutsch flüssig sprechen kann er im Prinzip schon (man hört aber die polnische Herkunft heraus). Die Schriftsprache ist wahrscheinlich noch eher das Problem. Mit der Windows-Bedienung ist es bei ihm wahrscheinlich eine Altersfrage. Er ist nicht mit der Technik aufgewachsen, sondern ist wohl erst mit dem Internetboom drauf gekommen, wobei er in schon Acad geübt ist (wie gut kann ich aber nicht beurteilen). Mit der VHS da hat er bereits Kurse belegt und auch ein Zertifikat erhalten (allerdings nur in Word). Das wurde wohl auch mitgeteilt. Leider weiß ich nicht wie genau die Dame darauf reagierte (da müsste man vielleicht noch mal telefonisch bei ihr nachhaken). Er kann das einfach nicht so richtig gut rüberbringen. Er muss halt ein Zerfifikat für Office 2007 vorweisen und dann wird es weitergehen. Beibt halt die Frage bei welchem Verein man das am besten durchzieht? Der TUV bietet Onlinekurse an für um die 30 Euro. Ob das was ist? Keine Ahnung. Wenn es nach mir ginge würde ich der Dame sagen, das bringe ich mir schon selber bei (wobei er das nicht kann). Aber es braucht hat für die BA Zertifikate.
Wenn dein Bekannter arbeitslos gemeldet ist, hat er auch Anspruch auf ein Qualifizierung, in etwa so alle drei Jahre. Die muss von der Arbeitsagentur in dieser Situation auch bewilligt werden, kann aber auch mehrere Kurse beinhalten. Dafür ist ein Bildungsgutschein erforderlich den auch der Träger akzeptieren muss, sofern er sich hat zertifizieren lassen. Ohne zahlt das Amt nicht. Bildungsträger sind nicht alle gleich und deren Bildungsangebote erst recht nicht. Bei machen gibts nur eine Teilnahmebescheinigung und bei manchen sogar ein Zeugnis. Was bei Arbeitgebern Anklang findet wissen allein die Arbeitgeber. Man kann da schon enorme Unterschiede feststellen. Finden kann man solche Träger im kursnet der Arbeitsagentur: http://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs/ Witzigerweise muss man da dann auch das Häckchen bei den Angeboten MIT Bildungsschein setzen. E-Learning ist da schon gesetzt und ist schon fast der Standard und heißt nichts anders das man keine Direktkonfrontationschulung mehr bekommt, sondern man sitzt am PC mit einem Head-Set (wie in den Callcentern) und der Coach sitzt hunderte von Kilometern entfernt der einem über eine spezielle virtuelle Klassenzimmersoftware dann was beibringt. Manchmal gibts auch einen Assistenten(z.B. Studenten) vor Ort, aber gesichert ist das nicht immer. Auch soll es die Möglichkeit geben das man das von zu Hause machen kann, aber das würde ich nicht gleich beim ersten mal machen, sondern erst wenn man mit dieser virtuellen Geschichte schon Erfahrung hat. @proxxon Wenn dein Bekannter ein bisschen schwerfällig mit der deutschen Sprache ist, würde ich erst mal einen Auffrischungskurs Deutsch empfehlen, dann Office 2007(Sowieso nur wegen Bewerbungsschreiben), Autocad (Bauzeichnung, auch in 3D), evtl. zusätzlich was mit HOAI. Man sollte die Kurse der verschiedenen Träger hinterfragen (wann und ob die stattfinden) und miteinander vergleichen denn der Umfang kann schon ätzend sein. Zwei bis drei Wochenkurse dürften da ganz okay sein, aber manche bieten da auch welche an die ein halbes Jahr dauern und das deutet eher darauf hin das sich der Träger da gesund stoßen will in dem er die Kurs mit Unwichtigem zu müllt. Hab ich schon erlebt. Wenn man sich für einen Kurs oder mehrere Kurse entschieden hat, hin zum Amt und Antrag auf Bildungsschein stellen. Geht vielleicht vereinfacht auch über das Servicecenter. Dann muss das nicht mit dem Sachbearbeiter (Termin) noch umständlich diskutiert werden. Noch eine Erfahrung die ich gern los werden möchte. Die Träger reagieren durch die Bank weg etwas zugeköpft und paranoid wenn man etwas über die Kursinhalte erfahren möchte, als müsste man die vor der Öffentlichkeit und damit vor der Konkurrenz, verbergen. Dann hat man es nämlich schwer sich zu entscheiden. Da würde ich mich nicht drauf einlassen und notfalls den Geschäftsführer des Trägers konsultieren wenn keine Info rüber kommt oder den Laden ignorieren. Bevormunden muss man sich da nicht lassen. Hab ich auch schon oft erlebt. Für deinen Bekannten viel Glück und sag ihm bitte, er soll sich immer zuerst telefonisch bei Firmen bewerben und wenn die dann Interesse haben sich so bewerben wie die das haben wollen. Nur Bewerbungsmappen verschicken ist ein fast totsicherer Weg zu Dienstleistern oder H4.
@ Michael S. (technicans) Erstmal vielen Dank für dein sehr ausführliches Posting. Die Kursnetseite ist schon mal ein Volltreffer (da sieht man wieder, man muss sich mit den Seiten beschäftigen, was ich ihm nahelegen werde. Er ist halt nicht so Internetaffine wie es sein müsste). Preislich tendieren die Kurse zwischen Online-Learning wie beim TÜV und einem Vorort-Training schon deftig auseinander. Wenn man so einen Vorortkurs - was an für sich für ihn besser wäre - wirklich selber bezahlen muss und gleich mal 300 oder mehr Euro abdrücken darf, dann muss man schon sehr genau hinschauen. So oft kann man sich das einfach nicht leisten. Und das Fachspezifische wie Autocad-Kurs wäre eigentlich auch denke ich sehr wichtig (zumal man das aus Lizenzgründen nicht einfach so zuhause im stillen Kämmerlein durchziehen kann). Erstmal steht aber nur Office 2007 an. Er selber ist erst zum Anfang nächsten Jahres dann wirklich im ALG-I. Bis dahin ist er freigestellt. Es geht jetzt also nicht um die sofortige Vermittlung, aber die BA drängt scheints drauf ihn bereits jetzt in die Vermittlung zu drücken. Schade ist, dass die Jobbörse keine Möglichkeit hat mal Probeweise den gesamten Vorgang durchzuspielen mit Herr Mustermann o.ä. Die Pins werden nach der Anmeldung durch die Post zugeschickt und nicht per email (ich weiß, ist im Grunde auch richtig. Aber so kann man eben keinen Probelauf durch die Masken starten, um mal vorab zu sehen wo es hakeln könnte). Irgendwie wird's schon laufen. ;)
Proxxon schrieb: > Wenn man so einen Vorortkurs - > was an für sich für ihn besser wäre - wirklich selber bezahlen muss und > gleich mal 300 oder mehr Euro abdrücken darf, dann muss man schon sehr > genau hinschauen. So oft kann man sich das einfach nicht leisten. Wenn das vom Amt bestimmt wird, daß er das machen muß: Da würde ich erst mal schauen, ob der jenige die Musik bezahlt, der sie auch bestellte. So Typen wie ich lernen sich mit schwachem Budget schon mal selbst ein OpenOffice als Alternative zu Office 2007 an. Das geht eben so auch.
Karl-Heinz schrieb: > Office und Windows bedienen gehört heute zur Hygiene, das ist wie > morgens duschen, das erwartet ein AG einfach Naja, das ist meistens so ein Satz den der AG einfach mal reinschreibt ohne darüber nachzudenken. In der Realität wirst Du in einer Firma selten ein nicht Office erzeugtes Problem finden, für das Du Office brauchst. Egal ob jetzt Microsoft Office oder Open Office. Wie schon gesagt, das ist ein Standardsatz und das nehmen die Leute im Arbeitsamt irgendwie ernst. Den Wisch bekommt er eventuell von der örtlichen Volkshochschule.
Wilhelm Ferkes (ferkes-willem) schrieb: Proxxon schrieb: >> Wenn man so einen Vorortkurs - >> was an für sich für ihn besser wäre - wirklich selber bezahlen muss und >> gleich mal 300 oder mehr Euro abdrücken darf, dann muss man schon sehr >> genau hinschauen. So oft kann man sich das einfach nicht leisten. > Wenn das vom Amt bestimmt wird, daß er das machen muß: Da würde ich erst > mal schauen, ob der jenige die Musik bezahlt, der sie auch bestellte. > So Typen wie ich lernen sich mit schwachem Budget schon mal selbst ein > OpenOffice als Alternative zu Office 2007 an. Das geht eben so auch. Das ist das Paradoxe, der Dame vom Amt geht es scheints mehr um den Nachweis per Zertifikat (was man sich nun mal nicht selber ausstellen kann) als um den wirklichen Kenntnisstand (so mein Eindruck aufgrund der Schilderungen). Die Spulen dort (am Amt) wohl ihr gewohntes Programm mit der frischen Kundschaft ab und erwarten, dass es auch erfüllt wird. Aber MS Office hat er, sogesehen kein Thema auch selber was zu machen inkl. Lern-DVD. Bei Acad sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Da werde ich nochmal über eine "kreative" Lösung mir Gedanken machen wenn es soweit ist. ;)
Office ist ja auch nicht nur Word, sondern auch Excel, Access und Powerpoint wohl auch, oder? Ich hab nur Office 2000 small business und das reicht mir auch völlig. Einen Officevollkurs braucht ein Jobsucher gar nicht. Ein Bewerbungstraining kombiniert mit Office wäre da viel sinnvoller und das würde ich beim Amt auch VERLANGEN. Ansonsten reicht Word für die Bewerbung völlig aus. Da hätte ich den Sachbearbeiter aber mal befragt wozu denn das ganze Office-Paket da einem helfen soll. Ich bin mir fast sicher das der/die darauf sicher keine plausible Antwort weiß. Aber erst mal die Kunden durch die bürokratische Amtstretmühle schubsen, das können sie. Proxxon schrieb: > aber die BA drängt scheints drauf ihn bereits > jetzt in die Vermittlung zu drücken. Hört sich zunächst mal nicht schlecht an, nur befürchte ich das es bei solchen guten Absichten bleiben wird. Allein aus welchen Quellen sich der Jobsuchende bedienen kann, darauf kommst an. Wenn man denen sagt, aus Tageszeitung, Internet, Propaganda, dann wird die Agentur nach ein paar sinnlosen Vermittlungsversuchen mit unzutreffenden Jobs zur Kontrolle des Eigenbemühens die Amtsakte schnell einstellen. Dafür verlangen die dann die Nachweise, die man ja in Form von hoffentlich wenigen Absagen dann auch vorlegen kann. Ansonsten fügt man eine Kopie seines Bewerbungsschreibens bei und wird dann bald mit seinem Frust nur noch allein gelassen, denn richtige treffende Jobs hat die Agentur auch nicht, höchstens mal als Glücksfall, aber da stürzen sich dann auch andere drauf. Proxxon schrieb: > Irgendwie wird's schon laufen. ;) Ja, aber nicht so wie dein Bekannter das gern hätte. Wenn man da nicht den Jobs hinterher läuft, wird das nichts. Die Arbeitgeber haben so gut wie kein Interesse den Bewerbern hinterher zu rennen, ganz gleich wie gut man ist. Da ist Willkür der Normalzustand und die Jobbörse ist zeitlich nicht limitiert. Ich hab da schon Stellen von 2009 wieder gefunden. Proxxon schrieb: > Schade ist, dass die Jobbörse keine Möglichkeit hat mal Probeweise den > gesamten Vorgang durchzuspielen mit Herr Mustermann o.ä. Die Pins werden > nach der Anmeldung durch die Post zugeschickt und nicht per email (ich > weiß, ist im Grunde auch richtig. Aber so kann man eben keinen Probelauf > durch die Masken starten, um mal vorab zu sehen wo es hakeln könnte). Man kann auch gut ohne auskommen. Problem sind die Dienstleister die auf eigene Masken verlinken. Da gibts dann auch keine Referenznummer mehr, das man sich in wenigen Wochen nicht wieder auf die selbe Stelle bewirbt, wo man schon eine Absage kassiert hat. Wäre ja dumm. Mit Referenznummer ist das kein Problem. Leider nimmt die Anzahl der Karteileichen dabei auch Überhand weil die Stellen in der Jobbörse bis zum jüngsten Tag drin stehen bleiben können. Wenn man nur 200 Stellen angezeigt bekommt und 6000 offen sein sollen, hat man ein Problem. Man kann zwar selektieren, limitiert filtern wie Blöde, aber trotzdem gehen einem Jobangebote durch die Lappen, vor allem wenn die Dienstleister sich vorteilhaft am Anfang zu platzieren gelernt haben. Noch was: Stellenangebote in der Jobbörse gründlich und sorgfältig lesen, denn da wuseln so ein paar DL rum die auf Basis eines Vermittlungsgutscheins oder auf Honorarbasis vermitteln. Ich persönlich traue denen nicht, zumal die Stellenbeschreibungen meist unterste Schublade sind, vielleicht sogar Betrug, manchmal sogar nicht mal als solche erkennbar. Da muss man vorsichtig sein weil die Arbeitsagentur da als Betreiber der Webseite nichts unternimmt ohne Gerichtsbeschluss. Auch sollte man den DL auf dem Zahn fühlen, wo der Einsatzort wirklich ist, aber das ist wieder eine andere Sache.
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