Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fragen zu Bauwagen Elektroinstallation


von Tom Z. (tom_z)


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Hallo,

ich hab ein paar Fragen zu einer Elektroinstallation für einen Bauwagen 
(wird für Partyzwecke genutzt).

Der steht auf einem Feld und wird von einem 5kW Stromerzeuger versorgt. 
Jetzt soll eine richtige Installation her und nicht immer 
verteilersteckdosen, lose kabel, usw.
Dazu wird im Bauwagen ein Licht installiert und auch Steckdosen fest 
angebracht. Im Bauwagen soll halt ne Musikanlage und gelegentlich ein 
Notebook betrieben werden.

Normalerweise hat der Stromerzeuger doch ein IT-Netz. Aber da ja mehrere 
Geräte später dranhängen gilt ja das nicht mehr. Oder?. Und der 
Schutzleiter muss ja auch wo angeschlossen sein. Dafür hat der 
Stromerzeuger einen Erdungsanschluss. Aber dann ist das doch kein 
IT-Netz mehr. Am Stromerzeuger selber ist nur ein Sicherungsautomat also 
kein RCD. Wie muss jetzt die Installation aussehen?

RCD im Bauwagen Installieren, Bauwagen und Stromerzeuger erden. Wo muss 
dann der N mit dem PE verbunden werden? Oder brauch ich das alles nicht? 
PE vom Bauwagen wird ja dann eh übers Kabel mit dem PE vom Stromerzeuger 
verbunden.


Könnte bitte jemand sagen was ich brauch.

MfG Tom

von Hugo (Gast)


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> Könnte bitte jemand sagen was ich brauch.

Ne Mütze Schlaf?

von Tom Z. (tom_z)


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Hab nochmal nachgedacht. Eigentlich braucht der Bauwagen dann keinen 
Erdungsstab dann der PE ja mit dem PE vom Stromerzeuger verbunden sein 
wird also braucht nur der Stromerzeuger eine Erdungsstab und das 
verbinden von PE mit N hat sich ja dann auch erledigt. Stimmt das oder 
liege ich komplett falsch

von Marcus (Gast)


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Hallo,

Tom Z. schrieb:
> Der steht auf einem Feld und wird von einem 5kW Stromerzeuger versorgt.

Wie lang ist das Kabel zwischen Stromerzeuger und Bauwagen bzw. steht er 
direkt daneben ??

Gruß
Marcus

von Tom Z. (tom_z)


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Marcus schrieb:
> Wie lang ist das Kabel zwischen Stromerzeuger und Bauwagen bzw. steht er
> direkt daneben ??
>
> Gruß
> Marcus

Der Stromerzeuger steht ungefähr 50m weiter weg, damit er leiser wird.

MfG Tom

von Raver (Gast)


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Die elektrischen Probleme auf solchen Wagen sind mit der Love-Parade in 
Berlin erst so richtig bewußt geworden. Da geht es ja nicht um ein 
Leselicht oder Kofferradio. Außerdem sind da oft viele Menschen, und 
noch dazu elektrische Embryos, zu Gange.

Aus diesem Hintergrund entstand bzw. wurde angepaßt:
DIN VDE 0100-717 "Errichten von Niederspannungsanlagen - Teil 7-717: 
Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art - 
Elektrische Anlagen auf Fahrzeugen oder in transportablen Baueinheiten"

von Bert Bürzel (Gast)


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Tom Z. schrieb:
> Normalerweise hat der Stromerzeuger doch ein IT-Netz. Aber da ja mehrere
> Geräte später dranhängen gilt ja das nicht mehr. Oder?. Und der
> Schutzleiter muss ja auch wo angeschlossen sein. Dafür hat der
> Stromerzeuger einen Erdungsanschluss. Aber dann ist das doch kein
> IT-Netz mehr. Am Stromerzeuger selber ist nur ein Sicherungsautomat also
> kein RCD. Wie muss jetzt die Installation aussehen?

Der Generator hat einen Erdungsanschluss am Körper = Gehäuse. Dort 
sollte man einen Erdstab kloppen und anschliessen. Der Sternpunkt des G 
ist isoliert. Das ist die Def. eines IT Sytems, passt also.
FI im IT System hat normalerweise wenig Sinn (warum gibts keinen am G, 
hä?), ABER: wenn die Abschaltbedingung im IT System Zs <= U/(2*Ia) nicht 
erfüllt sind (dünne,lange Leitung), dann muß der Schutz durch einen 
dedizierten FI für jedes Verbrauchsmittel gewährleistet sein. (Hösl, 
19.Aufl. S111). Wohlgemerkt, das bezieht sich sich auf den Schutz gegen 
el. Schlag, nicht auf Kurzschluß oder Überlast)

Ich würde folgendermaßen vorgehen:
Unterverteilung im Bauwagen als TN-S ausgeführt -> N und PE überall 
getrennt, 3 x  Einzelsteckdosen mit RCBO (=FILS)10A (<= Sicherung am G) 
und mit einer 50m Zuleitung mit getrennten N und PE und  mindestens H07 
RN F 2,5 q zum Generator, Erdstab am Generator -> Das Ganze läuft jetzt 
als IT System. Falls man irgenwann mal an einen stationären Speisepunkt 
(Kirmesplatz mit 3x P, N, PE und 300mAFI mit TN-S Abgang) kommt, hat man 
kein Problem mit dieser Ausführung, weil in der UV die 30mA RCBOs 
vorhanden sind.

von Ronny (Gast)


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Oh weh...
Also ich melde da jetzt mal Bedenken an.

Es gibt für dein Problem mehrere Lösungen, die auch alle der VDE konform 
gehen. (kenn mich da zufällig aus, weil ich Photovoltaikanlagen 
erichte-auch z.T im Inselbetrieb)
Was Bert Bürzel geschrieben hat, ist so schon mal ganz richtig!
Mal jemand, der Ahnung hat von VDE und weiß was er schreibt
(ach ja-wurde in D wieder geändert-heißt jetzt wieder FI! RCB hat sich 
nicht durchsetzten können..)
Nur denke ich, werden dir die Begriffe nicht viel sagen.
Auch denke ich, daß dein Bauwagen wohl eher nicht als Bauwagen zu sehen 
ist (also da wohl stehen bleiben wird, wo er gerade steht)

Also:
Steckdosen verdrahten, wie man es kennt. 3-adrig mit L (Phase-schwarz 
oder braun), N (Neutralleiter-blau) und PE (gelb-grün). Leuchten 
genauso. Dann montierst du an ner günstigen Stelle (innen wenn es geht) 
eine Unterverteilung. Nachdem der Generator "nur" 5 kW hat, empfehle ich 
dir als Überlastschutz keine B16A-Automaten! Wenn du einen guten 
Generator hat, schafft der im Fehlerfall ca. den 3-fachen 
Kurzschlußstrom (im Verhältniss zur Nennleistung). Also 5000W/230V=21A. 
21Ax3=63A. Ein Sicherungsautomat vom Typ "B" braucht ca. den 5-fachen 
Strom, um in der geforderten Zeit abzuschalten. Also 16Ax5=80A.
Daher empfehle ich entweder max. 6A-Automaten (Typ B) oder 
Feinsicherungen (ja-gibt es auch spezielle Halter für Hutschienenmontage 
in einer Verteilung), weil die "fliegen" schon bei einem 3-fachen 
Nennstrom.

Nun kurz zur Netzform:
Du NIMMST AN, daß es ein IT-Netz vom Generator her ist!
Ich empfehle messen! Denn es gibt auch welche, die haben den Sternpunkt 
(sprich N) auf dem Gehäuse (PE)
Sollte es IT sein, wäre es sogar möglich, das komplette Netz als IT zu 
lassen, da "der erste Fehler" zu keiner Abschaltung führen kann. 
Allerdings müsste dann eine Meldung des Fehler etrfolgen. Macht 
natürlich bei so ner kleinen Anlage keinen Sinn.
Also Fehlerstromschutzschalter mit 30 mA (besser 10 mA). Nachdem du da 
wohl kaum einen Boiler drin hängen hast, dürfte es auch mit 10 mA kein 
Problem geben.
So-welches Netz also: TT oder TN?
TT (Terra-Terra) würde heißen: Beim Generator einen Erdungsstab 
reinhauen.
An diesem dann PE UND N anschließen. Allerdings dann wie Hr. Bürzel 
schon gesagt hat: Zuleitung vom Generastor PE extra führen! (Auch wenn 
in diesem Netz eigentlich nicht notwendig)
In der Verteilung dann auch N auf N und PE auf PE-schön sauber getrennt. 
Zusätzlich noch ein Erder direkt an der Hütte.
TN wäre ähnlich. Nur geht man in der Verteilung mit dem PEN erst auf die 
Erdungsschiene und dann auf den N.
Am besten, du schaust einfach mal im Internet. Gibt ein paar ganz gute 
Erklärungen was die Netzform betrifft...

Also-viel Glück mit deiner Partyhütte!

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