Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Insektenstichheilgerät


von rossi (Gast)


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Hallo Leute,

man kann ja (frische) Bremsenstiche und Mückenstiche "heilen", indem man 
die Einstichstelle konzentriert mit Wärme behandelt.

Das in die Haut injizierte blutverdünnende Mittel dieser stechenden 
Insekten, welches das Jucken verursacht, beginnt ab etwa 40°C, sich zu 
zersetzen und wird dann unschädlich.

Deshalb hat die Industie batteriegetriebene Geräte ersonnen, die die 
Einstichstelle lokal erhitzen können:

z.B. der "Bite Away"
http://www.stichheiler.de/

So etwas funktioniert anscheinend sogar bei Kobrabissen (ich rate von 
eigenen Experimenten hierzu aber dringend ab!!!).
;O)


Meine Idee ist, ein ähnliches Gerät einfach aus einem 
Hochlastwiderstand, einem Schalter und einem 1,2V-AAA-Akku selber 
aufzubauen.
Bei Insektenstich wird der erwärmte Hochlastwiderstand auf die 
Einstichstelle gehalten.
Er darf nur nicht zu heiß sein, um eine Verletzungsgefahr 
auszuschließen.

Noch besser wäre natürlich, wenn man die Temperatur des Widerstands 
Konstant halten könnte, z.B. durch eine entsprechende Regelung.

Vielleicht hat der eine oder andere hier im Forum weitere Ideen 
hierzu...

Posten erlaubt! ;O)

[Moderator: ich habe dem Posting mal ein sinnvolles Subject verpasst.]

von Ron (Gast)


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Man kann auch einfach 'ne Zigarette im Stichzentrum ausdrücken, dann 
geht der Juckreiz im wesentlich stärkeren Brandschmerz unter.

von Weingut P. (weinbauer)


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Man nehme einen NTC und eine Konstanstromquelle

alternativ eine Autobatterie und ein Stück Draht (nicht zu dick)

von rossi (Gast)


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rossi schrieb:
> [Moderator: ich habe dem Posting mal ein sinnvolles Subject verpasst.]

Danke!


Ron schrieb:
> Man kann auch einfach 'ne Zigarette im Stichzentrum ausdrücken, dann
> geht der Juckreiz im wesentlich stärkeren Brandschmerz unter.

Wenn man eine gefaltete Alufolie unterlegt, könnte man eventuell sogar 
die Temperatur auf ein erträgliches Maß reduzieren/dosieren...



Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:
> Man nehme einen NTC und eine Konstanstromquelle

Das ist eine interessante Antwort!!! Wie wird der NTC mit der 
Konstanstromquelle verschaltet?
Und wie viel Volt benötigt so eine Konstanstromquelle in der Praxis 
mindestens, um hier ordentlich arbeiten zu können?

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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rossi schrieb:
> Das in die Haut injizierte blutverdünnende Mittel dieser stechenden

> Insekten, welches das Jucken verursacht, beginnt ab etwa 40°C, sich zu
> zersetzen und wird dann unschädlich.

und ab 41° hämolysiert Blut und wird unnützlich!

Gute Idee!

von Tobi (Gast)


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Man nehme einen Transistor mit Metallkappe im TO-18 Stiel und gestalte 
eine Schaltung, die im Transistor einen entsprechenden Leistungsverlust 
erzeugt. Am besten mit einem Temperaturabhängigen Widerstand in der 
Rückkopplung, damit der Transistor nicht zu heiß wird. voila

Ham wa alles schon ...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tobi schrieb:
> Am besten mit einem Temperaturabhängigen Widerstand in der
> Rückkopplung, damit der Transistor nicht zu heiß wird.

Wofür einen solchen?  Die Flussspannung der B-E-Diode hat einen
Temperaturkoeffizienten von -1,7 mV/K.

von Tobi (Gast)


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Ich kann mich nicht mehr genau an die Schaltung erinnern. Damals war ich 
noch Schüler. Das ist bestimmt 20 Jahre her. Ich kann mich aber noch an 
einen grauen ntc oder ptc erinnern. Möglicherweise hab ich den auch 
eingebaut gehabt, zur Zieltemperaturanzeige mittels LED. Ich weis es 
nicht mehr.

von rossi (Gast)


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Jürgen Schuhmacher schrieb:
> und ab 41° hämolysiert Blut und wird unnützlich!
>
> Gute Idee!

Dann bitte niemals wärmer als 41°C duschen - Lebensgefahr!
;O)


Tobi schrieb:
> Man nehme einen Transistor mit Metallkappe im TO-18 Stiel und gestalte
> eine Schaltung, die im Transistor einen entsprechenden Leistungsverlust
> erzeugt.

Super Idee! Der Transi ist um Längen besser als der Hochlastwiderstand 
und läßt sich auch besser auf die betroffenen Hautstelle drücken!

von Andrew T. (marsufant)


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Es geht deutlich einfacher.

Jedoch vollkommen langweilig da diese Schaltung mit nur einem Bauteil 
auskommt (und ohne AVR, uC, etc.):

Einen passend gewählten PTC an eine passende Spanungsquelle anschließen.

Ergibt einen selbstregelnde Wärmequelle, die automatisch auf eine 
Maximaltemperatur begrenzt. Durch sinnvolle PTC auswahl kommt man auf 
etwas Passendes im gewünschten Bereich (45...50 Grad).
die PTC gibt es entsprechend klein, somit deutlich einfacher als die 
Transistorlösung.

von j. c. (jesuschristus)


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Hast Du dazu mal einen Schaltplan/ Infos? Ich glaube nämlich nicht, dass 
sich das wirklich genau selbst reguliert...

von Joe (Gast)


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Ich habe das Teil ausprobiert.

Die Temperatur erreicht z.T. die Schmerzgrenze. Diese liegt nach meinen 
Messungen zwischen 50° und 70°.

Jeder kann seinen Finger in warmes Wasser, z.B. 60°, halten. Diese 
Temperatur kann man auch noch einfach messen.

Der Kaffee, den man noch trinken kann, kann bis 70° warm sein.

Die Wirkung wird:

a) durch eine Überreizung der Nerven an der Einstichstelle gefolgt von 
einer relativen Unempfindlichkeit und

b) durch eine nachfolgende erhöhte Durchblutung, die zum schnellen 
Giftabbau führt,

erreicht.

Körperliche Schääden habe ich an den Einstichstellen nicht davon 
getragen.

Joe

von Harald W. (wilhelms)


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Joe schrieb:
> Ich habe das Teil ausprobiert.
>
> Die Temperatur erreicht z.T. die Schmerzgrenze. Diese liegt nach meinen
> Messungen zwischen 50° und 70°.
> Körperliche Schääden habe ich an den Einstichstellen nicht davon
> getragen.

Ab welcher Temperatur bekommt man eigentlich Brandblasen?
Gruss
Harald

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hängt natürlich von der Einwirkdauer ab. Ich denke bei einigen Minuten 
reichen 60°C aus.

No mosquitos were harmed.

von Samuel H. (musicsammy)


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Ich habe letztens beim großen Buchhändler zwei Stück für 11 Euro incl. 
Versand erworben. Für den Preis würde ich noch nicht einmal ansatzweise 
überlegen, das selbst zu bauen ...
In den fertigen Teilen ist öfter ein ASIC in preiswertester Ausführung 
für die Temperaturregelung verbaut.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Nach einem Mückenstich kratze ich mich. Das geht auch ohne µP ;)

von eProfi (Gast)


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Kratzen schädigt die Haut, Blut tritt aus und verkrustet.

Probiert es mal mit Massieren (auf die Einstichstelle drücken und 
kreisen, jedoch nicht reiben), das regt die Durchblutung genauso an und 
verteilt den blutgerinnungshemmenden Speichel.
Es juckt zwar kurze Zeit stärker, wird jedoch schnell besser.

von Frank H. (Gast)


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rossi schrieb:
> Dann bitte niemals wärmer als 41°C duschen - Lebensgefahr!
>;O)

Und warum strirbt man an hohem Fieber? Weil das Eiweiß bei ein 
"einpaarundvierzig" Grad im Körper gerinnt. Dusche lieber nicht zu 
lange.

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