Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannung messen mit Subtrahierverstärker und AD-Wandler


von Gert (Gast)


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Guten Tag,

Ich verwende auf meinem SMD-Testaufbau einen Subtrahierverstärker, um 
Spannung zu messen und an einen AD-Wandler weiterzugeben. Durch 
verschiedene Widerstandswerte kann man den Messbereich von 100mV bis 
1000V anpassen. Ich habe hier mal den Schaltplan parat:

http://img6.imagebanana.com/img/r0lej73t/messschaltung.png

R2 ist eigentlich immer 0 (Kurzschluss), R3 ist eigentlich immer 
unendlich. Das Problem, was ich mit dieser Schaltung habe ist, dass der 
Ausgang des OPs stark schwankt. Das äußert sich auch darin, dass die 
Werte vom AD-Wandler (die ich anhand eines µC auslese) stark streuen. 
Der AD-Wandler sollte eigentlich 16 Bit können (kann er auch), aber wenn 
ich wandle sind höchstens die vordersten 11 Bit konstant.

Am Layout habe ich extra Masse-Flächen sowohl auf die Unterseite und um 
meine Messchaltung herum gelegt:

http://img6.imagebanana.com/img/ivxxwb0n/layout.png

Die Messschaltung an sich ist also auf dem SMD-Board nur einseitig, d.h. 
es wurden keine Durchkontaktierungen verwendet (auf der Unterseite wäre 
sowieso die Masse-Fläche zur Abschirmung, wie gesagt).

Den Typ des AD-Wandlers kann ich später auch noch verraten, nur ist der 
einigermaßen irrelevent, da ja bereits an dessen Eingang das nicht 
konstante Signal vom Operationsverstärker (Typ ADA-4051, siehe 
Schaltplan) anliegt.

Die Frage wäre jetzt eben, was man denn noch machen könnte, um ein paar 
Bits mehr an Auflösung zu bekommen. Das Problem ist bei allen meinen 
Boards aufgetreten, es liegt also nicht daran, dass eines defekt wäre. 
Der Fehler lässt sich reproduzieren.

Ich bedanke mich schonmal für eure Hilfe!

Gruß
Gert

von Achim M. (minifloat)


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Gert schrieb:
> Den Typ des AD-Wandlers kann ich später auch noch verraten

Nettiquette?! Alles zum Problem bekannte und relevante posten.
Sag doch gleich, dass es ein ADS8317 ist.

Warum beschneidest du das Layout dermaßen, dass man gar nix mehr vom 
Rest der Schaltung sieht?

Hast du am OPV-Ausgang das "verrauschte" Signal gemessen? Wie? Hast du 
einen Oszi-Print? Woher weißt du, dass es garantiert nicht am ADC liegt?

Gert schrieb:
> also auf dem SMD-Board nur einseitig, d.h.
> es wurden keine Durchkontaktierungen verwendet

Denkst du nicht, dass man die Massefläche gut zur Stützung der Masse auf 
der Schaltungsseite mit verwenden könnte? Darum müssen da eben 
Durchkontaktierungen hin...

mfg mf

von Marcus (Gast)


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Hallo Gert,

Der Eingangswiderstand des ADA4051 liegt bei 8MOhm laut Datenblatt und 
ist wohl auch temperaturabhängig. Der Widerstand der Gegenkopplung ist 
1Mohm. Ich denke das ist der falsche OP für die hochohmige Schaltung.

Gruß
Marcus

von Gert (Gast)


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Hallo minfloat und Marcus!

Danke für eure Antworten. Ich werde mal dazu Stellung nehmen:

Hier mal ein größerer Ausschnitt des Layouts, bei dem man jetzt etwas 
mehr erkennt:
Oberseite: http://img6.imagebanana.com/img/sdpkem1z/oberseite.png
Unterseite: http://img6.imagebanana.com/img/fdmpkqpc/unterseite.png

Das Signal am Ausgang vom OP habe ich mit dem Oszi gemessen und man hat 
gesehen, dass es durchaus um +-20mV schwankt. Ein Abbild davon habe ich 
leider nicht parat.

Klar, die Massefläche braucht man zur Stützung der Masse auf der 
Schaltungsseite. Also da sind durchaus Masse-Durchkontaktierungen (die 
pinken Kreuze), aber keine Nicht-Masse-Durchkontaktierungen. Das wollte 
ich damit sagen.

@Marcus: Danke für den Tipp, ich werde dem mal nachgehen!

Heute habe ich wieder weitergeforscht und habe noch ein paar andere 
Fehlerquellen ausschließen können:

Messbereich auf 25V gesetzt, Stromquelle mit 12,0V angeschlossen (siehe 
Schaltplan im ersten Beitrag). Jetzt misst er auf +- 20mV genau. 
Theoretisch sollte bei 16 Bit aber das LSB etwa 700µV sein. 
DC/DC-Wandler weggelötet, hat aber die Messung nicht beeinflusst. Auf µC 
eine 50Hz-Unterdrückung programmiert, nun war die Genauigkeit schon bei 
+- 5mV, aber das ist auch noch nicht perfekt.

Gruß
Gert

von Prachz Kerl (Gast)


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Der Schaltplan hat ein paar Eigentuemlichkeiten. Die Referenz, die 
LT1019 wuerd dich nicht so anschliessen, speziell nicht den 
Ausgangskondensator mit einem 2.2Ohm dazwischen. Wenn die Referenz denn 
10uF haben will. Die Opamp Beschaltung ist auch etwas eigentuemlich. 
Wenn man die Moeglichkeit eines Differentiellen ADC's hat, sollte man 
die auch nutzen. Wenn man die Referenz auch gleich an den -Eingang gibt, 
werden die Werte negativ. Das ist bewusst so? Das Problem ist, dass 
kleine Signale dann auch gleich am Anschlag sind.

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