Forum: Ausbildung, Studium & Beruf kleine Firma / große Firma


von Junggeselle (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

ich war während des Studiums in einer eher kleineren Firma, das 
Arbeitsklima ist nicht schlecht, die Kollegen sind freundlich und 
locker, Chef klasse, Bezahlung könnte aber besser sein. Und die 
Tätigkeit interessiert mich (hardwarenah programmieren)

Ich hätte die Möglichkeit bei einem seeeehr großem Unternehmen 
anzufangen. Bezahlung wär für nen Berufseinsteiger und selbst für diese 
Firma sehr hoch (ÜBER 50k im Jahr, 40h Woche) Aber ich weis nicht ob mir 
der Job gefällt. Ich weis eigentlich gar nicht warum ich mich auf die 
STelle beworben habe. (wohl nach dem Motto, bevor ich gar nix habe, mach 
ich lieber das)Ich befürchte, dass es sehr stressig sein könnte, dass 
die Kollegen spießig sind.

Ich sehne mich eigentlich nach einer "angenehmen" Tätigkeit, die mir 
Spaß mach, ich bin wirklich Urlaubsreif, hatte seit vielen Monaten oder 
schon Jahre keine Pause mehr, nur immer 110% geben. Und jetzt soll ich 
mir freiwillig noch mehr Stress antun?

Ich zerbrech mir den Kopf. Die Chance sausen lassen auf viel Kohle und 
ein Unternehmen, dass jeder kennt ( presigeträchtig?? ) oder den eher 
schlecht bezahlten Job in einem unbekanntem Unternehmen wo ich schon 
alles u jeden kenne. Ich höre jetzt schon die Stimmen "Was, du hattest 
doch so gute Noten, wieso fängst du denn dort an?"

Gebt mal bitte euren Senft dazu, würde mich sehr freuen

Gruß

von gigawatt (Gast)


Lesenswert?

kommt ganz darauf an ob du dich mit der Tätigkeit in der großen Firma 
anfreunden kannst oder nicht?
Ich persönlich übe nie wieder einen Job aus der zwar gut bezahlt ist, 
mir aber keinen Spaß macht.
In meiner jetzigen Position verdiene ich zwar nicht so viel, aber dafür 
geh ich gern zur Arbeit.

Allerdings könnte die große Firma ein gutes Sprungbrett sein.
Schwierig schwierig :)

von peter (Gast)


Lesenswert?

hm,
diese entscheidung kann dir keiner abnehmen.
ich persönlich habe 2 x in einem kleinen unternehmen gearbeitet und 
würde nicht nocheinmal dort anfangen.

ich bevorzuge mitlerweile die "anonymität" eines großkonzerns.
ich haben einmal ein familien unternehmen (mit tradition, warauf auch 
immer viel wert gelegt wurde) und einmal ein "hoch innovatives" startup 
gearbeitet. beides hat mir nicht gelegen, obwohl es anfangs toll aussah, 
es am ende aber nicht war. die einsicht kam in beiden fällen nach 2 bzw 
2,5 jahren.

in dem großunternehmen herrscht in meiner abteilung eine angenehme 
lockere stimmung - auch farktionsübergreifend (mechs & eleks verstehen 
sich prächtig). es gibt feste arbeitszeiten, eine überstundenreglung, 
einen funktionierenden einkauf, einen betriebsrat, eine kantine etc. 
einmal im monat gehen einige von der abteilung ins kino oder was essen 
oder so und keiner wird blöd angeguckt wenn er nicht mitkommt.
ja, es gibt auch streit bzw unterschiedliche ansichten, ja es gibt auch 
termindruck, ja mein chef kann & ist auch sehr fordernt und weißt einen 
auch liebend gern in seine schranken, er lobt aber auch wenn etwas gut 
läuft. (zuckerbrot & peitsche - und man weiß immer woran man bei ihm 
ist)
auf ideenen wird zumindest so getan als ob sie ernst genommen werden 
(was sie teilweise auch werden) und nicht von vorne rein abgeblockt.

darum - aber vielleicht bin ich bis jetzt ja auch noch nicht im 
"richtigen" kleinunternehmen gewesen ...

von Rudi Radlos (Gast)


Lesenswert?

Junggeselle schrieb:
> Aber ich weis nicht ob mir der Job gefällt.

Frag warum Dein Vorgänger dort weg ist. Es gibt Jobs die sind deshalb 
gut bezahlt weil sie keiner machen will oder das Leben dort so teuer 
ist.

@Junggeselle: In einer großen Firma arbeiten mehr Frauen als in einer 
1-Mann-Firma :-) Schau Dir den Laden mal an.

von rupprecht (Gast)


Lesenswert?

Junggeselle schrieb:
> Ich befürchte, dass es sehr stressig sein könnte, dass
> die Kollegen spießig sind

Wenn du wenig Stress willst, geh zum Konzern. Bei Klitschen hast du 
IMMER Zusatzaufgaben. Bei der Klitsche kannst du dafür i. d. R. schnell 
Verantwortung übernehmen und hast mehr Gestaltungspielraum.

Es kommt drauf an, was für ein Typ du bist. Unterm Strich haben Konzerne 
aber oft mehr Vorteile. Sie bezahlen besser (Tarif), halten die 
Vorschriften strikter ein und sind krisenresistenter. Klar gibts tolle 
KMUs, aber finde die mal.

Nicht umsonst bewerben sich so viele Leute bei den Konzernen.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Junggeselle schrieb:
> Gebt mal bitte euren Senft dazu

In Genft werden Hanftseile geflochten.

von irkngdwer (Gast)


Lesenswert?

Senft hab ich keinen, dafür Berufserfahrung in der Entwicklung.
Überleg dir wohin die Reise generell gehen soll. In einer Klitsche hast 
du oft die Chance was zu lernen. Einmal ein Projekt komplett 
durchziehen, mit Einkauf und Lieferantenärger öffnet neue Horizonte. 
Sicherlich wird man nicht mit Geld beworfen, aber man kann was lernen.
Später zum Multi pilgern kannst du immer noch. Und beim 
Pflichtenheftschreiben weißt du wenigstens worum es geht ;)

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Es gibt nicht eine Hand voll, es gibt das halbe Land voll.
Wenn der Konzern nicht das Wahre ist, kann man sich nach was
besserem umsehen. Man ist schließlich nicht inhaftiert.
Vielleicht kann man etwas bei kununu erfahren, aber bei
Konzernen muss das wegen der Größe nicht immer so transparent
sein. Zumindest ist das besser als nichts.

von egal (Gast)


Lesenswert?

Ich habe in verschiedenen Konzernen und KMUs gearbeitet und bin aktuell 
in einer kleinen Bude. Von den Arbeitsbedingungen hat es mir in den 
Konzernen deutlich besser gefallen. Allerdings sind auch dort die 
Arbeitsplätze nicht so sicher wie immer behauptet wird. Gerade wenn man 
jung ist, ist man ziemlich weit oben auf der Abschussliste. In dem KMU 
(10 Mann) wo ich aktuell arbeite geht alles noch fast familiär zu. Der 
Chef begrüßt einen noch mit Handschlag, die Hierarchien sind sehr flach, 
quasi nur eine Ebene. Allerdings gibt es keine verbindlichen Regeln. Was 
heute richtig ist kann morgen schon komplett falsch sein. Das liegt zwar 
auch daran, dass der Chef auf akute Sachen reagieren muss, für den 
Mitarbeiter ist es aber immer doof, er weiß nie wie er es gerade am 
wenigsten falsch macht. Mein Fazit: Wenn du die Chance hast, in einem 
Konzern zu arbeiten, dann mache es.

von Sarah (Gast)


Lesenswert?

Ab wann zählt ihr einen Betrieb nicht mehr zu den KMUs? 100? 500? 1000?

von gullideckel (Gast)


Lesenswert?

Sarah schrieb:
> Ab wann zählt ihr einen Betrieb nicht mehr zu den KMUs? 100? 500? 1000?

http://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_und_mittlere_Unternehmen

von Lebenskünstler (Gast)


Lesenswert?

> Autor: Heiner (Gast)
> Datum: 13.07.2012 19:21

> Meine Meinung ist eh, ausser in er Forschung gibt es generell eh wenig
> theoretisch anspruchsvolle Jobs.

Recht hast du ! 99 % der Ing.-Tätigkeit ist eben Routinearbeit. Aber auf 
das letzte 1 % kommt es schließlich an, hierin liegt der Unterschied 
zwischen Masse und Klasse.

> Daher ist mir die Kohle wichtig. Kohle
> ist der Sprit für den Motor dieser Welt.

Nur die Kohle bringt es .

Für genug Kohle würde ich sogar Bremsstreifen auf der Toilette 
entfernen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.