Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Dutzen oder doch besser Sietzen


von gullideckel (Gast)


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Hi,
ich trete in kürze eine Stelle als Entwicklungsingenieur in einer Firma 
mit >600 MA an. Es ist meine erste Stelle nach dem Studium, daher meine 
Frage. Soll man seine Kollegen "Sietzen" oder bietet man von sich aus 
direkt das "Du"?
Soll man sich mit Vornamen oder doch besser Nachnamen vorstellen wenn 
man neu in die Abteilung kommt? Möchte da nicht ins Fettnäpfchen treten, 
daher..wie habt handhabt ihr das?

lg gulli

: Gesperrt durch Moderator
von Mark B. (markbrandis)


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Das "Du" anzubieten, steht in der Regel dem Älteren bzw. dem Ranghöheren 
zu. Erstmal vorsichtshalber beim "Sie" bleiben, aber wenn man das "Du" 
angeboten bekommt, dann sollte man es auch nicht ausschlagen. Erst recht 
nicht, wenn es üblich ist dass sich alle in der Abteilung duzen.

von Michael_ (Gast)


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So lange wie möglich das Sie beibehelten! Vor allem gegenüber 
Vorgesetzten.
Schwierig ist es mit Firmen, wo der Du-Zwang herrscht.
Vorsicht mit Kollegen, die einem sofort das Du anbieten.

von Udo S. (urschmitt)


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Mark Brandis schrieb:
> Das "Du" anzubieten, steht in der Regel dem Älteren bzw. dem Ranghöheren
> zu.
Bzw. in einer Gruppe Gleichgestellter dem Dienstälteren.

Erst mal Sie, man bekommt dann, wenn es dort üblich ist, schnell das Du 
angeboten. Wenn du als Grünschnabel gleich selbst das Du anbietest, 
kommt das etwas plump bzw. vorlaut.

von Udo S. (urschmitt)


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Michael_ schrieb:
> Vorsicht mit Kollegen, die einem sofort das Du anbieten.
???
Also mir gings umgekehrt, der einzige der in meinem ersten Job nicht das 
Du angeboten hat war der einzige Arsch der Gruppe.

von Thomas (Gast)


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Erstens heißt das DUZEN und SIEZEN, wenn überhaupt, dann ohne T.
Zweitens: vorstellen tut man sich immer mit Vor- und Nachnamen, bleibt 
dann erst beim Sie. Ranghöhere, Dienstältere, Ältere, usw. haben das 
Vorrecht das Du anzubieten. Gehen deine Kollegen einfach so, ohne zu 
fragen oder etwas zu erwähnen, zum Du über, kannst Du das natürlich 
ebenfalls tun. Das Du ist in vielen Firmen heute üblich, nicht nur in 
der IT und Ingenieurbranche, sondern auch bei IKEA und sonst irgendwo.
Th.

von Kan a. (Firma: Basta) (kanasta)


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Also ich duze meine Mitarbeiter. Sind aber auch alle von niederem Rang.
Ich lasse mich selbst gerne siezen. Es gefällt, wenn die anderen so 
ihren Respekt mir gegenüber zum Ausdruck bringen.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Udo Schmitt (urschmitt)
> Datum: 16.07.2012 11:15

> > Vorsicht mit Kollegen, die einem sofort das Du anbieten.

Wird gerne bei Sklavenhändlern, Leihbuden und Seelenverkäufern 
praktiziert
um hier eine fragwürdige Athmosphäre der Solidarität und der 
Gemeinsamkeit
zu erzeugen welche vom eigentlichen Problem ablenken soll.

Also ich persönlich suche mir meine Leute für Du und Sie selber raus !

von gullideckel (Gast)


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okay vielen Dank für die Antworten

von troll (Gast)


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Kan asta schrieb:
> Es gefällt, wenn die anderen so
> ihren Respekt mir gegenüber zum Ausdruck bringen.

Aber sonst hast du keine Probleme?

von Kan a. (Firma: Basta) (kanasta)


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troll schrieb:
> Aber sonst hast du keine Probleme?

Das würde ja implizieren, dass ich welche habe.

Als Chef dieser Klitsche darf ich wohl schon einen gewissen Respekt von 
denen erwarten, die ich ernähre.

von Mechthild (Gast)


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Kan asta schrieb:
> Es gefällt, wenn die anderen so ihren Respekt mir gegenüber zum Ausdruck
> bringen.

Wichtig sind auch festgelegte Anreden, wie z.B.: "Gestatten Eure 
Exzellenz Herr Entwicklungsleiter, ihnen ein heute aufgetretenes Problem 
näher bringen zu dürfen?"

von Hobbypsychologe (Gast)


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Kan asta schrieb:
> Also ich duze meine Mitarbeiter. Sind aber auch alle von niederem Rang.
> Ich lasse mich selbst gerne siezen.

Kan asta schrieb:
> Als Chef dieser Klitsche darf ich wohl schon einen gewissen Respekt von
> denen erwarten, die ich ernähre.

Hmm, klingt ganz klassisch nach einem armen Würstchen der in der Firma 
dauernd in den Hintern getreten wird und das hier im anonymen Netz jetzt 
auf großen Macker macht.

von Mechthild (Gast)


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Kan asta schrieb:
> Als Chef dieser Klitsche darf ich wohl schon einen gewissen Respekt von
> denen erwarten, die ich ernähre.

Aber denke bitte auch daran, dass deine Mitarbeiter dich ebenfalls 
ernähren. Ohne die könntest du deine Verpflichtungen gegenüber den 
Auftraggebern nicht erfüllen.

von Kan a. (Firma: Basta) (kanasta)


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Mechthild schrieb:
> Wichtig sind auch festgelegte Anreden, wie z.B.: "Gestatten Eure
> Exzellenz Herr Entwicklungsleiter, ihnen ein heute aufgetretenes Problem
> näher bringen zu dürfen?"

Naja, man muss nicht übertreiben. Es reicht mir, wenn die Mitarbeiter 
spüren, wer am Hebel sitzt.

Mechthild schrieb:
> Ohne die könntest du deine Verpflichtungen gegenüber den
> Auftraggebern nicht erfüllen.

Zum einen "könnte" ich mir nach langer Zeit mal wieder selbst die Finger 
dreckig machen, zum anderen stehen die Uni-Abgänger doch Schlange bei 
meiner Sekretärin, wollen alle ein Vorstellungsgespräch. Die aktuelle 
Belegschaft könnt ich doch mit einem Fingerschnipsen ausgewechselt 
kriegen.

@Hobbypsychologe: Oh, da hat sich wohl jemand verirrt.
Falsches Forum Herr Stümper.

von troll (Gast)


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Oh Mann, so einen Großkotz möchte ich nicht als Chef haben.

von Kan a. (Firma: Basta) (kanasta)


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Auch würde ich keinen Troll fürs Internet Surfen bezahlen wollen.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Also ich duze meine Mitarbeiter. Sind aber auch alle von niederem Rang.
> Ich lasse mich selbst gerne siezen.

Hatte mal einen Prof der kam grundsätzlich zu spät zur Vorlesung mit dem
Spruch ; " Entschuldigung die Verspätung, aber ICH und der Herr 
Ministerpräsident hatten noch was zu besprechen ".

Der war genau so ein

von typ (Gast)


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>Oh Mann, so einen Großkotz möchte ich nicht als Chef haben.
Das impliziert, dass du ihm glaubst..

von B. S. (bestucki)


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Um zum Thema zurückzukommen: Am ersten Arbeitstag wird man meist von 
irgendwem abgeholt. Den kann man gleich fragen, wies hier läuft. 
Ansonsten kann man sich auch allgemein halten, z.B. mit: Guten Morgen 
miteinander. So haben auch die, die das Siezen von dir erwarten nichts 
zu meckern. Vorstellen tut man sich natürlich immer mit dem vollen 
Namen, man will schliesslich wissen mit wem mans zu tun hat.

@ Kan asta: Du hast wohl ne böse Frau zuhause, die dir regelmässig in 
den Hintern tritt. Bei mir würdest du mit so einer Einstellung auch nen 
gewaltigen Tritt in den Hintern kassieren. Wer mich duzt, den duze ich 
auch und wer mich siezt, den sieze ich auch! Ist ne Frage von Respekt.

von Kan a. (Firma: Basta) (kanasta)


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be stucki schrieb:
> Wer mich duzt, den duze ich auch und wer mich siezt, den sieze ich auch!

Damit würde deine Probezeit bei mir halt unter den magischen 6 Monaten 
bleiben.

be stucki schrieb:
> Ist ne Frage von Respekt.

Genau mein Punkt.

P.S.: Eine Frau habe ich nicht. Dafür eine hübsche Sekretärin. Bitte 
kein Neid. Wenn ihr euch auch mal soviel erarbeitet habt wie ich, dann 
dürft ihr euer Unternehmen auch nach eigenem Gutdünken führen.

von äölkjhgfdsa (Gast)


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gullideckel schrieb:
> Soll man sich mit Vornamen oder doch besser Nachnamen vorstellen wenn
> man neu in die Abteilung kommt? Möchte da nicht ins Fettnäpfchen treten,
> daher..wie habt handhabt ihr das?
Warst du die letzen 20 Jahre im Knast?

von B. S. (bestucki)


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Kan asta schrieb:
> Damit würde deine Probezeit bei mir halt unter den magischen 6 Monaten
> bleiben.

Und das wäre auch gut so. Mit jemandem wie dir möchte ich auch nicht 
zusammenarbeiten. Ich weiss, dass mein Chef am längeren Hebel sitzt, 
auch wenn ich ihn duze.


Kan asta schrieb:
> P.S.: Eine Frau habe ich nicht. Dafür eine hübsche Sekretärin. Bitte
> kein Neid. Wenn ihr euch auch mal soviel erarbeitet habt wie ich, dann
> dürft ihr euer Unternehmen auch nach eigenem Gutdünken führen.

Ich bin nicht neidisch, Ich hab ne hübsche Freundin und brauche keine 
Sekretärin. Ich hab nicht vor soviel zu arbeiten. Will schliesslich mein 
Leben geniessen und nicht meinen Frust an meinen Mitmenschen auslassen.

von Mechthild (Gast)


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äölkjhgfdsa schrieb:
> Warst du die letzen 20 Jahre im Knast?

Die Betroffenen erkennt man daran dass sie, sobald ein Vorgesetzter den 
Raum betritt, aufstehen und laut ihre Personalnummer aufsagen.

von Ralfi (Gast)


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Was hat DU bzw. SIE mit Respekt zu tun. Man sollte auch einen 
Kollegen/Vorgesetzten respektieren auch wenn mann sich duzt.
Die Einstellung von Kan asta finde ich ehrlich gesagt zum Ko..., dies 
ist aber nur meine bescheidene Meinung,

Kan asta schrieb:
> Also ich duze meine Mitarbeiter. Sind aber auch alle von niederem Rang.

@Kan asta: Alleine so ein Satz suggeriert mir, dass du deine Mitarbeiter 
in keinster Weise respektiert.

Kan asta schrieb:
> Die aktuelle Belegschaft könnt ich doch mit einem Fingerschnipsen
> ausgewechselt kriegen.

Auch dieser Satz unterstreicht meine Meinung.

So aber nun zum eigentlichen Thema:
Es kommt eben darauf an in was für ein Team man hinein kommt. Es kann 
durchaus üblich sein, dass sich alle innerhalb des Teams duzen. Dies 
kann man entweder erfragen, oder man bekommt es schon anfangs von den 
neuen Kollegen direkt gesagt.

von Willi W. (williwacker)


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Grundsätzlich gilt:

Du kannst ruhig Sie zu mir sagen!

Die meisten hier duzen sich, so kommt es auch manchmal dazu, dass man 
Leute, die man eigentlich siezt, aus Versehen duzt. Krummgenommen hat 
mir (und auch anderen) das bisher noch keiner, öfters bleibt man dann 
dabei. Ich meine das bei Jüngeren öfter zu beobachten, das interpretiere 
ichdann als Hinweis: wollen wir nicht?

von Thomas1 (Gast)


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Mechthild schrieb:
> Wichtig sind auch festgelegte Anreden, wie z.B.: "Gestatten Eure
> Exzellenz Herr Entwicklungsleiter, ihnen ein heute aufgetretenes Problem
> näher bringen zu dürfen?"


In Österreich Herr Ingenieur oder Herr Diplom-Ingenieur.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: be stucki (bestucki)
> Datum: 16.07.2012 14:31

> Ich hab ne hübsche Freundin und brauche keine Sekretärin.

Ich habe eine hübsche Freundin und eine hübsche Sekretärin.

von Highlander (Gast)


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Dieses Theater mit Duzen und Siezen ist doch nichts als Wichtigtuerei. 
Mit Respekt kann das gar nichts zu tun haben, auch wenn das alle 
glauben. Demnach wären alle Briten, Amerikaner und andere 
Englischsprachige respektlos. Die kommen mühelos ohne ein "Sie" aus und 
fassen sich reihenweise ans Hirn, wenn Sie erste Gehversuche in Deutsch 
wagen und auf den Du/Sie Kram stossen.

Abgeschafft gehört dieser Unsinn.

Die Schweiz macht es vor. Da gibt es so gut wie kein "Sie" (ausser in 
der Bank oder am Bahnschalter). Da stellt sich gewöhnlich auch ein 
Doktor mit dem Vornamen vor.

von Kan a. (Firma: Basta) (kanasta)


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Highlander schrieb:
> Da stellt sich gewöhnlich auch ein
> Doktor mit dem Vornamen vor.

Für mich undenkbar. Dann hätte ich meinen Doktor ja umsonst gemacht.
Nene, das hat schon seinen Sinn, weshalb plumpe Nationen beim du 
bleiben, während im hochentwickelten Deutschland bereits feinsinnige 
Nuancen existieren, die den Informationsgehalt der Sprache erhöhen.

von Mechthild (Gast)


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Kan asta schrieb:
> Dann hätte ich meinen Doktor ja umsonst gemacht.

Aber vergiss bitte nicht, den Erwerbsort (Kaliningrad oder Bogota etc.) 
anzugeben!

von Benjamin K. (benjamin92)


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Macht man nen Doktor wirklich nur, um mit "Sie" angesprochen zu werden?
Also ich hab kein Doktor und mich sprechen auch genug Leute mit "Sie" 
an.
Mir wäre es aber auch egal, wie ich angesprochen werde. In den Firmen, 
wo ich Praktikant war, haben mir alle (inklusive Chef) schon sehr 
schnell das "Du" angeboten.

von Kan a. (Firma: Basta) (kanasta)


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Benjamin K. schrieb:
> In den Firmen,
> wo ich Praktikant war, haben mir alle (inklusive Chef) schon sehr
> schnell das "Du" angeboten.

Bauarbeiter-Butzen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich habe in einer Werkstatt gearbeitet, wo man sich in der 3. Form
anredete.

"Reiche er mir den 17er Schlüssel, edler Herr!"
"Nun gut, Ihr sollt ihn haben, Euer Merkwürden!"

"Wohl an, Gevatter so übet nun Kraft aus!"

DAS war ein guter Umgangston und wir hatten viel Spaß!

;-)

MfG Paul

von Mechthild (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> "Wohl an, Gevatter so übet nun Kraft aus!"

Mein Gott, bist du aber betagt. :-)

von Benjamin K. (benjamin92)


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Mmmh, das Bundesrechenzentrum von Österreich würde ich nicht so 
umbedingt als Bauarbeiterfirma zählen.

von Dr. Deutschland (Gast)


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Benjamin K. schrieb:
> Mmmh, den Kuhstaff von Österreich würde ich nicht so
> umbedingt als Bauarbeiterfirma zählen.

Ich schon.

von Dr. Deutschland (Gast)


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Benjamin K. schrieb:
> Mmmh, den Hühnerstall von Österreich würde ich nicht so
> umbedingt als Bauarbeiterfirma zählen.

Doch, doch.

von B. S. (bestucki)


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@ Dr. Deutschland: Schäm dich einfach so Zitate abzuändern!

@ Kan asta: Hast du das Gefühl etwas besseres zu sein, als die, die sich 
die Hände schmutzig machen? Du würdest deren Arbeit besser loben, da 
wenn die nicht wären, dürftest du die Strasse vor deinem Haus 
asphaltieren, die Abwasserrohre reinigen und deine Kühe melken. Denn 
Milch kommt nicht aus der Tüte.

So, ich klink mich an dieser Stelle aus. Hab alles gesagt.

von Voodoofrei (Gast)


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Kan asta schrieb:
> Also ich duze meine Mitarbeiter. Sind aber auch alle von niederem Rang.
> Ich lasse mich selbst gerne siezen. Es gefällt, wenn die anderen so
> ihren Respekt mir gegenüber zum Ausdruck bringen.

Wenn das die einzige Form von "Respekt" ist, die du bekommst, dann bist 
du ein ganz armes Würstchen. m(

von B. S. (bestucki)


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Ausserdem wirds wohl eher Verachtung als Respekt sein.

So, jetzt bin ich wirklich weg...

von oti (Gast)


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Könnt Ihr bitte mal aufhören, den Troll zu füttern!

Der Typ ist entweder ein armes Würstchen mit Macht, die er nicht 
verdient oder ein armes Würstchen, das davon träumt eine Firma, eine 
hübsche Sekretärin und viele Sklaven zu haben.
Er ist jedenfalls offenbar ein armes Würstchen, also laßt ihn besser in 
Ruhe.

Klingt so nach der Sorte Honk, die die arme Verkäuferin im Laden 
zusammenscheißt, weil er selber zu Recht mit seinem Leben unzufrieden 
ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Highlander schrieb:
> Demnach wären alle Briten, Amerikaner und andere
> Englischsprachige respektlos. Die kommen mühelos ohne ein "Sie" aus und
> fassen sich reihenweise ans Hirn, wenn Sie erste Gehversuche in Deutsch
> wagen und auf den Du/Sie Kram stossen.

Genaugenommen ist "You" das Äquivalent von "Sie", das "Du" ist im nur 
noch in seltenen Fällen als "thou" präsent:

> In standard English, you is both singular and plural (...).
> This was not always so. Early Modern English distinguished
> between the plural ye and the singular thou.
> As in many other European languages, English at the time had
> a T-V distinction, which made the plural forms more respectful
> and deferential; they were used to address strangers and social
> superiors. This distinction ultimately led to familiar thou
> becoming obsolete in modern English.

(Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/You)

Im übrigen gibt es noch das Französische, in dem es nach wie vor üblich 
ist, daß Kinder ihren Eltern gegenüber das "vous" verwenden:

http://suite101.de/article/franzoesischer-knigge-begruessungsrituale-a56690

von rechtl_huber (Gast)


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Sehr umsichtig sollte man das "Du" im Umgang mit Vertretern der 
Staatsmacht einsetzen. Hier reagiert man meist recht humorlos. Schnell 
fängt man sich einen saftigen Strafbefehl ein.

Richtig teuer wird es, wenn man das "Du" in Verbindung mit einem 
Schimpfwort verwendet. Beispielsweise kommt ein "Du Depp" leicht einige 
tausend Euro teuerer als ein "Sie Depp".

von Dipl.- G. (hipot)


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Highlander schrieb:

> Dieses Theater mit Duzen und Siezen ist doch nichts als Wichtigtuerei.

Das ist selbstverständlich totaler Unfug.


> Mit Respekt kann das gar nichts zu tun haben

Doch, mehr noch, vor allem mit gesellschaftlichem Rang, höflicher 
Distanz und Asymmetrien zwischen den Kommunizierenden. Im Deutschen sind 
eine Reihe von Anredeformen inzwischen verschwunden, der Plural 
majestatis und der Singular vulgaris zum Beispiel.
Das japanische Höflichkeitssystem ist noch komplizierter, das 
koreanische ist sogar das komplizierteste der Welt.

Diese Sachen haben etwas mit Kultur, Tradition und Linguistik zu tun.


> Demnach wären alle Briten, Amerikaner und andere
> Englischsprachige respektlos. Die kommen mühelos ohne ein "Sie" aus

Unfug.

Von den Personalpronomen thou und you ist das thou (Du) ausgestorben, 
nicht das you (Sie), so daß im Englischen prinzipiell gesiezt wird.
Mit der Zeit wurde das you bestenfalls etwas neutraler und steht 
heutzutage zwischen Du und Sie.

Des weiteren funktioniert die Kommunikation z.B. auf amerikanisch nicht 
so wie auf deutsch, und Höflichkeit und Respekt werden mit Hilfe von 
anderen Konstruktionen formuliert.

Ich werde als Ingenieur von der Mehrheit der Techniker häufig als Sir 
angeredet. In Verbindung mit dem you ergibt das etwas, was für mich als 
Einwanderer sogar höflicher als das Sie wirkt.


> Abgeschafft gehört dieser Unsinn.

Unfug. Sprachen funktionieren nicht alle gleich. Es lebe die kulturelle 
Vielfalt, Sie Dummschwätzer. ;-)


.

von Paul H. (powl)


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Michael_ schrieb:
> So lange wie möglich das Sie beibehelten! Vor allem gegenüber
> Vorgesetzten.
> Schwierig ist es mit Firmen, wo der Du-Zwang herrscht.
> Vorsicht mit Kollegen, die einem sofort das Du anbieten.

Also meinetwegen könnte man das "Sie" generell abschaffen und gleich 
beim Du bleiben.

von Highlander (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Doch, mehr noch, vor allem mit gesellschaftlichem Rang, höflicher
> Distanz und Asymmetrien zwischen den Kommunizierenden.


Ich betrachte die Person gegenüber als Mensch, unabhängig davon, welchen 
Titel, Rang oder Status die Person hat. Und das ist der Grund, warum ich 
eine Unterscheidung der Anrede für überflüssig, ja sogar für unhöflich 
befinde.

Dipl.- Gott schrieb:
> Von den Personalpronomen thou und you ist das thou (Du) ausgestorben,
> nicht das you (Sie), so daß im Englischen prinzipiell gesiezt wird.

Der Knackpunkt ist, dass im Englischen alle Personen gleich angeredet 
werden.

Meinetwegen können auch alle (ja, auch der Manager zum Lehrbuben) Sie 
zueinander sagen, wenn man mit dem Du nicht einverstanden ist. Eine 
Unterscheidung finde ich respektlos denjenigen gegenüber, die mit der 
unhöflicheren Form angeredet werden.

Dipl.- Gott schrieb:
> Unfug. Sprachen funktionieren nicht alle gleich. Es lebe die kulturelle
> Vielfalt, Sie Dummschwätzer. ;-)

In der Tat. Manche Sprachen liefern arroganten Säcken das Werkzeug, 
Mitmenschen unterschiedlich zu behandeln und sich auch noch daran 
aufzugeilen.

Wie gesagt, in der Schweiz funktioniert es mit dem Du sehr gut. Ich 
finde die Umgangsform dort insgesamt angenehmer als in Deutschland (ich 
selbst bin Deutscher).

von Klaus (Gast)


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Hier in Dänemark sagt man auch Du und nicht Sie. Egal ob Professor, 
Vorgesetzter, Putzfrau, Manager oder Hausmeister. Und darin liegt u.A. 
der Grund für die überaus positive Arbeitsatmosphäre im Vergleich zu 
Deutschland.


Gruß

von Gott (Gast)


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Info an den Herren der sich hinter dem Benutzernamen kanasta versteckt: 
Ich habe in kürze einen Termin mit Dir arrangiert, wir müssen noch mal 
über die Sache mit den Hebeln reden...

Achso, Luzifer lässt Dir übrigens ausrichten: Viel Spaß mit all dem was 
Du dir erarbeitet hast wenn Du auf dem Weg zu Ihm bist.

Aber keine Sorge, hier oben würde es Dir eh nicht gefallen - hier duzen 
wir uns alle.

von Kiffka (Gast)


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Mechthild schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>> "Wohl an, Gevatter so übet nun Kraft aus!"
>
> Mein Gott, bist du aber betagt. :-)

Nö, er heißt nur nicht wirklich Paul Baumann sondern John Cleese ;-)

von Kiffka (Gast)


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Ja, ja, der "Kan asta (Firma: Basta) (kanasta)" der alte Rastafari hat 
gut reden.
In seinem Einmannbetrieb kann er sich schließlich so lange duzen oder 
siezen, wie er will. Allerdings kann es passieren, dass man nach allzu 
intensiven Selbstgesprächen für verrückt erklärt wird.

von c frickler (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Ich werde als Ingenieur von der Mehrheit der Techniker häufig als Sir
> angeredet. In Verbindung mit dem you ergibt das etwas, was für mich als
> Einwanderer sogar höflicher als das Sie wirkt.

Yes, sir Dipl.-Gott!
Vielleicht verarschen die dich bloß. Schon mal darüber nachgedacht?

von P. M. (o-o)


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Highlander schrieb:
> Wie gesagt, in der Schweiz funktioniert es mit dem Du sehr gut. Ich
> finde die Umgangsform dort insgesamt angenehmer als in Deutschland (ich
> selbst bin Deutscher).

Das generelle Duzen trägt deutlich zu einer besseren Atmosphäre bei. 
Weil es ein Gefühl von Nähe und Zusammengehörigkeit vermittelt, und das 
tut wohl jedem Team und jeder Firma gut. "Distanz" gibt es in den 
meisten Fällen nämlich sowieso schon mehr als genug, da braucht man 
definitiv nicht zusätzlich noch das Siezen. Und für "Respekt" eine 
sprachliche Sonderform zu verwenden ist genau so absurd, wie die 
Menschen in Kasten einzuteilen.

Rein sprachlich gesehen erinnert das Siezen sowieso an monarchische 
Auswüchse: Oder wer sonst würde auf die Idee kommen, eine Einzelperson 
mit einer Mehrzahlform anzusprechen?!? Auf solche Ideen kommen doch nur 
grössenwahnsinnige Herrscher.

von Ich (Gast)


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P. M. schrieb:
> Das generelle Duzen trägt deutlich zu einer besseren Atmosphäre bei.

Stimmt, wenn es freiwillig passiert.
In einem klasse Team, unter Kollegen ist das Du einfach prima, direkt.


Aber in meiner Ing.-Leihbude "wird" sich geduzt, das ist (fast schon) 
Pflicht zu den Betreuern. Es gibt Personengruppen, mit denne ich nicht 
täglich zu tun habe, die möchte ich nicht duzen und auch nicht geduzt 
werden. Ich mache das Spielchen aber mit, zum Glück höre ich von denen 
selten.

Von einem freundlichen "Sie" wechselt man einfacher zu "Du" als 
umgekehrt.

von Lebenskünstler (Gast)


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Mann oh Mann !

Ich werde von meinen Wasserträgern mit " Ihro Durchlaucht " 
angesprochen.

von microsoft dev (Gast)


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Ich bin SW Entwickler der beim Kunden sitzt (junior; unter 30). Ich 
achte sehr darauf das ich immer beim Sie bleibe, zumindest bei meinen 
Auftraggeber.
Sollte das Du angeboten werden, versuch ich die Sprache so zu ändern das 
kein Du vorkommt. (Keine Privaten Gespräche , keine direkte Ansprache, 
kurz sachliche Ansprache die um das Thema sich dreht)

Generell: Das ist dein Chef , der zahlt für ein Aussehen / Benehmen und 
die Arbeit. Also auch für das Sie. Denn wir sind nicht am Stammtisch wo 
jeder seine Meinung sagt.

Das Du und die heita teita Atmosphäre hat mich schon mal viel gekostet. 
Wo der Chef mich zusammengestaucht hat und dabei private Gespräche 
aufgeführt hat. Als ich dann sagt: "wir sind doch hier freundschaltich 
unterwegs" hieß es vom Chef: "Ich Arbeitgeber und du Arbeitnehmer. Ich 
bin nicht dein Freund oder so!"

Und das ist es am Ende: Eine Geschäftsbeziehung und da bleibt man beim 
Sie und keine Freundschaft die ein Du voraussetzt. Das Du ist nur so 
schön bis es karcht und wenn man dann auf einmal seinen Platz zugewiesen 
bekommt sind viele beleidigt.

Das hat auch nicht mit alten Werten zu tun , oder Durchlaucht oder so. 
Ich finde es gibt einen Unterschied ob man zu seiner Frau oder seinen 
Chef redet. Das fängt im Satzbau an und hört beim Sie auf.

Unter ranggleichen Kollegen die keine Verantwortung tragen sollte das du 
gepflogen werden , aber auch hier nicht zu persönlich werden! Das kann 
sehr schnell den Chef gesteckt werden (" gehört der XY hat gerne hart 
gefeiert wird und in der gleichen Woche ist Z passiert"! )

von fastfranzose (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Im übrigen gibt es noch das Französische, in dem es nach wie vor üblich
> ist, daß Kinder ihren Eltern gegenüber das "vous" verwenden:
>
> http://suite101.de/article/franzoesischer-knigge-begruessungsrituale-a56690
Unfug. Bei einigen Großeltern mag das noch vorkommen, bei einigen 
wenigen Eltern auch, aber üblich ist das bestimmt nicht.

von .... (Gast)


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microsoft dev schrieb:
> Und das ist es am Ende: Eine Geschäftsbeziehung und da bleibt man beim
> Sie und keine Freundschaft die ein Du voraussetzt.

Ich hoffe, nie, nie in einer Bude arbeiten müssen, in der man so denkt. 
Nicht vergessen: Mit den Arbeitskollegen ist man 30-50 Stunden pro Woche 
zusammen. Das ist mehr als mit den allerbesten Freunden und eventuell 
sogar mehr als mit der eigenen Frau! Das heisst jetzt nicht, dass man 
Freunde sein muss, aber zumindest freundschaftlicher/kameradschaftlicher 
Basis miteinander verkehrt. Auch mit dem direkten Vorgesetzten.

In der Schweiz ist das du unter Arbeitskollegen, in bestimmten 
Lebensbereichen (Sport, Uni, Verein, ...) und unter jüngeren Leuten (bis 
ca. 30) sowieso generell üblich und muss in diesem Fall auch nicht 
speziell angetragen werden. Das habe ich bisher noch nie als "zu nah" 
empfunden.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Genaugenommen ist "You" das Äquivalent von "Sie", das "Du" ist im nur
> noch in seltenen Fällen als "thou" präsent:

Grammatikalisch gesehen eben nicht. Auf ein "you" folgt die 
Singularform, was bei uns einem "du" entspricht. Die Höflichkeitsform 
macht sich ja daran fest, dass das Gegenüber eben im Plural angesprochen 
wird. Und auch der restliche Sprachgebrauch ist ein klares du, da man 
z.B. selbst als Bankkunde oder in einer Behörde mit Vornamen 
angesprochen wird.

von Dipl.- G. (hipot)


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Highlander schrieb:
> Dipl.- Gott schrieb:
>> Doch, mehr noch, vor allem mit gesellschaftlichem Rang, höflicher
>> Distanz und Asymmetrien zwischen den Kommunizierenden.
>
> Ich betrachte die Person gegenüber als Mensch, unabhängig davon, welchen
> Titel, Rang oder Status die Person hat. Und das ist der Grund, warum ich
> eine Unterscheidung der Anrede für überflüssig, ja sogar für unhöflich
> befinde.
>
> Dipl.- Gott schrieb:
>> Von den Personalpronomen thou und you ist das thou (Du) ausgestorben,
>> nicht das you (Sie), so daß im Englischen prinzipiell gesiezt wird.
>
> Der Knackpunkt ist, dass im Englischen alle Personen gleich angeredet
> werden.

Nein, werden sie nicht!

Der Unterschied ist, daß die Deutschen ein Personalpronomen verwenden, 
während im Englischen zusätzliche Wörter das Standard-you 
modifizieren.

Dieses Phänomen ist es im Übrigen, was Fremdsprachlern die größten 
Schwierigkeiten bereitet, egal wie lange sie irgendwo leben und die 
Sprache sprechen. Das Sprachsystem im Kopf ist nach der Verankerung der 
Muttersprache nicht mehr fähig, neue Sprachen mit dem gleichen 
natürlichen Sprachgefühl zu verstehen.

Wenn Du sagst, daß alle gleich angeredet werden, zeigt das nur, daß Du 
die englische Sprache nicht wirklich verstehst und Du des weiteren in 
der Schule einen schlechten Deutschunterricht hattet, der der Grammatik 
zuwenig Aufmerksamkeit schenkte.



Ein anderes Beispiel: Die Zeitformen im Englischen haben 
unwahrscheinlich lästige Verlaufsformen, die wir im Deutschen als 
formale grammatische Konstruktion nicht kennen. "I swim" ist nicht das 
gleiche wie "I am swimming". Jetzt überlege Dir bitte, wie wir diesen 
Unterschied im Deutschen ausdrücken und Du verstehst, um was es geht.




Des weiteren ist dieses Getue hier von einigen absolut lächerlich.
Die Arbeitsatmosphäre wird in der BRD nicht vom Sie zerstört, sondern 
das kommt von bestimmten persönlichen Unarten, die der (West-)Deutsche 
in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte.

Ich kenne sehr alte Leute, die sind preußischer als ich es bin und wir 
wurden in der Familie realtiv streng nach diesen klassischen deutschen 
Werten erzogen. Und mit denen kann man wunderbar höflich, respektvoll 
und ohne Eskapaden kommunizieren und arbeiten, obschon permanent die 
typisch preußische Distanz in der Sprache vorherrscht. Warum? Weil diese 
Leute Anstand haben und keine intellektuellen oder emotionalen Krüppel 
sind.

Wer behauptet, der Unterschied sei das Du, der ist gewaltig auf dem 
Holzweg und leidet vermutlich unter Problemen, die sich besser mal ein 
Therapeut ansehen sollte.

Dieses allgegenwärtige Geduze, was den Leuten von allen Seiten 
aufgezwungen wird, ist zum Kotzen, ist zutiefst unhöflich und 
beleidigend und ist nichts anderes als der Verfall von Werten und 
Tugenden. Selbstverständlich kann ich die gleiche streßfreie und 
respektvolle Arbeitsatmosphäre haben, wenn ich alle Kollegen sieze und 
als Anrede Herr/Frau/Fräulein benutze. Der Ton macht die Musik. Wenn ich 
das als Kind selbstverständlich nicht anständig und diszipliniert 
beigebracht bekomme, dann rend wir hier über ein erhebliches 
gesellschaftliches Defizit. Dennoch: Ich entscheide, wen ich sieze und 
wer mich duzen darf und lasse mir das von niemandem vorschreiben. Und 
ich lege sehr großen Wert auf sprachliche Distanz zur Wahrung des 
Respektes und der Höflichkeit. Das Du ist im Deutschen für (eng) 
befreundete Personen und Familie vorbehalten, nicht für den 
Arbeitsplatz. Punktum.

Es reicht völlig, als Anrede den Vornamen zu verwenden, wenn es ein 
wenig informeller und locker sein soll. "Alexander, könnten Sie bitte 
die Berechnungen bis morgen beenden? Das wäre sehr gut. Ich danke 
Ihnen."

Daß es in Deutschland eben nicht mehr so höflich zu geht und einige der 
Wahnvorstellung erliegen, die Standardanrede Sie wäre schuld, die man ja 
eigentlich für 99% der Personen verwendet, mit denen man im Leben 
spricht, liegt wie gesagt an anderen Sachen. Ich denke eher, daß die 
antiautoritäre Erziehung, die damals über Westdeutschland schwappte, 
nicht unschuldig daran ist, daß die Deutschen 30-40 Jahre später die 
primitivsten Formen des Anstandes, der Höflichkeitssprache und des 
respektvollen Umganges untereinander insbesondere in der Arbeitswelt 
missen lassen.



Die Arbeitsatmosphäre in den USA ist ebenfalls lockerer und entspannter 
als in Deutschland, aber bestimmt nicht, weil das Personalpronomen der 
2. Person Singular und Plural identisch ist.

Wenn ich Deutsche über diese Thematik salbadern höre, kann ich mich des 
Eindruckes nicht erwehren, daß viele überhaupt nicht begreifen, daß 
trotz des angeblich "freundschafltichen" Umgangstones keineswegs die 
Hierarchien aufgelöst werden. Ja, die Amis scheinen bisweilen 
informeller und lockerer zu kommunizieren. Ja, das ist manchmal so. 
Gerade wenn es um Smalltalk und Frauen geht. Nein, es ist keinesfalls 
immer so. Der Manager/Supervisor/Vorgesetzte ist und bleibt der Cheff 
und bloß, weil er dich mit dem Vornamen anspricht und dieses neutrale 
you verwendet, ist er nicht dein Freund. Das darf man nie vergessen.





c frickler schrieb:

> Yes, sir Dipl.-Gott!
> Vielleicht verarschen die dich bloß. Schon mal darüber nachgedacht?

Schwachsinn. Das hieße, die Techniker würden alle möglichen Menschen 
verhöhnen, Klienten, Manager, den Generaldirektor und ihre Väter, denn 
es ist hier keine Seltenheit, daß Kinder ihre Väter mit Sir ansprechen.

Und ich habe inzwischen keine Mühe mehr, amerikanischen Sarkasmus zu 
erkennen, wenn ich ihn höre.

Aber gut, daß wir mal drüber geredet haben.




.

von Dipl.- G. (hipot)


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.... schrieb:

> Grammatikalisch gesehen eben nicht. Auf ein "you" folgt die
> Singularform, was bei uns einem "du" entspricht. Die Höflichkeitsform
> macht sich ja daran fest, dass das Gegenüber eben im Plural angesprochen
> wird. Und auch der restliche Sprachgebrauch ist ein klares du, da man
> z.B. selbst als Bankkunde oder in einer Behörde mit Vornamen
> angesprochen wird.

Das ist falsch und, siehe oben, ein deutscher Fehlschluß.

von Galenus ein Reisender (Gast)


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Hallo Gullideckel,
also abhängig vom Land, z.B. Niederlande sind alle zu dutzen bis auf 
Menschen die älter sind als 70 Jahre. Die aus Höflichkeit gesietzt 
werden.
Siezen war im vorigen Jahrhundert in. Heute ist man längst liberal und 
modern.

von Dussel (Gast)


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Galenus ein Reisender schrieb:
> Siezen war im vorigen Jahrhundert in. Heute ist man längst liberal und
> modern.
Dazu ein schöner Rülpser und noch schnell einen fahren lassen, dem 
Gegenüber ins Gesicht niesen und beim jede halbe Minute auf den Boden 
spucken. Benehmen war im vorigen Jahrhundert. Heute ist man längst 
liberal und modern.

von AuchnurGast (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> "Alexander, könnten Sie bitte
> die Berechnungen bis morgen beenden? Das wäre sehr gut. Ich danke
> Ihnen."

Das ist mit Abstand die schlechteste Variante, nichts Halbes und nichts 
Ganzes. Bei solchen Formulierungen laufen einem kalte Schauer den Rücken 
runter.

von Jens P. (Gast)


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Also in nem Laden, in dem ich mit meinen direkten Kollegen beim Sie bin, 
würd ich vermutlich nicht besonders glücklich werden.

Wenn ich eines hasse ist es Stocksteife "Oha, der Herr Doktor taucht 
wieder auf, werfet euch in den Staub!"-Athmosphäre.

von Pink S. (pinkshell)


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Es stimmt zwar, dass in den USA viel mit Vornamen angeredet wird, das 
ist aber kein Zeichen für grenzenlose Formlosigkeit. Sehr oft hört man 
auch: Mr. Chairman, Mr. President, Dr. Jones.

von stumm (Gast)


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Bei uns spricht man sich gar nicht an. Problem gelöst.

von Ingo (Gast)


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Es ist immer leichter zu sagen Du Ar******* anstatt Sie Ar*******. 
Unter gleichgestellten ist das Du ok, Vorgesetzte oder Unterstellte 
sollten einen mit Sie anreden. Das Du ist eine Sache die sich erst 
entwickeln muss. Ich duze meine Freunde, dazu zählen am ersten Tag noch 
nicht meine Kollegen, dass sollte man sich merken. Vorschnelles Du kann 
auch nach hinten losgehen.



Ingo

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl.- Gott schrieb:
> als Anrede Herr/Frau/Fräulein benutze.

Die Anrede "Fräulein" benutzt nun wirklich kein normaler Mensch mehr, 
weder gesprochen noch im Schriftverkehr. Außer vielleicht er ist 
Jahrgang 1930 und lernt in diesem Leben nichts mehr hinzu.

Manche sprachlichen Formen sterben völlig zu Recht aus.

von P.M. (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
>> Grammatikalisch gesehen eben nicht. Auf ein "you" folgt die
>> Singularform, was bei uns einem "du" entspricht. Die Höflichkeitsform
>> macht sich ja daran fest, dass das Gegenüber eben im Plural angesprochen
>> wird. Und auch der restliche Sprachgebrauch ist ein klares du, da man
>> z.B. selbst als Bankkunde oder in einer Behörde mit Vornamen
>> angesprochen wird.
>
> Das ist falsch und, siehe oben, ein deutscher Fehlschluß.

Beispiel bitte. Ich weiss sehr wohl, dass gewisse Höflichkeitsformen 
auch im Englischen vorkommen, z.B. dass man jemanden mit "Sir" oder "Mr. 
+ Nachname" anspricht. ABER es gibt KEIN siezen. Das Siezen besteht aus 
"Sie/Ihnen + Pluralform" - im Englischen werden Einzeplersonen nie im 
Plural angesprochen und es gibt auch kein entsprechendes Pronomen.

Dipl.- Gott schrieb:
> Dieses allgegenwärtige Geduze, was den Leuten von allen Seiten
> aufgezwungen wird, ist zum Kotzen, ist zutiefst unhöflich und
> beleidigend und ist nichts anderes als der Verfall von Werten und
> Tugenden.

Ach komm, sowas ist lächerlich. Ich lebe in einer Kultur (Schweiz/USA), 
wo man praktisch nur fremde Leute oder solche in einer "offiziellen" 
Position (Lehrer, höhere Vorgesetzte, Arzt, ...) dauerhaft siezt. Und 
das hat wirklich nichts mit Unhöflichkeit oder gar Beleidigung (Lol?!?) 
zu tun. Es ist letztlich einzig und alleine eine kulturelle Gewohnheit 
und offensichtlich funktioniert beides. Allerdings ändern sich die 
Zeiten und gewisse Menschen kriegen dann immer panische Angst.

von Der Fander (Gast)


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Hobbypsychologe schrieb:
> Kan asta schrieb:
>> Also ich duze meine Mitarbeiter. Sind aber auch alle von niederem Rang.
>> Ich lasse mich selbst gerne siezen.
>
> Kan asta schrieb:
>> Als Chef dieser Klitsche darf ich wohl schon einen gewissen Respekt von
>> denen erwarten, die ich ernähre.
>
> Hmm, klingt ganz klassisch nach

... Zuckerle!

von Thomas1 (Gast)


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rechtl_huber schrieb:
> Sehr umsichtig sollte man das "Du" im Umgang mit Vertretern der
> Staatsmacht einsetzen. Hier reagiert man meist recht humorlos. Schnell
> fängt man sich einen saftigen Strafbefehl ein.

 Jas so sind Beamte. Vollkommen humorlos und stumpfsinnig.

http://www.youtube.com/watch?v=ARwGnZpT9Ic&feature=related

von c frickler (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> chwachsinn. Das hieße, die Techniker würden alle möglichen Menschen
> verhöhnen, Klienten, Manager, den Generaldirektor und ihre Väter, denn
> es ist hier keine Seltenheit, daß Kinder ihre Väter mit Sir ansprechen.

Was kennst du für amerikanische Väter?

Bist du Kunde (Klient) oder Brötchengeber (Manager etc.) stimmt dies 
sicherlich.
Auch gegenüber von Regierungsorganisationen wie Heimatschutz und 
Polizei.

In meinem einzigigen Fall war es ein externer Elektriker, und ich der 
"quasi" Kunde. Aber "Yes, Sir!" haben andere externe Mitarbeiter nie zu 
mir gesagt. Vielleicht hatte er nur Angst vor unserem TN-Netz, denn 
dieses sollte er realisieren und auch dementsprechend prüfen(!).

Ingo schrieb:
> Vorschnelles Du kann
> auch nach hinten losgehen.

Zumindest dort, wo Traditionen hoch gehalten werden. Für den 
Betreffenden auf jeden Fall die richtige Strategie. Wenn dies allerdings 
der Grundbaustein des Untertanentums ist, wo fachliche Fähigkeiten weit 
weniger zählen als Rang und Auftreten (*****kriecherei), sollte man sich 
schon fragen, ob man das lange Zeit mitmachen möchte.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Der Fander (Gast)
> Datum: 17.07.2012 18:35

> > Hmm, klingt ganz klassisch nach

> ... Zuckerle!

Quatsch ! Der schreibt doch nicht so einen Müll.
Was der schreibt kommt direkt aus dem Leben !

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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P.M. schrieb:
> Beispiel bitte. Ich weiss sehr wohl, dass gewisse Höflichkeitsformen
> auch im Englischen vorkommen, z.B. dass man jemanden mit "Sir" oder "Mr.
> + Nachname" anspricht. ABER es gibt KEIN siezen. Das Siezen besteht aus
> "Sie/Ihnen + Pluralform" - im Englischen werden Einzeplersonen nie im
> Plural angesprochen und es gibt auch kein entsprechendes Pronomen.

Ein simples Beispiel: You are creazy.

Das Verb "are" ist eindeutig eine Pluralform. Nenne mir ein Beispiel, wo 
das Verb in der 2. Person in der Singularform geschrieben wird.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Ein simples Beispiel: You are creazy.

> Das Verb "are" ist eindeutig eine Pluralform. Nenne mir ein Beispiel, wo
> das Verb in der 2. Person in der Singularform geschrieben wird.

Ha, Ha, Ha, Ha, das ist mit Sicherheit nicht von Zuckerle !

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:
> So lange wie möglich das Sie beibehelten! Vor allem gegenüber
> Vorgesetzten.
> Schwierig ist es mit Firmen, wo der Du-Zwang herrscht.
> Vorsicht mit Kollegen, die einem sofort das Du anbieten.

Oder besser gleich in einer Firma anfangen, in der es kein "Sie" gibt, 
das sind ohnehin die besseren da es in der Branche üblich ist.

Greets,
Michael

von Forensicher Psychologe (Gast)


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>Quatsch ! Der schreibt doch nicht so einen Müll.
>Was der schreibt kommt direkt aus dem Leben !

Oh man Zuckerle, Zocker_01 oder Lebenskünstler, ist dein Leben wirlich 
so arm und ereignislos, daß du öffentliche Selbstgespräche führen mußt?


Deine geistige Flexibilität reicht ja nicht mal aus, das 
Zuckerle-typische Plenken abzustellen.

von Georg (Gast)


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Kleiner Beitrag zu diesem Thema meinerseits..

Bei meiner ersten Stelle in einer grösseren Firma vor knapp 13 Jahren, 
ist mir bei meinem Chef das "Du" rausgerutscht.
Folge, Abmahnung, so kanns gehen.
Ich war dann noch 1 Jahr in dem Unternehmen und hab dann gewechselt.

von Ich (Gast)


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Georg schrieb:
> Folge, Abmahnung, so kanns gehen.

Abmahnung wegen eines "Du"?

Georg schrieb:
> Ich war dann noch 1 Jahr in dem Unternehmen und hab dann gewechselt.

Sooo lange dann doch noch? Fachkräftemangel?

von Lebenskünstler (Gast)


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Forensicher Psychologe schrieb:
>>Quatsch ! Der schreibt doch nicht so einen Müll.
>>Was der schreibt kommt direkt aus dem Leben !
>
> Oh man Zuckerle, Zocker_01 oder Lebenskünstler, ist dein Leben wirlich
> so arm und ereignislos, daß du öffentliche Selbstgespräche führen mußt?

Komm sei still und geh spielen. Ich düs jetz erstmal mit meinem Porsche 
durch die Gegend!

von Tim (Gast)


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Dussel schrieb:
> Dazu ein schöner Rülpser und noch schnell einen fahren lassen, dem
> Gegenüber ins Gesicht niesen und beim jede halbe Minute auf den Boden
> spucken. Benehmen war im vorigen Jahrhundert. Heute ist man längst
> liberal und modern.

Haha,...diese Worte hat Sokrates schon so in etwa vor 2500 Jahren 
gesagt. Ein alter Hut, dass jede Generation der nachfolgenden noch 
weniger Manieren als sich selbst zu schreibt.


Paul Hamacher schrieb:
>> So lange wie möglich das Sie beibehelten! Vor allem gegenüber
>> Vorgesetzten.
>> Schwierig ist es mit Firmen, wo der Du-Zwang herrscht.
>> Vorsicht mit Kollegen, die einem sofort das Du anbieten.

Ob das jetzt getrollt ist oder nicht - aber ich verstehe dieses Siezen 
sowieso nur sehr eingeschränkt. Bei Vorgesetzten absolut angemessen, da 
ist eine gewisse Distanz ganz gut. Aber bei den Kollegen? Mit denen ich 
35-50h pro Woche ZUSAMMEN arbeite? Mit denen ich in der Kantine über 
Gott und die Welt schwadroniere? Mit denen ich auf der Firmenfeier oder 
im Biergarten mal auf eine Mass anstoße? Genau mit diesen Menschen will 
ich die Distanz brechen und greife bewusst zum Sie. Das schafft mir 
persönlich eine deutlich angenehmere Arbeitsatmosphäre.

von Humpa (Gast)


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Mechthild schrieb:
> Kan asta schrieb:
>> Dann hätte ich meinen Doktor ja umsonst gemacht.
>
> Aber vergiss bitte nicht, den Erwerbsort (Kaliningrad oder Bogota etc.)
> anzugeben!

Ich tippe eher auf Ebay.

von angst_im_quadrat (Gast)


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Michael G. schrieb:
>> Vorsicht mit Kollegen, die einem sofort das Du anbieten.

Vorsicht mit Kollegen, die überhaupt mit dir sprechen wollen. So ein 
Gespräch kann sehr gefährlich werden. Man weiß nie was der Kollege sagen 
will und darin liegt die Gefahr. Also: Ohren zuhalten!!!!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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microsoft dev schrieb:
> Ich bin SW Entwickler der beim Kunden sitzt (junior; unter 30). Ich
> achte sehr darauf das ich immer beim Sie bleibe, zumindest bei meinen
> Auftraggeber.
> Sollte das Du angeboten werden, versuch ich die Sprache so zu ändern das
> kein Du vorkommt.

Dass andere dich dafür als stocksteif und eingebildet empfinden
können, ist dir noch nicht in den Sinn gekommen?

Ich habe auch viele Jahre in einer Firma gearbeitet, wo wir viel
Kundenkontakt hatten.  Das Spektrum war dabei total unterschiedlich.
Bei einem neuen Kunden redet man sich natürlich in der Regel mit
"Sie" an.  Bei anderen läuft das hernach ins "Du" über, manch ein
langjähriger Kunde war regelrecht froh darüber, weil er sich dadurch
"gleichwertiger" fühlte und uns nicht als jemanden "Höhergestellten"
mehr empfand.  Andere langjährige Kunden blieben permanent beim "Sie",
obwohl die Beziehungen durchaus recht freundschaftlich wurden über die
Jahre.  In der damals im Aufbau befindliche Niederlassung einer
US-Firma redeten sich sowieso alle mit "Du" an, wir haben mit denen
die Computer durch die Baustelle in den Serverraum geschleppt, da wäre
keiner auf die Idee gekommen, den anderen mit "Sie" anzureden, trotz
Neukunde.  (Der Vertreter der Computerfirma hat das "Sie" bei denen
noch lange durchgehalten, die Pflicht-Krawatte nicht ganz so lange. ;-)

Generell sehe ich aber auch im Deutschen einen Wandel, dass das "Du"
einfach häufiger benutzt wird als noch vor 100 Jahren.  Ganz typisch
sieht man das natürlich in der Welt der elektronischen Netze:
angefangen bei Usenet und Diskussionsbrettern der kleinen Netzgemeinden
bis zu den heutigen Internetforen, die Benutzung eines "Sie" wird
nicht als höflich, sondern eher als "der will was besseres sein"
interpretiert.  In meiner ersten Firma vor reichlich 20 Jahren wurde
der Chef als einziger mit Sie angeredet (und hat uns natürlich ebenfalls
so angesprochen), aber seither reden sich alle im lokalen Umfeld vom
Chef bis zur "Dame für alles" mit Du an.  Der Chef ist trotzdem eine
Respektsperson, aber den Respekt erarbeitet man sich, unabhängig vom
benutzten Personalpronomen.

Bis zu skandinavischen Verhältnissen wiederum (wo man auch die einem
nicht näher bekannte Verkäuferin im Laden mit Du anredet) wird es
sicher auch nicht so schnell kommen.

von Thomas1 (Gast)


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Bei einigen Hochschulen ist die Studienberatung mit duzen für ihre 
Interessenten da. Finde ich schon ungewöhnlich.

von Lebenskünstler (Gast)


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Autor: Forensicher Psychologe (Gast)
Datum: 18.07.2012 18:35

Ha, Ha, Ha, Ha,  da bist DU ja wieder reingefallen !

von STK500-Besitzer (Gast)


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Die beste Möglichkeit, sich als neuer in der Firma Aufmerksamkeit zu 
verschaffen ist, jeden zu duzen und noch zu umarmen.

Wenn man nicht bei einer Behörde landet, stellt sich das "Du" eh relativ 
schnell ein.
Wenn man sich unsicher ist, ist man mit dem "Sie" auf der sicheren 
Seite.

Was auch immer sehr lustig ist: Wenn sich Verkäuferinnen gegenseitig 
rufen:"Du, Frau Sowieso, kannst du mal blablabla...?"

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Ich verstehe dieses ganze Pallaver hier eigentlich nicht. Und um ehrlich 
zu sein, ich würde in einer IT-Firma ohne Du-Kultur nicht arbeiten 
wollen, allerdings ist mir bisher auch noch keine dergleichen 
untergekommen und die jetzige Firma hat immerhin ihre ~1000MA, wir reden 
also nicht gerade von einer Hinterhofklitsche mehr.

von Michael_ (Gast)


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Michael_ schrieb:
> So lange wie möglich das Sie beibehelten! Vor allem gegenüber
> Vorgesetzten.
Ich sehe da keinen Grund das zu wollen. Wenn einem der Vorgesetzten nach 
gewisser Zeit mir das anbietet, kein Problem. Aber auch schon erlebt, 
das auf einer Betriebsfeier angebotene Du am nächsten Tag wieder 
zurückgefordert wurde.
> Schwierig ist es mit Firmen, wo der Du-Zwang herrscht.
Zuletzt in einer 15 Mann-Bude erlebt, die aus einem Handwerksbetrieb 
hervorgegangen ist und sich die Hälfte schon ewig auf privater oder 
familierer Ebene her kannten. Früh 10 Uhr versammelte sich der männliche 
Teil der Belegschaft um eine Maschine. Dann wurde ein Blech abgeschraubt 
und erst mal zwei Bier gesoffen. Da stand ich schon abseits und der Chef 
war der einzige, der das nicht wußte(?).
Man darf nicht Kumpelhaftigkeit mit einem sauberen Du-Klima verwechseln.
> Vorsicht mit Kollegen, die einem sofort das Du anbieten.
Damit meine ich Wichtigtuer und Schleimer, die ich zur Genüge 
kennengelernt habe. Viele davon wollte ich später nicht in meiner Nähe 
haben.
Wenn man neu ist, sollte man sowieso sehr bedacht, zurückhaltend und 
vorsichtig sein.
Noch ein Beispiel. Wir hatten mal einen Praktikanten, welcher nach 
kurzer Zeit etwas aufdringlich mit der Sekretärin anbandelte. Sie war 
aber die Freundin des Chefs. Das er den zweiten Monat nicht mehr da war, 
brauch ich nicht betonen.

von Paul Baumann (Gast)


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Vorhin habe ich eine Frau erlebt, die sich nicht zwischen DU und SIE 
ent-
scheiden konnte. Sie steckte den Kopf in einen Kinderwagen und gröhlte:
"DuSieDuSieDu!", worauf der Insasse laut brüllend sein Mißfallen äußerte
und die Mutter des Kindes Mühe hatte, den Kollegen wieder mit einem 
Nuckel
von diesem Schock zu beruhigen.

Ich hoffe, daß die Frau daraus die Lehre gezogen hat, Kleinkinder nicht
zu du-zen.

;-)
MfG Paul

von fk2 (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Früh 10 Uhr versammelte sich der männliche
> Teil der Belegschaft um eine Maschine. Dann wurde ein Blech abgeschraubt
> und erst mal zwei Bier gesoffen. Da stand ich schon abseits und der Chef
> war der einzige, der das nicht wußte(?).

Wer hat denn da wohl einen Fehler gemacht??
Der Chef hat es nbestimmt gewusst, denn sonst würdest du noch dort 
arbeiten.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Michael_ schrieb:
> Früh 10 Uhr versammelte sich der männliche
> Teil der Belegschaft um eine Maschine. Dann wurde ein Blech abgeschraubt
> und erst mal zwei Bier gesoffen. Da stand ich schon abseits und der Chef
> war der einzige, der das nicht wußte(?).

Ja mein Guter, du passt eben nicht ins Team und bist deshalb entsorgt
worden. Must nicht meinen das du Pluspunkte beim Schäff gemacht hast,
indem du dich als was besseres dargestellt hast.

Möglicherweise stand der Schäff vor 20 Jahren noch dabei und hatte 
selber mitgesoffen. Must dir ja nicht unbedingt eine halbe Kiste Bier 
reinziehen,
es gibt auch andere Wege interesse zu zeigen und nichts zu saufen.

Im Augen des Schäffs hast du kein Interesse an der Arbeit gehabt und 
bist
zu recht terminiert worden.

Vorallem wenn diese Aktion letztendlich vom Team erfolgreich gestemmt 
wurde.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Lebenskünstler schrieb:
>> Michael_ schrieb:

> Möglicherweise stand der Schäff vor 20 Jahren noch dabei und hatte
> selber mitgesoffen. Must dir ja nicht unbedingt eine halbe Kiste Bier
> reinziehen,
> es gibt auch andere Wege interesse zu zeigen und nichts zu saufen.

Nicht unter Alkoholikern, da muss man schon mittrinken, wenn vielleicht 
auch nicht in diesen Mengen. Ähnlich verhält es sich wenn ich in einer 
Kaffeekultur unbedingt Tee saufen muss, das kommt nicht gut an ;)

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