Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spurführungssystem


von McRib (Gast)


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Hi.

Ich hab mir mal gedacht ob es möglich wäre ein Spurführungssystem für 
einen Traktor für kleines geld selbst zu bauen?

von Uwe (Gast)


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Klar selbst kleine Roboter könne sowas. Aber der Sicherheitstechnische 
Aspekt ist ein ganz anderer. Wenn der kleine Roboter mal vom kurs 
abkommt macht das nichts. Wenn der traktor mal vom Kurs abkommst ...

von Michael H. (michael_h45)


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McRib schrieb:
> Ich hab mir mal gedacht ob es möglich wäre ein Spurführungssystem für
> einen Traktor für kleines geld selbst zu bauen?
gedacht hast du noch nicht viel...

es kommen die selben möglichkeiten in betracht, wie sie auch für 
rasen-roboter benutzt werden (vom zufälligen rumfahren mla abgesehen).

von McRib (Gast)


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Mein Fehler, hab mich undeutlich ausgedrückt denn ich meine ein system 
das den Traktor z.B. zum setzen von Mais auf einer geraden liene hält 
und der Fahrer nur gas geben muss.

von McRib (Gast)


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Es gibt ja originale Produkte von händler, diese kosten aber über 1000 
Euro.

von McRib (Gast)


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Wie könnte man das am leichtesten und günstigsten selbst bauen?

von Harald W. (wilhelms)


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McRib schrieb:
> Wie könnte man das am leichtesten und günstigsten selbst bauen?

Indem Du als erstes eine weisse Linie auf Deinen Acker sprühst.
Die kannst Du dann mit zwei Fotodioden problemlos verfolgen.
Gruss
Harald

von McRib (Gast)


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Ist bestimmt eine Möglichkeit, hätte es mir aber doch etwas anders 
vorgestellt ;)

von Michael H. (michael_h45)


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Okay.
geht am einfachsten über ein Kabel, das in der Erde verbuddelt wurde und 
als Signalgeber fungiert. Von 2 (oder 4) Signalaufnehmern wird das 
Signal aufgenommen und dann irgendwo zentral am Traktor ausgewertet.

Das kann man schon in ein paar Wochen Vollzeit hinkriegen... aber so wie 
du hier postest, trau ich dir das nicht zu.

Ich bin raus...

von Harald W. (wilhelms)


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McRib schrieb:
> Ist bestimmt eine Möglichkeit, hätte es mir aber doch etwas anders
> vorgestellt ;)

Mein Beitrag war zwar nicht ganz ernst gemeint, aber so haben
über viele Jahrzehnte weg automatische Transportsysteme in Firmen
funktioniert. Alle anderen alternativen Lösungen werden deutlich
komplizierter und teurer.
Gruss
Harald

von McRib (Gast)


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OK also die Systeme die ich kenne arbeiten über GPS. Ich weiß nur nicht 
ob das auf hügeligen landschaften überhaupt funktioniert das so ein 
system  eine gerade Linie errechnen kann, denn die von oben gesehene 
liene nicht mit der tatsächlichen übereinstimmt?

von Vn N. (wefwef_s)


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McRib schrieb:
> Ich weiß nur nicht
> ob das auf hügeligen landschaften überhaupt funktioniert das so ein
> system  eine gerade Linie errechnen kann, denn die von oben gesehene
> liene nicht mit der tatsächlichen übereinstimmt?

Natürlich, GPS kennt ja auch die Höhe. Allerdings wird mit sicherheit 
DGPS genutzt, Stichwort Genauigkeit.
Zur Ausgangsfrage: vergiss es.

von McRib (Gast)


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Ich würde schon nur kurz gesagt gerne wissen warum ich es vergessen 
soll?

von Harald W. (wilhelms)


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McRib schrieb:
> OK also die Systeme die ich kenne arbeiten über GPS. Ich weiß nur nicht
> ob das auf hügeligen landschaften überhaupt funktioniert das so ein
> system  eine gerade Linie errechnen kann, denn die von oben gesehene
> liene nicht mit der tatsächlichen übereinstimmt?

Theoretisch ist das überhaupt kein Problem; das konnte schon der
Mathematiker Gauss um 1850 herum ganz ohne GPS. Das Problem ist,
das solche Systeme technisch und mathematisch wesentlich aufwändiger
als z.B. ein Navi sind und deshalb auch entsprechend kosten. Bei
kommerzieller Nutzung des GPS fallen m.W. sogar Nutzungsgebühren an.
Gruss
Harald

von McRib (Gast)


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Und was wäre wenn man es nur Visuell darstellen würde? Also ein kleiner 
PC dazu eine GPS Empfänger und Ein Kleine Programm das einem Bildlich 
darstellt wie weit man von der Ideallinie Abweicht?

von Achim M. (minifloat)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Bei
> kommerzieller Nutzung des GPS fallen m.W. sogar Nutzungsgebühren an.

So müsste also jeder Trucking- und Busunternehmer an 'die Amerikaners' 
regelmäßig was abdrücken? Aha. Interessant. Gut dass GPS keinen 
Rückkanal braucht, dass sie es nicht nachprüfen können.
Galileo soll ja wesentlich genauer werden. Vielleicht kann man es damit 
ja mal probieren.
Wie Lang ist dein Feld? Eventuell lohnt es sich, über mehrere Werte vom 
GPS zu mitteln, dass sich eine kleinere Unschärfe ergibt.

Aber so einfach mit Modellbauservo am Traktor rumbasteln, nun ja...
mf

von Vn N. (wefwef_s)


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McRib schrieb:
> Ich würde schon nur kurz gesagt gerne wissen warum ich es vergessen
> soll?

Wenn dein Kentnisstand ausreichend wäre, würdest du das nicht Fragen. 
Damit wäre deine Frage beantwortet. Man kann (wenn auch kaum billiger 
als kommerzielle Systeme), du offensichtlich nicht.
Ohne GPS mit dem Traktor zu fahren brachte allerdings schon mein 
Großvater fertig.

von Harald W. (wilhelms)


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Mini Float schrieb:

> So müsste also jeder Trucking- und Busunternehmer an 'die Amerikaners'
> regelmäßig was abdrücken? Aha. Interessant. Gut dass GPS keinen
> Rückkanal braucht, dass sie es nicht nachprüfen können.

Naja, wenn Du Dir ein rückkanalfähiges Gerät z.B. zum Flotten-
anagment kaufst, werden wohl die Hersteller dieser Geräte dafür
sorgen. :-(

> Galileo soll ja wesentlich genauer werden. Vielleicht kann man es damit
> ja mal probieren.

Ja, damit kann man wohl erstmals feststellen, auf welcher Spur
der Autobahn Du Dich befindest. Es gibt ja dann auch noch einen
zusätzlichen "komerziellen" Kanal mit höherer Genauigkeit, aber
ob der schon ausreicht, weiss ich nicht. Ich denke schon, das
man da ein differenzielles System braucht. Vielleicht könnte man
sich ja auch sein eigenes DECCA-System mit drei Sendern am
Feldrand bauen.
Gruss
Harald

von McRib (Gast)


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Mit drei sendern am Feldrand sollte die ortung doch wesentlich genauer 
funktionieren?

von tex (Gast)


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In Kanada fahren die Trecker komplett ohne Fahrer nur mit GPS, 
allerdings kann das Ding nicht alleine wenden
Das System sieht da so aus, dass der Bauer auf den Trecker aufsteigt, 
das Ding in die Spur lenkt, GPS einrastet und absteigt. Dann ruft er auf 
der anderen Seite an und sagt Bescheid das der Trecker in 2 Stunden 
vorbei kommt. Da nimmt dann der Kollege den Trecker entgegen, indem er 
auf den letzten Metern aufspringt. Dann wird der Anhänger, der die Ernte 
gesammelt hat abgekoppelt, neuer Anhänger dran, tanken falls nötig, 
Trecker umdrehen, in die Spur stellen, GPS an und abspringen. Dann 
anrufen und Bescheid sagen dass der Trecker in 2 Stunden vorbei kommt. 
... Zur Ernte geht das so Tag und Nacht.
Allerdings sind diese Dinger gleich im Traktor eingebaut. Selber bauen 
müsste schon möglich sein, ob es davon aber billiger wird?
Ich habe mal gefragt, was passiert, wenn der Empfänger gerade mit 
Durchfall auf dem Klo sitzt wenn der Trecker kommt, habe aber keine 
Antwort bekommen. Es gibt also offenbar nur wenige oder keine 
Sicherheitsmechanismen. Da beim dem Trecker vermutlich der Tank leer 
ist, bevor er an ein Gebäude oder eine Straße kommt, ist das vielleicht 
auch nicht nötig.

von Achim M. (minifloat)


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tex schrieb:
> In Kanada fahren die Trecker komplett ohne Fahrer nur mit GPS

...nicht nur da... such mal nach "precision farming".
Ist auch ganz interessant, die legen dann ihre Spuren genau senkrecht 
zum Hang, dass Regen nicht in eine Richtung abläuft. Felder werden so 
sehr genau ausgenutzt. Ein Sicherheitsmechanismus sollte doch drin sein, 
dass man dem Trecker dann sagen kann, wo das Feld zuende ist. Der 
Traktor bleibt dann halt einfach stehen, denk ich mir.
Dass die auf den letzten Metern aufspringen, wird wohl ein bisschen 
Zeitersparnis sein.

Harald Wilhelms schrieb:
> Mini Float schrieb:
>
>> So müsste also jeder Trucking- und Busunternehmer an 'die Amerikaners'
>> regelmäßig was abdrücken? Aha. Interessant. Gut dass GPS keinen
>> Rückkanal braucht, dass sie es nicht nachprüfen können.
>
> Naja, wenn Du Dir ein rückkanalfähiges Gerät z.B. zum Flotten-
> anagment kaufst, werden wohl die Hersteller dieser Geräte dafür
> sorgen. :-(

Seit wann ist GPS (und ich meine nur GPS ohne Zusatzkommunikation 
beispielsweise über Satellitenfunk oder Mobilfunk) rückkanalfähig?

Nicht mal die Militärischen Geräte können das direkt. An GPS-Satelliten 
was senden kann nur die zentrale Verwaltungsbehörde(außer du weißt die 
Frequenzen und Verschlüsselung...). Auch vor April 2000 konnte das nur 
die Behörde. Die Militärempfänger hatten einen "Descrambler" für die 
Verschlüsselten Signale drin.

Die Rückkanalfähigkeit für "Flottenmanagement" wird eher über andere 
Funkdienste abgewickelt. Kann wie schon gesagt auch Satellitenfunk sein. 
Das ist dann aber kein GPS mehr. Kann natürlich sein, dass ein Sat einen 
GPS-Sender(Atomuhr!!) und einen Kommunikationsteil besitzt. Der 
Kommunikationsteil ist aber kein GPS.

"GPS-Ortung" (für alle paranoiden Erdenbürger da draußen) ist nur mit 
GPS allein nicht möglich.

mfg mf

von Harald W. (wilhelms)


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Mini Float schrieb:

>> Naja, wenn Du Dir ein rückkanalfähiges Gerät z.B. zum Flotten-
>> anagment kaufst, werden wohl die Hersteller dieser Geräte dafür
>> sorgen. :-(
>
> Seit wann ist GPS (und ich meine nur GPS ohne Zusatzkommunikation
> beispielsweise über Satellitenfunk oder Mobilfunk) rückkanalfähig?

Das das nicht ohne Zusatzgeräte (meist GSM) geht, war hier nicht
gefragt. Zumindest bekommen solche Flottenmanegmentgeräte in der
Zentrale wohl laufend die Positionsdaten ihrer LKWs "zugefunkt".
Ich denke, es wird wohl nicht allzuviele Hersteller solcher Geräte
geben, sodas das Eintreiben von Lizenzgebühren kein allzugrosses
Problem ist.
Gruss
Harald

von Klaus (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ich denke, es wird wohl nicht allzuviele Hersteller solcher Geräte
> geben, sodas das Eintreiben von Lizenzgebühren kein allzugrosses
> Problem ist.

http://www.conrad.de/ce/de/product/373776/GPS-GSM-Tracker-GT-280

Na allzuviel Lizenzgebühr kann da nicht bei sein. Beim Chinamann gibts 
das sicher auch viel billiger.

MfG Klaus

von Achim M. (minifloat)


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McRib schrieb:
> Mit drei sendern am Feldrand sollte die ortung doch wesentlich genauer
> funktionieren?

Das ist schon mal eine gute Idee für den Anfang.

Wenn die 3 Signale unterscheidbar sind, bräuchtest du nur eine sich 
drehende Richtantenne mit hinreichend genauer Winkelauflösung. Die 
Drehgeschwindigkeit muss nicht konstant sein.

Dann kann man mit den auftretenden Maxima der 3 Signale eine 
Triangulation für die momentane Position des Treckers durchführen.
Also, Yagi auf Rotor oder sowas!? Signalreflexionen könnten aber noch 
zusätzlich Probleme machen.

Die Bewegungsrichtung des Treckers bekommt man über eine Tangente an die 
letzten x gemessenen Positionen des Treckers.

mfg mf

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
um nicht unklare Äußerungen im Raum stehen zu lassen:
@vn nn
> Natürlich, GPS kennt ja auch die Höhe.

Die Höhenangaben über GPS sind so ungenau, daß es selbst beim Wandern 
kaum was taugt. Für eine Höhenkorrektur des Trekkers am Hang? 
Illusorisch! Es werden ja nicht die absoluten Laufzeiten der 
Satellitensignale, sondern nur die Differenzen ausgewertet. Durch 
atmosphärische Turbulenzen werden ja schon die einzelnen Laufzeiten 
"verwirbelt". Dadurch kommen die Ungenauigkeiten für die Koordinaten zu 
Stande. Je meh Satelliten empfangbar, desto genauer die 
Positionsbestimmung. Drei mindestens für die Koordinaten. Ab vier gibts 
die Höhe. Ab fünf wird es genauer.

Positionsbestimmungen, wie hier im cm-Bereich- sowohl für die 
Koordinaten als auch für die Höhe- sind nur mit differenziellen Systemen 
über einen Referenzpunkt möglich.
War auch nicht Ziel und Zweck des GPS.

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