Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Firma gründen: diesmal wirklich


von Tom Kassmann (Gast)


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Hallo,

schon seit einigen Jahren trage ich mich mit dem Gedanken, eine Firma zu 
gründen. Die Produkte sind spezielle Elektronik für Pharma- und 
Medizinindustrie, allerdings nichts zum Einsatz am Menschen und daher 
nur unter reguläre Gesetze fallend.
Ich habe lang hin und her überlegt, und es bisher nie gemacht. Was ich 
gemacht habe, war ein paar Jahre Freiberufler. Das lief super und sehr 
glatt.
Meine Situation ist die, dass ich einen festen Job habe, den ich auch 
behalten will, da der Umsatz am Anfang vermutlich nur wenige 10k Euro 
sein wird. Also einfach mal so nebenher. Die Gelegenheit ist günstig, 
gerade wird wie wild etwas nachgefragt, was ich besser und billiger 
liefern kann als die Konkurrenz. Und wenn keiner kauft, auch kein 
Problem, die Investitionen sind nur wenige Tausend Euro. Ich wäre auch 
der einzige Angestellte und brauche erstmal keinen Lohn.
Vielleicht gibt es ja irgendwen, der mir gute Tipps geben kann, worauf 
ich achten muss. Welche Geschäftsform (irgendwas haftungsbeschränktes, 
möglichst billig und low-profile). Oder jemand hat das ganze erfolgreich 
gemacht/ ist gescheitert und kann erzählen.
Mir ist es jedenfalls absolut ernst und ich ziehe es diesmal durch. Auch 
auf die Gefahr hin zu scheitern. Sonst bleibt es ein ewiger Traum und 
ich werde ihm immer nachweinen.

von Tom Kassmann (Gast)


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Achja: EAR ist kein Problem, da nur B2B und ich die Entsorgung in den 
Geschäftsbedingungen auf den Kunden übertrage.

von Dario B. (abcd)


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wenn du schon freiberufler warst, dann weisst du ja wie's läuft. also 
(mini-)gmbh anmelden und los gehts. oder wo ist jetzt dein konkretes 
problem?

von Michael S. (technicans)


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Gehe lieber zur IHK und mach einen Existenzgründungskurs evtl. noch
mit Mindestbuchhaltung (damit du von der doppelten Buchführung der
Mini-GmbH(ist eh übertrieben) nicht erschlagen wirst).
Die Genehmigung deines Chefs wird mal vorausgesetzt (solange du
ihm keine Konkurrenz machst).
Nebenberuflich tätig zu sein ist sicher nicht schlecht, aber wie
willste das terminlich/verfügbar/erreichbar schultern? Ich denke mal
das dein Chef sicher nicht erfreut sein wird, wenn du während der
Arbeitszeit mit deinen eigenen Kunden telefonierst, wenn du für
die Firma, wo du angestellt bist, malochen sollst?.
Wenn du nur nen Shop betreibst, nicht erreichbar sein musst, oder
jemanden hast, der die Gespräche annimmt und du nach Feierabend
dich nur um den Versand kümmern musst, mag das ja funzen, ansonsten
könnte es eng werden.

von Hartzer (Gast)


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Michael S.

Willst du nicht Existenzgründer werden?

Ich meine, du machst das ja offensichtlich sehr gerne.

Da es mit der Existenz bei dir schon nicht geklappt hat, vllt kannst du 
ja anderen helfen?

Deine Qualifikatoin als Hartzer ist zwar nicht besonders toll, aber so 
als abschreckendes Negativbeispiel könntest du viel bewirken oder?

Ich würde mal drüber nachdenken.

von Michael S. (technicans)


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Hartzer schrieb:
> Willst du nicht Existenzgründer werden?

Gegenfrage: Wann ist man denn Existensgründer?
Wenn man es plant, anderen zu sagen wie man es machen
/nicht machen sollte, oder wenn man die Firma schon angemeldet hat?

Hartzer schrieb:
> Ich meine, du machst das ja offensichtlich sehr gerne.
Ist eher ein Hobby.
> Da es mit der Existenz bei dir schon nicht geklappt hat, vllt kannst du
> ja anderen helfen?
Als Existensgründungsberater, quasi wie ein Unternehmensberater?
Das kann die IHK besser und günstiger.
> Deine Qualifikatoin als Hartzer ist zwar nicht besonders toll, aber so
> als abschreckendes Negativbeispiel könntest du viel bewirken oder?
Das hätteste wohl gern? ;-))

von hendrics (Gast)


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Tom Kassmann schrieb:
> Meine Situation ist die, dass ich einen festen Job habe, den ich auch
> behalten will, da der Umsatz am Anfang vermutlich nur wenige 10k Euro
> sein wird. Also einfach mal so nebenher.

dir is aber schon klar, dass du möglicherweise deinen AG darüber 
informieren musst, wenn du mal "nebenbei" weiterarbeitest. vielleicht 
sogar in konkurrenz?

von guter (Gast)


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hendrics schrieb:
> möglicherweise deinen AG

Das ist nicht nur möglicherweise, der muss das ausdrücklich genehmigen, 
denn Du bist an das Arbeitszeitschutzgesetz gebunden.. dein jetziger 
Arbeitgeber muss darauf achten dass Du nicht mehr als 10h pro Tag 
arbeitest..

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Tom Kassmann schrieb:
> Mir ist es jedenfalls absolut ernst und ich ziehe es diesmal durch. Auch
> auf die Gefahr hin zu scheitern. Sonst bleibt es ein ewiger Traum und
> ich werde ihm immer nachweinen.

Na dann mach doch. Das Forum ist meines Wissens aber eher für Fragen 
zuständig. Also, wo ist das Problem?

Ob du nun Freiberufler bist oder ne AG mit Aufsichtsrat gründest, es 
sind Rechtsformen. Schnöde langweilige Kategorien für die dann 
irgendwelche Gesetze und Vorschriften gelten damit der Staat Steuern und 
Abgaben generieren kann. Als Gegenleistung bekommst du eine 
Betriebsprüfung mit dem Stempel "er hat alles richtig gemacht" oder 
darfst nachzahlen. Das ganze kostenlos aber das war's auch schon.

von Purzel H. (hacky)


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Bevor das Produkt auf den Tischsteht sollte man sich noch nicht 
allzuviele Gedanken zur Firma machen. Mit reduzierter Haftung  : Eine 
GmbH. Dann muss man dem Chef auch nur sagen, man sei dann noch im 
Aufsichtsrate einer GmbH... dass man auch noch Exekutivmitglied der 
Geschaeftleitung und alleiniger Arbeitnehmer ist, ging dann halt 
irgendwie vergessen.

von Alex Kiselev (Gast)


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Koennte ich mitmachen, arbeite auch im Bereich und bin bereit was zu 
unternehmen.

von Vn N. (wefwef_s)


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Zwei von Drei schrieb:
> dass man auch noch Exekutivmitglied der
> Geschaeftleitung und alleiniger Arbeitnehmer ist, ging dann halt
> irgendwie vergessen.

Und das bringt dir? Da kannst du es auch gleich ganz verschweigen. Auf 
den Aufsichtsrat bei einer ein-Mann-GmbH gehe ich erstmal nicht ein...

TS, du solltest dir BWL-Grundlagen zulegen, wenn es schon an den 
Rechtsformen scheitert.

von bwl ist super (Gast)


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Zwei von Drei schrieb:

> GmbH. Dann muss man dem Chef auch nur sagen, man sei dann noch im
> Aufsichtsrate einer GmbH... dass man auch
Es gibt keinen Aufsichtsrat in einer GmbH.
Es gibt Geschäftsführer und Gesellschafter.

von Mark B. (markbrandis)


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Wie die anderen schon gesagt haben, wird das Ganze nicht klappen, wenn 
Deine neue Nebentätigkeit in Konkurrenz zu Deinem Arbeitgeber steht. Er 
kann Dir in diesem Fall die Nebentätigkeit untersagen und bei 
Nichtbeachtung dieses Verbots die Kündigung aussprechen.

von Vn N. (wefwef_s)


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bwl ist super schrieb:
> Es gibt keinen Aufsichtsrat in einer GmbH.

So pauschal völlig falsch.

von Michael S. (technicans)


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Erst mal muss es einen Vorstand geben, dann kann es auch einen
Aufsichtsrat geben. Nur Aufsichtsrat hab ich noch nie gehört,
denn was sollte der auch beaufsichtigen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Aufsichtsrat

von Held der Arbeit (Gast)


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> Gehe lieber zur IHK und mach einen Existenzgründungskurs
diesen Tip sollte der Threadopener beherzigen.

> Mir ist es jedenfalls absolut ernst und ich ziehe es diesmal durch.
das sagen sie alle.

> Auch auf die Gefahr hin zu scheitern. Sonst bleibt es ein ewiger Traum und
> ich werde ihm immer nachweinen.
tja, dann mach es doch einfach.

von Mark B. (markbrandis)


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vn nn schrieb:
> bwl ist super schrieb:
>> Es gibt keinen Aufsichtsrat in einer GmbH.
>
> So pauschal völlig falsch.

Gut, dann eben:
Es gibt keinen Aufsichtsrat in einer Ein-Mann-GmbH.

von Dipl-Inf (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Gut, dann eben:
> Es gibt keinen Aufsichtsrat in einer Ein-Mann-GmbH.

Naja oft aber sowas ähnliches - offizieller Titel ist da aber "Ehefrau" 
;-)

von Betatester (Gast)


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Dipl-Inf schrieb:
> Mark Brandis schrieb:
>> Gut, dann eben:
>> Es gibt keinen Aufsichtsrat in einer Ein-Mann-GmbH.
>
> Naja oft aber sowas ähnliches - offizieller Titel ist da aber "Ehefrau"
> ;-)

Verwechselst du das mit dem Vorstand? ;)

von Vn N. (wefwef_s)


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Michael S. schrieb:
> Erst mal muss es einen Vorstand geben, dann kann es auch einen
> Aufsichtsrat geben. Nur Aufsichtsrat hab ich noch nie gehört,
> denn was sollte der auch beaufsichtigen?
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Aufsichtsrat

Manchmal wäre es besser zu schweigen, oder zumindest die Wikiartikel, 
die man selbst verlinkt, auch durchzulesen, bevor man postet. Michael 
S., langzeitarbeitsloser Langzeitarbeitsloser und nebenbei 
semiprofessioneller Jungunternehmerberater. Top.

Mark Brandis schrieb:
> Gut, dann eben:
> Es gibt keinen Aufsichtsrat in einer Ein-Mann-GmbH.

Schon richtiger, wobei man aus Jux und Tollerei eigentlich auch in einer 
Ein-Mann-GmbH einen Aufsichtsrat vorsehen können sollte.

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