Forum: Offtopic Warum ist AMD nicht pleite?


von Fritz J. (fritzjaeger)


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Es ist doch eine anerkanntes (Natur)-Gesetz das eine Firma pleite ist 
wenn diese auf Dauer mehr Verluste als Gewinn einfährt. Schaut man sich 
die veröffentlichten Quartalszahlen von AMD an
http://www.heise.de/newsticker/meldung/AMD-leidet-unter-der-PC-Flaute-1648146.html
und vergleicht überschlägig rote schwarze Zahlen komme man zu dem Schluß 
das AMD seit Jahren mehr Verlust als Gewinn einfährt. Gelten da die 
Gesetze der Mathematik und Wirtschaft nicht? Ist das nur die halbe 
Bilanz? Gigantisches Eigenkapitalpolster? Selbsterzeugtes 
RealitätsVerzerrungsFeld?

MfG

von Timm T. (Gast)


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Fritz Jaeger schrieb:
> seit Jahren mehr Verlust als Gewinn einfährt

Und nicht wenig, wenn Calc nicht lügt sind das -6267,96 Mio in den 
letzten 12 Jahren. Ok, für ne Bank wären das Peanuts...

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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@ Fritz Jaeger
Das siehst Du völlig falsch.

Heutzutage zählt nicht wie viele Schulden man anhäuft, sondern nur wie 
viel Zins man auf die Schulden zahlen kann, bzw. das Vertrauen der 
Investoren zu gewinnen, denen so viel Sand in die Augen zu streuen, dass 
die glauben es geht wieder Aufwärts.

Nur wegen der Schulden anderer können Investoren (Banken) einen Gewinn 
(Zins) erzielen.
Daher vergeben Banken so lange sehr gerne einen Kredit wie die glauben 
dass die nicht die letzten in der Kredit-Geber-Kette sind, die das Geld 
bei Zusammenbruch der Firma nicht mehr erhalten.
Solange man weiter aufschulden kann geht das prima.

(Siehe auch alle Staaten, deren Staatsanleihen, die auch nie 
zurückgezahlt werden. Irgendwann ist das vertrauen weg und die bekommen 
kein Geld mehr hinterher geschmissen (gehen pleite) und dann werden die 
Schulden bei den Privatgläubigern abgeschnitten (Beispiel Griechenland 
und Argentinien))

von Purzel H. (hacky)


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Wenn AMD pleite geht, dann waere Intel ja Monopolanbieter. Das will 
Intel ja auch nicht. Der moegliche Gewinn waere zwar groesser, der 
Aerger aber ein Vielfaches. Denn jede Behoerde wuerde einen 
Monopolanbieter genauer untersuchen. Und jeder 
(moechtegern-)Schurkenstaat muesste wegen der Unabhaenigkeit etwas 
Eigenes aufgleisen. Mit einer serbelnden AMD hat man all diese Probleme 
nicht. Daher sind die Schulden von AMD eigentlich egal.

von Wilhelm F. (Gast)


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Zwei von Drei schrieb:

> Wenn AMD pleite geht, dann waere Intel ja Monopolanbieter.

Man sollte mal untersuchen, ob Intel und AMD nicht Konkurrenten sind, 
sondern vielleicht sogar tief ineinander verflochten.

Als ich das Buch "Who is who" aus der deutschen Wirtschaft mal in der 
Hand hatte, staunte ich auch nur. Es fiel mir in der Mittagspause beim 
Abbruch einer Anwaltskanzlei mal in die Hände. Alle bekannten deutschen 
Paketdienste sind mit Prozentsätzen von z.B. 40% gegenseitig ineinander 
beteiligt. Von wegen, reine Konkurrenten. Da ist eher jeder daran 
interessiert, daß es dem vermeintlichen Konkurrenten auch gut geht.

von Purzel H. (hacky)


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Sehr oft wird die Nutzung von Patenten getauscht. Dh die Verflechtung 
ist hoch.

von Vn N. (wefwef_s)


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Zwei von Drei schrieb:
> Sehr oft wird die Nutzung von Patenten getauscht. Dh die Verflechtung
> ist hoch.

Ist aber so ziemlich überall so. Firma A verzichtet darauf, Patente 
einzuklagen (wobei sie zwecks Trivialpatent evtl. nicht mal gewinnen 
würden, auch wenn das mittlerweile schon die Regel ist, siehe Apple), 
dafür verzichtet Firma B beim nächsten mal auch drauf. C hat Pech, denn 
die haben kein Druckmittel und schauen durch die Finger.

von (prx) A. K. (prx)


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Zwei von Drei schrieb:
> Sehr oft wird die Nutzung von Patenten getauscht.

Freilich nicht selten nur bedingt freiwillig als Resultat teurer 
Prozesse. Der Eine klagt, der Andere klagt zurück und am Ende steht 
irgendwann ein Patentaustauschabkommen und ein paar glückliche Anwälte. 
So war es früher auch bei Intel und AMD, auch die hatten sich 
gegenseitig am Wickel. Mittlerweile sparen die beiden sich allerdings 
den Zirkus und machen es gleich so.

von Benjamin K. (benjamin92)


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Warum sollte Intel denn dann ein Monopol sein?
Hab hier auch CPUs von VIA. Oder sind die schon von jemanden geschluckt 
worden?
Transmeta gibts ja schon länger nicht mehr und Cyrix wohl auch nicht, 
oder?
Okay, Cyrix dürfte von AMD übernommen worden sein...

Naja, wenn es so weitergeht, wird Intel und AMD eh bald uninteressant 
und es werden hauptsächlich ARM Prozessoren nachgefragt. Sieht man ja 
jetzt schon, dass der Tablett-Markt besser läuft, als der PC Markt.
Für mich kann aber kein Tablett je nen PC ersetzen.
Microsoft hat ja auch schon die Schienen dahingelegt, dass hauptsächlich 
ihr System auf Tabletts läuft, ich würd Windows 8 für meinen Teil 
keinesfalls auf nem Desktop mit Maus und Tastatur betreiben.

von (prx) A. K. (prx)


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Benjamin K. schrieb:
> Warum sollte Intel denn dann ein Monopol sein?

VIA ist in dieser Bewertung aufgrund des verschwindend kleinen 
Marktanteils von nur 0,3% völlig irrelevant.

von Ansgar K. (malefiz)


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Hast du 10000 Euro Schulden redet nieman mehr mit dir.
hast du 100000 Euro Schulden grüßt man freundlich.
hast du 1000000 Euro Schulden läd dich der Bankdirektor ein.
hast du 1000000000 Euro Schulden läd dich die Kanzlerin auf ne Kaffee 
ein.

von Fritz J. (fritzjaeger)


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OK, wenn AMD aus Monopol-, Banken-, Patent- und sonstigen interessen 
unpleitbar ist - ist es dann eine Firma mit der man einen lebenslange 
karriere planen sollte?

MfG,

von (prx) A. K. (prx)


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Fritz Jaeger schrieb:
> OK, wenn AMD aus Monopol-, Banken-, Patent- und sonstigen interessen
> unpleitbar ist - ist es dann eine Firma mit der man einen lebenslange
> karriere planen sollte?

Die einzige Firma, bei der du heutzutage auf eine lebenslange Karriere 
setzen kannst, ist der Staat. Wenn du also darauf aus bist, dann werde 
Beamter. Wobei freilich auch diese Firma pleite gehen kann, wie man 
dieser Jahre täglich zu hören bekommt.

von Jens P. (picler)


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Fritz Jaeger schrieb:
> OK, wenn AMD aus Monopol-, Banken-, Patent- und sonstigen interessen
> unpleitbar ist - ist es dann eine Firma mit der man einen lebenslange
> karriere planen sollte?

Alles eine Frage des Standpunktes oder aber der Hierachieebene. Oder 
glaubst du wirklich, D.M., H.D., E.E. oder U.N. (um nur ein paar zu 
nennen) sind freiwillig gegangen.

PS: Warum musste AMD die Fabs in Dresden verkaufen? Vermutlich, weil die 
Schulden mittlerweile jenseits von gut und böse waren.

PPS: A real man has own fabs. (Jerry Sanders III.)

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Fritz Jaeger schrieb:
> OK, wenn AMD aus Monopol-, Banken-, Patent- und sonstigen interessen
> unpleitbar ist - ist es dann eine Firma mit der man einen lebenslange
> karriere planen sollte?

Klar, du kannst Hartz 4 Empfänger werden. :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Fritz Jaeger schrieb:
> Es ist doch eine anerkanntes (Natur)-Gesetz das eine Firma pleite ist
> wenn diese auf Dauer mehr Verluste als Gewinn einfährt.

Es dürfte das höchste Ziel eines jeden Managers sein, mehr Verlust
als Gewinn einzufahren, denn auf Verluste bezahlt man keine Steuern,
auf Gewinne dagegen schon. ;-)  Es muss also jeder nur zusehen, wie
er die übrigen Randbedingungen dabei trotzdem noch im Griff behält
(immer genügend Bargeld in der Portokasse zu haben, die Aktionäre
freundlich zu stimmen usw. usf.).

von Willi W. (williwacker)


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Und wenn dann auch noch das Militär die Mikroprozessörchen einsetzt ist 
einer erfolgreichen Zukunft jede Tür geöffnet ...

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