Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zitieren in Belegarbeiten und dergleichen


von Alexander H. (ill_son)


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Salut,

ich habe mal eine Frage zum Zitieren in Belegarbeiten, Diplomarbeiten 
usw.
Wenn ich etwas aus einem Buch zitiere, dann muss ich das kenntlich 
machen. Soweit, so klar. Wie verhält sich das, wenn ich zum Beispiel 
eine physikalsiche Gleichung verwende um einen bestimmten Sachverhalt zu 
beschreiben, die ich selbst erst nachlesen musste, weil ich sie nicht 
kannte, die aber in jedem besseren Lehrbuch steht. Muss ich dann 
angeben, wo ich die herhabe oder kann ich mir das Zitieren sparen? Im 
konkreten Fall beschreibe ich einen Gleichtrommotor, Ankerkreis, 
Momentenbildung usw. Das ist ja eigentlich Urschleim.

Grüße, Alex

von Hannes J. (pnuebergang)


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Das kommt darauf an, auf welchem Niveau du arbeitest, und was bei dem 
Niveau als Handwerk und als Grundlagen gilt. Das wird nicht mit 
Quellenangaben belegt. Allgemeinwissen wird auch nicht belegt.

von Alexander H. (ill_son)


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Hallo Hannes,

danke für die schnelle Antwort. Wie erwähnt, möchte ich in meinem Fall 
die Grundlagen des Gleichstrommotors etwas näher erläutern (die mMn. 
Basics sind), um dann das Modell daraus abzuleiten und ein bisschen 
Regelungstechnik zu machen. Das ist also alles keine riesen Wissenschaft 
und es hat auch keinen Neuerungscharakter. Ist halt eine Belegarbeit. 
Deiner Antwort nach würde ich mir das Zitat an der Stelle also sparen.

Grüße, Alex

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Wenn du etwas aus der Literatur wiedergibst, musst du zitieren.

von Uwe R. (aisnmann)


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Kevin K. schrieb:
> Wenn du etwas aus der Literatur wiedergibst, musst du zitieren.

Wo steht das?

von Christoph a. (chrichri)


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Kevin K. schrieb:
> Wenn du etwas aus der Literatur wiedergibst, musst du zitieren.

Naja wenn man etwas wörtlich wiedergibt.

Zum Beispiel der Gleichstrommotoren würde ich ein oder zwei Bücher 
suchen in dem die Grundlagen gut erläutert und formell beschrieben 
werden. Und dann in dem Bereich in dem man diese Formeln angibt ein 
"vergleiche ..." einbinden.

Bei Diplomarbeiten etc. hat man idR ja auch eine betreuende Person. 
Frage die doch bei "grenzwertigen" Zitaten.

von Alexander H. (ill_son)


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Christoph abc schrieb:
> Bei Diplomarbeiten etc. hat man idR ja auch eine betreuende Person.
> Frage die doch bei "grenzwertigen" Zitaten.

Es handelt sich um einen Beleg von vielleicht 30 Seiten, und es gibt da 
keinen Betreuer.

Zum Zitat: Ich möchte ja keine Sätze zitieren, sondern lediglich die 
Gleichungen wiedergeben. Sinngemäß etwa so: "Stellt man die 
Maschengleichung des Ankerkreises auf, erhält man ... Umgeformt nach... 
Nun kann man das Blockschaltbild... usw. usf."

Grüße, Alex

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Moin,

allgemein gültige Formeln aus der Physik müssen nicht zitiert werden, 
weil sie eben allgemein gültig und in tausenden Lehrbüchern su sehen 
sind.
Rosa

von Christoph a. (chrichri)


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Alexander H. schrieb:
> Zum Zitat: Ich möchte ja keine Sätze zitieren, sondern lediglich die
> Gleichungen wiedergeben. Sinngemäß etwa so: "Stellt man die
> Maschengleichung des Ankerkreises auf, erhält man ... Umgeformt nach...
> Nun kann man das Blockschaltbild... usw. usf."

Solange der beschreibende Text nicht zitiert ist würde ich, wie Hannes 
Jaeger, die entsprechenden Formeln als allgemeines (nicht zu 
zitierendes) Fachwissen bezeichnen.

Eine deutliche Regelung wäre aber sicher hilfreich als meine Meinung.

von al3ko (Gast)


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Was bitte ist eine allgemein gültige Formel?

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Allgemein gültig heisst im Prinzip allgemein bekannt wie das Ohmsche 
Gesetz oder die Kirchhoffschen Gesetze.
Rosa

von al3ko (Gast)


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Rosa-Kleidchen schrieb:
> Allgemein gültig heisst im Prinzip allgemein bekannt wie das Ohmsche
> Gesetz oder die Kirchhoffschen Gesetze.
> Rosa

Okay, unter allgemein gültig verstehe ich eine Universalgleichung, die 
sich auf alles anwenden lässt. Allgemein bekannt und allgemein gültig 
sind m.E. zwei Paar Schuhe.

Dennoch denke ich, dass das Funktionsprinzip samt Gleichungen und 
Bildern nicht allgemein bekannt ist. Man sieht es ja bereits am TE, der 
sich die 30 Seiten erstmal durchlesen musste. Ergo wäre ein Verweis auf 
entsprechende Literatur angebracht. Wer nicht gerade viel mit 
elektrischen Maschinen zu tun hat, wird die Gleichungen auch nicht aus 
dem Ärmel schütteln können.

Dass man nun nicht bei jedem Bild bzw. jeder Gleichung den Verweis 
macht, sollte klar sein. Deshalb handhabe ich es so, dass ich in der 
Einleitung zum Thema (hier die Gleichstrommaschine) auf die Literatur 
verweise. Irgendwas in dieser Art:

"Da das Prinzip der Gleichstrommaschine für die nachfolgenden 
Betrachtungen von Relevanz ist, wird in diesem Abschnitt auf die 
Grundfunktionen eingegangen und die Funktionsweise erklärt. Für eine 
detaillierte Untersuchung der Gleichstrommaschine wird auf XY 
verwiesen."

So wird klar, dass sich der Schreiber an XY orientiert bzw. XY als 
Grundlage für seinen Abschnitt verwendet.

von Alexander H. (ill_son)


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So werde ich es wohl machen. Die 30 Seiten beziehen sich übrigens auf 
meinen Beleg. Das ist der Umfang, der am Ende zu erwarten ist.

Danke und Grüße,

Alex

von Mario W. (dywlkr)


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Wie schon gefragt wurde, wäre es interessant für was genau deine Arbeit 
ist?
Schule, Studium, Arbeitgeber, ...
U = R * I, muss man sicher nicht zitieren, hast du eine Formel die für 
einen bestimmten Motor eines bestimmten Herstellers gültig ist, würde 
ich eine Quelle angeben.
Aber Formeln allgemein zitieren habe ich glaub noch nie gesehen...

von Alexander H. (ill_son)


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Es handelt sich um eine Belegarbeit für's Studium. Sie bestimmt die Note 
für das Fach.

Grüße...

von Dipl.- G. (hipot)


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Alexander H. schrieb:

> die Grundlagen des Gleichstrommotors etwas näher erläutern,
> um dann das Modell daraus abzuleiten und ein bisschen
> Regelungstechnik zu machen.

Das ist Mathematik. Herleiten ist "Rechnen" und Gedanken kneten.
Wenn Du nicht am Rand der Forschung arbeitest und relativ neue oder sehr 
spezifische Formeln verwendest, ist das keine Zitation wert, geschweige 
denn notwendig. Und selbst in solchen Situationen ist ein

"Wie Müller/41/ mit

+++ 10cm lange Formel ;-) +++

zeigen konnte, gilt genau dann, wenn ..."


Ebenfalls braucht man nicht zitieren, wenn Du z.B. den Simonyi (Theoret. 
Elektrotechnik) von vorne bis hinten gelesen hast, Wissen aus dem Buch 
interpretierst und mit selbst gefundenen Formulierungen wiedergibst. 
Diesbezüglich reicht ein Hinweis auf die Quelle zu, bspw.:

"Nach Anwendung des GAUSSschen Integralsatzes folgt Beziehung (35). Das 
heißt, Ladungen sind die Quellen und Senken des elektrischen Feldes. 
/55/"

(/55/wäre dann Simonyi, Karoly: Theoret. Elektrotechnik)



.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Schreib doch einfach Wiki drunter. Wir machen das bei den 
Schulhausaufgaben immer so und es wird anerkannt. Gibt ja kaum noch was, 
was bei Wiki nicht irgendwie erwähnt wird bzw. referenziert.

von D. I. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Schreib doch einfach Wiki drunter. Wir machen das bei den
> Schulhausaufgaben immer so und es wird anerkannt. Gibt ja kaum noch was,
> was bei Wiki nicht irgendwie erwähnt wird bzw. referenziert.

Hast du nicht genug Probleme mit TB, IE6 und WinME und musst hier 
rumtrollen?

@Threadersteller: Man muss solche Art Formeln nicht im eigentlichen 
Sinne zitieren, aber für denjenigen der die Arbeit bewertet wäre 
zumindest eine Fußnote oder ein Hinweis nett.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nö. Danke WinME kann ich locker doppelt so oft posten.


Was willst du denn? Heutzutage verlangen die Lehrer eine 
Zitierung/Quellenangabe! Zu meiner Zeit wurde einfach kopiert. Es war 
usus, daß Schulen keine Urheberrechte beachten mußten (Was ich im 
übrigen als sinnvoll erachte). Vielleicht sogar Gesetz. Das weiß ich 
nicht. Jedenfalls muß man in Sachsen in der Grundschule halbwegs richtig 
zitieren und Quellen angeben. Wenn du es nicht glaubst, kann ich ein 
Beispiel einscannen.

Ja, schön grotesk.

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