... kann einen nur noch wundern!
Zu meiner Zeit war es schwer, überhaupt zu einer Nennung zu kommen, bzw
es musste erst einmal ein wertiges Ergebnis her, um etwas abliefern zu
können, was einer annimmt.
Heute gibt es offenbar eine Flut von Conventions und Kongressen, die
laut nach scientific papers schreien und nehmen, was irgendwie
interessant sein könnte.
Immer öfter tauchen Asiaten, vor allem Chinesen und Inder auf, die
einfach irgendwas in einen Prozessor oder einen FPGA imnplementieren,
was im Grund tägliche Arbeit von Tausenden Ingenieuren ist und
präsentieren es als grossartige wissenschaftliche Arbeit, freilich ohne
überprüfbare Eegebnisse zu liefern, die aufzeigen, dass man besonders
intelligent, platzsparend oder hochperformant gebaut hat.
Beispiel: http://www.ipcsit.com/vol37/045-ICINT2012-I3213.pdf
Man beachte die Bezugnahmen auf z.t. 20 Jahre alte Dokumente!
Ich wette mal, dass sich locker mehr als 100 VHDL-Programmierer weltweit
schon an einem solchen Decoder probiert haben, nebst denen, die es als
Auftragsarbeit für einen OEM abgeliefert haben. Ferner dürfte es 50
Firmen auf der Welt geben, wo Mitarbeiter sowas schon eingebaut oder
modifiziert haben.
Wo ist da die wissenschaftliche Leistung?
Ich bin zwar in der digitalen Welt nicht so bewandert, aber trotzdem
würde ich diese Arbeit auch als nicht sehr wertvoll betrachten. Schon
das Abstract und die Conclusion lassen auf nichts Neues schließen.
Warum das Zitieren von älteren Werken bemerkenswert sein sollte,
erschließt sich mir nicht. In meiner Diss wurde sogar ein 2470 Jahre
altes Werk zitiert...
Mir ist auch schon aufgefallen, dass besonders die Chinesen viel auf
wissenschaftlichen Plattformen veröffentlichen, was in Deutschland als
ganz normale ingenieursmäßige Arbeit angesehen wird und keiner großen
Beachtung geschenkt wird. Das ist wahrscheinlich eine Frage der
Mentalität, schließlich stehen sie auch geistigem Eigentum ganz anders
gegenüber.
Es ist auch nicht so ganz klar, in welche Kategorie zB. das
angesprochene Werk gehört. Gibt ja auch oft Poster-Sessions (für Papers,
die es nicht ganz zum Vortrag schaffen), Studenten-Sessions, etc. Je
nach Konferenz-Begutachtung gibt es ja auch Bonus-Punkte, wenn jemand
mal alle Literatur zu einem Thema gut zusammengefasst hat, oder trotz
"nur"-Implementierung eine gute Beschreibung dafür bringt.
Es kann nicht jedes Paper eine neue Relativitätstheorie aufstellen.
Daher finde ich den Anspruch "es muss was neues" sein, ziemlich daneben.
Schon allein die bei Reviews beliebte Konzentration auf schneller,
besser, toller ist IMO nur ein Teil der Wissenschaft. Es trauen sich
kaum Leute, mal ein gescheitertes Projekt vorzustellen mit einer genauen
Analyse, warum es nicht ging. Das ist genauso eine Erfahrung und eine
wissenschaftliche Erkenntnis, die anderen helfen kann.
Nur mal so ein Gegenbeispiel für "neu, aber wertlos": Ich hatte ein
Paper-Review zu einer irgendwie supertollen Art, eine ganz bestimmte
2D-FFT mit ganz bestimmten Einschränkungen (Nische der Nische der
Nische) etwas schneller zu berechnen. War sicher neu und trickreich, auf
die kranke Nische ist vorher sicher keiner freiwillig gekommen.
Wissenschaftlicher Nutzen? IMO gegen 0. Hab rumgegoogelt, der Autor
macht seit 20 Jahren nichts anderes als FFT-Papers zu prodzuieren.
2D/3D, rot/grün, hochkant, mal in SIMD, mal MMX, mal so, immer viel
Mathematik, einfach nur öde.
Scheint ja nicht mal eine IEEE Konferenz zu sein, wen juckts?
Es gibt ungefähr drölfdrillionen verschiedene Konferenzen, wenn man
ernsthaft akademisch wahrgenommen werden will zählt unter anderem auf
welchen renommierten Konferenzen man was unter bringt. Dass es viel
Schund gibt ist nun wahrlich nichts neues...
D. I. schrieb:> Scheint ja nicht mal eine IEEE Konferenz zu sein, wen juckts?
Es gab schon einige IEEE Bullshit-Konferenzen. IEEE hat kürzlich,
nachdem sie jahrelang heftige Arschtritte bekommen haben und nach zwei
Jahren "Untersuchung" ein bisschen aufgeräumt und die Beiträge der
schlimmsten Konferenzen aus der Explorer-Datenbank entfernt.
http://www.ieee.org/conferences_events/conferences/publishing/author_form.html
Darüber hinaus gibt es haufenweise andere IEEE-Konferenzen die auch "§$%
sind. Dazu natürlich die, die mit IEEE werben, von denen die IEEE gar
nichts weiß.
Hannes Jaeger schrieb:> D. I. schrieb:>> Scheint ja nicht mal eine IEEE Konferenz zu sein, wen juckts?>> Es gab schon einige IEEE Bullshit-Konferenzen. IEEE hat kürzlich,> nachdem sie jahrelang heftige Arschtritte bekommen haben und nach zwei> Jahren "Untersuchung" ein bisschen aufgeräumt und die Beiträge der> schlimmsten Konferenzen aus der Explorer-Datenbank entfernt.>> http://www.ieee.org/conferences_events/conferences/publishing/author_form.html>> Darüber hinaus gibt es haufenweise andere IEEE-Konferenzen die auch "§$%> sind. Dazu natürlich die, die mit IEEE werben, von denen die IEEE gar> nichts weiß.
Ja das ist wahr, deswegen sprach ich auch noch von renommierten
Konferenzen. Z.B. im FPGA-Bereich die FCCM, FPT oder FPGA.
Für irgendwelche Pubs-Journals kommen auch regelmäßig Spam-Mails rein.
Andererseits kann man hin und wieder auch mal eine mittelmäßige
Konferenz mitnehmen für "den Counter" wenn die Contribution mal nicht so
groß ausfällt.
Es gibt Wissenschaftler, die versuchen fachfremde Paper zu platzieren.
Zb bei den Chemikern einen pH Verstaerker. Die ersten zwei Transistoren
ergeben ein Paper. Die tun dann so als waere das der totale Durchbruch.
Der Nachverstaerker, resp die Gegenkopplung ergibt dann das naechste
Paper. Das bezieht sich dann schon auf das erste, ist natuerlich
nochmals der totale Durchbruch... jetzt kann man Krebs heilen oder so...
Naja, dafür gibts ja das Review ;) Hatte auch mal eins, wo jemand von
Motorola den Benchmark schlechthin erfunden hatte. Grosses Dokument in
Word laden, Zeit starten, "Cursor down" drücken, Zeit stoppen, wenn das
Textende erreicht ist. Leider kein Witz...
Ich habe eine Zeit lang in einer britischen Uni studiert, die
Professoren dort waren dermaßen heiß auf IEEE Veröffentlichungen, das
kann sich in Deutschland kaum einer Vorstellen. Habe in der Zeit auch
meine Master-Arbeit geschrieben und dementsprechend viel aus IEEE Papers
zitiert. Ich gebe dem Beitrags-Autor hier vollkommen recht, es ist
teilweise haarsträubend was da alles veröffentlicht wird. Oft auch noch
mit einem Englisch zum Zähneknirschen,…wo man mit Fachfloskeln und
Abkürzungen nur so torpediert wird, aber die Grammatik irgendwo bei 8.
Klasse Realschule stehen geblieben ist.
Da wurde auch wirklich jeder Schrott veröffentlicht, die Hauptsache war
man hatte wieder ein Paper mehr unter seinem Namen. Hat mich bisschen an
die Facebook-Freunde-Sammel-Mentalität erinnert ;-)
Ein Beispiel: Ein Absolvent schrieb eine AES-128 Implementierung für
einen Spartan-6. Ich hab das Paper und den Code später analysiert.
Fazit: Der Code war unter aller Sau geschrieben und null performant. Die
unglaublich guten Performance-Werte die im Paper zur Schau gestellt
wurden rührten von komplett falschen Messungen her. Wurde aber niemals
überprüft, Hauptsache noch mal ein Paper mehr durchgebracht…
Ich sehe breite Zustimmung. Wer das liest, der weiss nun wenigsens, was
er von all den Asiaten zu halten hat, die sich mit ihren papers
bewerben:
Es ist auf dem Level der österreichischen Doktoren!
> Autor: Dipl.-Ing. (FH) (Gast)> Datum: 26.07.2012 11:28> der weiss nun wenigsens, wasn er von all den Asiaten zu halten hat, die > sich
mit ihren papers bewerben:
Diplome im Format DIN-A0 mit Stempeln drauf groß wie Toilettendeckel !
Richtig tolle Kerle die Inder und Chinesen, und haben so viel drauf !
Bunny schrieb:> http://ieeexplore.ieee.org/xpl/articleDetails.jsp?...>> Das ist auchn Witz! Der aufwand liegt bei ca. 4 Std. Inkl.> Zigarettenpausen! Wie können die reviewer sowas durchlassen! V.a.bei> IEEE!
Der Kracher ist das Zitat Nr. [5]. Ratet mal was? Klar:
Wikipedia!!!!!!!!!
Das darf doch nicht wahr sein! Sowas nennt sich Assistent Professor!
Hmm, der Titel einer Arbeit lässt nicht immer darauf schließen wie viel
Arbeit dahinter steckt.
Ein Beispiel: Fernbedienungsdekoder
Man kann den jetzt so machen, dass er die Bits nacheinander empfängt, in
eine Variable schiebt und nach dem er das Ende erkannt hat, den Inhalt
der Variable mit einer Tabelle vergleicht. So macht das der übliche
Bastler.
Man kann aber auch einen eingebetteten PC verwenden, dafür dann einen
Service-Microcontroller per USB anbinden, der die Fernbedienungssignale
empfängt, etwas entwickeln, so dass USB zuverlässig wird und dann noch
Treiber für Windows entwickeln. Dann wird in C# oder sonst was eine
Anwendung geschrieben, die die Bits aus dem Service-Microcontroller
popelt und dann die Codes in einer SQL-Datenbank nachschlägt. Diese
SQL-Datenbank muss dann auch erst einmal eingerichtet und gewartet
werden.
So macht man das in Firmen, bei Siemens kommt da noch bei jedem Schritt
ein paar Wochen Verwaltungskram dazu.
Also das was Normalmenschen als "ca. 4 Std. Inkl. Zigarettenpausen"
bezeichnen, kann durchaus ein mehrjähriges Projekt sein.
Christian Berger schrieb:> Hmm, der Titel einer Arbeit lässt nicht immer darauf schließen wie viel> Arbeit dahinter steckt.>> Ein Beispiel: Fernbedienungsdekoder>> Man kann den jetzt so machen, dass ...
Wenn man wirklich etwas neuartiges gemacht hat, dann kann man schon den
Titel des Papers so wählen, dass das klar wird. Soviel Intelligenz
sollte schon drin sein. Also "A Novel Implementation of the RC5
Protocol", statt "Implementing RC5 protocol ..."
Schließlich sind wir hier nicht beim Patentieren, wo man alles hinter
"Method and Apparatus to do or not to do Something" versteckt, damit
keiner den Dünnschiss findet.
Ich habe mal eine andere Frage zu IEEE. Welche Form von Mitgliederschaft
habt ihr? Als student kann man ja keine eigenen Papers veröffentlichen.
Mich würde es auch interessieren wie man Reviewer wird.
beginner schrieb:> ls student kann man ja keine eigenen Papers veröffentlichen.
Warum sollte das nicht gehen? Eigentlich kann jeder Hinz und Kunz was
einreichen.
beginner schrieb:> Mich würde es auch interessieren wie man Reviewer wird.
Ganz einfach: wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Institut werden,
dann bekommt man die Reviews vom Prof. automatisch delegiert, da die
meistens "Besseres" zu tun haben.
Roland B. schrieb:> Bunny schrieb:>> http://ieeexplore.ieee.org/xpl/articleDetails.jsp?...>>>> Das ist auchn Witz! Der aufwand liegt bei ca. 4 Std. Inkl.>> Zigarettenpausen! Wie können die reviewer sowas durchlassen! V.a.bei>> IEEE!>> Der Kracher ist das Zitat Nr. [5]. Ratet mal was? Klar:> Wikipedia!!!!!!!!!>> Das darf doch nicht wahr sein! Sowas nennt sich Assistent Professor!
Und? Das ist eine wichtige Quelle heutzutage! Sehe darin kein Problem,
wenn die Quelle angemessen zur Problemstellung ist.
Eher ist es ein Problem was morgen aus dem Artikel bei Wiki geworden
ist. Das ist aber ein allgemeines Problem! Paper vor Zeiten von PDF und
Internet sind oftmals gar nicht mehr auftreibbar oder der Aufwand steht
in keinem Verhältnis zum Nutzen, da man die Qualität der referierten
Quelle auch nicht immer gut abschätzen kann. Was dann in der Praxis so
aussieht:
1. lange Suche im Internet, nada
2. Ausflug in eine physikalisch Bibliothek, nada, aber da war doch noch
was...
3. Anforderung unter meist hohen Kosten des alten Papers
4. warten, warten, warten
5. Reinschauen, öh ja, nix gescheites drin oder das interessierende
Diagramm ist gar nicht mehr entzifferbar
6. Quellenangaben dieses Papers durchforsten. Man beginnt rekursiv bei
"1." in mehreren Handlungssträngen.
7. Irgendwann das Stückwerk von Teilinfos zusammensetzen. Oftmals hat
mich es dann schon nicht mehr interessiert. Oder ich hatte die Stückelei
unter verschiedenen Aspekten abgelegt und dadurch Teile vergessen.
Irgendwann findet man sie durch Zufall vielleicht mal wieder.
8. Und für Leute mit Chef: "Wie, sie suchen immer noch??"
Kennt das keiner so?
Abdul K. schrieb:> Und? Das ist eine wichtige Quelle heutzutage! Sehe darin kein Problem,> wenn die Quelle angemessen zur Problemstellung ist.
Die Quelle ist nicht seriös, weil der Autor der Quelle anonym ist und
somit keiner für die Richtigkeit Verantwortung übernimmt. In einem Paper
mit Wissenschaftlichem Anspruch hat die Wikipedia nix zu suchen. Eine
Uni sollte eine Bibliothek haben, die die entsprechende Originalquellen
auftreiben können.
Klar ist das ein Haufen Aufwand, der die Aussagefähigkeit des Papers
nicht verbessert. Aber das gehört zur wissenschaftlichen Arbeit dazu.
Deshalb sitzen die Leute an der Uni auch häufig des Sonntags um 5:00 an
der Arbeit, für die sie keiner bezahlt. In der Wirtschaft schreibt man
ja aus diesem Grund wohl auch keine Papers für Fachjournale: Es ist viel
zu aufwändig und nutzt den Arbeitgeber nix.
Dieses Paper zeigt mir, daß die Uni keinen Ruf zu verlieren hat.
Dr. Tech schrieb:> Du brauchst dafür Passierschein A 39, wie er im neuen Rundschreiben B 65> festgelegt.
Ist doch gar nicht wahr.
Erst benötigt er einen Antrag auf Erteilung eines Antragformulars, zur
Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars.
(geguttenbergt bei Reinhard Mey).
Roland B. schrieb:> Deshalb sitzen die Leute an der Uni auch häufig des Sonntags um 5:00 an
Willst du uns jetzt zeigen, was du für ein toller Hecht bist?
... wenn man die Uhrzeit deines Postings mit deiner Aussage vergleicht.
Eine Runde Mitleid und Bewunderung für Roland.
beginner schrieb:> Mich würde es auch interessieren wie man Reviewer wird.
Werden ist einfach. Loswerden ist das Problem ...
Beim Anmelden zu und Einreichen eines Papers über EDAS, kannst du
angeben, ob du zukünftig als Reviewer zur Verfügung stehst. Wenn du Pech
hast, nehmen das Konferenzvorsitzende und Konferenzveranstalter ernst
und du bekommst in Zukunft automatisch oder manuell Reviews zugeteilt.
Jahrelang ...
GrundigBiphasenCode schrieb:> Mischmasch schrieb:>> RC5>> Protocol>> Schnee von vorgestern. Schon mal von RC6 gehört?> So ein MischMasch ;-)
Ich glaube, du hast den Kern meines Beitrags nicht erfasst.
GrundigBiphasenCode schrieb:> Willst du uns jetzt zeigen, was du für ein toller Hecht bist?> ... wenn man die Uhrzeit deines Postings mit deiner Aussage vergleicht.
Was hab ich denn davon? Ist halt allgemein so. Für eine Wikipedia
-Referenzangabe würde ich jedenfalls mit Sicherheit einen A***tritt
kriegen.
Bunny schrieb:> Das ist auchn Witz! Der aufwand liegt bei ca. 4 Std. Inkl.> Zigarettenpausen!
In manchen Ländern/an manchen Unis ist eine Veröffentlichung zwingende
Voraussetzung für den Master-Abschluss. Da ist das Niveau der
Veröffentlichung natürlich entsprechend niedrig. Ich habe mal was zum
Review bekommem, wo die komplette Einleitung aus einem Buch
abgeschrieben war.
> Wie können die reviewer sowas durchlassen!
Allgemein niedrige Standards bei manchen Konferenzen und Zeitschriften.
Da wird alles akzeptiert was ankommt. Jede Veröffentlichung bringt ja
auch Geld für den Herausgeber.
> V.a.bei IEEE!
Das ist leider kein Qualitätskriterium.
EliteIng schrieb:> Du scheinst ja gut zu wissen wie es so abläuft in der wissenschaft D.I.
Mag wohl an meiner momentanen Anstellung nach TV-L E13 liegen ;)
Ich durfte auch schon einige Reviews schreiben und was einem da manchmal
unter die Finger kommt, ...
Die Autoren hätten sich vor der Veröffentlichung auch mal etwas genauer
über die Bergifflichkeiten informieren können: RC5 und RC-5 sind zwei
verschiedene Dinge, da. Da aber beide etwas mit Kommunikation zu tun
haben (die ja eines der Themen der Konferenz war), sollten sie schon
auseinandergehalten werden. Aber vielleicht haben die Jungs ja mittels
RC-5 RC5-verschlüsselte Daten übertragen ;-)
Im englischsprachigen Wikipedia wird übrigens bei beiden Artikeln gleich
zu Beginn auf die Verwechslungsgefahr hingewiesen:
"Not to be confused with RC-5." bzw.
"Not to be confused with RC5."
Mir will auch nicht ganz in den Kopf, warum man für eine relativ langsa-
me IR-Datenübertragung ein FPGA (sender- wie empfängerseitig) bemühen
muss.
Weil es draußen gerade regnet, habe ich mal ein wenig rumgegoogelt:
Die Veröffentlichung ist wohl aus einem "Final Year Project" (also einer
studentischen Abschlussarbeit) entstanden, da darf man nicht die hohe
Wissenschaft erwarten. In diesem Fall war die Arbeit wohl eher eine
FPGA-Übungsaufgabe. Siehe auch:
Andreas Schwarz schrieb:> In manchen Ländern/an manchen Unis ist eine Veröffentlichung zwingende> Voraussetzung für den Master-Abschluss.
Außerdem scheint die INCACEC höchstens eine viertklassige Konferenz zu
sein, was man daran erkennen kann, dass sie wohl nur ein einziges Mal
(2009)¹ stattfand und alles andere als international war (praktisch alle
Vortragenden kamen aus dem Land, in dem die Konferenz stattfand). Bei
solchen Lokalkonferenzen werden mangels qualifizierter Vorträge auch
gerne Studentenbeiträge genommen.
Also was soll's?
Die Studenten haben ihren Spaß gehabt, kein Superwissenschaftler musste
deswegen auf seine eigene Publikation verzichten, und die Welt wird
deswegen nicht zugrunde gehen :)
—————————————
¹) Es gab wohl 2001 schon eine Konferenz mit dem gleichen Kürzel, aber
etwas anderer Bedeutung. Damals stand das "INC" noch für "Indian
National Conference". Ich kann mir gut vorstellen, dass die INCACEC
2009 eine Nachfolgekonferenz unter der Schirmherrschaft des IEEE war.
So wäre auch das "IN" als unübliche Abkürzung für "international"
erklärbar.
Andreas Schwarz schrieb:> Allgemein niedrige Standards bei manchen Konferenzen und Zeitschriften.> Da wird alles akzeptiert was ankommt. Jede Veröffentlichung bringt ja> auch Geld für den Herausgeber.
Geld verdienen die nur, wenn sich jemand findet, der's liest. Wenn der
Standard zu gering wird, wer kauft sich dann das Journal? Für wen ist
das dann interessant?
http://the-scientist.com/2012/08/01/predatory-publishing/
In dem Artikel werden einige sher interessante Punkte dazu präsentiert.
Sollte man sich mal anschauen.
Die Behauptung früher wäre die Qualität besser gewesen ist hingegen
Blödsinn. Es erinnert sich nur keiner mehr an die Millionen
Scheissartikel von 1983.
Roland B. schrieb:> Geld verdienen die nur, wenn sich jemand findet, der's liest.
Im konkreten Fall mit der wiedererfundenen Fernsehfernbedienung ging es
um eine Konferenz. Konferenzen werfen auch dann Gewinn ab, wenn außer
den Vortragenden keiner hingeht, da auch diese meist die volle
Teilnehmergebühr (manchmal sogar noch deutlich mehr) bezahlen müssen.
Bei der INCACEC 2009 gab es über 140 Vorträge. Wenn jeder Redner ein
paar Hundert Euro/Dollar Eintritt zahlt, kommt da ein schönes Sümmchen
zusammen. Bei größeren Konferenzen kann das auch mal ne Million werden,
die nur mit den Vortragenden umgesetzt wird.
> Wenn der Standard zu gering wird, wer kauft sich dann das Journal? Für> wen ist das dann interessant?
Bibliotheken von Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen. Viele
davon sind schon seit längerem am Fluchen, weil die Journals immer mehr
und immer teurer werden.
Roland B. schrieb:> GrundigBiphasenCode schrieb:>> Willst du uns jetzt zeigen, was du für ein toller Hecht bist?>> ... wenn man die Uhrzeit deines Postings mit deiner Aussage vergleicht.>> Was hab ich denn davon? Ist halt allgemein so. Für eine Wikipedia> -Referenzangabe würde ich jedenfalls mit Sicherheit einen A***tritt> kriegen.
Das verstehe ich. Wenn du in einem System mitspielen willst, mußt du
dessen Regeln beachten. Ob du ins System willst, steht auf einem anderen
Blatt. Niemand muß.
"Verantwortung" für was? Bis du das zitierst, hat der Autor das meiste
vergessen und wird/kann ziemlich sicher keine Verantwortung übernehmen.
Da mußte ich echt lachen.
Außerdem ist ja nachgewiesen, daß die Masse immer Recht hat! Daraus
folgt, daß Wiki meist richtig liegen wird. Also nochmal drüber
nachdenken! Wir sind im 21. Jahrhundert angekommen!
Yalu X. schrieb:> Also was soll's?>> Die Studenten haben ihren Spaß gehabt, kein Superwissenschaftler musste> deswegen auf seine eigene Publikation verzichten, und die Welt wird> deswegen nicht zugrunde gehen :)>> —————————————> ¹) Es gab wohl 2001 schon eine Konferenz mit dem gleichen Kürzel, aber> etwas anderer Bedeutung. Damals stand das "INC" noch für "Indian> National Conference". Ich kann mir gut vorstellen, dass die INCACEC> 2009 eine Nachfolgekonferenz unter der Schirmherrschaft des IEEE war.> So wäre auch das "IN" als unübliche Abkürzung für "international"> erklärbar.
Mir fällt aber auf, daß aus Indien so gut wie immer Schrott kommt. Da
muß irgendwie System dahinter sein.
Was ist denn bitte daran Diffarmierung, wenn man den Wert einer Arbeit
einstuft? Was da gepostet wurde, ist in der Tat "MIST".
Auf linkedin rennen die Inder auch massenweise rum und schreien mit
ihren tollen Leistungen aber wenn es ans Eingemacht geht, hat da keiner
der Doktoranden eine Idee. In Indien gibt es viel Masse aber eher
weniger Klasse, als bei uns.
Zumindest kommen mit Abstand die blödesten Fragen aus dem Raum der
früheren 3.Welt Länder. Es ist einfach unglaublich, was für Fragen z.B.
im Yahoo LTspice gestellt werden. Teils ist das Englisch auch einfach
völlig unverständlich. Damit meine ich keine Rechtschreibfehler! Ich
meine damit also u.a. das Thema 'Hausaufgabe'.
Natürlich gibts in Indien auch gute Leute. Ich kenne da einen, der mir
schon mal sehr geholfen hat. Auf den würde ich nichts kommen lassen!
Mir scheint aber die Mentalität eine völlig andere. Das ist eben nicht
das Land der Gurus. Ganz im Gegenteil! Das ist das Land der
Hilfsarbeiter und Tagelöhner. Heute hier, morgen dort, übermorgen
behindert zuhause und von der Frau mitdurchgebracht.
hehimself schrieb:> http://the-scientist.com/2012/08/01/predatory-publishing/>> In dem Artikel werden einige sher interessante Punkte dazu präsentiert.> Sollte man sich mal anschauen.
Vor allem den letzten Satz, und die Kommentare dazu. Der Artikel ist ein
ziemlich durchsichtiger Rant gegen Open Access.
Ich bin nicht sicher, ob ich den Tenor des Artikels richtig verstanden
habe. Inwiefern sind die Inder mit den "predatory publishers"
assoziierbar und warum ist open access das Problem hierbei?
1. Wie sagt der Ami: If you don't have a result you can at least get a
publication out of it...
2. Konferenzbeiträge teilen sich in eingeladene Vorträge bis hin zu
Postern auf. Die Poster werden i.d.R. NICHT vorab reviewt. Das sollen
dann schon die Besucher während der Poster-Sessions selber machen...
3. Die Geilheit auf viele Publikationen kommt vom System: Wer viel
publiziert, wird für schlauer, kreativer, einstellenswerter gehalten...
Was dann eigentlich geschrieben wurde, war lange eher egal. Heute schaut
man auch, wie viele Male ein Artikel von anderen Autoren zitiert wurde.
Michael K-punkt schrieb:> Konferenzbeiträge teilen sich in eingeladene Vorträge bis hin zu> Postern auf. Die Poster werden i.d.R. NICHT vorab reviewt.
Reviewed wird immer das Paper, sonst kann es nicht als wissenschaftliche
Veröffentlichung bezeichnet werden; wobei bei eingeladenen Papers die
Annahme natürlich praktisch garantiert ist.
Ob das Paper auf der Konferenz als Vortrag oder als Poster präsentiert
wird ist davon unabhängig.
Andreas Schwarz schrieb:> Michael K-punkt schrieb:>> Konferenzbeiträge teilen sich in eingeladene Vorträge bis hin zu>> Postern auf. Die Poster werden i.d.R. NICHT vorab reviewt.>> Reviewed wird immer das Paper, sonst kann es nicht als wissenschaftliche> Veröffentlichung bezeichnet werden; wobei bei eingeladenen Papers die> Annahme natürlich praktisch garantiert ist.>> Ob das Paper auf der Konferenz als Vortrag oder als Poster präsentiert> wird ist davon unabhängig.
1. Nun ja, in der eigenen Veröffentlichungsliste hat man ja schon die
Rubriken "Veröffentlichungen" und "Konferenzbeiträge".
2. Unsere Poster waren nur mit dem Titel angekündigt. Die konkreten
Inhalte wurden quasi "aktuell" zur Session mitgebracht - das konnte
keiner reveiwen. Vielleicht gab es noch mal einen Siebungsprozess für
schlechte Poster nach der Konferenz und vor dem Drucken der Proceedings
- da hab ich jedoch nie was von mitbekommen.
OK, stimmt schon, bei manchen Konferenzen gibt es keinen Reviewprozess
(DAGA z.B., wenn ich mich richtig erinnere). Bei den großen
IEEE-Konferenzen aber immer.
Abdul K. schrieb:> Zumindest kommen mit Abstand die blödesten Fragen aus dem Raum der> früheren 3.Welt Länder. Es ist einfach unglaublich, was für Fragen z.B.> im Yahoo LTspice gestellt werden. Teils ist das Englisch auch einfach> völlig unverständlich. Damit meine ich keine Rechtschreibfehler! Ich> meine damit also u.a. das Thema 'Hausaufgabe'.
Ich lese in der SI-List mit, die sich mit Fragen der Signalintegrität
beschäftigt. Teilnehmer aus besagten Ländern stellen dort ähnlich
gehaltvolle Fragen, sind sich selbst aber zu schade auf Fragen anderer
zu antworten...
Abdul K. schrieb:> Stimmt. Der Punkt kommt noch hinzu.
In Deutschland gibt/gab es mal einen Patentatlas - welche Patentklassen
wo wieviel auftauchen etc. Was fragt mich der nette Herr vom Patentamt,
also ich dort anrufe und frage, wie ich so ein Exemplar bekommen kann?
Ob ich Japaner wäre....