Forum: Offtopic Wer ist Schmarotzer?


von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Hallo,

es ist ja üblich Hartz-4-Empfänger als gesellschaftszersetzende 
Sozialschmarotzer zu bezeichnen, da sie keine Leistung erbringen aber 
dennoch Leistung konsumieren. ;)

Nun ist es doch so, dass nur das produziert/erzeugt werden kann, was 
auch konsumiert wird, alles darüber hergestellte verdirbt oder wird 
weggeworfen, bzw. bringt genau so wenig Nutzen, als würde es nicht 
hergestellt.

Umgekehrt ausgedrückt, muss jede Gut, das konsumiert wird auch erzeugt 
werden. Also Konsum und Produktion sind immer exakt gleich.

Nun gibt es aber Menschen die insgesamt mehr erzeugen, als sie selbst 
verbrauchen. Die zwangsläufige Konsequenz ist dadurch, dass andere 
weniger erzeugen müssen als sie selbst verbrauchen. Folglich wären diese 
Menschen Schmarotzer und damit moralisch negativ zu bewerten.

Jetzt könnte man auch den Überschussproduzenten schlechtes Gewissen 
einreden, da ja durch sie andere in die Schmarotzerposition gedrängt 
werden.

Es ist theoretisch und praktisch nicht möglich einen globalen 
Gesamtüberschuss für ein höheres Ziel zu erzeugen.

Macht es da überhaupt noch Sinn die Mitarbeiter, die nur 10 unbezahlte 
Überstunden pro Woche ableisten abwertende Blicke zuzuwerfen, weil man 
ja selbst 15 ableistet?

Dadurch, dass die geldverdienende Bevölkerung mehr Geld für stark 
unterbewertete Produkte (Kinderarbeit in Afrika) ausgeben kann, wäre es 
ja theoretisch denkbar, dass diese bezogen auf die gesamte 
Volkswirtschaft größere Schmarotzer sein können als Hartz-4-Empfänger. 
Warum haben diese Menschen dann so selten einen schlechten Ruf?

Da der Mensch das Bedürfnis hat selbst einen Sinn oder Wert zu haben, 
ist davon auszugehen, dass er den Drang hat mehr zu erzeugen als er 
konsumiert. Schließlich muss er seine Existenz rechtfertigen. Aber 
welchen Ausweg gibt es, dass jeder Mensch mehr erzeugen kann, als er 
selbst verbraucht? Investition in die nächste Generation mit 
unbegrenztem Wachstum?

Hat der Mensch ein psychologisches Bedürfnis nach Scheinwachstum und 
Scheinwerten? Jeder glaubt in einem komplexen arbeitsteiligen Prozess 
den Überschuss zu erzeugen, mehr als andere, obwohl das nicht 
funktionieren kann. Ist das evtl. auch die Ursache von Kriegen? Der 
subjektive Bewertung eine gesamtgesellschaftliche Wertsteigerung durch 
Vernichtung einzelner Völker zu erreichen, welche selbst die 
Werterhaltung oder Steigerung in der Abwehr der Angreifer sieht? - Ein 
Extremfall, beide Parteien glauben mit der Kampfhandlung einen Mehrwert 
oder Überschuss zu erzeugen. Beide Überschüsse heben sich jedoch 
gegenseitig auf...

: Verschoben durch User
von dirk (Gast)


Lesenswert?

Kurze Antwort:
Der Mensch ist evolutionsbedingt ein Egoist.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

@ stefan

schlaflos ?

Wer persönlich mehr produziert als er selbst verbraucht kann noch denen 
von nutzen sein, welche mehr verbrauchen als sie in der Lage sind zu 
erzeugen.

Aber was  unterscheidet den der in tag ein, tag aus von Dividenden, 
Renditen, oder Ererbten in unsäglichem Luxus lebt ohne zu arbeiten vom 
Sozialleistungsempfänger? Genau das Ausmaß seines arbeitslosen 
Einkommens. Mann kann ihm wie dem HartzIVler noch zu Gute halten den 
Wirtschaftskreislauf den Wirtschaftskreislauf in Gang zu halten.

Die wahren Schmarotzer sind jedenfalls andere, nämlich jene die nur 
raffen , aber aus gier zu geizig sind zu konsumieren oder konsumieren zu 
lassen, landläufig auch Sparer geheißen. Am besten unter dem 
Kopfkissensparer. Die entziehen dem Wirtschaftskreislauf permanent 
Mittel in Form von Guthaben (Schulden Anderer) ohne eine Gegenleistung 
zu erbringen oder abzufordern.

Namaste

von nna (Gast)


Lesenswert?

Sokrates schrieb im Beitrag #2772304:

> Stefan Helmert schrieb:
>> Hat der Mensch ein psychologisches Bedürfnis nach Schwachstum

Stefan Helmert schrieb:
> Hat der Mensch ein psychologisches Bedürfnis nach Scheinwachstum

Man reiche dem Fälscher einen Schierlingsbecher...

von Christian B. (casandro)


Lesenswert?

Die wahren Schmarotzer sind die die im Übermaß Ressourcen anhäufen ohne 
sie nützlich einsetzen zu können.

Ich denke, dass wir uns einig sein können, dass jeder bei uns einen 
Anteil der Gesellschaft haben sollte. Jeder nach seinen Möglichkeiten 
und Anstrengungen. Der Aufteilungsschlüssel ist Thema vieler politischer 
Debatten.

Es gibt aber bei uns einige Leute, die deutlich höheres verfügbare 
Einkommen haben als der Rest. Wie kann man begründen, dass Person X eine 
Million im Jahr verdient, auch wenn sie nur 24/7 arbeiten kann? Meiner 
Ansicht nach sind das die wahren Schmarotzer. Sie häufen in solch einem 
Übermaß an, dass sie keine Gegenleistung dafür mehr bringen können.

von Marx (Gast)


Lesenswert?

Ja, alle sollten gleich viel bekommen. Und ich ein bisschen mehr.

von Na Sowas (Gast)


Lesenswert?

Ja . Es gibt solche, die legen permanent etwas zurueck fuer's Alter. Da 
niemand darauf aufpasst, gibt es wieder andere, die spielen damit. Am 
Schluss ist dann alles weg...

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Die gierigen Leute, ganz einfach.

von paulaner (Gast)


Lesenswert?

> Es gibt solche, die legen permanent etwas zurueck fuer's Alter.

Und die schlauen verprassen immer alles sofort. Im Falle der Fälle gibt 
es dann Hartz-IV oder andere Almosen. Die Möglichkeit der 
Privatinsolvenz fördert die Konsumsucht, die immer mehr Geld in die 
Taschen der Reichen spült. Der Staat will es so und der schlaue Bürger 
freut sich, für nichts verantwortlich zu sein und auf kosten der 
Allgemeinheit leben zu können.
So werden die ärmsten und die reichsten staatlich subventioniert.

von Backflow (Gast)


Lesenswert?

>Also Konsum und Produktion sind immer exakt gleich.

Bevor du hier solche Ergüsse ablässt, solltest du erst dich einmal mit 
den Basics der Volks- bzw. Betriebswirtschaft auseinandersetzen. Z.B.:

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberproduktion

Machst du hier einen auf Intellektuellen-Troll? Üblicherweise beteiligst 
du dich nach deinen Startposts nicht mehr an der Diskussion.

von SkkE (Gast)


Lesenswert?

Teilweise wird man ja in diesem Staat gezwungen zu "schmarotzen" um 
Leben zu können. Beispiel:

Ich hab eine Ausbildung abgeschlossen und wollte danach meine 
Fachhochschulreife an einem Kolleg machen. Dazu habe ich Bafög beantragt 
da die Schule vollzeit war und ich nicht arbeiten gehen konnte. Nun 
hatte ich am Anfang meiner Ausbildung einen Bausparvertrag 
abgeschlossen, der mir 100% als Vermögen angerechnet wurde.

Das dumme dabei ist, dass ich dieses "Vermögen" gar nicht zur Verfügung 
hatte. Selbst wenn ich wollte ... der Bausparvertrag war 10 Jahre fest. 
Also hatte ich letztendlich nur 170€ zum Leben - und das hat nicht mal 
für meine Miete gereicht.

Das war für mich ein dicker Schlag in die Fresse. Ich wurde quasi dafür 
bestraft weil ich mein ganzes Geld nicht sofort verschleudert habe wie 
meine Mitschüler (Partys etc.)

Und jetzt nehme ich auf unseren Staat auch keine Rücksicht mehr. Geld 
wird jetzt per se immer auf ein Konto meiner Eltern eingezahlt, damit 
der Staat mir das nicht als Vermögen auslegen kann. Bausparvertrag etc. 
alles auf meine Eltern überschrieben. ALG2 für die Überückungszeit 
beantragt und noch im Haus meiner Eltern eine Etage "angemietet", damit 
ich das zusätzliche Wohngeld auch noch bekomme. Jetzt hole ich mir all 
das wieder wo mich der Staat während meiner FHR-Zeit beschissen hat.

von Backflow (Gast)


Lesenswert?

>...ALG2 für die Überückungszeit beantragt und noch im Haus meiner Eltern
>eine Etage "angemietet",

Das wird garantiert problemlos vom Amt durchgewinkt. Am besten noch 
Zuschüsse für neue Möbel gleich mit beantragen.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Backflow schrieb:
>>...ALG2 für die Überückungszeit beantragt und noch im Haus meiner Eltern
>>eine Etage "angemietet",
>
> Das wird garantiert problemlos vom Amt durchgewinkt. Am besten noch
> Zuschüsse für neue Möbel gleich mit beantragen.

Den Umzug bzw. die Lieferung nicht vergessen mitzubeantragen...

Es ist klar, dass man sauer wird, wenn der Bausparer mit angerechnet 
wird. Hintenherum sich hereinzuholen was einem vermeintlich "zusteht", 
ist allerdings Sozialbetrug. Genauso wie die Leute, die sich ärgern, so 
viele Jahre Versicherungsprämie gezahlt zu haben, ohne etwas 
"herauszubekommen".

In diesem Sinne sind diese Wohngeldler nicht besser als die 
Unternehmerbosse wie z. B. von Nokia, wie wegen ein paar Millionen 
Standortsubventionen das Werk verlagern. Oder wie solche, die den 
Wohnsitz ins steuergünstige Ausland verlagern oder Gewinne ins Ausland 
übertragen. Da wird dann am Stammtisch gewettert und Schuld sind mal 
wieder die anderen... bis es dann zu Hause um den nächsten 
Wohngeldbescheid geht...

Steuerrechtlich ist so etwas sogar LEGAL, doch von einer Verantwortung 
des Eigentums ist da nichts zu spüren.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Backflow schrieb:
>>Also Konsum und Produktion sind immer exakt gleich.
>
> Bevor du hier solche Ergüsse ablässt, solltest du erst dich einmal mit
> den Basics der Volks- bzw. Betriebswirtschaft auseinandersetzen. Z.B.:
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberproduktion
>
> Machst du hier einen auf Intellektuellen-Troll? Üblicherweise beteiligst
> du dich nach deinen Startposts nicht mehr an der Diskussion.

Selbstverständlich trolle ich gerne auf hohem Niveau ;)

OK, mein Verständnis von Produktion bezieht sich hierauf:
http://de.wikipedia.org/wiki/Produktion
"Wirtschafts- oder Gebrauchsgüter" sind nun mal nur solche, die auch 
gebraucht oder in Verkehr gebracht werden. Wenn man mehr herstellt, als 
die Kunden geschenkt nehmen würden, dann ist das keine "echte" 
Produktion, sondern Verschwendung.

Für mich gehört zur Produktion auch die Überführung des Produktes zum 
Nutzen.

von Ulrich S. (voodoofrei)


Lesenswert?

Vielleicht sollt man sich erst mal drüber klar werden, was ein 
Schmarotzer ist:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schmarotzer

;)

von Mike H. (--scotty--)


Lesenswert?

wer verschiebt denn so einen scheiß nach offtopic anstatt es zu 
löschen??
die gütmütigkeit hier ist manchmal wirklich zum kotzen...

von Jens M. (Gast)


Lesenswert?

Mike Hammer schrieb:
> wer verschiebt denn so einen scheiß nach offtopic anstatt es zu
> löschen??
> die gütmütigkeit hier ist manchmal wirklich zum ...


Zensurgeil? Es besteht doch auch das Bedürfnis sich jenseits von 
Integralen und Kennlinien auszutauschen.


Da kann ich dann auch gleich meine Meinung zu ablassen. Mit Schmarotzer 
ist ja jemand gemeint deer von den Leistungen anderer (insbesondere 
einem sog. Gemeinschaft, bei Wölfen Rudel genannt) lebt ohne etwas wie 
auch immer geartetes zurückzugeben.

Das zu unterstützen ist gefährlich, wie jeder der wie ich morgens als 
einziger in der WG um 1/2 7 aufstehen musste während die anderen 
ausschlafen bestätigen kann (und dabei waren das nicht mal Hartz IV 
Empfänger sondern Studenten). Man sieht das schnell nicht mehr ein und 
kümmert sich nach Möglichkeit in Richtung "dolce vita")

Der größte Schmarotzer ist der Staat, in ihm tummeln sich eine Unzahl 
von Zombies die alle so tun als ab Sie arbeiten würden (ich weiß wovon 
ich schreibe). Dann kommen die Banken, Innungen, öffentlich rechtliches 
Fernsehen. Kammern und sonstige Nichtsnutze (häufig eher Schädlinge) 
usw.


Ganz zum Schluss die Typen die von Hartz IV leben ohne s zu müssen 
(Schätzungsweise 10-20% der Leistungsempfänger) so ca. 0,01% vom BSP der 
Staatsanteil liegt bei 50%.

So what, warum eine Hausfrau kein Schmarotzer ist weil Papi die Kohle 
ranschafft, die alleinerziehende Mutter aber so wohl ist volkommen 
irrational. Würde Sie ihre Leistung der Kinderaufzucht dem Staat in 
Rechnung stellen käme Sie mit dickem plus raus. Ganz davon abgesehen das 
die Verwaltung von HartzIV mehr kostet als alles was ausgezahlt wird.

Das war das Wort zum Sonntag, labert nur schön weiter über das was die 
Verdummungsmedien euch eintrichtern, meiner Meinung mach kann man fast 
allen jeden Mist erzählen, Hauptsache er kommt "von oben".

von c. m. (Gast)


Lesenswert?

Na Sowas schrieb:
> Ja . Es gibt solche, die legen permanent etwas zurueck fuer's Alter.

was imho eine perversion des geldtauschhandels ist. die alten können im 
alter auch nur das brot fressen was der bäcker am tag vorher gebacken 
hat - also ist es immer ein zeitnahes geben und nehmen.
man kann nicht wirklich "etwas fürs alter zurücklegen" (außer 
konserven :)

zu arbeitslosen, die im zusammenhang mit "schmarotzertum" immer genannt 
werden: ich bin überzeugt davon das man nicht mehr allen menschen 
arbeit, oder gar arbeit mit anständiger bezahlung anbieten kann und 
will. das hat wohl gründe in der fortschreitenden automation, aber auch 
und vor allem mit unserer wirtschaftsform, dem gewinnorientierten und 
gewinnmaximierten kapitalismus.

thema "aufstocker". wers nicht kennt, ausfstocker sind leute mit arbeit, 
die aber vom lohn ihrer arbeit nicht leben können und zusätzlich 
sozialleistungen beziehen um über die runden kommen zu können (nicht 
viel mehr als überleben). da gibt es einerseits die nicht-vollzeit 
beschäftigten und andererseits, hier liegt das problem, 
vollzeitbeschäftigte die mit (weit) unter 1000€ netto nach hause gehen.
MEINER meinung nach sollten diese leute nicht zum sozialamt rennen 
müssen, sondern ihr arbeitgeber der ihnen zu wenig lohn zahlt. dann 
würde sich das "scharotzertum" verlagern von den "dummen prekär 
beswchäftigten" auf die nutznießer der geringbeschäftigung.
gleichzeitig könnte man das gezahlte steuergeld als schuld gegenüber dem 
staat anrechnen und bei einer überschreitung der summe prozentual zum 
wert des betriebes diesen dem unterbezahlenden bis zum konkurs in 
rechnung stellen.
momentan ist die situation das regulär beschäftigte entlassen werden um 
sie für billig geld von einer leihfirma wieder im betrieb arbeiten zu 
lassen weil das den gewinn maximiert.

zum schluss *wahre schmarotzer*: gegenüber den armen arbeitslosen die 
geld vom staat brauchen um überleben zu können gibt es arbeitslose, also 
leute die nichts produzieren und keine dienstleistung anbieten, die 
reich sind und sich mit ihrem geld das recht kaufen können vom lohn der 
arbeitenden bevölkerung für sich einen teil abzuzwacken... aktionäre (et 
al).
das problem ist das oft so viel geld da ist das die einnahmen durch 
aktien und/oder zinsgewinn den verbrauch+inflation übersteigen - mit der 
folge das immer mehr kaufkraft angespart wird, exponentiell. das ist 
schmarotzertum.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

c. m. schrieb:
> ie alten können im
> alter auch nur das brot fressen was der bäcker am tag vorher gebacken
> hat

Und wovon bezahlen sie das Brot, wenn sie nichts "zurücklegen" und auch 
nicht mehr arbeiten können? Eine Niere verkaufen geht auch nur 
zweimal...

c. m. schrieb:
> ausfstocker sind leute mit arbeit,
> die aber vom lohn ihrer arbeit nicht leben können und zusätzlich
> sozialleistungen beziehen

Das ist die Perversion des Kapitalismus, wie ihn Marx beschrieben hat: 
Bei Marx heisst es noch, die Arbeitskraft ist mindestens so viel wert, 
wie der Arbeiter zur Regenerierung der Arbeitskraft aufwenden muss. Und 
da stellt sich der fette Hund hin und sagt: Es gibt Arbeit, die ist so 
wenig wert, dass der Arbeiter davon eben nicht leben kann, und die 
Gemeinschaft zuzahlen muss. Angeblich sollen ja in der Marktwirtschaft 
Angebot und Nachfrage den Preis regeln. Wenn diese Arbeit zu einem Lohn, 
von dem man nicht leben kann, also keiner machen würde, müsste doch die 
Arbeit wertvoller werden und der Lohn steigen?

Solche wie der Hund, das sind die wahren Schmarotzer in dieser 
Gesellschaft.

von c. m. (Gast)


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:
> c. m. schrieb:
>> ie alten können im
>> alter auch nur das brot fressen was der bäcker am tag vorher gebacken
>> hat
>
> Und wovon bezahlen sie das Brot, wenn sie nichts "zurücklegen" und auch
> nicht mehr arbeiten können? Eine Niere verkaufen geht auch nur
> zweimal...

von dem geld das die jungen den alten geben um sich davon brot zu 
kaufen. nennt man umlagefinanzierte rente.
das geld an sich verkompliziert nur die sicht auf die dinge - also stell 
dir vor es würde kein geld geben... stell dir vor es wären 
preindustrielle zustände.
wovon würden die alten leben? von den gaben und der arbeit der jungen um 
die alten (verwandten und fremde) mit durchfüttern.

oh und ps: da wir deutsche uns so schlecht vermehren und gleichzeitig 
immer älter werden brauchen wir importierte junge um unsere alten zu 
versorgen. wenn junge leute fehlen um die alten zu versorgen nutzt auch 
ein gigantisches geldvermögen im alter nichts... geld wischt dir den 
faltigen hintern nicht ab.
also her mit den immigranten! :)

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:

> Bei Marx heisst es noch, die Arbeitskraft ist mindestens so viel wert,
> wie der Arbeiter zur Regenerierung der Arbeitskraft aufwenden muss.

Ich bin kein Marx-Kenner, doch der Spruch wird schon stimmen. Nur dass 
mit "der Arbeiter" nicht der hiesige Arbeiter gemeint ist, sondern einer 
in Fern-Ost-Setzuan, der pro Monat nen Euro kriegt. Der erholt sich auch 
für 50 Cent.

Durch die Globalisierung befindet sich der lokal arbeitende Mensch auf 
einer Rutschbahn, die nur nach unten zeigt.

Schaut nach Spanien, mehr als 50% der Jugend lungert rum weil es keine 
Arbeit gibt.

Wenn da einer aufsteht und sich ne braune Jacke anzieht, laufen sie dem 
doch hinterher!

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Wenn wir mal die Interpretation dieses Threads anlegen: Auf welcher 
Seite der Schmarotzer-Skala liegt den der hierzulande so grässlich nach 
unten rutschende bettelarme Ing? Der einer Gesellschaft angehört, die 
über Jahrzehnte billigst Resourcen einkaufte und Fertigprodukte teuer 
zurück verkaufte? Der sich den Luxus leisten kann, jedes Jahr in Urlaub 
zu fliegen, täglich mit einem ölfressenden Auto seine Kinder 
rumkutschiert und für die Wohnung eine schwarz arbeitende Putzfrau hat? 
Oder dessen Leben sogar dann noch von anderen finanziert wird, er und 
seine Familie zum Arzt gehen kann, wenn er nicht arbeitet.

Also das Ganze mal von aussen gesehen. Von Afrika, Asien oder sonstwo 
aus. Könnte es sein, dass wir uns genau auf jener Rutschbahn befinden, 
wo wir unter Anwendung ähnlicher Kriterien uns auch auch befinden 
sollten? Wenn wir mal annehmen, dass jene Leute genauso neidisch und 
gierig auf unsere luxuriöse Kultur blicken würden, wie viele hier es auf 
"die da oben" tun.

Yep, die Welt egalisiert sich ein Stück weit. International gesehen. Das 
betrifft nicht alle (der Geldadel schwimmt weiterhin oben), aber im 
Sinne mancher anderen mag das der richtige Weg sein. Nur ist man 
hierzulande auf einmal derjenige, der bisher noch vergleichsweis "oben" 
sitzt, auch wenn er das im lokalen Kontext anders sieht.

In diesem Sinn führt also die Globalisierung dazu, das lokal innerhalb 
der Gesellschaften die Ungleichheit wächst, sie international zwischen 
den Gesellschaften aber reduziert wird.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Timm Thaler schrieb:
> Solche wie der Hund, das sind die wahren Schmarotzer in dieser
> Gesellschaft.

Ja der Hundt ist ein wahrer Bluthund er sollte dracula heißen, denn er 
würde Blut saufen wenn man ihn ließe. Der ist sich für keinen 
Verbalsauerei zu schade.
Wo andere Arbeitsentgegennehmer die ja nicht Arbeitvergeben sondern 
Aufwandsentschädigungen ein schlechtes Gewissen heucheln, redet er 
Klartext und geniert sich nicht öffentlch den Sklaventreiber der 
Lohnsklaven zu geben.

Die globalisierte Preis und Lohnpolitik hingegen auf den Wert lokal zu 
leistender Arbeit anzuwenden ist nur dann akzeptabel wenn auch die 
sozialen Gefälle und Währungsgefälle beseitgt werden, was 
logischerweise wie schon bei der Übernahme der zusammengebrochenen DDR 
demonstriert, immer mit einer Absenkung des höheren niveaus einhergeht. 
Wo ein Damm bricht fliest es nun mal von oben nach unten.

Die Frage ist: "Wie lange werden die Oligarchen ganz oben ihre Dämme von 
uns erhöhen und halten lassen können?" Nur solange wie sie jemanden 
finden der das für sie tut, und das ist der Demos, der ihre Herrschaft 
gegen den Ideos verteidigt. Diese Aufgabe erfüllt heute der 
Staatsapparat.


http://de.wikipedia.org/wiki/Attische_Demokratie
http://de.wikipedia.org/wiki/Attische_Demokratie#Grundlegung_durch_Solon

Zitat ebenda:
1
Umfang und Tragweite von Solons Reformwerk lassen auf das existenzbedrohende Ausmaß der Krise schließen, 
2
die die Athener Polis erfasst hatte. In weniger dramatischer Lage hätte er wohl kaum freie Hand für die Umsetzung 
3
seiner Pläne bekommen können, die elementare Voraussetzungen für die spätere Demokratie schufen.
4
5
Grundlegend waren die Maßnahmen zur Wiederherstellung des freien Kleinbauerntums, die Beseitigung
6
der Schuldknechtschaft durch Schuldenannullierung und den Ausschluss der Haftung mit dem Leib für die Zukunft (Seisachtheia).
7
8
In seinem Bemühen, vergangenes Unrecht zu heilen und eine gute und gerechte Ordnung der Polis (Eunomie) neu zu begründen, 
9
sorgte Solon auch für den Rückkauf jener Athener, die wegen Schuldendienstrückständen auswärtig
10
als Sklaven weiterverkauft worden waren. Außerdem begrenzte er den Grundbesitz auf ein Höchstmaß. 
11
Dies sollte die Erhaltung von kleineren Bauernhöfen begünstigen.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Anzumerken wäre noch das die damalige Krise ebenfalls durch 
wirtschaftliche und staatliche expansion (kleine Vorform der 
Globalisierung) ausgelösst wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Attische_Demokratie#Ausgangslage

Namaste

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.