Forum: Offtopic Zensur auf SPIEGEL ONLINE


von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Seit einiger Zeit habe ich einen Account bei SPIEGEL ONLINE
und dort im Forum bisher problemlos zwei Beiträge veröffentlicht.
Heute gibt es in der Rubrik Panorama einen Beitrag zur Statistik
bei Asylbewerbern. Im Forum geht es zu dem Beitrag hoch her mit
den üblichen Argumenten und Meinungen. Ich habe kurz vor 17 Uhr
einen eigenen Beitrag dazu abgesendet. Er wurde nicht veröffent-
licht. Der Beitrag hätte lauten sollen:

> Männerüberschuss
>
> Sie haben in Ihrer Auflistung einen wichtigen Punkt nicht
> angeführt: Die Mehrzahl der Asylbewerber sind Männer und
> erhöhen so den ohnehin bestehenden Männerüberschuss in den
> mittleren (partnersuchenden) Jahrgängen. Das ist der wahre
> Grund für den zunehmenden Rechtsradikalismus.

Ich habe seit vielen Jahren den Eindruck, dass dieses Thema
bewusst totgeschwiegen wird. Die heutige Nicht-Veröffentlichung
bestärkt mich darin.

Josef G.

: Gesperrt durch User
von j. c. (jesuschristus)


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Ich denke nicht, dass es zensiert wurde. Vieles wird enfach nicht 
veröffentlicht. Irgendwann hatte ich auch mal einen Account, aber nur 
50% der Beiträge kamen durch. Und da ging es um völlig unverfängliche 
Sachen.
Wüsste nicht, wieso man Deinen Beitrag zensieren sollte. Davon mal 
abgesehen, dass Du Unrecht hast, aber naja.

von Jonny O. (-geo-)


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Die haben sicherlich Besseres zu tun, als irgendwelche Usermeinungen zu 
zensieren. Das kostet immerhin Zeit und Geld. Wozu also?

von Uhu U. (uhu)


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Josef G. schrieb:
> Ich habe seit vielen Jahren den Eindruck, dass dieses Thema
> bewusst totgeschwiegen wird.

In der Prawda werden nur genehme Meinungen veröffentlicht. Die 
"Diskussion" im Forum ist gesteuert. Das Organ ist für diese 
Vorgehensweise berüchtigt.

Wenn ein Beitrag veröffentlicht wird, muß man sich eher fragen, was man 
falsch gemacht hat, als im umgekehrten Fall.

j. c. schrieb:
> Ich denke nicht, dass es zensiert wurde.

Natürlich nicht. Und im Himmel ist Jahrmarkt.

Jonny Obivan schrieb:
> Die haben sicherlich Besseres zu tun, als irgendwelche Usermeinungen zu
> zensieren. Das kostet immerhin Zeit und Geld. Wozu also?

Warum hat die Original-Prawda nur "geprüfte" Meinungen veröffentlicht? 
(1986 erklärte mir jedenfalls ein Mitarbeiter der Sowjetischen 
Außenhandelsbank in Moskau, es sei so.)

Aus demselben Grund machts die Hamburger Prawda.

von Matthias S. (da_user)


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Heute kam erst auf 3Sat ein Bericht in der Sendung Zapp, in dem darüber 
berichtet wurde, dass zumindest ein Portal für diesen Statistikbericht 
die Userkommentare kompett abschalten musste, da das viel zu sehr nach 
rechts abdriftete.

Entsprechend wird bei SPON jetzt wohl auch sehr empfindlich geschaltet 
werden.

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> j. c. schrieb:
>> Ich denke nicht, dass es zensiert wurde.
> Natürlich nicht. Und im Himmel ist Jahrmarkt.
Ja genau, stecken bestimmt die Bilderberger dahinter...

> Warum hat die Original-Prawda nur "geprüfte" Meinungen veröffentlicht?
> (1986 erklärte mir jedenfalls ein Mitarbeiter der Sowjetischen
> Außenhandelsbank in Moskau, es sei so.)
Wir leben nicht mehr in den 80ern und auch nicht in Russland.

von Robert L. (lrlr)


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@generell:
es hilft, seine Behauptungen zu BELEGEN,
(das würde auch hier manchmal not tun ;-)
vielleicht wäre dann der Beitrag nicht "zensiert" worden

(ps. Leserbriefe in klassischen Zeitungen, gab es immer schon, und die 
waren sicher auch nicht "ausgesucht" ... ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Wir leben nicht mehr in den 80ern und auch nicht in Russland.

Richtig. Deswegen heißt das Ding jetzt "Spiegel online".

Robert L. schrieb:
> (ps. Leserbriefe in klassischen Zeitungen, gab es immer schon, und die
> waren sicher auch nicht "ausgesucht" ... ;-)

Das kann man so pauschal nicht sagen. Bei Allerweltsthemen ohne Relevanz 
treibt man sicherlich den Zensuraufwand nicht - Zeit ist Geld - aber bei 
kontroversen Themen kann man immer wieder feststellen, daß Meinungen, 
die zur Linie des Blattes passen, bevorzugt und von der Gegenmeinung nur 
ausgesucht dämliche Äußerungen bevorzugt werden.

Je provinzieller das betreffende Blatt, desto skrupelloser sind zuweilen 
die Herrschaften Redakteure.

Spon ist nicht provinziell - zumindest gemessen am "Kosmos" 
Bundesrepublik -, da sind die Kriterien zur Beeinflussung der werten 
Leserschaft schon etwas subtiler und besser durchdacht, aber durchaus 
mit etwas Beobachtung und Überlegung nachzuvollziehen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Das ist nichts Besonderes, auf SPON wird massiv (politisch motiviert) 
zensiert. Verstösse gegen die Nettiquette sind damit nicht gemeint. Dazu 
gibt es im Web zahlreiche Beiträge.

http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/zensur-bei-spiegel-online-ein-persoenlicher-erfahrungsbericht/
http://forum.golem.de/kommentare/politik-recht/paypal-keine-spenden-mehr-fuer-wikileaks/spiegel-online-forum-wird-ebenfalls-zensiert/47331,2558242,2558242,read.html
http://spirit.blog.de/2012/05/29/zensur-beim-spiegel-online-13768534/
http://spiegelkritik.de/2008/06/18/fuer-eine-faire-moderation-im-spiegel-online-forum/

Leider ist das einstige "Sturmgeschütz der Demokratie" seit geraumer 
Zeit zu einem üblen, neoliberalen, der Staatraison verpflichteten 
Schmierblatt verkommen, teilweise schlimmer als Bild. Eigener, 
investigativer Journalismus, der auch mal unbequeme Wahrheiten zutage 
bingt: Fehlanzeige. Nur noch dümmliches Nachplappern von 
Agenturmeldungen (oft voller Übersetzungsfehler, bestenfalls noch 
tendenziell entstellende Weglassungen) und PR- bzw. 
Regierungsstatements.

Zum Thema Syrien gibt es z.B. nicht einen einzigen halbwegs 
sachlich-objektiven Artikel und wenn die Anzahl der kritischen 
Leserbeiträge zu sehr ansteigt, wird das Forum dichtgemacht.

Zu allem Israel-Bezogenen oder z.B. Wikileaks (und anderen Themen, wo 
viel "Gegenwind" befürchtet wird), wird oft gleich gar kein Forum 
freigeschaltet.

Fazit: Spiegel = Bäh.

von c. m. (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Das ist nichts Besonderes, auf SPON wird massiv (politisch motiviert)
> zensiert.
glaube ich auch. inzwischen poste ich dort nichts mehr - lohnt sich 
nicht.

von Timm T. (Gast)


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Frank Esselbach schrieb:
> Fazit: Spiegel = Bäh.

Alternativen?

Aber bitte nicht PI oder Kopp.

Eine Nachrichtenseite, die auch wirtschaftskritisch berichtet, umfassend 
ist und übersichtlich. Da finde ich Spiegel immer noch besser als FAZ 
so...

von c. m. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Frank Esselbach schrieb:
>> Fazit: Spiegel = Bäh.
>
> Alternativen?
> Eine Nachrichtenseite, wirtschaftskritisch, umfassend
> und übersichtlich.

das sind ja gleich drei dinge auf einmal! das geht nun wirklich nicht!

von Hagen R. (hagen)


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Timm Thaler schrieb:
> Frank Esselbach schrieb:
>> Fazit: Spiegel = Bäh.
>
> Alternativen?
>
> Aber bitte nicht PI oder Kopp.
>
> Eine Nachrichtenseite, die auch wirtschaftskritisch berichtet, umfassend
> ist und übersichtlich. Da finde ich Spiegel immer noch besser als FAZ
> so...

Ich mag "Mit offenen Karten" auf Arte, sachliche Analysen in Kurzform.

von Uhu U. (uhu)


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Timm Thaler schrieb:
> Alternativen?

Viel verschiedenes lesen - auch SPON - und Hirn einschalten. Vorgekaut 
gibts nur Lügen.

von Joachim .. (joachim_01)


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>Aus demselben Grund machts die Hamburger Prawda.

Ich weiß nicht. Richtig "Links" ist zumindest Spiegel Online eigentlich 
nicht, sie greifen eine Menge ernster Themen auf wie zB. Asylmißbrauch 
durch rumänische Scheinselbständige, Verbindungen des hochgradig 
kriminellen Miri-Clan oder zum Mord an Journalisten aufrufenden 
arabischen Salafisten hier in Deutschland.

Für sozialistisch und zensierend halte ich eher die Süddeutsche, die 
auch schon mal von Arabern, Türken und Islamisten begangene Verbrechen 
und Migrantengewalt als kulturadäquat hinnimmt...

von Uhu U. (uhu)


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Joachim ... schrieb:
> Richtig "Links" ist zumindest Spiegel Online eigentlich
> nicht,

War die Prawda links?

Prawda heißt Wahrheit und ein Spiegel ist bekanntlich ein Gerät, das die 
Welt so abbildet, wie sie ist. (Die andere Sorte sind die Zerrspiegel, 
aber die verzerren nur, während Der Spiegel schon mal handfest lügt, 
wenn es ins politische Kalkül paßt - wie man z.B. bei seiner 
Syrien-"Berichterstattung" festellen kann.)

> Für sozialistisch und zensierend halte ich eher die Süddeutsche,

Was ist an der SZ denn "sozialistisch"?

von Guido B. (guido-b)


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Naja, aber bitte nicht Spiegel mit SPON gleichsetzen. Das wäre
jetzt wirklich unfair.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Verstehe das Gejammer nicht. Das ist eine privat finanzierte Website. 
Die kann sich aussuchen was sie veröffentlicht und was nicht. Wem das 
nicht passt, der kann sich ja eine eigene Website oder ein Blog 
einrichten.

Das mit irgendwelchen kommunistischen Propagandazeitungen zu vergleichen 
ist einfach nur daneben und zeugt mMn von Größenwahnsinn ("meine Meinung 
ist so wichtig dass sie von den Mächtigen zensiert wird!!").

Und jetzt bitte nicht mit "aber Meinungsfreiheit blabla" kommen. 
Meinungsfreiheit bedeutet, dass man vom Staat nicht für seine Meinung 
belangt werden kann. Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass eine 
Meinung, von wem auch immer, veröffentlicht werden muß.

Und nebenbei, Meinungsfreiheit bedeutet auch nicht, dass eine 
Meinungsäußerung keine Konsequenzen haben darf. Ein Wissenschaftler darf 
sicherlich behaupten, dass die Erde eine Scheibe ist. Er muss sich dann 
aber nicht wundern, wenn er keinen Job mehr kriegt, und mann kann auch 
niemanden zwingen, ihn einzustellen.

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Malignes Melanom schrieb:
> Das ist eine privat finanzierte Website.
> Die kann sich aussuchen was sie veröffentlicht und was nicht.

Richtig.

Aber wenn sie manche Dinge nicht veröffentlicht,
dann soll die Öffentlichkeit das wissen.

von U. B. (Gast)


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Wer die Hölle nimmt diese Medien denn noch sooo ernst, daß er/sie/es sie 
a) liest und b) da auch noch auf irgendeinen Kommentarbutton klickt?

Ist das allein nicht schon mehr als nur weltfremd genug?

von Jörg S. (joerg-s)


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Josef G. schrieb:
> Aber wenn sie manche Dinge nicht veröffentlicht,
> dann soll die Öffentlichkeit das wissen.
Eigentlich ist es ja schon fast das Grundkonzept von 
Nachrichten/Zeitungsredaktionen das sie auswählen was berichtet wird. 
Denn um alles zu berichten fehlt schlicht der Platz und die Zeit. Das 
kann also nicht der Kritikpunkt sein. Kritisch wird es da wo es nicht 
mehr objektiv ist. Wobei man eine gewisse Tendenz (in Grenzen) ja 
durchaus zugestehen kann. Das eine SPD Zeitung in jeder Ausgabe Merkel 
über alles lobt erwartet ja auch keiner.

Auch im Internetangebot und speziell den Kommentaren und Foren muss 
Moderiert werden. Und das heiß das Beiträge geändert oder gelöscht 
werden. Allerding glaub ich nicht das bei SPON Mitarbeiter einstellt 
werden die den ganzen Tag nichts anderes machen als Beiträge zu löschen 
die nicht in das politische Weltbild passen. Dazu müssten diese 
Mitarbeiter ja auch erst mal eine exakte Vorgabe von "den da oben" (wer 
auch immer das dann mal wieder ist) bekommen was "erlaubt" ist und was 
nicht. Oder gibt es da speziell Volkshochschulkurse?
Wenn das tatsächlich so sein sollte, kann sich ja Herr Wallraff das 
nächste mal in der SPON Redaktion einschleichen und davon berichten. Bis 
dahin halte ich das für ein Gerücht.

>Das mit irgendwelchen kommunistischen Propagandazeitungen zu vergleichen
>ist einfach nur daneben und zeugt mMn von Größenwahnsinn ("meine Meinung
>ist so wichtig dass sie von den Mächtigen zensiert wird!!").
Sehr richtig.

Der Begriff "Zensur" wird in letzer Zeit ja auch sehr inflationär 
eingesetzt. Sobal heutzutage auch nur ein Bit geändert wird ist es 
sofort Zensur.

Uhu Uhuhu schrieb:
>während Der Spiegel schon mal handfest lügt,
>wenn es ins politische Kalkül paßt - wie man z.B. bei seiner
>Syrien-"Berichterstattung" festellen kann.)
Dann lass mal hören...

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:
> Kritisch wird es da wo es nicht mehr objektiv ist.

Ich glaube, ein solcher Fall liegt in meinem Beispiel vor.

Jörg S. schrieb:
> Allerding glaub ich nicht das bei SPON Mitarbeiter einstellt
> werden die den ganzen Tag nichts anderes machen als Beiträge zu löschen
> die nicht in das politische Weltbild passen.

Alle Postings im Forum von Spiegel Online werden nicht sofort
veröffentlicht, sondern erst nach Freigabe durch Redakteure.

von Uhu U. (uhu)


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Guido B. schrieb:
> Naja, aber bitte nicht Spiegel mit SPON gleichsetzen. Das wäre
> jetzt wirklich unfair.

Das mußt du erklären.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Eigentlich ist es ja schon fast das Grundkonzept von
> Nachrichten/Zeitungsredaktionen das sie auswählen was berichtet wird.

NEIN, ist es nicht. Seriöser Journalismus funktioniert gerade so nicht.

> Allerding glaub ich nicht das bei SPON Mitarbeiter einstellt
> werden die den ganzen Tag nichts anderes machen als Beiträge zu löschen
> die nicht in das politische Weltbild passen.

Glauben heißt: nicht wissen. Wer das Forum mal etwas ausgiebiger 
beobachtet, und versucht, eigene Beiträge dort unterzubringen, wird kaum 
zu einem anderen Ergebnis kommen können, als zu dem, daß dort Leute mit 
glasklarem Auftrag moderieren.

> Dazu müssten diese
> Mitarbeiter ja auch erst mal eine exakte Vorgabe von "den da oben" (wer
> auch immer das dann mal wieder ist) bekommen was "erlaubt" ist und was
> nicht. Oder gibt es da speziell Volkshochschulkurse?

Spiegel/SPON ist kein Kindergarten, sondern ein straff organisiertes 
Unternehmen und die Mitarbeiter haben sich an Weisungen zu halten.

von Jörg S. (joerg-s)


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Josef G. schrieb:
>Jörg S. schrieb:
>> Kritisch wird es da wo es nicht mehr objektiv ist.
>Ich glaube, ein solcher Fall liegt in meinem Beispiel vor.
Die Objektivität trifft in erster Linie auf den Artikel und nicht auf 
die Kommentare zu.
Und glaubst du etwa wirklich das die Leitung von Spiegel die Weisung an 
ihre Leute rausgegeben hat Kommentare die den Inhalt haben das 
Rechtsradikalismus aus "zu wenig Sex" ensteht nicht zu veröffentlichen 
sind? Wie zum Teufel sollen die auf so eine seltsame Weisung gekommen 
sein?


Uhu Uhuhu schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Eigentlich ist es ja schon fast das Grundkonzept von
>> Nachrichten/Zeitungsredaktionen das sie auswählen was berichtet wird.
> NEIN, ist es nicht. Seriöser Journalismus funktioniert gerade so nicht.
Könntes du ein Beispiel von einer Zeitung o.ä. nennen die ALLES 
Berichtet?

> Spiegel/SPON ist kein Kindergarten, sondern ein straff organisiertes
> Unternehmen und die Mitarbeiter haben sich an Weisungen zu halten.
Dann zeig mir diese Weisung doch einfach.

Könntest du zur Syrien Berichterstattung noch Stellung nehmen?

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

>> Nachrichten/Zeitungsredaktionen das sie auswählen was berichtet wird.
>
> NEIN, ist es nicht. Seriöser Journalismus funktioniert gerade so nicht.

Jede noch so seriöse Zeitung wählt aus. Hast Du eine Vorstellung davon, 
was allein an Agenturmeldungen und Veröffentlichungswünschen auf 
Zeitungen einprasseln?

Seriöser Journalismus hat andere Kriterien. Nämlich nach welchen 
Aspekten man auswählt, wie neutral oder tendenziös oder süffisant man 
formuliert etc. Der Spiegel hat noch nie zu den seriösen Blättern 
gehört, weil er nie zwischen Nachricht und Kommentar unterschied und 
seit jeher für süffisanten und hämischen Tonfall bekannt war.

von (prx) A. K. (prx)


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PS: In klassischen Printmedien hat sich für seriöse Blätter eine klare 
optische Trennung von Kommentar und Nachricht etabliert. Online-Medien 
haben damit nicht selten Probleme, auch manche Online-Präsenzen von 
Zeitungen.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Der Spiegel hat noch nie zu den seriösen Blättern gehört,

Sag ich doch... Deswegen nenne ich den Verein Hamburger Prawda.

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:
> Und glaubst du etwa wirklich das die Leitung von Spiegel die Weisung an
> ihre Leute rausgegeben hat Kommentare die den Inhalt haben das
> Rechtsradikalismus aus "zu wenig Sex" ensteht nicht zu veröffentlichen

Es gab vor vielleicht einigen Monaten im Spiegel einen Beitrag
über Ursachen des Rechtradikalismus in Ostdeutschland, wo ganz
klar ausgesprochen wurde, dass neuere Forschungsergebnisse einen
Zusammenhang mit dem teils extremen Frauenmangel in einigen
Regionen belegen. Als Ursache für den Frauenmangel wurde die
Abwanderung von Frauen in den Westen genannt.

Andererseits gibt es gelegentlich Beiträge über Asylbewerber,
auch über Bootsflüchtlinge aus Afrika. Was sieht man auf den
Fotos? Lauter Männer. Noch nie habe ich im Spiegel auch nur
ein einziges Wort darüber gelesen, dass diese Männer den ohnehin
bestehenden Männerüberschuss verstärken, und dies ein Problem
darstellen könnte. Statt dessen wird über Rassismus geklagt.

(Männerüberschuss gibt es auch bei anderen Migrantengruppen, er
ist nur bei den afrikanischen Bootsflüchtlingen am sichtbarsten)

Man versetze sich nun in die Lage eines der männlichen Loser
in Ostdeutschland, der dies beobachtet. Welche Partei wird
er wohl wählen?

Eine Lösung für das Problem weiss ich nicht. Aber
ich bin sicher, dass Totschweigen keine Lösung ist.


Bevor die Moderatoren den Thread sperren, weil er zu politisch
ist, könnten sie ja erstmal eine Warnung aussprechen.

von Uhu U. (uhu)


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Josef G. schrieb:
> Man versetze sich nun in die Lage eines der männlichen Loser
> in Ostdeutschland, der dies beobachtet. Welche Partei wird
> er wohl wählen?

Nah, nah, nah... Das ist doch ein bischen sehr einfach.

Tatsache ist, daß nach der feindlichen Übernahme der DDR das Feindbild 
"die Seilschaft" war - während die Naziseilschaften aus dem Westen still 
und heimlich die "Sicherheitsbehörden" in den fünf neuen Provinzen 
übernommen haben und eiligst Nazigrüppchen - bevorzugt ganz im Osten, wo 
die westlichen Propagandasendungen nicht so gut zu empfangen waren - 
herangezogen haben. Um hinterher zu behaupten, das sei Schuld des 
"verbrecherischen DDR-Regimes".

Daß sich Looser von Nazigruppierungen angezogen fühlen, weiß man sei 
Mitte der 1920er Jahre. Die Sicherheitsnazis beim Verfassungs-"schutz" 
haben sich diesen Mechanismus ganz bewußt zunutze gemacht.

von Back F. (Firma: Backflow) (backflow)


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>Noch nie habe ich im Spiegel auch nur ein einziges Wort darüber gelesen,
>dass diese Männer den ohnehin bestehenden Männerüberschuss verstärken

Klar, daß diese Männer ohne Geld und Perspektive auf Frauen geradezu 
magisch anziehend wirken.

>Bevor die Moderatoren den Thread sperren, weil er zu politisch ist,

Mir scheint eher, daß du ein Problem mit Frauen hast.

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Habe es gerade im Lexikon nachgeschaut.
"Loser" schreibt man tatsächlich mit nur einem "o".

von Joachim .. (joachim_01)


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>"verbrecherischen DDR-Regimes".
Warum schreibst du das in Anführungszeichen? Aus textuellen Gründen? 
Oder etwa weil du denkst, daß das alles nicht so schlimm gewesen sei mit 
den Mauertoten, der Bespitzelung, der Umerziehung...

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Also mal ehrlich.  Daß SPON Beiträge wie - überspitzt formulert -

 "Der wahre Grund für den Rechtsradikalismus ist,
  dass die Asylanten schon alles begattet haben und die
  wahren, deutschen Mannen nix mehr vor den Rüssel beommen."

nicht veröffentlicht, spricht doch für SPON und nicht dagegen :-)

von Jörg S. (joerg-s)


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Josef G. schrieb:
> Noch nie habe ich im Spiegel auch nur
> ein einziges Wort darüber gelesen, dass diese Männer den ohnehin
> bestehenden Männerüberschuss verstärken, und dies ein Problem
> darstellen könnte.
Wie sehen denn die Zahlen aus? Wieviele Frauen verlassen Ostdeutschland 
und wie viele (männliche) Asylbewerber kommen rein?

> Statt dessen wird über Rassismus geklagt.
Wieso sollte man denn NICHT deswegen klagen?

von Joachim .. (joachim_01)


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Problem ist das Totschlagargument Rassismus*.
Deutschland ist seit 120 Jahren stärkste Wirtschaftskraft in Europa. 
Dies ist kein Zufall, sie entstand nicht etwa durch gewonnene Kriege, 
Landnahme,  außenpolitische Trickserei oder durch Betrug und 
Weiterreichen von Immobilien wie in Südeuropa, sondern hauptsächlich 
durch sinnvolle Anwendung der Gesetze aus Natur und Technik - wie das 
übrigens auch bei Japanern und Amerikanern der Fall ist.

So etwas anzuführen gilt in linken Kreisen bereits schon als 
rassistisch...





*
Übrigens gibt es auch Rassismus gegen Deutsche. Ich war 2003 mehrere 
Wochen beruflich in Rotterdam, mein Mitarbeiter und ich werden diesen 
Aufenthalt mit all seinen zu ertragenden Anfeindungen wohl nie 
vergessen...

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:
> Wie sehen denn die Zahlen aus? Wieviele Frauen verlassen Ostdeutschland
> und wie viele (männliche) Asylbewerber kommen rein?

Zahlen zur Frauen-Abwanderung aus dem Osten kenne ich nicht,
aber im Spiegel wurde schon öfter darüber berichtet.
(Genaue Quellen-Orte kann ich nicht angeben)

Zahlen zur Zuwanderung für Deutschland
sind hier zu finden (leider schon etwas älter)

http://www.gesis.org/fileadmin/upload/forschung/publikationen/gesis_reihen/Blickpunkt/5/muenz.pdf
(Seite 34 / pdf-Nummerierung: Seite 24)

Zahlen zu einer Region in Ostdeutschland gibt es hier

http://www.sowi-forschung.de/17_NB_Auslaender_2003.pdf
(Seite 96 / pdf-Nummerierung: Seite 2)

Jörg S. schrieb:
>> Statt dessen wird über Rassismus geklagt.
> Wieso sollte man denn NICHT deswegen klagen?

Rassismus wäre es, gegen Ausländer zu sein. Wenn man der
Meinung ist, es gäbe in den mittleren Jahrgängen zuviele
ausländische Männer und zuwenige ausländische Frauen, dann
ist das kein Rassismus.

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Johann L. schrieb:
> Also mal ehrlich.  Daß SPON Beiträge wie - überspitzt formulert -
>
>  "Der wahre Grund für den Rechtsradikalismus ist,
>   dass die Asylanten schon alles begattet haben und die
>   wahren, deutschen Mannen nix mehr vor den Rüssel beommen."
>
> nicht veröffentlicht, spricht doch für SPON und nicht dagegen :-)

Hättest Du anstelle von "die wahren, deutschen Mannen"
geschrieben "die deutschen Männer", wäre dies vielleicht
tatsächlich eine überspitzte Version meines Textes. Aber
"die wahren, deutschen Mannen" hast Du hinzuerfunden.

von Timm T. (Gast)


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Joachim ... schrieb:
> Wochen beruflich in Rotterdam, mein Mitarbeiter und ich werden diesen
> Aufenthalt mit all seinen zu ertragenden Anfeindungen wohl nie
> vergessen...

Du hast einen blassen Schimmer, warum das so ist? Such mal nach 
"Bombardierung Rotterdams".

Ich wär vielleicht auch sauer, wenn mir die Stadt unterm Hintern 
weggesprengt würde.

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Ich wär vielleicht auch sauer,

Sauer auf Leute, die zur Zeit der damaligen Verbrechen
noch gar nicht geboren waren?

von (prx) A. K. (prx)


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Josef G. schrieb:
> Sauer auf Leute, die zur Zeit der damaligen Verbrechen
> noch gar nicht geboren waren?

Ja. Normale instinktive menschliche Reaktion, leider. Passiert besonders 
leicht dann, wenn du selbst als Gruppe auftrittst, also nicht allein 
sondern mit mehreren Personen. Wirst dann zunächst mit deiner Gruppe 
(Deutscher) identifiziert, nicht als Individuum.

von Jörg S. (joerg-s)


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Josef G. schrieb:
> Jörg S. schrieb:
>> Wie sehen denn die Zahlen aus? Wieviele Frauen verlassen Ostdeutschland
>> und wie viele (männliche) Asylbewerber kommen rein?
> Zahlen zur Frauen-Abwanderung aus dem Osten kenne ich nicht,...
Das ist schlecht. Ohne diese Daten kann man wohl kaum behaupten das das 
"der wahre Grund für den zunehmenden Rechtsradikalismus" wäre.
Und selbst wenn, ist das bestimmt nicht der einzigeste und/oder 
wichtigste Grund für Rechtsradikalismus. Oder kannst du zumindest 
belegen das ~99% der rechtsradikalen ledig sind?


Aber noch immer stellt sich die Frage warum SPON ausgerechnet diese 
Behauptung auf dem "Index" haben sollte.

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Jörg S. schrieb:
> Aber noch immer stellt sich die Frage warum SPON ausgerechnet diese
> Behauptung auf dem "Index" haben sollte.

Natürlich habe ich dazu Vermutungen. Ich sähe aber keinen Sinn
darin, diese Vermutungen/Spekulationen hier auszubreiten.

von Pierre D. (pierre_d)


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Kein einziger meiner unterschiedlichsten Beiträge in SPON wurde je 
veröffentlicht. Fazit: das Blatt hat mich in den letzten 20 Jahren 
ohnehin kaum je überzeugt - vielleicht ist das ja was für die Piraten, 
mir ist selbst die blaue Tonne dafür zu schade... nicht kaufen und nicht 
lesen scheint auch mir das sinnvollste weil wirkungsvollste. Wo 
Pressefreiheit nicht genügt, gibt es keine Pressefreiheit...

von Jens M. (Gast)


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Josef G. schrieb:
> Seit einiger Zeit habe ich einen Account bei SPIEGEL ONLINE

Naja, des Menschen Wille ist sein Himmelreich aber warum muss man 
unbedingt in der "Bild Zeitung für Leute die sich für was besseres 
halten" seinen Senf dazugeben?

> und dort im Forum bisher problemlos zwei Beiträge veröffentlicht.

Meinen allerherzlichsten Glückwunsch zu dieser gelungenen Aktion

> Heute gibt es in der Rubrik Panorama einen Beitrag zur Statistik
> bei Asylbewerbern.

Josef G. schrieb:
>> Sie haben in Ihrer Auflistung einen wichtigen Punkt nicht
>> angeführt: Die Mehrzahl der Asylbewerber sind Männer und
>> erhöhen so den ohnehin bestehenden Männerüberschuss in den
>> mittleren (partnersuchenden) Jahrgängen.

was bei den Horden an attraktiven, erfolgreichen und 
partnerschaftskompatiblen Asylbewerbern sicherlich eine unzulässige 
Wettbewerbsverzerrung für die Herren der Schöpfung Marke old Germany 
ist. Von denen holt sich ja auch keiner die Dame seines Herzens aus sog. 
Entwicklungsländern oder (was nicht nur kulturell empfehlenswerter ist) 
dem sog. Ostblock.

Josef G. schrieb:
> Als Ursache für den Frauenmangel wurde die
> Abwanderung von Frauen in den Westen genannt.
>
> Andererseits gibt es gelegentlich Beiträge über Asylbewerber,
> auch über Bootsflüchtlinge aus Afrika. Was sieht man auf  den
> Fotos? Lauter Männer.

Ja klar doch, die Ossibräute haben in Milionenstärke rübergemacht 
während aus dem dunklen Afrika nur Männer in Booten das Weite suchen um 
Sie in dr letzten der Ecke der Republik zahlenmäßig zu ersetzen.

Geht's noch blöder?

Mir schwant eher das die ganze Rassistenbrut in den doch nicht so 
blühenden Landschaften einfach zu blöd war und ist rechtzeitig dorthin 
zu gehen wo es auch Arbeit, Einkommen und (so folgerichtig das es 
bestimmt jede Emanze auf die die Palme (sic) ihrer Utopie bringt) eben 
auch Frauen gibt.

von Jan K. (jan_k96)


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Ist dein Name im SPON Forum auch Josef G. ?

Könnte mir vorstellen das der Name im Zusammenhang mit dem Thema bei 
einigen Moderatoren für unbehagen sorgt.

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