Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ausbildung EGS, wie weiterbilden?


von Ratlos (Gast)


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Hallo,

komme nun demnächst ins 3te Lehrjahr als Elektroniker f. Geräte und 
Systeme und muss mir jetzt mal langsam Gedanken machen, wie es nach der 
Ausbildung weitergehen soll.

Ich möchte sehr gerne in die Planung/Entwicklung, µC, 
Schaltungsentwicklung, Berechnung, etc. gehen, weiß aber nicht genau, 
welcher Weg nun der richtige wäre.

Wie weit komme ich alleine mit der Berufsausbildung? Komme ich da 
weiter, was erwartet mich? Ich habe keine Lust bis zur Rente vor mich 
hinzuarbeiten und zu wissen, dass ich mehr drauf habe.

Da ich nur einen Realschulabschluss haben, brauche ich noch ein Jahr 
Schule zum Fach-Abi, damit ich studieren kann (richtig?). Dann 
Elektrotechnik?

Oder wäre für mich der Techniker/Meister sinnvoller?


Wäre toll, wenn mir jmd. Tipps (auch aus eig. Erfahrung) geben kann und 
was mich erwartet (auch finanziell).

lg Ratlos :)

von rene (Gast)


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Mit dem Techniker gehst du etwas näher an deine genannten Gebiete ran. 
Der Meister ist mehr auf eine leitende Position aus, also z.B. 
Abteilungsleiter.
Wie weit du mit dem Techniker dann wirklich kommst kann man so wohl 
nicht sagen.
Es gibt z.B. Firmen die eventuell eine Ingenieursstelle haben, diese 
aber als Technikerstelle ausgeben um sich Gehaltskosten (Techniker statt 
Ingenieur) zu sparen.
Der Techniker wird auch als eine Art Bindeglied zwischen Ingenieur und 
Meister angesehen.
Möglich ist es natürlich schon, dass du auch als Facharbeiter eine 
Stelle in der Entwicklung bekommst, allerdings braucht es da wohl 
einiges an "Glück".
Ich an deiner Stelle würde, falls du sicher in die Entwicklung willst, 
das Fachabi nachholen und dann studieren. So kommst du ziemlich sicher 
in die Entwicklung. Das Studium wäre mit Sicherheit einer der besten 
Wege.

von Jens P. (picler)


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rene schrieb:
> Ich möchte sehr gerne in die Planung/Entwicklung, µC,
> Schaltungsentwicklung, Berechnung, etc. gehen, weiß aber nicht genau,
> welcher Weg nun der richtige wäre.

Da hast du 3,5 Jahre umsonst gelernt. Naja, fast umsonst. Für die 
genannten Aufgabengebiete brauchst du in fast allen Firmen ein Studium. 
Der Techniker wird dir vermutlich nicht reichen. Das wäre eher sinnvoll, 
wenn du in Richtung Musterbau, Kundenservice oder Inbetriebnahme 
(eingeschränkt) gehen willst.

Jetzt aber die Ausbildung abzubrechen ist auch Quatsch. Wenn dich dein 
Chef behalten will, frage ihn doch einfach mal, wie er dein Potential 
einschätzt und ob er dir bezüglich Studium in irgendeiner Form entgegen 
kommen kann. Ob du das Abi in Vollzeit oder "nebenbei" machst, musst du 
selbst entscheiden. Bei letzterem hast du wenigstens ein paar Jahre 
Berufserfahrung im Lebenslauf, verlierst aber auch Zeit.

von MK (Gast)


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Es kommt drauf an was du kannst?
Wenn du die ganzen physikalischen Zusammenhänge auf höhere Ebene 
verstehst,
sehe ich kein Problem warum du nicht in der Entwicklung arbeiten 
könntest.
Falls du das kannst, was du oben hauptet hast,
würde sich jeder Arbeitgeber über dich freuen.

Wenn du echt so gut bist wie du behauptest, dann hätte ich die 
Ausbildung in
2 bis 2einhalb Jahren gemacht meine 1,0 bei der IHK abgeholt sowie 
gleich das Abitur mit gemacht.

Dann hättest du innerhalb von 3 bis 4 Jahren mindestens 1 Jahr 
Berufserfahrung sowie dein Abitur und könntest studieren gehen.

Gruß,
Matthias

von Ratlos (Gast)


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Hallo,

danke schonmal für die Anregungen.
Eine Übernahme im Betrieb ist allerhöchstens für 1/2 Jahr möglich, um 
die Zeit bis Schulbeginn zu überbrücken (Wäre ja nicht schlecht, um ein 
bischen Geld beiseite zu packen).

Ich denke, dass ein Studium für mich in Frage kommt, kann allerdings 
kaum einschätzen, was da auf mich zukommt (auch von der erwarteten 
Leistung).
Jetzt habe ich keinerlei Probleme und fühle mich desöfteren auch 
unterfordert. Ich interessiere mich auch sehr für diesen Bereich und 
möchte auch lernen & verstehen.

von rene (Gast)


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Ob du das schaffst oder nicht kann dir hier keiner beantworten. Warum 
nicht probieren? Ich meine du hast bzw. hättest dann eine Lehre, bei 
Misserfolg ist der Absturz nicht so groß. Falls du das Studium nicht 
packst, kannst du immer noch den Techniker oder Meister machen.
Ich an deiner Stelle würde es probieren ;)

von felix (Gast)


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Hallo,
ich bin Techniker und arbeite in der entwicklungsabteilung bei einem 
großen elektrokonzern.
ich habe an dem standort mit meiner ausbildng angefangen. danach bin ich 
als schichthandwerker übernommen worden. von dort aus bin ich in 
"prototypen & maschinen - anlage aufbau team" gewechselt. lustiger weise 
waren diese stellen immer schwer zu besetzen, da sie keiner wollte, weil 
"schlecht" bezahlt (normalschicht ohne schichtzulagen) und "ödes 
kableanlöten" etc pp.
naja ich habe es trotzdem gemacht und mich zum techniker weitergebildet 
(4 jahre teilzeit)
die aufgaben wurden von alleine anspruchsvoller und so habe ich micht 
hochgearbeitet. zu meinem momentanen aufaben gehören 
schlatungsentwicklung & platinenlayout und teilweise auch 
programmierung.

du siehst es ist also möglich. allerdings ist es in großkonzernen 
"einfacher", da man sich intern hocharbeiten kann.
Aber als ingenieur hat man es einfacher in so einer abteilung fuß zu 
fassen.

in der entwicklungsabteilung hier arbeiten ca 45 mann.
20 in der elektronik und 25 in der mechanik. es gibt 5 facharbeiter (2 
mechaniker & 3 elektroniker) 2 e-techniker und 3 maschinenbautechniker, 
der rest hat an der fh/th studiert und einen "teilzeitrentner" (auch 
facharbeiter) der spulen, trafos & kleine motoren wickelt & repariert.

also,
da du sehr wahrscheinlich nicht übernommen wirst und es stimmt was du 
sagst, daß du dich unterfordert fühlst, würde ich das studium versuchen.
dies ist allerdings kein garant dafür auch später in so einer abteilung 
zu landen, du hast dadurch deine chancen erhöht.

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