Forum: PC Hard- und Software Scrambler für Mobiltelefone?


von Frank (Gast)


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FÜrs iPhone und für Android-Smartphones gibts nun aber tausende Apps, 
teils sinnvoll, teils Unfug, aber einen Sprach-Scrambler habe ich nicht 
gefunden.

Es gibt solche Ulk-Programme, die die Stimme verändern, z.B. die 
Frequenz verschieben ... aber die sind nicht beim Telefonieren 
anwendbar. Könnte es sein, dass da "Big Brother" den Fuß in der Tür hat?

Wäre ja auch zu blöd, jetzt hat man schon beinahe alle Systemanbieter 
dazu verdonnert, Hintertüren auf Verlangen zu öffnen und dann kommt der 
blöde Endkunde und verschlüsselt nochmal zusätzlich ...

Da das Innenleben eines Smartphone ja im Wesentlichen aus Software 
besteht, soll mir keiner erzählen, es ginge nicht, oder?

von Christian R. (supachris)


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Natürlich geht das. Kannst ja auch Skype nutzen, das verschlüsselt ja 
auch schon. Oder aber: http://www.cryptophone.de/
Paranoia?

von mpl (Gast)


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soviel ich weiss können Apps in die Audioübertragung eines Telefonats 
nicht eingreifen

Frank schrieb:
> Da das Innenleben eines Smartphone ja im Wesentlichen aus Software
> besteht, soll mir keiner erzählen, es ginge nicht, oder?

bei vielen(allen?) Android Systemen gehen die Sprachdaten vom GSM 
Empfänger direkt zum Lautsprecher/bluetooth und meiden den weg über die 
CPU um eben ein Mitschnitt gewollt/ungewollt zu vermeiden

---geht aufm direkten weg also nicht---

-> Handy Lautsprecher an und dann mit ner App Aufnehmen geht, jedoch 
kack Qualität

einzigst "gute" Lösung is für mich das Smartphone an den Line-IN Eingang 
eines PCs zu verbinden und dann dort aufnehmen

von Frank (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Paranoia?

Du bist wohl auch einer, der " ... Nichts zu verbergen hat"? Ich hoffe 
ja nicht, aber wegen dieser leider weit verberiteten Einstellung kann 
heute geschnüffelt und belauscht werden, wie nie zuvor. Und kaum einer 
muckt auf, weil Gleichgültigkeit und Ahnungslosigkeit der Normalfall 
sind.

Man muss nicht paranoid sein, um zu wollen, dass wenn ich telefoniere 
ausschliesslich der/die eine am anderen Ende etwas versteht. Ganz egal, 
ob das Gespräch wichtig ist oder nicht, einfach so, aus Prinzip.

"Cryptofon" ist schweineteuer, damit ist der Nutzerkeis bereits wieder 
eingeschränk. Wieso geht das nich als "einfache" App fürs Smartphone?

von Michael K. (charles_b)


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...also in den Krimis wickeln die immer ein weißes Taschentuch um die 
Sprechkapsel... vielleicht hilft das ja im gewünschten Anwendungsfall.

Alternative wäre ein Headset, welches die Scrambelei vornimmt und 
dannach erst bluetoothmäßig ans Phone weiterreicht. Es gibt ja so 
Ulk-Telefonhörer im Originalformat - da müsste man doch ein Effektgerät 
nach der Sprechkapsel installieren können.

Wichtig ist nur, dass die Gegenseite ein entsprechendes 
Entschlüsselungsgerät hat, sonst wird das ne einseitige Kommunikation.

ABer jetzt weiß ich, warum viele so laut telefonieren, als sei es ein 
Ferngespräch und das iphone ein Schnurtelefon.

von Frank (Gast)


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> ...also in den Krimis wickeln die immer ein weißes Taschentuch um die
> Sprechkapsel... vielleicht hilft das ja im gewünschten Anwendungsfall.

Ganz so abwegig ist das nicht. Was du meinst, dient aber lediglich dazu, 
die Wiedererkennung des Sprechers zu verhindern. Dazu gibt es auch 
elektronischen Pendants.

Ums Verschlüsseln (ohne Hintertür) kommt man nicht herum, wenn man will, 
dass das Gespräch inhaltlich privat bleibt.

Das hat übrigens - nochmals betont - Nichts mit Paranoia zu tun. Ich 
möchte es einfach nicht, dass Fremde mithören können und fertig. Ganz 
gleichgültig, ob da nun Erfindungen besprochen werden oder einfach nur 
Smalltalk mit meiner Oma am sonntagnachmittag läuft ...

von Steffen H. (avrsteffen)


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Frank schrieb:
> Ganz
> gleichgültig, ob da nun Erfindungen besprochen werden oder einfach nur
> Smalltalk mit meiner Oma am sonntagnachmittag läuft ...

Wie wäre es mit einem persönlichem Gespräch?

von big_brother (Gast)


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Bei GSM wird lediglich die Kommunikation zwischen Handy und Basisstation 
verschlüsselt. Der Traffic in den Netzen der einzelnen 
Mobilfunk-Provider (leitungsgebunden oder Richtfunk) dagegen ist offen 
und wird aus rein technischen, betrieblichen Gründen überwacht. Da 
fallen verschlüsselte Gespräche sofort auf...

Übrigens muss bei  Verschlüsselungs-Software, deren Quellcode nicht 
offenliegt, grundsätzlich mit versteckten Hintertüren gerechnet werden. 
Hersteller von Krypto-Handys – wie beispielsweise eine grosse Münchner 
Firma -  verkaufen ihre Produkte auch nicht an jedermann oder gar 
anonym. In Berliner Regierungskreisen sollen ihre ganz speziellen 
Mobiltelefone überaus populär sein...

Hier ein interessanter Bericht zum Thema. Wurde schon vor einiger Zeit 
veröffentlicht, aber viele Punkte sind nach wie vor hochaktuell:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/krypto-handys-feind-hoert-mit-a-285618.html

von Christian R. (supachris)


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Frank schrieb:
> Du bist wohl auch einer, der " ... Nichts zu verbergen hat"? Ich hoffe
> ja nicht, aber wegen dieser leider weit verberiteten Einstellung kann
> heute geschnüffelt und belauscht werden, wie nie zuvor. Und kaum einer
> muckt auf, weil Gleichgültigkeit und Ahnungslosigkeit der Normalfall
> sind.

Natürlich habe ich einiges zu verbergen, deswegen telefoniere ich ja und 
rufe nicht mit dem Megafon durch die Stadt. Allerdings bin ich nicht 
paranoid und sehe auch die Notwendigkeit geheimer Dienste zum großen 
Teil ein, auch wenn die in letzter Zeit auch mal Mist gebaut haben. 
Daher bin ich der meinung, kein Cryptophon zu brauchen. Und ohne 
Hintertür müsste man es sowieso selber programmieren und dann auch noch 
sicher sein, dass beispielsweise kein RSA-Ober-Master-Key existiert und 
sich dann zum telefonieren in einen schalldichten Raum begeben, den man 
natürlich auch selbst gebaut hat.

> Man muss nicht paranoid sein, um zu wollen, dass wenn ich telefoniere
> ausschliesslich der/die eine am anderen Ende etwas versteht. Ganz egal,
> ob das Gespräch wichtig ist oder nicht, einfach so, aus Prinzip.

"Aus Prinzip" ist genauso eine schwchsinnig-pauschale Einstellung wie 
"Mit egal", die immer dann zum Tragen kommt, wenn man keine Argumente 
hat.

Überleg mal, es gäbe so eine App für 1,99 und die währe nicht zu knacken 
und ohne Backdoor. Wie würde sich das wohl auf die Kriminalitätsrate 
bzw. Aufklärungsrate gerade bei organisierten Verbrechen auswirken?

Und wenn man sieht, wie leicht sich ein IMSI Catcher aufbauen lässt, 
wäre die ganze Geschichte eh wieder nur ein Katz- und Mausspiel.

von CHH (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Überleg mal, es gäbe so eine App für 1,99 und die währe nicht zu knacken
> und ohne Backdoor. Wie würde sich das wohl auf die Kriminalitätsrate
> bzw. Aufklärungsrate gerade bei organisierten Verbrechen auswirken?

Die würde sich überhaupt nicht verändern!

Das ist immer das blödeste Argument: Man brauche 
Vorratsdatenspeicherung, total Überwachung, etc. weil man sonst in 
unserer modernen Zeit keine Verbrechen mehr aufklären könne ...

Da geht man immer davon aus, dass die Verbrecher, speziell die 
organisierten!, Idioten sind, die von nichts ne Ahnung haben ... Dabei 
ist eher das Gegenteil der Fall, die waren schon immer und werden den 
Behörden immer einen Schritt voraus sein ...

von Glücklicher Ing (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Überleg mal, es gäbe so eine App für 1,99 und die währe nicht zu knacken
>
> und ohne Backdoor. Wie würde sich das wohl auf die Kriminalitätsrate
>
> bzw. Aufklärungsrate gerade bei organisierten Verbrechen auswirken?
Und jetzt überleg mal, eine App kostenlos, die irgendendeine Funktion 
hat, aber durch den Zugriff auf das Mikro deine Telefonate weiter 
verschickt. Sei 'froh', dass nur die Regierung mithören kann :) Wobei 
die Frau Merkel und Co. Sicherlich Handys haben, bei denen man die 
Gespräche verschlüsseln kann.

von Frank (Gast)


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Christian R. schrieb:
> auch wenn die in letzter Zeit auch mal Mist gebaut haben.

Pah - die bauen immer und ausschliesslich Mist. Und komischerweise immer 
zugunsten bestimmter Kreise?

Dieses "Mist bauen" ist dabei aber volle Absicht. Natürlich sind die 
Leute nicht doof. Dieses Deppen-Image ist die perfekt inszenierte 
Tarnung mit der man das in Wirklichkeit absolut gezielte Tun wunderbar 
dem Dödel verkaufen kann, falls doch mal 'was rauskommt.

Gute Verschlüsselung läuft, wie mittlerweise die Meisten wissen sollten, 
nicht durch Geheimhaltung der Methode, sondern durch offene, geprüfte 
Algorithmen. Um so verwunderlicher ist es, dass sich da noch niemand 
drangemacht hat.

Es gab wohl mal einen Ansatz "PGPFone", dann ZFone und dann nix mehr, 
obwohl der Sourcecode offen sein soll. Bei der unglaublichen Vielzahl an 
Apps fällt das wirklich auf.

Hier mal ein akustisches Beispiel auf einem DevBoard, für Alle, die sich 
darunter Nichts vorstellen können: 
http://www.youtube.com/watch?v=U24Q6sTnlDo

von Christian R. (supachris)


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Frank schrieb:
> Pah - die bauen immer und ausschliesslich Mist. Und komischerweise immer
> zugunsten bestimmter Kreise?

Achso, na wenn du das so genau weißt, dann erübrigt sich ja jede weitere 
Diskussion.

Ich bin auch gegen lückenlose Überwachung und gegen 
Voratsdatenspeicherung, aber ein unverschlüsseltes Telefonat zu führen 
bedeutet für mich nicht zwangläufig, dass es mitgeschnitten wird, nur 
weil die technische Möglichkeit dazu besteht.
Ich hab übrigens selber weder Facebook, noch Twitter noch sonstige 
sozialen Netzwerke, da ich durchaus versuche, meine privaten Daten zu 
schützen. Nur fange ich (bisher) nicht an, jeder Regierungsbehörde zu 
misstrauen.

von Frank (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Achso, na wenn du das so genau weißt, dann erübrigt sich ja jede weitere
> Diskussion.

Es ging ja auch garnicht um die dazugehörige Meinung/Überzeugung. Und 
selbstverständlich erübrigt sich NICHT jede Diskussion drüber - ist nur 
hier nicht der passende Platz.

Offiziel wird berichtet, dass Telefonüberwachung kontinuierlich zunimmt, 
2009 (andere Zahlen habe ich gerade nicht), bereits 20.000 in 
Deutschland. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass die tatsächliche Zahl 
mind. 10 mal höher ist.

Aber wie gesagt, es geht um Technik. Gibts eigentlich zu Android eine 
vollständige API, auch zu den Telfon-Funktionen?

von Andreas B. (andreas_b77)


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Zwengs Verschlüsselung von Telefonaten hat doch gerade vor kurzem 
Twitter die Software RedPhone für Android auch als Open Source 
veröffentlicht.

https://play.google.com/store/apps/details?id=org.thoughtcrime.redphone

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Christian R. schrieb:
> Natürlich habe ich einiges zu verbergen, deswegen telefoniere ich ja und
> rufe nicht mit dem Megafon durch die Stadt.

Erschreckend viele Zeitgenossen schaffen es, das eine mit dem anderen zu 
verbinden.

von Michael K. (charles_b)


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Frank schrieb:
>
> Das hat übrigens - nochmals betont - Nichts mit Paranoia zu tun. Ich
> möchte es einfach nicht, dass Fremde mithören können und fertig.

Ein lobenswerter Ansatz. So sollten viele denken, die sich in München in 
die volle U-Bahn stellen und dann lautstark mit Muttern das 
Wochenendmenü durchdiskutieren.

Erster Ansatz fürs nicht mithören wäre schon mal, nicht in der 
Öffentlichkeit und stark besuchten Orten zu telefonieren - aber dieses 
1x1 dürfte vielen von uns geläufig sein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> Erster Ansatz fürs nicht mithören wäre schon mal, nicht in der
> Öffentlichkeit und stark besuchten Orten zu telefonieren

Ein erster Ansatz wäre es, mal zu lernen, wie verdammt gut die 
Mikrophone in heutigen Telephonen sind, und daß es überhaupt nicht nötig 
ist, wie ein Berserker dort hineinzubrüllen. Es gibt keine 
Mobiltelephone mit Kohlemikrophon.

Aber die Generation Faecesbook mit ihrem Spackeria-Exhibitionismus wird 
das nie begreifen.

von Michael K. (charles_b)


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Woher weiß man, dass einer ein iPhone hat?
,
,
,
,
,
,
,
Er sagts dir...

von Uhu U. (uhu)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ein erster Ansatz wäre es, mal zu lernen, wie verdammt gut die
> Mikrophone in heutigen Telephonen sind, und daß es überhaupt nicht nötig
> ist, wie ein Berserker dort hineinzubrüllen.

Och, das ist doch der Urmensch, der netterweise in einigen von uns 
überlebt hat. Ganz früher konnten sie sich mühelos quer über ein 
Alpental unterhalten, heute wird eben in der Straba brüllioniert, daß 
die Stromabnehmer abfallen.

von Michael K. (charles_b)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Ein erster Ansatz wäre es, mal zu lernen, wie verdammt gut die
>> Mikrophone in heutigen Telephonen sind, und daß es überhaupt nicht nötig
>> ist, wie ein Berserker dort hineinzubrüllen.
>
> Och, das ist doch der Urmensch, der netterweise in einigen von uns
> überlebt hat. Ganz früher konnten sie sich mühelos quer über ein
> Alpental unterhalten, heute wird eben in der Straba brüllioniert, daß
> die Stromabnehmer abfallen.

Nun ja, man muss sich ja nur mal ansehen und anhören, wie sich z. B. 
zwei Leute anschreien, die im Fernsehen z. B. ne Talkshow oder ne 
Kochshow machen. Die reden so laut, nein schreien so laut, dass die 
Verwendung von Mikrophonen eingestellt werden kann.

Das TV ist da natürlich auch Vorbild und so gibt es mehr und mehr Leute, 
die per Bühnentenor miteinander sprechen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Vielleicht liegts auch am Besuch diverser Techno-Veranstaltungen? Hier 
dröhnt gerade aus der Tschechei das Festival rüber und das ganze Dorf 
regt sich drüber auf. Nachts gegen 5 Uhr drehen sie regelmäßig nochmal 
richtig auf. Die Lautstärke auf der Veranstaltung muß irre sein, wenn 
ich mir überlege wie weit das weg sein muß. Schöne Schlagfrequenzen 
direkt im angstauslösenden Taktbereich.
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3125266

Aber die sind wir bald wieder los und dann ist wieder endlose Ruhe hier.

<Ohrenstöpsel aktivierend>

von Michael K. (charles_b)


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Abdul K. schrieb:
> Vielleicht liegts auch am Besuch diverser Techno-Veranstaltungen? Hier
> dröhnt gerade aus der Tschechei das Festival rüber und das ganze Dorf
> regt sich drüber auf. Nachts gegen 5 Uhr drehen sie regelmäßig nochmal
> richtig auf. Die Lautstärke auf der Veranstaltung muß irre sein, wenn
> ich mir überlege wie weit das weg sein muß. Schöne Schlagfrequenzen
> direkt im angstauslösenden Taktbereich.
> http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3125266
>
> Aber die sind wir bald wieder los und dann ist wieder endlose Ruhe hier.
>
> <Ohrenstöpsel aktivierend>

Das ist schlicht und ergreifend ne Unverschämtheit. Wenn DA einer mit 
ner Knarre rüberläuft und die Anlage niedermetzelt bis endlich Ruhe ist, 
ich hätte da vollstest Verständnis.

von Uhu U. (uhu)


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Früher wurden Kernkraftwerke und Chemiefabriken gerne an die Grenze 
gebaut. Da sind Technofestivals doch schon ein echter Fortschritt...

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