Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Röhren: Frage zu Heizstrom und Anodenstrom


von theo (Gast)


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Hallo,

hier eine Frage zur Elektronenröhre:

gibt es eigentlich einen (theoretischen) Zusammenhang zwischen dem 
Heizstrom einer Röhre und dem maximal möglichen Anodenstrom?

von Achim M. (minifloat)


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Heizung aus: maximaler Anodenstrom = Kaltemmission der Kathode - 
Gitterstrom + Leckströme + wasweißichdenn
Heizung nominal: maximaler Anodenstrom = wie im Datenblatt angegeben
Oder: Hättest du gern einen analytischen Zusammenhang?

mfg mf

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Wenn du viel Anodenstrom ziehen willst, muss die Kathodenfläche 
entsprechend groß werden; das bedeutet bei feststehender Ergiebigkeit 
halt auch mehr Heizleistung. (Ich schließe mal bewusst die Sonderfälle 
von Rückheizung aus, wie sie bei Magnetrons vorkommen können). Das ist 
aber stark von der Geometrie des Aufbaues abhängig, auch ob direkt oder 
indirekt beheizt usw. Eine Glaskonstruktion sieht da ganz anders aus als 
z.B. eine Metall-Keramik-Konstruktion.

von Bernhard R. (barnyhh)


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theo schrieb:
> gibt es eigentlich einen (theoretischen) Zusammenhang zwischen dem
> Heizstrom einer Röhre und dem maximal möglichen Anodenstrom?

Nein!

Vergleiche bitte die Daten von PL509 (40V Heizspannung, 0,3A Heizstrom) 
und EL509 (6,3V Heizspannung, 2A Heizstrom).

Bernhard

Edit: Tippfehler korrigiert

von theo (Gast)


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Danke für die Antworten!

Dann frage ich mal anders:

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Heizleistung (am Heizfaden) und 
Anoden-"Leistung"?


Kenne mich leider mit Röhren nicht so gut aus, deshalb wahrscheinlich 
die etwas mißverständliche Formulierung der Frage.

Hätte gedacht, dass es bei optimalem Kathodenaufbau eine obere Grenze 
für die maximal übertragbare Leistung von der Kathode zur Anode gibt, 
die von der Kathodentemperatur/Heizleistung an der Kathode abhängt.

von Michael_ (Gast)


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Das ist nur indirekt. Du brauchst nur eine bestimmte Temperatur und das 
entsprechende Kathodenmaterial.
Bei direkter Heizung brauchst du wesentlich weniger Heizleistung als bei 
indirekt geheizten Kathoden um den gleichen Effekt zu erreichen.

von Micha (Gast)


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Ja, es gibt schon einen Zusammenhang: wenn Du die Röhe unterheizt wird 
natürlich auch die Emission und damit auch der max Ia geringer. Das ist 
aber überhaupt nicht gut für die Katode, sie kann dadurch taub werden. 
Das Gegenteil ist auch der Fall, beim Überheizen steigt die Emission 
etwas und damit auch der max. Ia, ist aber auch nicht gut, Katode 
verbraucht sich schneller. Also: Spezifikation immer einhalten.

von flo (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Das ist nur indirekt. Du brauchst nur eine bestimmte Temperatur und das
> entsprechende Kathodenmaterial.

gibt es eigentlich auch "gas-beheizte" röhren? müsste ja auch möglich 
sein. den elektronen ist es jedenfalls egal, woher die heizenergie 
kommt...

von Harald W. (wilhelms)


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flo schrieb:

> gibt es eigentlich auch "gas-beheizte" röhren?

Ist doch viel zu teuer. Heutzutage nimmt man Holzpellets! :-)
Gruss
Harald

von Peter D. (peda)


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flo schrieb:
> gibt es eigentlich auch "gas-beheizte" röhren?

Gas und Vakuum mögen sich irgendwie nicht.
Man müßte beide voneinander getrennt halten, aber die Wärme übertragen 
und das ist konstruktiv sehr aufwendig.

Ist daher ähnlich sinnvoll, wie gasbetriebene Heizkissen.


Peter

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