Hi! Ich habe so einen Kühlkanal mit Lüfter und möchte da Halbleiter dran schrauben. Bisher habe ich immer auf der Gegenseite mit einer Mutter gekontert, das geht aber hier nicht, da der Kanal zu lang und durch die Kühlrippen zu eng ist, um innen rein zu kommen. Es scheint für das Problem zwei Lösungen zu geben: 1.) Loch bohren, danach Gewinde schneiden. Habe ich nie gemacht, mir fehlen dazu Fähigkeiten und Ausrüstung. Ich habe Angst, dass ich dabei ein unbrauchbares Gewinde schneide oder dass es beim Eindrehen der Schraube kaputt geht und die Schraube dann nicht hält. 2.) Loch komplett durch den Kühlkörper bohren, eine sehr lange Schraube durch stecken und auf der anderen Seite mit einer Mutter fest ziehen. Das hat den Vorteil, dass man auf beiden Seiten ein Bauteil befestigen kann. Ist diese Lösung empfehlenswert? Gruß, Chris
Chris schrieb: > Es scheint für das Problem zwei Lösungen zu geben: > > 1.) > 2.) 3.) Loch bohren und eine passende Blechschraube nehmen. Gruss Harald
Keine Panik, Gewindeschneiden ist das einfachste von der Welt. http://www.autoschrauber.de/content/000112/gewinde-schneiden-gewindenormen.php http://www.autoschrauber.de/content/000113/aussengewinde-innengewinde-schneiden.php
Mit einem Stahl-Gewindebohrer das Gewinde in Alu Schneiden kann leicht in die hose gehen. Du solltest auf jeden Fall Petroleum als Scheidöl nehmen und das Gewinde nicht in einem rutsch reinschneiden sondern den Gewindebohrer imer hin und her drehen und dich langsam tiefer arbeiten. Das hat seinen Grund im falschen Freiwnkel des Gewindebohrers. Für Alu muß der Freiwinkel größer sein als für Stahl. Wenn nicht, dann "frißt" sich der Gewindebohrer fest - das Alu bleibt am Gewindebohrer kleben und wenn Du einfach weiterdrehst ist das Gewinde Ruiniert. Also auf jeden Fall Petroleum und schön langsam immer hin und her.
Nee. Kauf selbstfurchende Schrauben. Da bohrt man ein 2.8er Loch fuer 3er Schrauben und Schraubt einfach rein. Die Schraube macht ihr eigenes Gewinde. Diese Schrauben sind etwas teurer, aber ihr Geld wert.
Purzel schrieb: > Nee. Kauf selbstfurchende Schrauben. bekommt man so eine schraube auch wieder raus? also stahlschraube in alu z.b., oder verbackt das?
c. m. schrieb: > Purzel schrieb: >> Nee. Kauf selbstfurchende Schrauben. > > bekommt man so eine schraube auch wieder raus? also stahlschraube in alu > z.b., oder verbackt das? Raus bekommt man die sicher wieder, denn die Schraube aus Stahl hat eine wesentlich höhere Festigkeit als das Alu des KK. Die Frage ist nur, ob das Gewinde danach noch brauchbar ist. Wenn wirklich belastbares Gewinde benötigt wird lassen sich Spiraleinsätze (HeliCoil) verwenden, aber das ist Aufwand hoch 2.
Was kosten denn geeignete Gewindebohrer und Zubehör, und wo bezieht man das? Das scheint mir wieder eine Wissenschaft für sich zu sein.
Selbstfurchende Schrauben machen ein richiges Gewinde, wo vorher noch keines war. Man nimmt sie wenn man kein Gewinde schneiden mag. Und ja es ist auch gut genug fuer eine andere Schraube. Man sollte allerdings selbstfurchende Schrauben nicht als Gewindebohrerersatz verwenden. Sie haben nicht dieselbe standzeit. Ich wuerd sagen nach etwas 5 Gewinden ist sie rund.
Chris (Gast) schrieb: > Was kosten denn geeignete Gewindebohrer und Zubehör, und wo bezieht man > das? Das scheint mir wieder eine Wissenschaft für sich zu sein. nur mal als Beispiel und auch für Privat geeignet http://www.inox-schrauben.de/epages/INOX.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/INOX/Categories/Gewindeschneidwerkzeuge/Innengewinde/EinschnittGewindebohrer_HandMaschine/M_Gewinde Keine Angst vor Gewindebohren in Alu. Geht wunderbar. Nimm ein Windeisen dann haste das notwendige Gefühl den Bohrer nicht zu überdrehen. Damit es geschmeidig geht nimm Spiritus. Damit lassen sich auch die feinen Späne vom Gewindebohrer runterspülen und aus dem Gewindeloch spülen. Immer vor und dann wieder etwas zurückdrehen und wieder vor usw. Eine kleine Spritze aus der Apo hilft dabei nicht zuviel Spiritus zu vergeuden. Die Gewinde werden 1A.
Für Kühlkörper reicht M3, ein 3er Satz Bohrer gibts bei Hornbach für ~8 EUR, Windeisen nochmal 5 oder so. Und nen 2,5mm Bohrer brauchst du natürlich noch. In Alu kann man schon mal mit dem kleinen Proxxon Bohrständer bohren, wenn du einen hast.
Malignes Melanom schrieb: > In Alu kann man schon mal mit dem kleinen Proxxon Bohrständer bohren, > wenn du einen hast. Smile ich glaube der Kollege, wenn er nichtmal eine Gewinde schneiden kann, wird wohl auch keinen Proxxon haben.
Habe einen Proxxon IB/E + MBS140/S :) @Proxxon: Na, die Preise gehen ja wirklich noch. Werde es probieren. Danke für Eure Tips!
Hallo Chris. > Ich habe so einen Kühlkanal mit Lüfter und möchte da Halbleiter dran > schrauben. Bisher habe ich immer auf der Gegenseite mit einer Mutter > gekontert, das geht aber hier nicht, da der Kanal zu lang und durch die > Kühlrippen zu eng ist, um innen rein zu kommen. > Zusätzlich zum hier angegebenem: Es gibt Kühlkörper als Strangussprofil mit einer Nut, in die Befestigungsfedern gepresst werden können. Vieleicht hast Du ja irgendwo eine passende Nut. Siehe: http://www.fischerelektronik.de/fileadmin/fischertemplates/images/pressemitteilungen/PM_THF2.jpg von Fischerelektronik. Die meisten handelsüblichen Kühlkanäle haben Schlitze/Nuten, um entweder solche Federn in unterschiedlicher Ausführung einzuclipsen, oder einen passenden Schlitz, um seitlich M3 Muttern einzuführen und an der passenden Stelle festzuziehen. Siehe auch http://www.fischerelektronik.de/web_fischer/de_DE/K%C3%BChlk%C3%B6rper/D02/Miniaturl%C3%BCfteraggregate/PR/LAM1_/$productCard/dimensionParameters/index.xhtml Fischerelektronik LAM1. Die Längstschlitze sind für M3 Muttern. Fischerelektronik LAM2 ist vergleichbar, aber kleiner: http://www.fischerelektronik.de/web_fischer/de_DE/K%C3%BChlk%C3%B6rper/D02/Miniaturl%C3%BCfteraggregate/PR/LAM2_/$productCard/dimensionParameters/index.xhtml Es gibt auch von anderen Herstellern von innen geriffelte Schlitze, die ein rudimentäres M3 oder M4 Innengewinde darstellen. Zum Befestigen von Halbleiterschellen langen die meistens. Toll finde ich die auch nicht. Wenn doll gedreht durch eine Zylinderschraube, findet meist aber noch eine Blechschraube oder Spaxschraube halt. Mich wundert eher, dass das bei Dir nicht existiert. Sieh Dir das Profil Deines Kühlkörpers doch noch einmal gaaanz genau an. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Achte darauf dass du Gewindeschneider für Sacklöcher nimmst (ja, die heissen wirklich so). Ich würde den 3er Satz mit Vor-, Mittel- und Fertigschneider nehmen, damit kann man tiefer schneiden als mit Einschnittbohrern und sie machen auch ein bisschen sauberere Gewinde.
Malignes Melanom schrieb: > Achte darauf dass du Gewindeschneider für Sacklöcher nimmst Das würde ich einem Neuling nicht antun wollen: Einfach durchbohren und mit einem einzelnen Gewindebohrer durchschneiden. Gruss Harald PS: Ich erinnere mich noch an die Antwort meines Lehrmeisters auf die Frage, wie man einen abgebrochenen Gewindebohrer entfernt: "Neues Teil machen!". :-)
Bernd Wiebus schrieb: > Es gibt auch von anderen Herstellern von innen geriffelte Schlitze, die > ein rudimentäres M3 oder M4 Innengewinde darstellen. Das klassische Gewindelangloch eben ...
Helicoils sind Mist, die zwirbeln sich gerne auf und das wars. Kommt vorallem gut, wenn man damit z.B. Zündkerzenbohrungen repariert, wofür die Dinger ja so toll sein sollen. Lieber Gewindebuchsen verwenden. Aber nochwas: Willst du TO220-ähnliche Gehäuse montieren? Falls ja, überlege gut, ob du die überhaupt mit dem Loch in der Kühlfahne befestigen willst. Die Schraube hast du schnell mal etwas zu fest angezogen, dann biegt die Kühlfahne sich und du hast einen winzigen Spalt. Ich geh mittlerweile immer hin und leg die Halbleiter lose auf den Kühlkörper und spanne dann von oben ein Aluprofil drauf: http://www.mikrocontroller.net/articles/K%C3%BChlk%C3%B6rper#Bauteilmontage_auf_dem_K.C3.BChlk.C3.B6rper
Sven P. schrieb: > ... dann biegt die Kühlfahne sich und du hast einen winzigen Spalt. Um kleine Spalte zu verhindern, die auch durch Oberflächenrauhigkeit entstehen, sollte für die Montage immer Wärmeleitpaste verwendet werden. Was nützt der schönste Kühlkörper, wenn man sich an der Stelle durch fehlerhafte Montage große Wärmeübergangswiderstände einhandelt. Für Grobmotoriker wäre sowieso ein Drehmomentschlüssel anzuraten.
Bastler schrieb: > Sven P. schrieb: >> ... dann biegt die Kühlfahne sich und du hast einen winzigen Spalt. > Um kleine Spalte zu verhindern, die auch durch Oberflächenrauhigkeit > entstehen, sollte für die Montage immer Wärmeleitpaste verwendet > werden. Der Wärmeleitwert von Wärmeleitpaste ist aber ziemlich lachhaft verglichen mit einem sauber aufliegenden Bauteil.
> Der Wärmeleitwert von Wärmeleitpaste ist aber ziemlich lachhaft > verglichen mit einem sauber aufliegenden Bauteil. Dir ist aber hoffentlich auch klar, dass beide Oberflächen dafür fast auf Endmassqualität eben und poliert sein müssen? ;O)
Hi! Danke für die vielen Kommentare! Ich habe heute mal 2 TIP142 Transistoren (TO218-Gehäuse) montiert um zu testen, welche Leistung ich überhaupt abführen kann, denn ich habe keine Daten zu den Kühlkörpern. Bei 50W stellte sich eine Temperatur von ca. 40°C ein. Höhere Leistungen wollte ich den beiden Transistoren nicht zumuten, ich muss also erst noch Nachschub bestellen. @Sven P: Habe Wärmeleitpaste verwendet (natürlich zuviel) und festgestellt, dass sie leicht unter den Transistoren hervorquilt, wenn man in der Nähe der Anschlussbeinchen drauf drückt.. .soviel zum Thema Spalt :( Bei einem anderen Projekt habe ich zusätzlich zur Schraube ebenfalls mit Alu-Stücken nachgeholfen und werde es wohl wieder so machen. Außerdem muss ich Glimmerscheiben verwenden.
schau dir das mal an: http://www.fischerelektronik.de/web_fischer/de_DE/K%C3%BChlk%C3%B6rper/D02/Miniaturl%C3%BCfteraggregate/PR/LAM3K_/index.xhtml Ich habe diesen Kühlkörper auf einer Platine eingesetzt. Mit den Klammern ist eine Montage / Demontage extrem einfach. Absolut ideal. Das Bauteil wird sehr gut gleichmäßig angepresst. Außerdem habe ich Isolationsmaterial dazwischen, da mit dem Kühlkörper 3 Bauteile mit unterschiedlichem Potential gekühlt werden. (eine 400V Schaltung)
Chris schrieb: > Bei 50W stellte sich eine Temperatur von ca. 40°C ein. In den Transistoren? Oder am Kühlkörper?
Nachtrag: Man kann die Temperatur in den Transistoren folgendermaßen messen: Die BE-Strecke verhält sich wie eine Diode mit einem Temperaturkoeffizienten von ca. -1,8mV/K. Die Flussspannung der "Diode" bei Raumtemperatur messen, Transistor für ein paar Minuten belasten und sofort nach dem Abschalten die Durchbruchspannung erneut messen. Wer es genauer haben will, legt den Transistor mit einem Thermometer in den Backofen und macht ne schöne Tabelle mit Temperatur und Flussspannung.
Nur mal so als kleine Anregung: http://dareal.info/test/ Das war mal ein Extremtest zu meinen Anfängen ;) Also "dont try this at home" xD Wurde hier im Forum schon oft zum Thema "elektronische Last" zitiert, da ich davon ausgehe, dass du sowas in etwa vorhast (wenn du schon auslotest, wieviel Leistung du in den Mosfets verbraten kannst). Falls es wirklich darum geht möglichst viel Wärme abzuführen würde ich dir auch raten: - die Fets möglichst gleichmäßig anzudrücken - möglichst geeignete Wärmeleitpaste/-pads nutzen (je nachdem ob der KK Potentialfrei sein soll) Ich habe mir damals, glaube bei Reichelt war das, solche Federclips gekauft, welche ein Befestigungsloch hatten. Somit wurde der Transistor am Plastikgehäuse schön gleichmäßig angedrückt. Dazu auch ein kleiner Tip: Da das Drain-Beinchen ja direkt an die Kühlfläche gekoppelt ist und darüber kaum wärme abgeführt werden kann ... es somit die Temperatur der Kühlfläche in etwa haben müsste ... lässt sich dort auch recht gut die Temperatur messen. (wie auf den Bildern auf der Seite zu sehen ist)
Eine weitere Möglichkeit wäre: Montageseite Bohrung 3,x mm, Rückseite 8 mm. Da müsste ein Steckschlüssel durchgehen der Dir die Mutti zur Schraube führt.
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