Hallo Zusammen, die Baureihe 425 erzeugt beim Anfahren eine Tonfolge (so zwischen 500Hz und 1kHz). Anhören: http://www.youtube.com/watch?v=krC_Bbq85-E&feature=relmfu Dass das Geräusch (Quietischie) von dem Frequenzumrichtern für die Fahrmotoren kommt, ist klar. Doch wie ist die ansteigende Frequenz zu begründen? Die 'Motorfrequenz' kann es nicht sein, da diese deutlich tiefer ist und sich nicht sprunghaft ändern sollte. Bleibt also noch die PWM-Frequenz des FUs. Liege ich mit der Vermutung richtig, dass diese beim Anfahren gering ist, um beim hohen Leistungsbedarf zum Anfahren die Schaltverluste gering zu halten, und dann stufenweise erhöht wird? MfG, Lukas
Die 423 heissen doch auch Quietschie? Die haben beim Anfahren aber einen konstanten Ton, selbst wenn sich noch nichts merklich rührt. Das wird dann knackiger, bis es sich irgendwie etwas unregelmässig auflöst. Der Taurus macht eine Tonleiter. Von daher glaube ich, dass der Grund für Anstieg oder nicht eher Drehmomentoptimierungen abhängig vom Motor und der Mechanik sind. Das mit der Taurus-Tonleiter war wohl nur ein Spass der SW-Entwickler ;)
Georg A. schrieb: > Die 423 heissen doch auch Quietschie? Erstaunlich, wie viele Zuggeräusch-Videos es auf Youtube so gibt -- die 423 klingt IMO deutlich angenehmer. Georg A. schrieb: > Das > mit der Taurus-Tonleiter war wohl nur ein Spass der SW-Entwickler ;) Muss nicht unbedingt sein, kann auch ein Versuch gewesen sein, die PWM-Geräusche für den Menschen angenehmer zu machen. Irgendwo hier wurde mal ein Link auf ein Paper/eine *Arbeit gepostet, in der sich wer mit dem Thema beschäftigt hat.
> die 423 klingt IMO deutlich angenehmer.
Naja, der Ton bei vielen Videos ist eher mau, weiss nicht, ob man es
daran entscheiden kann... Den 423er gibts in zwei Varianten, einmal mit
GTO-Tyristoren ("alt") und einmal mit IGBTs ("neu"). Die neuen
quietschen zwar mit identischer Frequenz, aber deutlich leiser. Ob das
ursächlich mit den IGBTs zu tun hat oder nur die Motoren besser gedämmt
sind, wer weiss...
Dass sich alles im ähnlichen kHz-Bereich abspielt, ist IMO kein Zufall.
Ich habe auch mal eine für 100W-Motoren (Kindergarten gegenüber den
Bahnmotoren) eine PWM-Ansteuerung gebastelt und mit der Frequenz
rumgespielt. Ist sie zu niedrig (<250Hz) ist selbst trotz Getriebe das
PWM-Ruckeln fühlbar, tw. werden die Motoren da auch richtig laut und
rappelig. Ist es über 2kHz, wird die Drehmomentlinearität deutlich
schlechter. Das Ergebnis der Tests war, dass das kleine Motörchen beim
Anfahren jetzt fast genauso klingt wie der 423er ;)
Lukas K. schrieb: > Muss nicht unbedingt sein, kann auch ein Versuch gewesen sein, die > PWM-Geräusche für den Menschen angenehmer zu machen. Gegen das Gekrache der der alten Mühlen mit Preßluftschaltern klingen wohl alle heutigen Eloks richtig angenehm.
Ach komm... die 141 aka "Knallfrosch" oder "Schießbude" hatte doch was. Allerdings klingen diese Züge immer noch besser als der Schrott mit dem die Berliner S-Bahn fährt. Naja gut, zugegeben - im Sommer. Im Winter fährt sie gar nicht. In Fachkreisen nennt man diese Züge hier "Kreissäge", "Heulsuse", oder "Fliegeralarm"... und genauso klingen sie auch. Wenn sie klingen wie eine 141 geht danach meistens gar nichts mehr, wie im Winter.
Georg A. schrieb: > Naja, der Ton bei vielen Videos ist eher mau, weiss nicht, ob man es > daran entscheiden kann... Den 423er gibts in zwei Varianten, einmal mit > GTO-Tyristoren ("alt") und einmal mit IGBTs ("neu"). Ich fahre beinahe täglich mit einer 423; das Geräusch ist wirklich angenehmer. Es klingt einfach weniger unharmonisch als die 425.
Und woher kommen die Tonleitern? Kennt jemand die technischen Details? Daß das Humor der Ingenieure ist, glaube ich jedenfalls nicht.
Uhu Uhuhu schrieb: > Und woher kommen die Tonleitern? Kennt jemand die technischen Details? Ich tippe mal auf mehr psychoakustisch als technisch. Eine Tonleiter klingt angenehmer als eine willkürliche Tonfolge. Wenn man den Krach nicht reduzieren kann, dann wenigstens angenehmer machen.
Ist wirklich so. Die Stufen sind abgestimmt, dass es nicht den Passagieren in de Ohren scherbelt. Machen die bei den Straßenbahnen auch sehr oft. Ich fand allerdings die "Regelung" der alten Tatra-Bahnen auch irgendwie urig, das knallige An-Aus des Schützes...herrlich. :)
Uhu Uhuhu schrieb: > Gegen das Gekrache der der alten Mühlen mit Preßluftschaltern klingen > wohl alle heutigen Eloks richtig angenehm. Die S-Bahnen und U-Bahnen, mit denen ich 1978 in Köln fuhr, das waren ältere Serien aus den 1950-ern wohl. Klar, da ratterten in einem Schaltschrank die Schütze je nach Fahrhebelstellung. 1980 bekamen sie da ganz neue Bahnen mit Siemens-Logo, die völlig lautlos fuhren, fast schwebten. Richtig gute Qualität. Es machte irren Spaß, mitzufahren. So was gab es später nie wieder. 1990 bekamen sie wieder neue S-Bahn-Serien, die die irren PWM-Geräusche bis in den Fahrgastraum machten. Die Bahnen beschleunigten erstens mal nicht mehr so toll, und zweitens waren sie geräuschvoll. Äußerlich optisch sahen sie wohl moderner aus. Man unterlag wohl Sparzwängen in den Kosten. Ein Rückschritt.
Geht doch nichts über einen richtig satten Sound der Motoren...
Ben _ schrieb: > Geht doch nichts über einen richtig satten Sound der Motoren... Bei einem Kfz mag ein "satter Sound" u. U. noch wünschenswert sein - es soll ja Leuten geben, die steh'n auf sowas. Fahrzeuge aller Art sollen so leise sein, wie es sich durch konstruktive Maßnahmen ohne übermäßige Leistungsminderung erreichen lässt. Wilhelm Ferkes schrieb: > 1980 bekamen sie da ganz neue Bahnen mit Siemens-Logo, die völlig > lautlos fuhren, fast schwebten. Richtig gute Qualität. Es machte irren > Spaß, mitzufahren. 'ne idee, mit was für einer Technik die fuhren?
Lukas K. schrieb: > 'ne idee, mit was für einer Technik die fuhren? Wahrscheinlich nicht mit PWM. Man müßte mal die Deutsche Bahn fragen, ich glaube die fahren ihre Bahnen mit Phasenanschnittsteuerung. Köln hat eines der sehr seltenen Straßenbahn-Speisungen mit Wechselstrom an der Oberleitung, nicht vorweg gleich gerichtet, wie beispielsweise in Berlin.
Die ganzen alten Stadtbahnen mit Gleichspannung fahren über Vorwiderstände und Reihen-/Parallelschaltung der Motoren am Drehgestell. Die DB verwendete hauptsächlich einen Fahrstufenwähler direkt am Haupttransformator (Wicklungsanzapfungen), ggf. mit nachgeschaltetem Stromteiler oder ebenfalls Reihen-/Parallelschaltung der Fahrmotoren. Und was den Sound angeht... die alten Berliner Stadtbahner (BR 475, 477 und 485) klingen cool. Eine BR 218 oder 232 klingt auch cool.
Lukas K. schrieb: > Fahrzeuge aller Art sollen > so leise sein, wie es sich durch konstruktive Maßnahmen ohne übermäßige > Leistungsminderung erreichen lässt. Das siehst Du vielleicht so. Bei Elektromobilen wird inzwischen verlangt, dass die zusätzlich Lärm erzeugen, weil sie sonst von anderen Verkehrsteilnehmern mitunter nicht wahrgenommen werden.
Hmm, meinste die holprige Fahrbahn vorhin waren in Wirklichkeit Elektromobile...? Oops. ;D
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