Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wo in den Beruf einsteigen? (Region/Ballungsgebiet)


von Lars (Gast)


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Hallo zusammen,

ich werde in ca. 4 Monaten meinen Abschluss als Wirtschaftsingenieur 
(Master) haben und möchte mich natürlich dann bald auch bewerben.

Da ich mit meiner Frau zusammen lebe und die sich dann auch entsprechend 
einen neuen Job suchen muss (wird bei ihr nicht soo das Problem sein) 
bin ich auf der Suche nach einer guten Region.

Zuerst hatte ich die Region "Stuttgart" ins Auge gefasst, allerdings 
wurde mir davon abgeraten, wegen Stau, unfreundlichen arroganten Leuten 
(vorallem gegenüber Zugezogenen), teuren Mieten und weil es dort im 
Prinzip nur Daimler und Porsche gibt und die ansässigen Mittelständler 
und DL die Knechte von den beiden großen Automobilkonzernen sind.

--> Hier hatte ich danach gefragt:

http://www.wiwi-treff.de/home/lounge/read.php?ukatid=14&f=28&i=196141&t=196141&collapse=1



_



Hamburg und München kommen für mich auch nicht in Frage, weshalb wohl 
"nur" noch
Ruhrgebiet, Großraum Frankfurt am Main, Rhein-Main-Neckar-Gebiet, 
Großraum Köln/Bonn/Düsseldorf

in Frage kommen.



Kennt jemand gute Internetseiten wo alle großen Unternehmen dieser 
Regionen aufgeführt sind? Für Stuttgart gibt es diese geniale Liste:

http://www.stuttgart.ihk24.de/standortpolitik/standort/fakten/969566/Bedeutende_Unternehmen.html

Gibt es eine ähnliche für diese Ballungsgebiete?


Welche Region könnt ihr empfehlen, also wo gibt es viele große 
Unternehmen die in einer akzeptablen Infrastruktur liegen?


Danke




PS: bitte spart euch antworten wie "verlass deine frau und bewirb dich 
deutschlandweit" oder so. danke

von hänk (Gast)


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spontan würde ich dir den süden deutschlands vorschlagen.

jaaa es geht noch südlicher als stuttgart.

=> bodensee da sind von radolfzell bis lindau mehr als genug arbeitgeber 
geboten die fast alle auf der suche nach neuem personal sind.

ist halt im vergleich zum großraum "s" eher in der provinz.

gruß hänk

von Ex-Berliner (Gast)


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Hi,
ich kan dir Großraum Nürnberg/Erlangen/Fürth empfehlen.
Bin aus Berlin hierher gezogen.
Ist nicht zu provinzell. Schöne Stadt die noch nicht so teuer ist.
Gemütliche, freundliche Menschen; Gute Küche+ Bier.
Schöne Grüsse

Ex-Berliner

von Reynold Waldweter (Gast)


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Hallo,

ein Aspekt, der aus meiner persönlichen Erfahrung noch bedeutsam sein 
könnte ist folgender: wenn man denn dann einmal Kinder haben möchte, so 
ist es eine monumentale Erleichterung und Lebensqualitätssteigerung, 
wenn Teile der Großeltern greifbar sind, um mal kurz aufzupassen, 
Kinder(er) für einen abend zu nehmen, wenn sie nett sind, mal ein paar 
Tage mit den Enkeln Urlaub zu machen (Juhuu, sturmfrei!)....

Funktioniert natürlich nur, wenn man sich mag, es nicht die böse 
Schwiegermutter...
Und natürlich gibt es auch Babysitter, aber kurzfristig (mal eben 
einkaufen) gibt's die auch nicht.

Gruß,


Reynold

von Mr.T (Gast)


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hänk schrieb:

> => bodensee da sind von radolfzell bis lindau mehr als genug arbeitgeber
> geboten die fast alle auf der suche nach neuem personal sind.
sehe ich nicht anders. Arbeite im Raum Friedrichshafen. Gutes Einkommen, 
Miete ~700€ für 75qm warm inkl. Garage.
Wenn Du natürlich ein Großstadtmensch bist, wirst Du hier nicht 
glücklich.
man hat den See vor der Haustür und die Alpen sind auch um die Ecke :-)
Bin selbst Zugezogener, komme aber mit den Leuten hier gut klar.

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Ich würde an richtung Bodensee ziehen, eine Badewanne mit Segel kaufen 
und viel planschen gehen ... achja und zwischendurch arbeiten ;-)
Große Seen gibts in Deutschland leider nicht überall.

von .... (Gast)


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Wenn du so mobil bist, dann würde ich gleich in die Schweiz ziehen. 
Löhne und (wie mir scheint) Arbeitssituation sind dort einfach nochmals 
deutlich besser. Allerdings ist die Schweiz dann doch kein südlicher 
Fortsatz Deutschlands. Die Leute ticken schon ein wenig anders, 
insbesondere was die zwischenmenschliche Kommunikation angeht.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Würde es mal sagen das es egal ist wo man einsteigt, bei dem was da 
kommt ..
Der Crash kommt, das haben schon die Mayas gewusst, und die Illuminaten 
..

von Lars (Gast)


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Ex-Berliner schrieb:
> Hi,
> ich kan dir Großraum Nürnberg/Erlangen/Fürth empfehlen.
> Bin aus Berlin hierher gezogen.
> Ist nicht zu provinzell. Schöne Stadt die noch nicht so teuer ist.
> Gemütliche, freundliche Menschen; Gute Küche+ Bier.
> Schöne Grüsse
>
> Ex-Berliner


Danke für den Tipp. Kannst du mir eine gute Homepage nennen wo alle 
großen Unternehmen dieser Region aufgeführt sind? Über google find ich 
spontan nichts.

suche sowas wie das hier:

http://www.stuttgart.ihk24.de/standortpolitik/standort/fakten/969566/Bedeutende_Unternehmen.html

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Lars (Gast)
> Datum: 13.08.2012 09:52

> Wo in den Beruf einsteigen?

Als Bergbau-Ingenieur würde ich mich an deiner Stelle auf Helgolang
umschauen. Bist du Schiffsbau-Ingenieur kann ich dir die Zugspitze
empfehlen.

Irgenwie verstehe ich die Frage nicht!

von Roland B. (geldler)


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Ich gehe bei der Bewerbung lediglich nach der Stelle, die geboten wird. 
München würde ich dabei auch meiden, aber alle anderen Regionen sind 
kein Problem.

Auch Chemnitz, Dresden, Erfurt und Leipzig sind schöne Städte. Man wird 
aber bei gleicher Tätigkeit 40% weniger verdienen, als im Süden oder 
Westen und trotzdem 80% der Lebenshaltungskosten haben.

Das Ruhrgebiet ist relativ abgewrackt, finde ich. Das sieht dort 
teilweise aus, wie in der Polakei. Das muß nicht negativ sein, wenn man 
sich da wohl fühlt.

Die allermeisten und lukrativsten Jobs für Ingeníeure sind in dem 
südlichsten 100 km-Streifen von Deutschland.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Würde es mal sagen das es egal ist wo man einsteigt, bei dem was da
> kommt ..
> Der Crash kommt, das haben schon die Mayas gewusst, und die Illuminaten


Nanu , unser netter Ghostwriter ist schon wieder da ..

von ole (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Man wird
> aber bei gleicher Tätigkeit 40% weniger verdienen, als im Süden oder
> Westen

In der Klitsche vielleicht.
Im Konzern sind es eher 90% dessen und im öffentlichen Dienst ebenso.

Dafür sie die Kosten beim Wohneigentum selbst gegenüber gemäßigten 
Gebieten in Süddeutschland wohl bei maximal 50% anzusiedeln.
Ähnliches gilt für jede Art von Dienstleistung.

Nach ERA oder TVÖD 13 (ganz zu schweigen von A13+) lebst du dort 
sicherlich luxoriöser als in Süd BW.

von Gesund in den Ruhestand (Gast)


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>ich werde in ca. 4 Monaten meinen Abschluss als Wirtschaftsingenieur
>(Master) haben und möchte mich natürlich dann bald auch bewerben.


Wenn es dir nur um den Einstieg geht, dann sollte Wohneigentum als 
Altersvorsorge vorerst weniger interessant sein. Das kannst du nach dem 
ersten Job-wechsel (in 3-5 jahren) angehen.

M.E. solltest du darauf achten, Dich nicht eine Nischenbranche drängen 
zu lassen, dann sehen deinen Chancen auf eine Anschlußbeschäftigung 
schlecht aus. Konzern/Mittelständler in 
Medizintechnik/Elektronik/Automobil scheint mir eine gute Wahl, 
Telekom/Halbleiter dagegen nicht.
Für Medizintechnik (Siemens -Healthcare) ist die Metropolregion Nürnberg 
eine gute Wahl, Forchheim für den der es eher ländlich mag. 
Automobiltechnik bietet natürlich 1a Vernetzungsmöglichkeiten, dort 
kannst du leicht Kontakte in alle Regionen der Republik knüpfen. 
Vielleicht wäre Ingolstadt (Audi) oder Regensburg (3. höchste 
Arbeitsplatzdichte in D (Conti, BMW)) passend für Dich.

Gegrüßt

von Markus (Gast)


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Lars schrieb:
> Zuerst hatte ich die Region "Stuttgart" ins Auge gefasst, allerdings
> wurde mir davon abgeraten, wegen Stau, unfreundlichen arroganten Leuten
> (vorallem gegenüber Zugezogenen), teuren Mieten und weil es dort im
> Prinzip nur Daimler und Porsche gibt und die ansässigen Mittelständler
> und DL die Knechte von den beiden großen Automobilkonzernen sind.

Als Vorort-Stuttgarter muss ich hier mal meinen Senf dazu geben.


Stau: In welcher Großstadt/ Ballungsgebiet hat man zur Rush-Hour keinen 
Stau? Außerhalb der Rush-Hour ist der Verkehr kein Problem.
Außerdem hat Stuttgart einen sehr guten (wenn auch etwas teuren) ÖNV bis 
weit ins Ländliche.


Unfreundliche arrogante Leute: Bei uns heißt es "nicht gemotzt ist 
gelobt genug".
An die direkte und für Außenstehende unfreundlich klingende Art muss man 
sich vermutlich erst gewöhnen. Wenn man das aber mal verinnerlicht hat, 
ist es 100 mal besser als dieses aufgesetzt wirkende Frohnaturentum im 
Rheinland oder gar die hinterfotzige Art der Menschen aus den neuen 
Bundesländer (will ich natürlich nicht verallgemeinern, ist mir aber 
persönlich schon in einigen Fällen so passiert). Vorne rum Lächeln und 
der beste Kumpel sein, aber hinterm Rücken über einen auslassen und den 
größtmöglichen eigenen Nutzen aus der Beziehung ziehen.
Bei einem Schwaben als Kumpel/ befreundetem Kollegen etc. kann man davon 
ausgehen, dass er 100% hinter einem steht.
Und wer denkt, dass Schwaben nicht feiern können und nicht gesellig 
sind, den lad ich mal in nen Mostbesen ein.


Teure Mieten: Wenn man in eine Großstadt möchte mit einem hohen 
Lebensstandard und sicheren Arbeitsplätzen, dann sind die Mieten eben 
teuer (München und Hamburg sind da nicht besser).
Alternativ bleibt da nur das Ländliche.

Und da kommen wir zum letzten Punkt.

Knechte der Automobilindustrie: Gerade im Speckgürtel von Stuttgart 
(sogar bis weit hoch auf die Schwäbische Alb) wimmelt es von 
Mittelständlern, die nichts mit der Automobilindustrie zu tun haben. 
Maschinenbau ist ganz groß hier in BaWü.

Gruß
Markus

von Roland B. (geldler)


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ole schrieb:
> Im Konzern sind es eher 90% dessen und

Konzern ... Ostdeutschland? Hab ich was verpasst? Öffentlicher Dienst 
ist im Osten das beste. Da liegt man als Einsteiger so bei 1800€ netto. 
Aber bei Firmen sind auch Ingenieure beschäftigt, die so 1200€ netto 
bekommen. Über 1600 bekommt kaum einer.
Ich komme aus einer Gegend, wo ich mir für 100.000€ ein schönes 
Einfamilienhaus mit 800m² Garten kaufen könnte. Nur würde ich dort als 
wissenschaftlicher Ingenieur absolut keinen Job finden. Es gibt dort 
keine Firma mit F&E. Dort gehen die Leute so im Schnitt mit 800€ netto 
nach Hause - und müssen davon 350€ Miete bezahlen. Wenn man einen der 
besseren Jobs hat (Post oder Behörde oder so), wofür viel Vitamin B 
nötig ist, dann läßt es sich dort sicher gut leben.

von Steel (Gast)


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Soso, weil du für deinen Traumjob Bundesweit mobil sein willst muss 
deine Frau sich nen neuen Job suchen, interessant.

von Roland B. (geldler)


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ole schrieb:
> Dafür sie die Kosten beim Wohneigentum selbst gegenüber gemäßigten
> Gebieten in Süddeutschland wohl bei maximal 50% anzusiedeln.


Wohneigentum ist eine Einmalinvestition. Wenn ich meine Immobilie einmal 
vererbe, dann ist sie in Süddeutschland nunmal mehr wert. Wenn ich sie 
einmal besitze, dann sind die Kosten für die Instandhaltung die 
gleichen. Lebensmittel, Wasser und Strom sind z.T im Osten sogar teurer.

Wenn ich im Osten eine Immobilie habe, dann ist jede Mark, die ich da 
reinstecke, eine verlorene Mark. Wenn ich die Bude verkaufe, kriege ich 
nie das Geld, was ich reingesteckt habe wieder raus.

von Steel (Gast)


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@Roland B.

Die Immobilie muss man aber erstmal haben. Dafür nimmt man normalerweise 
einen Kredit auf, wenn ich dann im Osten ein Haus für 100k€ bekomme was 
im Westen 300k€ kostet, dann spare ich im Monat schonmal 1000 Euro um 
die Hütte in 25 Jahren abbezahlt zu haben.

Annahmen:
Zinssatz 3.5%

von Knecht (Gast)


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Markus schrieb:
> Knechte der Automobilindustrie: Gerade im Speckgürtel von Stuttgart
> (sogar bis weit hoch auf die Schwäbische Alb) wimmelt es von
> Mittelständlern, die nichts mit der Automobilindustrie zu tun haben.
> Maschinenbau ist ganz groß hier in BaWü.

Ging wohl bei Knechten auch mehr ums Gehalt, man ist halt ne ganze Weg 
von den Konzernen. Mehr als 40k sind selten zu Anfang dort unten im 
mittelständischen Maschinenbau drin, manche bieten einem sogar nur 37k 
zu Beginn dann, alles bei 40h Wochenregelarbeitszeit. Für die hohen 
Lebenshaltungskosten ist das einfach zu dürftig, dass es sich lohnt, da 
als einer von vielen Ingenieuren extra da unten hinzuziehen.
Da ist man im Automotivebereich sogar noch nen Tick besser dran.

von Roland B. (geldler)


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Steel schrieb:
> dann spare ich im Monat schonmal 1000 Euro um
> die Hütte in 25 Jahren abbezahlt zu haben.

Aber angenommen, daß ich im Westen mindestens 500€ mehr verdiene ist das 
machbar. Natürlich hätte man selbst eigentlich ein bescheideneres Leben, 
denn man hat ja doch weniger zum "Verballern" übbrig. Wobei, wenn man 
eine Frau hat, die auch arbeitet, hebt sich das schon auf. Und die 
Kinder erben schließlich eine Immobilie, die etwas wert ist.

Oder, wenn man nicht genug Rente hat, kann man verkaufen und 
zurückmieten. Das fällt bei der Ostimmobilie auch aus, denn wer kauft 
die? Und wie gesagt: Was soll ich in einer Gegend, wo ich absolut keinen 
Job bekomme?

von Steel (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Und wie gesagt: Was soll ich in einer Gegend, wo ich absolut keinen
>
> Job bekomme?

Ja, das ist ein Problem.

Ich komme halt aus einem Ballungegebiet und mich kotzt es an, 300k€ für 
ein Reihenhaus mit Handtuch-Garten zahlen zu sollen sowie die hohen 
Preise hier in der Gastronomie. Da erscheint einem der Osten wie ein 
Schlaraffenland wenn man dort mal Urlaub macht.

von Steel (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Oder, wenn man nicht genug Rente hat, kann man verkaufen und
>
> zurückmieten.

Und noch was, das setzt voraus, dass die Preise hier nicht nur ne 
Immobilienblase sind, was ich so langsam annehme. Was man in 30 Jahren 
dafür bekommt kann man kaum voraussehen.

von Roland B. (geldler)


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Steel schrieb:
> Ich komme halt aus einem Ballungegebiet und mich kotzt es an, 300k€ für
> ein Reihenhaus mit Handtuch-Garten zahlen zu sollen sowie die hohen
> Preise hier in der Gastronomie.

Tja, das muß man auch von beiden Sachen betrachten: Derjenige, der dir 
das Reihenhaus verkauft, bekommt dafür 300.000€. Für den ist es doch ein 
Glücksfall.
Und in der Gastronomie das gleiche: Da verdient der Kellner eben auch 
den doppelten Stundenlohn.

Ich kann dir sagen, wohin sich das alles entwickelt: Zum Schluß besitzen 
alles diejenigen, die ihr Vermögen erben. Wenn man bei 0 startet, hat 
man schlechte Karten, egal wie hart man arbeitet. Dafür gibt es aber 
genug Sprößlinge, die brauchen überhaupt nicht zu arbeiten und leben von 
ihrem Kapital. Wenn man ein paar Mietskasernen besitzt, hat man 
ausgesorgt.

Ich kenne eine Geschichte über eine Frisörin in München: Die bezahlt für 
ihren Laden im Monat 3000€ Miete. Das ist ein guter Teil der Umsätze. 
Deshalb ist eben auch der Haarschnitt in München teurer.
Die andere Seite der Geschichte ist: Der Besitzer des Ladens nimmt jeden 
Monat 3000€ ein. Der hat den Laden geerbt und noch nie in seinem Leben 
gearbeitet.

von Roland B. (geldler)


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Steel schrieb:
> Und noch was, das setzt voraus, dass die Preise hier nicht nur ne
> Immobilienblase sind, was ich so langsam annehme.

Die Angst vor der Inflation ... aber die Inflation wird auch kommen. 
Insofern werden die Preise auch nicht billiger.

von Francois (Gast)


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zu der Immobiliensache : die LBS hat mal untersucht, wieviel Prozent der 
Einwohner in einem Bundesland sich mit einem Durchschnittseinkommen ein 
ortsübliches Durchschnittshaus leisetn könnten.

Ein paar Zahlen hab ich noch im Kopf : in BaWü liegt die Quote so bei 50 
%, in vielen östlichen Bundesländern bei 70 - 80 %. D.h. trotz der 
niedrigen Ostgehälter sind Immobilien relativ gesehen ( also in 
Monatsgehälter ausgedrückt ) erheblich billiger als im Westen.

Allerdings : dort eine Immobilien wieder zu verkaufen ist oft schwer bis 
unmöglich. Teilweise kann man dort aber Mega Schnäppchen machen. Aber 
auch mieten ist total billig. In einigen Oststädten herrscht totaler 
Mietermarkt. Schufa Auskunft, Vormieterbescheinigung usw muss man bei 
der Anmietung selten bis nie vorlegen, sogar der Makler wird von 
Vermieter bezahlt. Ich denke das sagt schon alles.

Allerdings hat das auch seinen Grund. Aus diesen Städten ziehen mehr 
Menschen weg als hin, weil es da keine Arbeit und kaum Perspektiven 
gibt. Deluxe ist z.B. wenn man dort beim Staat oder bei der Bundeswehr 
etc. arbeitet. Dann lebt man mit dem Gehalt wie Gott in Frnakreich.

von ole (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Konzern ... Ostdeutschland? Hab ich was verpasst?

In Dresden völlig normal. 50k zum Einstieg nach ERA, siehe die Threads 
hier.

Klar muss man was drauf haben oder Beziehungen, muss man im Westen aber 
auch für nen ERA Job.


Roland B. schrieb:
> Öffentlicher Dienst
> ist im Osten das beste. Da liegt man als Einsteiger so bei 1800€ netto

Unsinn, es bleiben fast 2000€ und nach 1 Jahr 2150€.

Am Ende ist man bei 2700€ in STKL1. Für einen vergleichbaren Lebensstil 
braucht man schon 3200-3500 im Westen, 4000 in München/Stuttgart. Netto 
wohlbemerkt. Hat doch fast niemand in stkl1, das sind über 80.000€ 
Brutto im Jahr.

Roland B. schrieb:
> Wenn ich sie
> einmal besitze, dann sind die Kosten für die Instandhaltung die
> gleichen.

Du hast absolut keine Ahnung. Kuck dir mal die Stundensätze der 
Handwerker an. Außer du willst ALLES selbst machen...viel Spaß!
Die laufenden Kosten für Instandhaltung sind ebenso nur halb so hoch.


Roland B. schrieb:
> Lebensmittel, Wasser und Strom sind z.T im Osten sogar teurer

Wasser und Strom vielleicht 10-20%, was macht das aus? 50€ im Monat?
Lebenmittel kosten das gleiche, aber Essen gehen maximal die Hälfte.

von Francois (Gast)


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hier der Link zur Studie :

in Bremen ist der Traum vom eigenen Haus am leichtesten zu realisieren. 
83 % könnten sich dort ein ortsübliches Haus leisten, in Sachsen Anhalt 
auch etwa 80 % trotz im Schnitt niedrigeren Ostgehältern.

http://www.rheinmainmarkt.de/Singlenews.immobilien_news_details.0.html?&cHash=fc39a50802ad8714a9babd593c4d9682&tx_ttnews%5Btt_news%5D=6629&PHPSESSID=84ce6727ad24477b24df7ae507072958

in München dagegen ist man schon Oberschicht, wenn man in einem Vorort 
ein stink normales Haus mit Garten besitzt.

Auch Stundensätze für Handwerker sind hier im Süden erheblich höher. 
Allerdings hat man den Nachteil im Osten, dass man nicht zuviel 
Jobmöglichkeiten hat.

Wer natürlich beim Staat arbeitet oder in einem Betrieb mit ERA, lebt 
dort wie Gott in Frankreich.

Strom kann man seit langem von fast jedem Anbieter beziehen, daher zieht 
das Argument nicht. Und Wasser kostet nun auch nicht soviel, wie schon 
der Vorposter sagte, vllt max 50 Euro ( wenn überhaupt ) Mehrkosten im 
Monat..

von Troll (Gast)


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Markus schrieb:
> Teure Mieten: Wenn man in eine Großstadt möchte mit einem hohen
> Lebensstandard und sicheren Arbeitsplätzen, dann sind die Mieten eben
> teuer (München und Hamburg sind da nicht besser).
> Alternativ bleibt da nur das Ländliche.

da bietet sich die die Kombination aus Frankfurt arbeiten und Offenbach 
wohnen an.

S-Bahn ist sehr gut hier, ich pendel jeden Tag. Einmal im Monat ca halbe 
Stunde zu spät (Kabel weggeklaut, Hackfleisch auf den Schienen). Und wer 
viel ÖPNV fährt, der hat weniger Stress: Ich bin da, wenn ich da bin, 
und Daily Soaps werden auch unnötig (manchmal aber auch einfach 
In-Ear-Kopfhörer sehr nötig...)

Also ich wohne und arbeite gerne hier.

Jenachdem wie weit man raus möchte gibt es unterschiedliche Wohngebiete 
hier

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Francois schrieb:
> Ein paar Zahlen hab ich noch im Kopf : in BaWü liegt die Quote so bei 50
> %, in vielen östlichen Bundesländern bei 70 - 80 %. D.h. trotz der
> niedrigen Ostgehälter sind Immobilien relativ gesehen ( also in
> Monatsgehälter ausgedrückt ) erheblich billiger als im Westen.

Wenn du dir aber die Ostimmobilien anschaust, verfliegt der Neid wieder.

von Francois (Gast)


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ja und nein. Trotzdem, wenn Du Dir das Preisniveau anschaust, ist es 
schon so, dass man selbst mit einem geringerem Ostgehalt sich dort 
deutlich leichter Wohneigentum aufbauen kann. Auch Handwerkerkosten sind 
deutlich geringer, versuche mal in München oder FFM überhaupt einen 
Handwerker zu finden der auf die Schnelle Zeit hat. Stundensätze von 70 
Euro inkl. MwST für einen Gesellen sind auch dann keine Seltenheit. Im 
Osten teils nur die Hälfte. So kann man sich auch etwas günstig 
renovieren.


Der Nachteil ist halt, das sind Regionen wo nur wenige hinziehen, die 
meisten gehen weg, Arbeit findet man dort nicht so leicht. Darum sag ich 
ja, sowas kann sich nur lohnen wenn man beim Staat arbeitet, bei der 
Bundeswehr oder ähnliches und auch in so einer Region leben will. Ich 
lebe im teuren Süden und habe dafür hier viel mehr Möglichkeiten. Auch 
sind die Leute deutlich optimistischer. Im Osten, gerade in den 
günstigen Regionen, sind die Leute oft sehr pessimistisch eingestellt ( 
Verständlich ) und das trotz Eigenheim. Teilweise sind Häuser da so 
günstig, dass das Hartz4 Amt sogar Leute im eigenen Haus drin wohnen 
lässt. Das wiederum bring m.M. nach auch nichts. Zwar Eigenheim aber 
arbeitslos.

Dann lieber eine schicke Eigentumswohnung in einer wirtschaftlich 
starken Stadt wo das Leben pulsiert, statt ein Haus mit riesen Garten im 
tiefsten Osten.

von Ex-Berliner (Gast)


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Lars schrieb:
> Ex-Berliner schrieb:
>> Hi,
>> ich kan dir Großraum Nürnberg/Erlangen/Fürth empfehlen.
>> Bin aus Berlin hierher gezogen.
>> Ist nicht zu provinzell. Schöne Stadt die noch nicht so teuer ist.
>> Gemütliche, freundliche Menschen; Gute Küche+ Bier.
>> Schöne Grüsse
>>
>> Ex-Berliner
>
>
> Danke für den Tipp. Kannst du mir eine gute Homepage nennen wo alle
> großen Unternehmen dieser Region aufgeführt sind? Über google find ich
> spontan nichts.
>
> suche sowas wie das hier:
>
> http://www.stuttgart.ihk24.de/standortpolitik/stan...

Ich kann dir leider so auf die schnelle keine Site schicken.
Aber ich kann dir ein paar Firmen nennen die hier in Grossraum sind.

Addidas/ Puma, Schaeffler (Herzogenaurach neben Erlangen)
Siemens in Nürnberg und Erlangen ( Energie-und Medizintechnik)

MAN
Datev
Alcatel-Lucent
Cortal Consors ( Hauptniederlassung Deutschland)
Leonie alles in Nürnberg

Bosch Rexroth in Nürnberg / Bamberg

vielleicht noch zunennen ist das Frauenhofer Institut( Erfindungsort des 
mp3-Formats).

Auf der Wiki Seite von Nürnberg steht etwas oder auf der Seite 
http://www.metropolregionnuernberg.de/
Aber ich würde eher in Jobbörsen gucken als Iniativbewerbungen zu den 
grössten zu schicken. Die grossen sortieren heftig und brauchen ewig für 
eine Antwort.

Also die Mieten sind recht human. bezahl momentan so 500 warm für 80m² 3 
Zimmer mit Balkon zum Hof,Bad mit Fenster, Iso-Fenster, zentral am 
Hauptbahnhof in einer ruhigen Seitengasse. leider Gas-Heizung, kein 
Sandstein. :-(. Hab aber auch glück gehabt.
Das Stadtbild prägen die Sandsteinhäuser die nach dem Krieg aufgebaut 
wurden.(Vorallen in Fürth) Die machen schon was her sind auch zu 
empfehlen vom Wohnklima her.
Muss sagen das ich durch Zufall hierhergekommen bin.
Aber ich bin froh nicht mich weiter in Berlin vera.... zulassen.
In Berlin hätte ich keine Zukunft gehabt. Da lauft einiges schief.
Da gehen die Mieten hoch und die Gehälter fallen und die Obergrinsebacke 
findet es toll und geht zur nächsten Party. Ganz zu schweigen von 
Flughafengeschichte.
Ein Hoch auf die Weltstadt ohne EIGENE Flughafen.
Von Verkehr ist Nürnberg wie seine Franken: freundlich und ruhig( Passt 
schonnn metalität ;-)). Das ist wie ein Kur für ein Berliner.
Rushhour gibt es nicht wirklich. Es ist schon an manchen stellen voll 
aber kein vergleich zu Berlin. Und KEINE Vollsperrungen der kompletten 
Innenstadt für ein Hanswurst aus Hinter-Timbuktu.

Zudem ist Nürnberg auch in Ausland bekannt durch die Nürnberger Prozesse 
und Christkindelmarkt und so.
Während Friedrichshafen/Bodensee eher unbekannt ist und auch bleibt.
Wenn du wert drauf legst noch in Deutschland zubleiben .
Fürs Geld würde ich dann auch besser in die Schweiz gehn. Wo bei dort 
bald auch das Klima bereits langsam kippt.
http://www.welt.de/politik/ausland/article108597914/Ertraegt-die-Schweiz-acht-Millionen-Einwohner.html

Am besten du und deine Frau schaut euch ein paar Städte an. Persönlich 
ist das alles besser.
Beste Grüsse.
Und schreib mal wie du dich entscheiden hast.

von Francois (Gast)


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Ex-Berliner schrieb:
> Also die Mieten sind recht human. bezahl momentan so 500 warm für 80m² 3
> Zimmer mit Balkon zum Hof,Bad mit Fenster, Iso-Fenster, zentral am
> Hauptbahnhof in einer ruhigen Seitengasse. leider Gas-Heizung, kein
> Sandstein. :-(. Hab aber auch glück gehabt.
> Das Stadtbild prägen die Sandsteinhäuser die nach dem Krieg aufgebaut
> wurden.(Vorallen in Fürth) Die machen schon was her sind a

krass, das ist echt geschenkt ! sind ja Mieten wie in strukturschwachen 
Gebieten. Dafür bekommst in Stuttgart eine 1 Zimmerwohnung in normaler / 
guter Lage, in München teilweise noch nicht mal eine 1 Zimmerwohnung im 
Vorort Plattenbau. Und wenn doch, dann kommen 30 Leute zur Besichtigung.

So gesehen ist die Region echt ein guter Platz zum Leben und Arbeiten. 
Gute Firmen, gute Gehälter aber dennoch recht günstige Preise fürs 
wohnen.

Berlin ist mittlerweile schon krass geworden was die Mieten angeht, 
ausser man will Nachbar von Cindy aus Marzahn werden oder in einem 
Viertel wohnen, wo selbst links-grüne Gutmenschen weg ziehen ...

von ole (Gast)


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Hängt ganz davon ab was man will.

Mit meinen Kindern will ich garantiert nicht irgentwo in Stuttgart 
mitten in der Stadt wohnen, wo man die nicht mal alleine vor die Tür 
lassen kann. Wo ich aufgewachsen bin war es normal das die Kinder mit 6 
jahren nach der Schule bis Abends um 8 unterwegs waren ohne das die 
Eltern überhaupt wussten wo sie sind.


Ulrich S. schrieb:
> Wenn du dir aber die Ostimmobilien anschaust, verfliegt der Neid wieder.

Wer so doof ist bei Grunstückspreisen nahe 0 eine alte Hütte zu kaufen 
ist selbst Schuld. Mit den günstigen Handwerkern baut man für 150k 
locker 150qm neu inklusive Grundstück. Wer gleich eine gemauerte Garage, 
Keller und Einbauküche braucht legt vielleicht noch 50k drauf, das wars 
dann aber.

Hier zahle ich dagegen schon 100k für ein Grundstück wo ich nichtmal 
genug Platz habe neben dem Haus noch mit einem KFZ in den Minigarten 
rein zukommen. Dazu kommen 250-300k für ein Haus in das man einziehen 
kann. Alternativ 200k+ für Häuser auf 50ern und 60ern. Nein danke aber 
auch.


Francois schrieb:
> Im Osten, gerade in den
> günstigen Regionen, sind die Leute oft sehr pessimistisch eingestellt

Was zu 99% immer noch aus der Ansicht des blühenden Westens rührt.

Nimm mal eine Familie aus dem Osten mit Eigenheim und großen Grundstück 
wo wenigstens einer arbeiten geht(auch dort Normalfall) mit in 
irgenteine Innenstadt einer westdeutschen Metropole und zeig denen wie 
Leute mit dem doppeltem Einkommen leben.

Danach ist keiner mehr deprimiert, das kannst du mir glauben, hab es 
selbst durch.

von Roland B. (geldler)


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Ulrich S. schrieb:
> Wenn du dir aber die Ostimmobilien anschaust, verfliegt der Neid wieder.

Wenn du damit die Plattenbauten meinst: Darin wohnt man für 100€ kalt im 
Monat. Viele davon sind aber entweder saniert oder bereits weggerissen.

Aber wenn man freistehende Einfamilienhäuser in Massivbauweise mit neuer 
Öl- oder Gasheizung + Wintergarten + alles neue Fenster für vllt. 
130.000€ kaufen kann - das kann man im Westen definitiv nicht.
Meine Eltern haben im Osten regelmäßig in ihr Haus investiert. Bäder, 
Interieur alles vom feinsten. Der gewöhnliche Ostdeutsche ist 
handwerklich und steckt einen Großteil seines Geldes ins Eigenheim - 
kriegt aber bei Verkauf nur einen Bruchteil dessen.

Aber wie gesagt: Es gibt dort keinen adäquaten Job. Nirgends. Man könnte 
höchstens ne eigene Firma gründen...

von Francois (Gast)


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ole schrieb:
> Was zu 99% immer noch aus der Ansicht des blühenden Westens rührt.
>
> Nimm mal eine Familie aus dem Osten mit Eigenheim und großen Grundstück
> wo wenigstens einer arbeiten geht(auch dort Normalfall) mit in
> irgenteine Innenstadt einer westdeutschen Metropole und zeig denen wie
> Leute mit dem doppeltem Einkommen leben.
>
> Danach ist keiner mehr deprimiert, das kannst du mir glauben, hab es
> selbst durch.

ja das ist sicher nicht verkehrt. Aber : viele im Osten sind arbeitslos 
oder verdienen extrem wenig. In Stuttgart verdient der 
Medianarbeitnehmer 43 tsd Brutto im Jahr, aber selbst auf dem 
scchwäbischen Land liegt der Median immer noch so bei 35 k.

Im Osten dagegen bei gerade mal 20 k. Allerdings wie du in der LBS 
Studie siehst, trotz der niedrigen Gehälter kann man sich dort eher 
Wohneigentum aufbauen. Dennoch : junge Leute gibts da kaum, Arbeit auch 
wenig. Du bist dann deinem Chef ausgeliefert. Wenn der Dir kündigt, kann 
es sein Dass du im Umkreis von 30 km kaum wieder einen Job bekommst, 
während Du in BaWü recht leicht wieder was findest, sofern man nicht im 
tiefsten Schwarzwald wohnt ( wobei auch da gibts viele hidden Champions 
)

in Stuttgart ist es Luxus ein Haus zu besitzen, selbst in den Vororten 
kann sich das kein normaler Arbeitnehmer leisten. Höchstens als Ing, 
wenn die Frau noch arbeitet und man sich auf lange Zeit verschuldet.

Ein normales Grundstück in einem Vorort, sagen wir 15 km ins Zentrum von 
Stuttgart kostet mind. 500 Euro pro qm, normale freistehende Häuser, so 
10 Jahre alt, 500 qm Grund, kosten locker so 500 tsd, ganz normale 
Austattung. Wenn es Hanglage sein soll, oder mehr als 150 qm Wohnfläche, 
erreicht der Preis schnell die 1 Mio Euro, gerne auch mehr.

Im Osten gibts viele Gegenden, dann gibts gute Häuser für 50 tsd Euro, 
Sanierungsbedürftige Häuser teils schon für 10 tsd Euro, die man für 
sagen wir so 50 tsd komplett sanieren kann. Wer erstmal im Westen 
arbeitet, kann so ein Haus in Bar bezahlen und sanieren. Nachteil ist 
halt wie oben beschrieben

von tief im Westen (Gast)


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Roland B. schrieb:

> Das Ruhrgebiet ist relativ abgewrackt, finde ich. Das sieht dort
> teilweise aus, wie in der Polakei. Das muß nicht negativ sein, wenn man
> sich da wohl fühlt.

ich würd unterm strich NRW für Ingenieure eher als schlecht bezeichnen. 
Nicht weils strukturschwach ist sondern weil es zuviele Bewerber auf 
zuwenig stellen gibt. Auch da wo noch "was geht" Köln, Düsseldorf, Bonn.

von Roland B. (geldler)


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ole schrieb:
> Nimm mal eine Familie aus dem Osten mit Eigenheim und großen Grundstück
> wo wenigstens einer arbeiten geht(auch dort Normalfall) mit in
> irgenteine Innenstadt einer westdeutschen Metropole und zeig denen wie
> Leute mit dem doppeltem Einkommen leben.
>
> Danach ist keiner mehr deprimiert, das kannst du mir glauben, hab es
> selbst durch.

Da frag ich mich doch, warum nicht alle jungen Leute in den Osten 
ziehen?

von Francois (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Da frag ich mich doch, warum nicht alle jungen Leute in den Osten
> ziehen?
>
>
>
>     Beitrag melden Bearbeiten Löschen  Markierten Text zitieren Antwort Antwort 
mit Zitat

eben ... was bringen billige HÄuser, wenn es da kaum Arbeit gibt ? bzw. 
kaum gut bezahlte Arbeit.

Interessant wäre der Osten für alte Leute, die eine gute Rente bekommen. 
Die können z.B. eine kleine Eigentumswohnung im Westen verkaufen und 
können sich davon ein schickes Haus im Osten kaufen und haben von ihrer 
Westrente im Osten auch noch mehr. Für junge Leute ist der Osten, bis 
auf ein paar Leuchttürme, eher wenig lukrativ. Viele kleine Firmen 
prägen das Bild, wo es keinen Tarifvertrag gibt, unbezahlte ÜBerstunden 
die Regel sind und man weit und breit nix besseres findet.

von tief im Westen (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Da frag ich mich doch, warum nicht alle jungen Leute in den Osten
> ziehen?

Ich häng zu sehr am Rheinland. Die wichtigsten Berge sind für mich der 
Drachenfels, Hoch Elten und die Sophienhöhe. LOL LOL

von Roland B. (geldler)


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Francois schrieb:
> Wer erstmal im Westen
> arbeitet, kann so ein Haus in Bar bezahlen und sanieren. Nachteil ist
> halt wie oben beschrieben

Ich könnte so ein Haus locker bar bezahlen. Nützt mir aber nix. Da gibt 
es keinen adäquaten Job. Die Leute in meinem Heimatort verdienen 
700€-800€ netto! Die haben ihre eigenen Höfe und halten sich Viehzeug 
und brauchen dadurch nicht viel. Außerdem haben sie eigene Gemüsegärten.
Aber über nen Opel Corsa kommen die meisten nicht raus. VW Caddy ist 
noch beliebt...

von Roland B. (geldler)


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Mir ham auch Westverwandte, die in so einem kleinen Reihenhaus in Kölle 
wohnen. Man muß aber auch sagen, daß die jedes Jahr dreimal im Urlaub 
waren, immer große Autios gefahren haben, und auch nur einfache Berufe 
(Mann Bäcker, Frau halbtags im Büro). Da haben die einfach andere 
Prioritäten gesetzt. Die Ossis stecken da anteilmäßig weit mehr in ihre 
Buden und fahren höchstens einmal im Jahr und dann nach Tschechien, und 
nicht in die Schweiz. Die Bausubstanz der Eigenheime im Osten ist daher 
meist hervorragend. Die Häuser unserer Westverwandtschaft sind 
jedenfalls bedauerliche Bruchbuden gegen unser Haus im tiefsten Osten.

von Francois (Gast)


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ein guter Freund von mir ist Führungskraft in einer IT Firma, er hat so 
ca. 80 tsd Brutto p.a., seine Frau ist Bürokauffrau, arbeitet zurzeit 
halbtags, haben 2 Kinder.

Die haben sich vor ein paar Jahren ( bevor die Preise ganz stark 
gestiegen sind wegen der Euro Krise ) ein neues Reiheneckhaus mit so 200 
- 300 qm Grundstück und 150 qm Wohnfläche gekauft, für 550 tsd Euro. 
Kein Luxus, aus meiner Sicht ein stink normales Reiheneckhaus, in einem 
gutbürgerlichen Vorort von Stuttgart. Sowas kann ich woanders ein ganz 
normaler Malocher leisten. Meine Bekannten allerdings müssen trotz rund 
100 k Brutto Familieneinkommen diese Bude locker 20 - 25 Jahre lang 
abstottern und trotz diesem hohen Einkommen doch ziemlich aufs Geld 
achten. Nix mit 3 mal im Jahr Urlaub, sondern vllt einmal im Jahr 
günstige Pauschalreise nach Italien, Kroatien oder vllt mal Malle.

Selbst 20 - 30 km ausserhalb zahlt man gerne mal 300 tsd Euro für ein 
freistehendes Hochenergiehaus aus den 50ern, was man komplett renovieren 
bzw. sanieren muss.

Allerdings denke ich gibt es was das Preis / Gehalt Verhältnis angeht, 
doch bessere Regionen als Stuttgart, München oder Ostdeutschland. Eben 
wie schon genannt, z.B. Franken. Wo man durchaus passabel verdient, gute 
Jobchancen hat, aber noch ganz humane Preise vorfindet.

von HRHR (Gast)


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Francois schrieb:
> für 550 tsd Euro.
> Kein Luxus

550k Euro??? Die würde ich niemals im Leben zahlen.

Bei 6000 Euro Miete im Jahr würde man mit der Summme locker 90 Jahre 
bequem auf Miete wohnen. Ok, die Inflation... Aber die Gehälter steigen 
auch, außerdem sind die Zinsen für den Kredit nicht berücksichtigt.

25 Jahre Zahlen und immer Angst vor Arbeitslosigkeit haben. Nicht mir 
mit.

von Francois (Gast)


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HRHR schrieb:
> Bei 6000 Euro Miete im Jahr würde man mit der Summme locker 90 Jahre
> bequem auf Miete wohnen. Ok, die Inflation... Aber die Gehälter steigen
> auch, außerdem sind die Zinsen für den Kredit nicht berücksichtigt.
>
> 25 Jahre Zahlen und immer Angst vor Arbeitslosigkeit haben. Nicht mir
> mit.

jemand wie mein Bekannter wird gerade hier in der Gegend so schnell 
nicht arbeitslos. Gerade in dem Bereich ist der Arbeitsmarkt hier gerade 
zu leergefegt, da findet man sehr schnell was neues. Eher haben Firmen 
Probleme, gute Leute überhaupt zu halten. Das ist der Vorteil an dieser 
teuren Region.

zu den 6000 Euro Miete pro Jahr : das sind 500 Euro kalt im Monat. Davon 
bekommt man hier nicht mal im Plattenbau eine Wohnung für eine Familie 
mit zwei Kindern ! davon kannst höchstens eine durchschnittliche 50 qm 
Wohnung mieten, teils noch nicht einmal das !

ein vergleichbares Reihenhaus zu mieten, würde auch locker so 2000 Euro 
im Monat KALT kosten.

Wie gesagt OHNE jetzt ein Luxusreihenhaus zu haben. Das ist ja das 
krasse. Im Osten oder Ruhrpott oder auch im Norden haben viele normale 
"Malocher" ein vergleichbares Haus.

von PostMortem (Gast)


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Markus schrieb:
> Wenn man das aber mal verinnerlicht hat,
> ist es 100 mal besser als dieses aufgesetzt wirkende Frohnaturentum im
> Rheinland oder gar die hinterfotzige Art der Menschen aus den neuen
> Bundesländer (will ich natürlich nicht verallgemeinern, ist mir aber
> persönlich schon in einigen Fällen so passiert). Vorne rum Lächeln und
> der beste Kumpel sein, aber hinterm Rücken über einen auslassen und den
> größtmöglichen eigenen Nutzen aus der Beziehung ziehen.
> Bei einem Schwaben als Kumpel/ befreundetem Kollegen etc. kann man davon
> ausgehen, dass er 100% hinter einem steht.

Nicht zu glauben, was hier für Pauschalisierungen gemacht werden. Als ob 
alle Rheinländer nur Karneval feiernde, saufende und hinterfotzige 
Arschlöcher wären, während die Schwaben das Maß aller Dinge und durchweg 
die liebsten und besten Menschen sind...so ein Blödsinn.

Vollidioten gibt es überall, genau so wie nette Menschen. Das hat mit 
der Region rein GAR NICHTS zu tun. Wie kann man nur so engstirnig sein?

von PostMortem (Gast)


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HRHR schrieb:
> Bei 6000 Euro Miete im Jahr würde man mit der Summme locker 90 Jahre
> bequem auf Miete wohnen.

...in einer Hundehütte wohlgemerkt...

von Dipl-Inf (Gast)


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Lars schrieb:
> Ex-Berliner schrieb:
>> Hi,
>> ich kan dir Großraum Nürnberg/Erlangen/Fürth empfehlen.
>> Bin aus Berlin hierher gezogen.
>> Ist nicht zu provinzell. Schöne Stadt die noch nicht so teuer ist.
>> Gemütliche, freundliche Menschen; Gute Küche+ Bier.
>> Schöne Grüsse
>>
>> Ex-Berliner
>
>
> Danke für den Tipp. Kannst du mir eine gute Homepage nennen wo alle
> großen Unternehmen dieser Region aufgeführt sind? Über google find ich
> spontan nichts.
>
> suche sowas wie das hier:
>
> http://www.stuttgart.ihk24.de/standortpolitik/stan...

Die großen Unternehmen aus der Gegend kennt man doch: Quelle, Grundig, 
AEG

Komisch dass Google nicht z.B. 
http://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberg#Wirtschaft findet...

von EGS_TI (Gast)


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AEG soll ein Witz sein, oder?

von Meine Quelle (Gast)


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EGS_TI schrieb:
> AEG soll ein Witz sein, oder?

Grundig und Quelle aber auch.

von Dipl-Inf (Gast)


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Ui wie habt ihr das nur so schnell herausgefunden?

von Meine Quelle (Gast)


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Dipl-Inf schrieb:
> Ui wie habt ihr das nur so schnell herausgefunden?

Indem wir diese "Info"-Seite konsultiert haben:

http://www.hi-potential.de/

von Relativ (Gast)


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tief im Westen schrieb:
> ich würd unterm strich NRW für Ingenieure eher als schlecht bezeichnen.

Um Welten besser als Hessen ist es aber für Ingenieure allemal, nach BW 
und Bayern folgt NRW an dritter Stelle.

von Francois (Gast)


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ja NRW soll auch teilweise ganz gut sein für Ingenieure. Dazu sind die 
Wohnkosten an vielen Orten auch noch sehr human. Wie ich vorhin schon 
sagte, manche normale "Malocher" Familie in NRW wohnt besser oder mind. 
genauso gut wie die Führungskraft Familie mit 100 k 
Bruttojahreseinkommen in Stuttgart.

von Paul B. (paul_baumann)


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AtmelAT90 schrob:
>Ich habe gelesen, dass der Migrantenanteil in Stuttgart sehr hoch ist..

Ja, vor allem Vietnamesen sind dort in großer Zahl vertreten. Ständig
hört man den Ausruf: "Ha noi!"

;-)
MfG Paul

von Roland B. (geldler)


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Francois schrieb im Beitrag #2794045:
> jedes Jahr kommen rund 15 tsd dazu, nur wenige tausend gehen in Rente.
> Würde ja bedeuten bis zum Jahr 2020 mind. 100 tsd Informatiker mehr. Wo
> sollen die alle arbeiten ? in Indien vllt ?
>
>
> Bei den E Technikern gehen zumindest auch viele in Rente und es werden
> doch nicht so viele fertig wie bei den Informatikern.


Vor 30-40 Jahren gab es noch nicht so viele Informatiker, weil es auch 
noch nicht so viele Applikationen für die Informatik gab, wie heute. 
Dementsprechend gehen auch wenig Informatiker in Rente, weil ein 
Infostudium in ihrer Generation eher noch selten war. Der Markt für 
Softwareentwicklung ist doch enorm gewachsen und scheint das auch 
weiterhin zu tun.

Man braucht tendenziell immer mehr gut ausgeildete Ingenieure, weil die 
technischen Lösungen mit fortschreitender Entwicklung immer komplexer 
werden, optimiert werden müssen usw.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Man braucht tendenziell immer mehr gut ausgeildete Ingenieure, weil die
> technischen Lösungen mit fortschreitender Entwicklung immer komplexer
> werden, optimiert werden müssen usw.

Selten so gelacht ..
Wage es zu bezweifeln ..

von Marx W. (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Der Crash kommt, das haben schon die Mayas gewusst, und die Illuminaten
>
> ..

Naja, wenn`s so ist, geh ich jetzt mal Bier kaufen.

von Marx W. (Gast)


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Francois schrieb:
> Allerdings denke ich gibt es was das Preis / Gehalt Verhältnis angeht,
>
> doch bessere Regionen als Stuttgart, München oder Ostdeutschland. Eben
>
> wie schon genannt, z.B. Franken. Wo man durchaus passabel verdient, gute
>
> Jobchancen hat, aber noch ganz humane Preise vorfindet.

Irgendwie kommt mir das vor wie eine Werbeaktion für Franken.
Ausser Erlangen gibts eh keine nennswerte Stadt die einkommenmäßig 
heraussticht.
Aber auch in Erl. sind die Jobs ned so toll dotiert, is halt nur 120 km 
von Thüringen und Nordostbayern weg. Also der Nachschub an billig 
Arbeitnehmer gesichert.
Ist mehr ein "klein Stuttgard" mit seiner Apartheit von Arbeitnehmer in 
gesicherten Verhältnissen und einer Masse an AN`s in Zeitarbeit und 
befristeten Arbeitsverhältnissen.

Scheint der Thread ist wieder einer der vielen  Troll-Thread von ein 
paar Zeitarbeitsfutzie, die wieder mal Nachschub brauchen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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>> bin ja schließlich ein Ingenieur!!

> Stelle ich in Frage.

das ist so , der ECHTE Dipl Ing ( FH ) ist ein ECHTER Dipl Ing ( FH )

Bei dem FAKE Dipl Ing ( FH ) ( Genannt auch manchmal als Ghostwriter ) 
ist das fraglich aber wer weiss ..

>> Und homosexuell noch dazu ..

Bei dem ECHTEN ist es nicht der Fall

> Stelle ich nicht in Frage.

Bei dem Ghostwriter könnte es in der Tat der Fall sein !!

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> ECHTER Dipl Ing ( FH )

Das "FH" steht bei dir für "Fast Hochschule"?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Das "FH" steht bei dir für "Fast Hochschule"?

Nein das steht für Fachhochschule !!

Habe sogar ein Papier darüber , nennt sich Diplom !

von wurst (Gast)


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Besonders empfehlenswert ist das östliche Rhein-Main-Gebiet. Gehört tlw. 
schon zu Bayern mit entsprechenden Feiertagen aber man kann sich bequem 
Richtung Frankfurt ansiedeln. Die Gegend um Hanau, Kreis Offenbach etc. 
ist so ne Mischung aus Dorf und Stadt. Man kann dort anonym bleiben oder 
eben nicht.

von Wcfrisch (Gast)


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Ich kann die Aussage von wurst bestätigen.
Rhein-Main ist top, wohne auch im östlichen RM und habe bei meiner 
letzten Jobsuche nur 10 Tage gebraucht.
Hier ist jeder vertreten, der arbeit hat. Eschborn z.B. hat mehr 
Arbeitsplätze als Einwohner. Conti, Siemens, Heraeus, verschiedene 
Zulieferer und viele Elektronik-Konzerne aus Asien sind mit technischen 
Büros vertreten.
tolle Gegend. Fährt man östlich ist man im Spessart und hat Natur und in 
Frankfurt hat man Stadt pur

von Paul Baumann (Gast)


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Am Vernünftigsten ist es, den Beruf des Lokführers oder den des 
Berufskraftfahrers zu ergreifen. Man kann dann jeden Tag in seinen Beruf 
einsteigen....
:-)
MfG Paul

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Wahnsinn wie du das Wort Berufseinsteiger neu definierst! In welchen 
Branchen kann man das Einsteigen noch zum Beruf machen?

von Paul B. (paul_baumann)


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Lasst mich Arzt schrob:
>Wahnsinn wie du das Wort Berufseinsteiger neu definierst!

Ja, das dachte ich eben auch so.
;-)

>In welchen
>Branchen kann man das Einsteigen noch zum Beruf machen?

Mir fallen da noch der Taxifahrer und der Mann, der Tankrevisionen
durchführt ein. Wobei -genau genommen sind das ja auch Berufsaussteiger,
denn sie verbringen ja nicht 24 Stunden in ihren Fahrzeugen resp. 
Gefäßen...

Stuss jetzt mit dem Lötzinn

;-)
MfG Paul

von Frank (Gast)


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Ich kann zur Region Stuttgart und zur Region Nürnberg etwas beitragen.

Stuttgart:

Hier gibt es viele Arbeitgeber und Möglichkeiten für Ingenieure. 
Allerdings sehe ich das wie auch einige Poster zuvor, der Großteil der 
Industrie hängt am Tropf der Autoindustrie. Die größten Arbeitgeber der 
Region, Daimler, Porsche, Bosch, Getrag, alles Automotive.

Meiner Meinung nach ist das aber auch schon alles was für diese Region 
spricht. Die Lebensqualität ist nicht besonders. Ohne die Industrie wäre 
der Großraum Stuttgart ein Armenhaus. Stuttgart selbst ist geprägt von 
50er bis 70er Jahre Plattenbauten, hat einen enormen Ausländeranteil und 
ist an vielen Stellen dementsprechend heruntergekommen. Dennoch sind die 
Preise auch in der Umgebung vergleichsweise hoch, bedingt durch die 
großen Unternehmen vor Ort. Dort leben vermehrt die Facharbeiter und 
Angestellten der Konzerne. Für mich hat dieser Teil von BW tatsächlich 
überhaupt keinen Flair, weder kulturell noch kulinarisch. Die sehr guten 
beruflichen Möglichkeiten können das nicht aufwiegen. Ich kann mir beim 
besten Willen nicht vorstellen hier meinen Lebensabend zu verbringen.

Gegen den Menschenschlag selbst kann ich eigentlich nichts sagen, 
normale Spießbürger. Etwas nervig ist die Kehrwoche...

Nürnberg:

Die Stadt wird gerne unterschätzt. In der Region gibt es viele große und 
mittelständische Unternehmen, vergleichbar mit Stuttgart. Während in BW 
eher Maschinenbau angesiedelt ist, gibt es in Nürnberg auch vermehrt 
Möglichkeiten für Elektrotechniker. Einige Arbeitgeber wurden bereits 
genannt: Siemens, Bosch, Schäffler. Ergänzend fällt mir noch MAN, Diehl, 
Leoni, Baumüller ein. Die Gehälter sind gut, nicht wesentlich geringer 
als in Stuttgart oder München.

Was die Stadt angeht, hat Nürnberg sein ganz eigenes Flair. Es gibt eine 
restaurierte Altstadt mit vielen Fachwerk- und Sandsteingebäuden. Die 
Ausdehnung der Stadt ist ähnlich wie Stuttgart allerdings bei weniger 
Einwohnern. Insgesamt würde ich die Stadt als eher ruhig beschreiben, 
Staus gibt es selten. Teilweise hat Nürnberg sogar etwas 
Kleinstadtcharme. Die Lebenshaltungskosten sind für das Gebotene sehr 
niedrig. Daher kann man dort mit einem guten Ingenieurgehalt tatsächlich 
etwas auf die Beine stellen. Rund um Nürnberg gibt es einige 
Ausflugsziele, wie fränkische Schweiz, Bamberg oder im Süden die 
Seenplatte mit einigen Badeseen (inkl. Sandstränden). Kulinarisch ist in 
Bayern und speziell Franken viel geboten, Weine, Biere und Bräten aller 
Art.

Die Franken selbst sind auch nicht besser oder schlimmer als sonstige 
Deutsche, der Dialekt wirk manchmal etwas dümmlich :)

von genervt (Gast)


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Frank schrieb:
> Kulinarisch ist in
> Bayern und speziell Franken viel geboten, Weine, Biere und Bräten aller
> Art.

Du willst doch nicht ernsthaft vermitteln, dass die Frankenweine besser 
sind, als die Württemberger?

Das wäre der Lacher des Tages!

von Schorsch (Gast)


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@Frank : ich kann einiges davon was du über Stuttgart schreibst 
bestätigen. Plattenbauten aber gibt es hier nur in einigen weniger 
tollen Vierteln. In den inneren Stadtbezirken gibt es auch viele 
Gründerzeithäuser und an den Hängen um die Stadt gibt es auch sehr viele 
schöne Häuser. Generell hat die Tallage Stuttgarts, gesäumt von Bergen 
und Reben, schon einen gewissen Flair. Ganz anders als "normale" Städte 
auf dem flachen Land.

Allerdings die Preise sind in der Tat sehr hoch. Selbst in Vororten ist 
ein normales EFH für einen durchschnittlich verdienenden Ingenieur mit 
durchschnittlich verdienender Frau kaum noch erschwinglich. Ich wohne 
derzeit in einer Wohnung die meinem Onkel gewohnt, daher wohne ich in 
Toplage sehr günstig. Aber wenn ich mal Familie will, müsste ich 
definitiv weg hier aus der Region.

Paar Häuser weiter wird derzeit ein 60er Jahre Reiheneckhaus angeboten, 
200 qm Grund, 140 qm Wohnfläche für knapp 400 tsd Euro. Renovieren darf 
man auch noch. In Franken bekäme ich dafür ohne weiteres einen 
freistehenden Luxusneubau ! daher überlege ich mir definitv 
Möglichkeiten, wo man woanders vllt besser leben kann.

von genervt (Gast)


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Lebenskünstler schrieb im Beitrag #2806746:
>> Autor: genervt (Gast)
>> Datum: 24.08.2012 10:47
>
>> Du willst doch nicht ernsthaft vermitteln, dass die Frankenweine besser
>> sind, als die Württemberger?
>
> Sind doch alles nichts gegen Saar-Mosel-Ruwer !

Im Tetrapackausbau...

Aber schon, wie man mit der Nennung eines Phantasiekonstruktes seine 
Inkompetenz beweisen kann.

von Frank (Gast)


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Gegen die BaWü-Weine habe ich nichts :) Meine Kenntnisse bezüglich Wein 
sind allerdings recht begrenzt, daher sind für mich Frankenweine und 
BaWü-Weine gleichwertig.

Was mir an Stuttgart im Vergleich zu anderen Städten fehlt ist der Reiz 
über das Berufliche hinaus. In München ist es die schöne Stadt und sind 
es die Alpen und Seen, in Hamburg ist es das Weltstadtflair und die Nähe 
zur Nordsee. Stuttgart hat einfach nichts dergleichen zu bieten. Es ist 
eine durchschnittliche und langweilige Stadt ohne besonderen Reiz, die 
sich eben ausschließlich durch die angesiedelte Industrie behauptet. Das 
reicht mir persönlich nicht, ich habe es mehrere Jahre ausprobiert. Ich 
denke das geht vielen anderen ebenso, besonders wenn man die ersten 
Jahre im Beruf hinter sich hat und die Prioritäten neu ordnet.

Auch die Umgebung von Stuttgart ist ein immer gleiches Gemisch aus 
Dörfern und Kleinstädten. Selbst der Schwarzwald haut mich nicht vom 
Hocker. Seen gibt es sowieso keine Nennenswerten. Stuttgart ist m.M. 
nach vergleichbar mit Wolfsburg. Das beste aus den schlechten 
Voraussetzungen gemacht, aber für die Spitze wird es niemals reichen.

von genervt (Gast)


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Lebenskünstler schrieb im Beitrag #2806931:
>> Autor: genervt (Gast)
>> Datum: 24.08.2012 11:05
>
> Quatschkopp !

Der Zuckerle vergärt mal wieder zu Alkohol. Da kommt dann nur billiger 
Fusel raus.

von Schorsch (Gast)


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Frank schrieb:
> Was mir an Stuttgart im Vergleich zu anderen Städten fehlt ist der Reiz
> über das Berufliche hinaus. In München ist es die schöne Stadt und sind
> es die Alpen und Seen, in Hamburg ist es das Weltstadtflair und die Nähe
> zur Nordsee. Stuttgart hat einfach nichts dergleichen zu bieten. Es ist
> eine durchschnittliche und langweilige Stadt ohne besonderen Reiz, die
> sich eben ausschließlich durch die angesiedelte Industrie behauptet. Das
> reicht mir persönlich nicht, ich habe es mehrere Jahre ausprobiert. Ich
> denke das geht vielen anderen ebenso, besonders wenn man die ersten
> Jahre im Beruf hinter sich hat und die Prioritäten neu ordnet.
>
> Auch die Umgebung von Stuttgart ist ein immer gleiches Gemisch aus
> Dörfern und Kleinstädten. Selbst der Schwarzwald haut mich nicht vom
> Hocker. Seen gibt es sowieso keine Nennenswerten. Stuttgart ist m.M.
> nach vergleichbar mit Wolfsburg. Das beste aus den schlechten
> Voraussetzungen gemacht, aber für die Spitze wird es niemals reichen.

also das kann ich so nicht ganz bestätigen, ist aber einfach Ansichts - 
und Geschmackssache.

Mich stört an Stuttgart halt nur die sau hohen Wohnpreise. München ist 
da ja noch schlimmer. Ich bin eigentlich der Meinung dass ein gut 
qualifizierte Fachkraft wie z.B. ein Ingenieur, sich doch mal mit Mitte 
30 ein normales Haus leisten können sollte. Da wo ich ursprünglich her 
komme, können das sogar kleine Arbeiter !

genau das ist was mich an Städten wie München und Stuttgart stört. Da 
lebt man quasi selbst mit gutem Job in einer Mietwohnung, was bei meinen 
Eltern auf dem Lande ein Symbol von Unterschicht ist. ( klar wenn jedes 
kleine Arbeiterle da schon im Eigenheim wohnt, kann man sich ja denken 
wer dann noch mietet dort )

Wolfsburg ist da schon besser, dort auf den Dörfen und Kleinstädten gibt 
es sehr bezahlbaren Wohnraum und Grundstücke, mit einem VW Gehalt kann 
man sich da gut was aufbauen, was man in Stuttgart oder München längst 
nicht mehr kann.

Ein gammliges Reihenhaus zum renovieren aus den 70ern ohne groß 
Grundstück für knapp 400 tsd ist halt schon extrem heftig, dafür stellt 
man sich in Franken einen Luxusneubau hin.

von Thomas1 (Gast)


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von Gluecklicher (Gast)


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hänk schrieb:
> => bodensee da sind von radolfzell bis lindau mehr als genug arbeitgeber
> geboten die fast alle auf der suche nach neuem personal sind.
>
> ist halt im vergleich zum großraum "s" eher in der provinz.

Und das kann ich unterstreichen, habe da selber vor kurzem gearbeitet 
und wieder weg gezogen. Soweit ich verstanden habe, möchte der TE in 
einer Großstadt bzw. in deren näheren Umgebung arbeiten.

Aber der Bodensee ist ein Kaff schlechthin. Einkaufsmöglichkeiten sind 
sehr rar gesät und wenn man nicht grad über ein Auto verfügt, ist der 
Alltag sehr sehr schwierig. Und die Leute sind da teilweise arrogant und 
hochnäsig, weil sie eben dran gewohnt sind, dass da viele Touris Geld 
hinterher schmeißen. Und die Zuganbindung an den Bodensee ist mehr als 
miserabel.

Meine Kollegen meinten noch,ich könnte ja zur Arbeit mit dem Bus fahren, 
der fährt bei mir ja alle 30 Minuten, ist doch prima. Naja, für einen 
Ex-Großstädtler, grenzt für mich eine 30-minütige-Wartezeit, wenn man 
mal einen Bus verpasst hat, an Körpverletzung, vor allem im Winter.....

von Teo (Gast)


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Es mag schon sein dass Wolfsburg bezahlbarer ist als z.B. München. Aber 
was bieten dir diese Städte im direkten Vergleich? Was bringt mir ein 
super Haus in Wolfsburg wenn die Gegend im Vgl. zu anderen Regionen 
weniger attraktiv ist? Ich bin doch nicht wenn ich nicht arbeite nur 
daheim. Im Gegenteil, egal ob Kultur, Musik, Events, Sport, etc. man 
will doch was erleben. Und genau das bieten dir solche teuren 
Ballungsräume viel besser als die kleine Provinz. Das sehe ich auch so 
in meinem Mietpreis „einbegriffen“. Klar ist München preismäßig total 
überteuert, aber sieht man es mal in Relation zum Angebot…Englischer 
Garten um die Ecke, Oktoberfest, Olympiapark usw. Das was man hier 
täglich geniesen darf, dafür spenden andere ihren Urlaub! Das ist etwas 
was man mit bloßer Kosten/Nutzen-Analyse leicht unter den Tisch kehren 
kann.

von Panzer H. (panzer1)


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Teo schrieb:
> Klar ist München preismäßig total
> überteuert, aber sieht man es mal in Relation zum Angebot…Englischer
> Garten um die Ecke, Oktoberfest, Olympiapark usw. Das was man hier
> täglich geniesen darf, dafür spenden andere ihren Urlaub! Das ist etwas
> was man mit bloßer Kosten/Nutzen-Analyse leicht unter den Tisch kehren
> kann.

Du schaffst es jeden Tag, in dem Eng. Garten, zum Oktoberfest oder in 
den Olympiapark zu gehen? Respekt! Ich bin eher froh, wenn ich nach 
getaner Arbeit den Feierabend in Ruhe geniessen kann. Ausserdem bezahlt 
man doppelt: Mieten in München und Preise im Eng. Garten und 
Oktoberfest. Wenn mir langweilig ist, fahre ich mal 100km übers 
Wochenende nach Minga, das kommt aber nur 2-3 mal im Jahr vor. Die wilde 
Grossstadt hatte ich in meinen vorherigen Leben, ähm Jobs.
Aber wahrscheinlich hängt alles vom Alter ab...
Gruss aus der Oberpfalz, wo man ordentlich verdienen kann, ein 
geordnetes Umfeld hat, Biergärten sowieso, keine Langeweile, schöne 
Landschaft, freundliche Leute. Nur der Dialekt der Ureinwohner ist 
etwas, naja, gewöhnungsbedürftig.

von Teo (Gast)


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Es hängt natürlich individuell von jeder Person ab. Wer kein Stadtmensch 
ist, für den ist das nichts, völlig richtig. Ich als Person bin seeehr 
unternehmungslustig. Aber zu deiner Frage, ja schaffe ich. Englischer 
Garten kostet keinen Cent. Nur die Biergärten. Aber er bietet weit mehr 
als nur die. Sehr viele Events wie Tollwood, Sportfestivals, etc. kosten 
ebenfalls keinen Cent Eintritt. Auch das Oktoberfest bleibt einigermaßen 
überschaubar wenn man Mittags mal auf eine Maß vorbei schaut.

Die Mär vom superteuren München wird nicht zuletzt von den Touris 
gestüzt. Wenn ich natürlich Biergarten-Hopping mit Oktoberfest-Absturz 
und nem Allianz-Arena-Besuch inklusive Merchandise verbinde wird’s 
natürlich teuer.

von Manfred (Gast)


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Hi,

inzwischen seid ihr zwar von den Häuserpreisen etwas abgeschweift, aber 
ich möchte noch einmal kurz darauf zu sprechen kommen.

Eine einzelne Immobilie ist immer ein schlechtes Investment, da man 
einen sehr großen Teil seines Kapitals auf ein einzelnes Objekt 
konzentriert hat. Daher sollte man ein Haus immer als eine Anschaffung 
sehen und die kann man sich im Osten ganz klar leichter verwirklichen 
als in den Ballungsräumen des Westens.

Allerdings sollte man sich auch einmal lange fragen ob man überhaupt 
eine eigene Immobilie haben will, oder einem andere Dinge nicht 
wichtiger sind.

Bei den Mietpreisen sollte man noch berücksichtigen, dass man in 
Stuttgart kein Auto braucht. Auf dem Land schon.

von J. S. (Gast)


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Die gesamte Region Nürnberg/Erlangen - Ingolstadt - Amberg - Regensburg 
ist interessant.

Regensburg hat sich in den letzten 3 Jahrzehnten wirtschaftlich sehr gut 
entwickelt. Es gibt nicht nur die drei Zugpferde BMW, Siemens und Conti, 
sondern auch viele mittelständische Unternehmen.

In der kleinen Stadt Amberg mit rund 40.000 Einwohnern beschäftigt 
alleine Siemens fast 5.000 Mitarbeiter im stabilen Industriesektor.

Ingolstadt wird von Audi und den Autozulieferern dominiert. Und bei 
Automotive überragt die Elektrik/Elektronik/Software bereits die 
Mechanik. Ist somit für entsprechende Berufe ein interessantes 
Arbeitsgebiet. Ebenso für den Wi-Ing. im Bereich Beschaffung und 
Marketing/Vertrieb.

Über die Region N/ER wurde bereits oben berichtet.

von Franken-Fan (Gast)


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In Mittel- oder Oberfranken ist es einfach am schönsten! Ich möchte nie 
mehr hier wegziehen, hier stimmt einfach alles (solange es sich mit L 
schreibt):
- die schöne *L*andschaft,
- die geselligen *L*eute,
- die günstigen *L*ebenshaltungskosten,
- der gute *L*ohn (natürlich bei 35h-Woche),
- die guten *L*okale mit heimischer Küche

von Karl-Heinz (Gast)


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Franken-Fan schrieb:
> In Mittel- oder Oberfranken ist es einfach am schönsten! Ich möchte nie
> mehr hier wegziehen, hier stimmt einfach alles (solange es sich mit L
> schreibt):
> - die schöne *L*andschaft,
> - die geselligen *L*eute,
> - die günstigen *L*ebenshaltungskosten,
> - der gute *L*ohn (natürlich bei 35h-Woche),
> - die guten *L*okale mit heimischer Küche

Das glaub ich Dir gerne ! da kann man sich mit einem Ing Gehalt noch was 
aufbauen bzw. gehört zur oberen Mittelschicht, während man in München 
oder Stuttgart schlechter lebt als mancher Malocher im Pott oder Osten.

Nein so schön ist München nicht, dass es die hohen Preise nur 
ansatzweise ausgleichen würde. Wenn man da mal unbedingt hin will kann 
man ja da ein WE verbringen. Außerdem liegen mir Großstädte nicht so, 
viele Halbstarke Jugendliche die einen blöd Anmachen, Kriminelle, 
Bettler auf der Straße, Junkies, Alkis in der U Bahnstation usw.

von Wilhelm F. (Gast)


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Thomas1 schrieb:

> Willy F. kann sich da mal bewerben.
>
> http://www.kalaydo.de/jobboerse/ci/leiter-der-berufsausbildung-m-w/a/30729505/

Wie kommst du denn jetzt mitten im Thread auf diesen Mist?

von piu (Gast)


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Interessante Diskussion.

Ja, die Region N-ER-FÜ ist ein bisschen der Geheimtipp in Bayern. Gerade 
weil München so hell strahlt, wird Franken oft übersehen. In Bayern ist 
man sehr stark auf München fixiert und auch außerhalb Bayerns denkt beim 
Wort "Wirtschaftsraum" sofort an München.

Franken hat aber viel zu bieten.

Es gibt Großkonzerne:

- Siemens
- Adidas
- Schaeffler
- ZF
- Bosch
- MAN
- Continental
- Leoni
- Puma
- Brose
- Novartis

Aber auch viele große Mittelständler:

- MekraLang
- Semikron
- Getrag
- Faber Castell
- Schwan Stabilo
- BIG
- Staedler
- Baumüller
- Leistriz
- Schöller Mövenpick (Nestle)
- ...

Klar, München ist wirtschaftlich nicht zu schlagen. Aber vor allem die 
Immobilienpreise machen diesen Vorteil zunichte. Die Immo-Preise sorgen 
dafür, dass viele nach München reinpendeln, was sich auch am Verkehr 
zeigt. Oft von weit außerhalb (100 km Umkreis). Das sieht man an den 
Nummernschildern: LL, LA, AIC, WM, MB, PAF. Leute aus diesen Landkreisen 
sind schnell mal 1 h einfach unterwegs. Leute nehmen das in Kauf, da 
sich in M selbst Gutverdiener-Haushalte kein eigenes Haus leisten 
können. Auch nicht in den Speckgürtel-Landkreisen FFB, DAH, EBE, STA, 
FS, ED (Baugrund >700 €/qm).

In Franken ist der Hausbau auch für Normalverdiener problemlos möglich. 
Auch direkt in den Städten N, Fü, BA, WÜ, SW oder AN kann man sich ein 
Haus leisten. Erlangen ist schon deutlich teurer, aber kein Vgl. zu 
München.

Hinzu kommt, dass die Akademikerquote in M sehr hoch ist (>25 %). 
Entsprechend stark ist die Konkurrenz. In N liegt die Quote z. B. bei 
<15 %, was die Job-Chancen deutlich erhöht. Außerdem hat München mit 
>4000 Einwohnern/km² eine der höchsten Bevölkerungsdichten in Dtl.

Es kommt einfach auf den Typ an:

Willst du dein eigenes Haus bauen und magst es eher ländlich? Geh nach 
Franken!

Brauchst du Großstadtflair und kannst dich mit einer Miet-/Eigentumswhg. 
zufrieden geben? Geh nach München!

Die Grenzen sind natürlich fließend. Du kannst auch in N Großstadtleben 
haben und im Münchner-Umland ländlich leben. Aber die o. g. Tendenz 
stimmt so. Für M spricht auch noch die Nähe zu den großen Seen, den 
Alpen und den Ländern A/CH/I. Von Franken aus brauchst du grundsätzlich 
mindestens 2 h länger dahin, was aber aufgrund der deutlich niedrigeren 
Kosten zu verschmerzen ist.

Zum Thema "Land und Leute":

In M hast du die typische Großstadtbevölkerung/-struktur. Man ist zwar 
stolz auf seine Wurzeln und hört im Alltag noch bayrischen Dialekt. Aber 
M ist eine Stadt der Zugezogenen mit all seinen Vor- und Nachteilen.
Ansonsten sehr guter aber oft überfüllter ÖPNV, tolle 
Freizeitmöglichkeiten und aufgrund der flachen Landschaft 
(Schotterebene) gute Möglichkeiten, Rad zu fahren.

In Franken sind die Leute durchaus "eigen". Also eher verschlossen und 
Fremden gegenüber misstrauisch. Je weiter man aufs Land raus kommt, 
desto größer sind diese Effekte. Ist woanders aber genau so.
Ansonsten vielfältige Landschaft (Weinberge, Fränkische Schweiz, Main, 
viele Wälder). ÖPNV konzentriert sich eher auf N-ER-FÜ, also auf dem 
Land eher weniger.

Wie gesagt: Ist eine Typfrage! Finanziell gesehen, würde ich Franken 
vorziehen.

Gruß von jemanden, der aus Franken kommt und in München wohnt ;)

von Frank (Gast)


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Super Beitrag von piu. Kann ich voll und ganz bestätigen.

von Franken-Fan (Gast)


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piu schrieb:
> Gruß von jemanden, der aus Franken kommt und in München wohnt ;)

Gruß zurück und vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag, der trifft 
den Nagel auf den Kopf!

Wenn man selbst Franke ist, fällt einem die "Eigenheit der Leute" 
vielleicht gar nicht auf, weil es einem ganz normal erscheint. ;-)
Aber die übliche "Passt schon"-Mentalität wirkt doch auf die meisten 
recht locker und sympathisch.

von Thomas1 (Gast)


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von J. S. (Gast)


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Lars schrieb:
> ich werde in ca. 4 Monaten meinen Abschluss als Wirtschaftsingenieur
>
> (Master) haben und möchte mich natürlich dann bald auch bewerben.
>
>
>
> Da ich mit meiner Frau zusammen lebe und die sich dann auch entsprechend
>
> einen neuen Job suchen muss (wird bei ihr nicht soo das Problem sein)
>
> bin ich auf der Suche nach einer guten Region.


Hast Du neue Erkenntnisse?

von Jo Schuster (Gast)


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Lars schrieb:

> ich werde in ca. 4 Monaten meinen Abschluss als Wirtschaftsingenieur
> (Master) haben und möchte mich natürlich dann bald auch bewerben.
>
> .. bin ich auf der Suche nach einer guten Region.
>
> Zuerst hatte ich die Region "Stuttgart" ins Auge gefasst, ..
>
> Hamburg und München kommen für mich auch nicht in Frage, ..

> weshalb wohl "nur" noch Ruhrgebiet, Großraum Frankfurt am Main, Rhein-
> Main-Neckar-Gebiet, Großraum Köln/Bonn/Düsseldorf in Frage kommen.
>
> Welche Region könnt ihr empfehlen, also wo gibt es viele große
> Unternehmen die in einer akzeptablen Infrastruktur liegen?


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