Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltung zum automatischen drehen des Drehfeldes einer Zuleitung für einen Drehstommotor (Kreissäge


von Andre S. (stollenwerk)


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Hallo zusammen,

mein Vater hat eine Kreissäge, die häufiger mal die Steckdose, an der 
Sie genutzt wird, wechselt. Um ihm die regelmäßige Mühe, erst das 
Drehfeld zu kontrollieren und dann den Stecker ggf. anzupassen, zu 
ersparen, war mir die Idee gekommen eine entsprechende Schaltung zu 
entwerfen.

Meine Idee war das existente Schütz gegen zwei Schütze zu tauschen, 
wobei eins der beiden Schütze das Drehfeld tauscht und dann davor eine 
Schaltung zu setzen, die erkennt, ob ein rechtes oder linkes Drehfeld 
vorliegt und so das entsprechende der beiden Schütze anspricht.

Erste Ideen gingen in die Richtung den linkes Drehfeld LED Anteil dieser 
Schaltung (http://blackstrom.derschwarz.de/schaltungen/dreh_2/plan.gif) 
zu nehmen; die Spannung über der LED mit einem Schmitt-Trigger zu 
überwachen (Spice hat gesagt, dass bei korrektem Drehfeld eine max. 
Spannung von ca. 1,4 Volt anliegt und bei linkem Drehfeld ca. 1,6 Volt). 
Dann würde ich die Schaltschwelle bei ca. 1,5 Volt ansiedeln und so ein 
Relais ansteuern, dass die eigentliche Steuerleitung auf das passende 
der beiden Schütze gibt.

Das ganze erscheint mir etwas umständlich. Kann mir jemand sagen, ob das 
ganze im Grundsatz gehen müsste, bzw. gibt es bessere / einfachere 
Ideen? Tante Google hat mit nichts passendes aufzeigen können (zumindest 
nicht bei meinen Fragen...)

Vielen Dank für eure Ideen.

von fonsana (Gast)


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Nimm einen Schalter mit drei Stellungen 1 0 2. (links aus rechts)
Seit Jahrzehnten bewaehrt und robust.

fonsana

von UR-Schmitt (Gast)


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Klemme die Steckdosen um, so daß alle so verklemmt sind daß L1, L2 und 
L3 ein rechtsdrehendes Feld haben.
Ebenso alle deine Drehstromverbraucher, und du hast kein Problem mehr.
Hinweis:
Die meisten Drehstromverbraucher haben im Stecker ein Wecsler eingebaut, 
mit dem man (mit einem Schraubendreher) 2 Phasen vertauschen kann.

von Andre S. (stollenwerk)


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OK, ich vergaß zu erwähnen, dass die Säge von welchselnden Personen 
genutzt wird und immer wieder Helden dabei sind, die erst nach einiger 
Zeit feststellen, dass die Säge "rückwärts" läuft. Genau diesem Problem 
wollte ich ja so vorbeugen...

von Andre S. (stollenwerk)


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Ich habe nicht auf alle Steckdosen, in die die Säge eingesteckt wird, 
Einfluss und den Wendestecker hat die Säge schon. Es geht hier wirklich 
um die nice-to-have Schaltung, die dies automatisch realisiert.

von Ben _. (burning_silicon)


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Naja, wenn die Säge falschrum dreht macht's einmal BING und das Stück 
Holz in Deinen Händen ist weg. Wenn Du Pech hast fliegt's Dir auch voll 
in die Fresse.

von Tim (Gast)


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Hoi
Warum gehts du nicht zu Elektriker deines Vertrauens und fragst in nach 
einem Drehstromüberwachungsrelais mit Wechslerkontakt? (ev noch ein 
Ansprech verzögerungsrelais)
Oder geht es dir um etwas selber zu basteln?

von Michael_ (Gast)


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Laß die Finger davon! Falls ein Unfall passiert hast du mit einer 
Bastelei riesigen Ärger. Egal ob es die Ursache ist.
Wenn es eine professionelle Lösung gibt, ist sie sicher zu teuer.
Aber ich glaube, unlängst über einen IC zur Drehfelderkennung gestolpert 
zu sein. Lass den einen Piepton ausgeben wenn es rückwärts geht.
Aber keine Änderung am eigentlichen Antrieb.

von Ben _. (burning_silicon)


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Ich denke er weiß schon, daß eine Kreissäge richtig böhse aua machen 
kann... Von daher meine ich "Rumbasteln" an der Stromversorgung des 
Antriebs ist okay. Weil da kann nicht mehr passieren, außer daß die 
Kreissäge losläuft, und das macht sie beim serienmäßigen Schalter auch 
(wenn nicht ist sie defekt oder es fehlt 'ne Phase). Für einen Finger 
oder eine ordentliche Fleischwunde ist die Drehrichtung auch schnuppe.

Ich würde halt nach dem Schalter bauen, also daß der Schalter die 
Stromversorgung immer sicher abschalten kann. Dann kriegt man das Ding 
auch wieder aus wenn mal ein Schütz eine Fehlfunktion hat und wegen der 
Bastelschaltung von alleine loslaufen kann auch nichts (außer man will 
das und schaltet das Ding ein).

von fonsana (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Aber keine Änderung am eigentlichen Antrieb.

Naja, das Schuetz am Anziehen hindern koennte man schon.

fonsana

von Andre S. (stollenwerk)


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Tim schrieb:
> Drehstromüberwachungsrelais mit Wechslerkontakt

Das hört sich interessant an. Eigentlich fand ich die Idee etwas Basteln 
zu können auch gut, aber wenn es etwas fertiges gibt könnte ich auch 
darüber nachdenken. Leider wirft google nur komische Infos raus. Kennst 
du ggf. ein konkretes Produkt, das du empfehlen könntest?

von Uwe (Gast)


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Ein in reihe geschaltetes Schütz zum eigentlichen An-Schalter mit 
Alarmton bei falscher Drehrichtung und nichteinschalten des Geräts (weil 
der Schützkontakt bei falscher Drehrichtung nicht schließt).
Das sollte die Sicherheit erhöhen und keinen gefählichen Zustrand 
herbeiführen können.

von Andreas (Gast)


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Hallo Stollenwerk

Wir in der Firma verwenden ein Phase sequence monitoring Relais von ABB

1SRV430824R9300 - CM-PFS ca 100€

Damit verhindern wir das einschalten des Schütz für einen 
Scroll-Verdichter

von Tim (Gast)


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http://www.eltako.com/fileadmin/downloads/de/Datenblatt/G_datenblatt_nr12-001.pdf

http://www.is-com.ru/files/relay_rm4_re8.pdf

Gibt noch mehr. Hager, Finder, Comat sollten auch noch was ähnliches im 
Angebot haben.

von Andre S. (stollenwerk)


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Das Eltako-Relais hört sich super an. Besten Dank für die Hilfe!

von Fralla (Gast)


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>OK, ich vergaß zu erwähnen, dass die Säge von welchselnden Personen
>genutzt wird und immer wieder Helden dabei sind, die erst nach einiger
>Zeit feststellen, dass die Säge "rückwärts" läuft.

Ja solche Typen kenne ich auch, echt schlimm wie bekloppt mache Leute 
sind.

> Naja, wenn die Säge falschrum dreht macht's einmal BING und das Stück
> Holz in Deinen Händen ist weg.
Kommt auch die Säge an. Es gibt ja diese mit so "Klemmvorrichtungen" für 
das Holz. Da fliegt nichts weg. Jedoch ist der Sound ganz anders, viel 
mehr Druck erforderlich und das Blatt wird heiß, die Spänne fliegen 
anders raus, man bemerkt es als trotzdem sofort.

Zum Thema. Ich habe zur Lösung des Problem nur eine rote und grüne 
Signallampe die bei falschem Drehfeld rot leuchtet. Und den 
"links-Aus-rechts" Schalter.
Wenn trotzdem jemand mit falschen Drehsinn arbeitet war es ausnahmslos 
das letzte mal, dass er mit der Säge gearbeitet hatt.

Ich finde, man braucht nicht für jede Blödheit des Menschen eine 
Schaltung/Vorrichtung, welche diese ausgleichen kann.

MFG Fralla

von Ben _. (burning_silicon)


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Naja ich meinte nur weil ichs selbst schon geschafft habe bei meiner 
Kreissäge ein Stückchen Holz "verkehrt herum" zu sägen. Das hat's mir 
direkt aus den Pfoten geschossen und einmal quer durch den Raum 
gefleddert. Ist irgendwie sogar lustig solange man das Holz nicht vor 
den Zopf bekommt.

Allerdings hat meine Säge auch 7,5kW und 2900 Umdrehungen... Seit dem 
schau ich jedenfalls genau beim ersten Start hin in welche Richtung sie 
anläuft. Am Sound hört man es nämlich nicht.

Was ich eher bedenklich finde ist, daß sich die Mutter vom Sägeblatt 
lösen kann wenn das Ding falschrum dreht. Und wenn ein 50cm Sägeblatt 
mit knapp 3000 Umdrehungen auf Wanderschaft geht möchte ich ungerne im 
Weg stehen...

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