Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zahlen der Fakultäten


von Suchender (Gast)


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Hallo liebe µControllista,


Ich wollte mangels Fachkräftemangel recherchieren, wieviele echte 
Absolventen aus den einzelnen Instituten und Fakultäten von Unis und FHs 
abgehen.

Leider halten sich viele nach ersten Eindrücken bedeckt. Auch in ihren 
öffentlich zugänglichen Jahresberichten sind keine genauen Zahlen 
ersichtlich.

Man gibt aber gerne die Zahl der Studierenden einer einzelnen Fakultät 
an, aber das ist keine Kriterium, denn ich glaube da gibt es 30 % 
Karteileichen, die kein ernsthaftes Studium betreiben und nur an der 
Semesterkarte der Mensa interessiert sind. Ab und zu schreiben sie noch 
eine Prüfung, in der sie dann meist durchfallen.


Man kann nur die Absolventenzahlen an Bildern der Absolvenfeier erahnen. 
Bei manchen Feiern sieht man 20-50 Absolventen.

Prahlen die Fakultäten deshalb nicht mit Zahlen, weil diese nicht schön 
sind?


Man kann selbst nur grobe Statisken betreiben, so gab es im WS0203 etwa 
7000 Anfänger an den Unis, alles Diplomer.

Nach 6 Jahren müssten alle fertig gewesen sein. 2008/9 gab es unter 3000 
Absolventen.

Das heisst 40% haben ihren Abschluss geschafft.

Bei den FHs siehts auch nicht rosiger aus. 2000 haben ebenfalls 7000 ein 
Studium angefangen und nach 5 Jahren haben 3500 ihren Abschluss 
geschafft.


Ich habe hier die tatsächliche Studiendauer von 10 und 12 Semester 
angesetzt.

Die Abbrecherquote kann man höher schätzen, weil in vielen Jahrgängen 
auch so sagen wir mal 10% Langzeitstudenten ihren Abschluss schaffen, 
die früher angefangen haben.


Also die Unis und FHs können nicht stolz darauf sein, dass sie 50-60% 
ihrer Studenten verlieren.
Daher geben sie keine Statistiken an.


Und wenn jetzt ein neuer Kuschelkurs gefahren wird, um die 
Absolventenzahlen zu erhöhen, dann ist es auch nicht früheren Studenten 
gegenüber fair und viele Absolventen sehen ihren Abschluss entwertet.

Aber das scheint schon passiert zu sein. 2006 haben 9000 Studenten an 
einer FH angefangen zu studieren und 2010 haben 6000 ihren Abschluss in 
der Tasche.

Also nur noch 1/3 Schwund.

Pech für die alten FHler, dass sie in einer besonders harten Periode 
studiert haben.

Im Umkehrschluss heisst, dass alte Ingenieure ordentlicher gesiebt 
wurden.


Hier der einzige Link, der frei verfügbare Zahlen enthält:

http://www.uni-due.de/isa/fg_ingenieurwiss/e-technik/e-technik_hs_frm.htm

von Roland B. (geldler)


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Mehr und mehr Absolventen. Sehe die Bachelor noch als Schlosser 
arbeiten, wie in angloamerikanischen Ländern üblich, die ja unsere 
großen Vorbilder sind.

von Francois (Gast)


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der Link ist ja krass. Bei E Technik sieht es ja noch rosig aus !


schaut euch mal an wies bei den Informatikern zu geht. Die vermehren
sich ja wie die Kanickel !

http://www.uni-due.de/isa/fg_naturwiss/informatik/...

2006 gab es 173000 studierte Informatiker
2010 schon : 227 tsd

jedes Jahr kommen rund 15 tsd dazu, nur wenige tausend gehen in Rente.
Würde ja bedeuten bis zum Jahr 2020 mind. 100 tsd Informatiker mehr. Wo
sollen die alle arbeiten ? in Indien vllt ?
Auch interessant ist, dass die Schwundquote immer mehr abnimmt. Man hört 
auch immer öfter, dass im Bachelor die Mathe Anforderungen in Info 
ziemlich gesunken sind. Früher war mal ein Diplom Informatik Studium an 
der Uni gerade im Grundstudium fast schon ein Mathestudium.

Bei den E Technikern gehen zumindest auch viele in Rente und es werden
doch nicht so viele fertig wie bei den Informatikern.

zum Glück bin ich schon länger im Beruf und bin kein Absolvent mehr

von Suchender (Gast)


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Achja, hab einen Fehler gemacht, 2010 waren nur 38 % der Absolventen 
Bachelor, aber seit 2006/2007 wurden an den FHs keine Diplomer mehr 
eingeschrieben.

2006 gab es 14000 Anfänger, schätzen wir mal 80% waren Bachelor, weil 
noch nicht alle Hochschulen konsequent nur auf Bachelor haben 
einschreiben lassen.
Also 11000 Studierende auf Bachelor.

2010 gab es 3300 Bachelorabsolventen in FHs und Unis.

Meine Interpretation war also völlig falsch, weil das einen insgesamt 
Schwund über alle FHs und Unis von 2/3 macht.

Der Trend geht also zum Abbruch oder Langzeitstudium. Da ist, was auch 
nicht schlecht ist, der Sieb also immer noch fein genug. Gott sei Dank!

Schliesslich will ich nächstes Jahr, wenn ich fertig bin, mit einer 
Ingenieurschwemme konfrontiert sein.

von GGG (Gast)


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von master studi (Gast)


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Suchender schrieb:
> Schliesslich will ich nächstes Jahr, wenn ich fertig bin, mit einer
> Ingenieurschwemme konfrontiert sein

Du meinst wahrscheinlich "nicht mit einer...".
Hast du keine anderen Probleme?

von alex (Gast)


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bei uns sollen angeblich etwa 30% der studenten im ingenieursbereich 
abbrechen. in meinem studiengang erreichen aber nur etwa 35% den 
abschluss ohne zu strecken oder zu wiederholen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb1607.pdf

Seite 6 ist ziemlich aufschlussreich

von Anonymer Informant (Gast)


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Hier die Zahlen der Uni Kiel von 1991 bis jetzt, sortiert nach 
Studiengängen der technischen Fakultät:

http://www.tf.uni-kiel.de/dekanat/berichte/zahlen-fakten/zaufa2.htm

Informatik dort auch sehr.. aufschlussreich.

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