Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Amplituden demodulation / Niedrige Trägerfrequenz: xx kHz


von Hansi C. (honsey)


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Hallo Forum,

ich arbeite momentan an einem Projekt bei dem ich auf einem Audio (Mono) 
Kanal zweimal Sprache übertragen möchte.

Bei der Bandbreite würde ich mich einfach mal an Telefonübertragungen 
orientieren, also ca. 300 – 3500 Hz.

Auf der Senderseite kann ein Computer stehen, mich beschäftigt also vor 
allem das Demodulieren des Signals. (Modulation kann ich Softwareseitig 
lösen.)

Software:
1) Sprache A bekommt einen Lowpass-Filter, unter 3.500 Hz.
2) Sprache B wird amplitudenmoduliert, Trägerfrequenz 10.000 Hz (zu 
hoch, zu niedrig?)

In der (meiner) Theorie würde der "Splitter" dann so arbeiten:
1) Für A: Lowpassfilter, 3.500 Hz
2) Für B: Highpass, 3.500 Hz. Dann: Demodulation

Das Internet und Forrest Mims Heftchen "Communication Projects" sagen, 
dass ein AM Radio Empfänger im einfachsten Fall nur aus einer Spule, 
Diode und einem Kondensator bestehen müssen. Ich finde aber leider keine 
Angaben, wie ich die Komponenten dimensionieren muss, um statt UHF meine 
kleine Trägerfrequenz von einigen kHz demodulieren zu können.

Fast vergessen: Das ganze ist Kabelgebunden. Es geht also nicht um eine 
Funkverbindung!

Vielleicht hat der ein oder andere hier eine Idee, oder kann mir weitere 
Literatur empfehlen.

Danke & Schöne Grüße,
Haans

von Helmut L. (helmi1)


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Capt'n Resistor schrieb:
> In der (meiner) Theorie würde der "Splitter" dann so arbeiten:
> 1) Für A: Lowpassfilter, 3.500 Hz
> 2) Für B: Highpass, 3.500 Hz. Dann: Demodulation

Da brauchst du aber ganz steilflankige Filter zu.
Ist die alte Frequenzmultiplexgesichte beim Telefon.

Sowas geht auch einfacher.

Du gibtst beide Signale auf einen Analogschalter der Multiplex dir die 
beiden auf einer Leitung. Im Empfaenger sitzt wider ein Schalter der die 
Signale wieder aussplitted.
Einzigstes Problem die beiden Schalter muessen Syncron laufen. Kann man 
aber mittels Pilotton hinbekommen. Vorteil geht auch mit mehr als 2 
Signale.

Andere moeglichkeit, du digitalisierst das ganze mit einem kleine uC.
Ein AVR sollte das schaffen und schickst das ganze digital ueber die 
Leitung.

von Ralph B. (rberres)


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Die deutsche Post hatte das damals mit mischen und rückmischen gemacht.
Dazu wurden Diodenringmischer und Filter benutzt.

Google mal nach Trägerfrequenztelefonie. Da wirst du finden wie sowas 
funktioniert.

Im UKW Rundfunk wendet man das Stereo Multiplexverfahren an. Da wird 
erst mittels einer Matrix eaus linken und rechten Kanal ein Summen (L+R) 
und Differenzsignal ( Links-Rechts) gebildet. das Summensignal 30Hz bis 
15KHz wird direkt übertragen. Das Differenzsignal wird mit einen 
Diodenringmischer auf einen 38KHz Träger aufmoduliert. dabei entsteht 
ein Signalband von 38KHz - 30Hzbis 15KHz und 38KHz + 30Hz bis 15 KHz. 
Also ein Frequenzband von 23KHz bis 53KHz. Der 38KHz Träger wird dabei 
unterdrückt.

Um empfangsseitig den 38KHz Träger wieder herstellen zu können, wird 
zusätzlich noch ein 19KHz Pilotton mit geringen Hub mit ausgesendet.
Der 38KHz Träger wird durch verdoppeln des Pilottones gewonnen.

Wenn man den 38KHz Träger wieder den empfangsseitig vorliegenden 23KHz 
bis 53KHz Signalgemisch mit Hilfe eines Diodenringmischers zusätzt, 
erhält man wieder das L-R Signal, welches man wiederum mit einer Matrix 
mit dem Links +Rechts Signal verknüpfen kann. Raus kommt dann wieder das 
ursprüngliche Links und Rechts Signal.


Kernstück eines jeden Frequenzmultiplexverfahrens ist immer ein 
Diodenringmischer oder ein anders gearteter Doppelseitenbandmischer.

Ralph Berres

von Hansi C. (honsey)


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Hallo!

Vielen Dank für den vielen Input. Werde mich mal reinlesen, ein bisschen 
basteln!

Danke!

Hans

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