Hallo, Welche Gründe könnte man als Berufsanfänger nach kurzer Zeit für einen Wechsel angeben? Ich komme mit den Kollegen nicht zurecht und möchte daher was Neues ausprobieren. Anscheinend sollte man solche Gründe aber nicht angeben. Was könnte man denn sonst angeben? Vor allem wenn man im selben Bereich weiterarbeiten will? Würde mich über ein paar Vorschläge sehr freuen. Danke sehr!
Welchem Gegenüber willst diese Gründe angeben? Deinem jetzigen oder deinem zuküftigen Arbeitgeber? Falls es der Jetzige ist: Wozu willst du da einen Grund angeben? Du kannst jederzeit ohne Angabe von Gründen kündigen (es sei denn, du willst dir eine Hintertür offen halten, was keine gute Idee ist). Falls es der Zukünftige ist: Der müsste erstmal nach einem Grund fragen und wenn er es tun sollte, gilt die Standardfloskel "Ich habe ich in meiner letzten Firma für mich kein Potential für eine berufliche Weiterentwicklung gesehen".
Ulli N. schrieb: > "Ich habe ich in > meiner letzten Firma für mich kein Potential für eine berufliche > Weiterentwicklung gesehen". Nach kurzer Zeit ist das unglaubwürdig. Nach 3 Jahren kann man von "kein Potential" reden. Ich würde wenn dann nur Gutes über die alte Firma reden, und als Grund für den neuen Job "challenging Position" oder so ähnlich nennen. Die Mitmenschen sind ja nicht dumm, wenn man wechseln will ist man letztlich unzufrieden, warum auch immer - das wissen Personaler, alter Chef und auch neuer Chef. Die Frage ist nur, muss ich überall rumposaunen was mich am Leben/Exjob stört oder mich ruhig verhalten und nur das Positive erwähnen. Man sieht sich immer 2x. Bei ähnlicher Branche in ähnlicher Örtlichkeit würde ich so argumentieren: Geg. alten Chef: Danke für die Möglichkeit hier lernen zu dürfen. Bin dankbar, habe Möglichkeit woanders was für mich spezifisch interessanteres zu machen: Spezifika 1, 2, 3. Geg. neuem Chef: Bin interessiert an den neuen Möglichkeiten des Jobs, Gründe Spezifika 1, 2, 3.
Hi, Wechselwilliger, > Welche Gründe könnte man als Berufsanfänger nach kurzer Zeit für einen > Wechsel angeben? Nur plausible, die keinen Verdacht erregen, nur vorgeschoben zu sein. > Ich komme mit den Kollegen nicht zurecht und möchte daher was Neues > ausprobieren. Oh weiha, wird da fast jeder ehemalige Lehrling prusten in Erinnerung an sein erstes Lehrjahr. Du fragst nach einem vorgeschobenen Grund - besser nicht, wessen Lüge darin erkannt wird, und Personaler sind sehr geschickt, das zu erkennen, der muss mit der nächsten Bewerbung auf ein Wunder hoffen. Für den Teamgeist in Deinem Team, Euer Arbeitsklima, ist Euer gemeinsamer Vorgesetzter verantwortlich. Da gibt es nicht viele Möglichkeiten: 1. Er ist anwesend, er bemerkt den Umgang mit Dir. Sein Nichteinschreiten ist das Indiz, er hält den Umgang für o.k. Wie gesagt, im ersten Lehrjahr, Neulinge werden immer etwas härter "heran genommen", um sie zu "prüfen", ob sie "zu uns gehören". 2. Er ist nicht anwesend, er merkt das nicht. Allgemein 1: In Deinem Arbeitsvertrag hast Du Leistungen zugesagt. Solltest Du darin behindert sein, musst Du zuerst versuchen, die Behinderung aus eigenen Kräften abzustellen, beispielsweise mit "nun lass mich arbeiten!". Sollten Deine Kräfte dazu nicht ausreichen, bist Du verpflichtet, Deinen Vorgesetzten zu informieren und um Hilfe zu bitten, zumindest um Rat. Es könnte ja sein, dass er auch er von Lehrjahren spricht und von "hart heran nehmen" nun "das gibt sich schon". Solltest Du nur still leiden, verstößt Du gegen Deinen Arbeitsvertrag und das sollte Dir zum Schaden werden. Als Alternative - jedes intakte Team hat seine "graue Eminenz" den grauhaarigen Kollegen, der alles mitgemacht hat und mit allen Wassern gewaschen ist. Im Fall 2 wende Dich besser an ihn als vorschnell zu kündigen. "In den primitivsten Gesellschaften übt derjenige Autorität aus, dessen Eignung für die jeweilige Aufgabe anerkannt ist." (Erich Fromm) Allgemein 2: Offensichtlich hast Du Dir diese Anerkennung noch nicht verdient. Jedenfalls noch nicht aus Sicht Deiner Kollegen. Verdiene Dir diese, und die Situation wird schlagartig besser. Aber nicht, in dem Du den Affen machst oder den Kasper für die Kollegen oder gar den, der die Toilette mit seiner Zahnbürste putzt. Sondern indem Du Dich für das ganze Team einsetzt. Vor allem da, wo die anderen scheuen. Zum Fall 1.: Berichte Deinem Vorgesetzten, was so ist, was Du willst, was Du vorhast, ob das in seinem Sinne sei? Wenn es Dir wirklich zu schwer wird, dann sag ihm das auch. Möglicherweise verbessert er die Situation mit einem guten Rat, vielleicht wirst Du innerbetrieblich versetzt, vielleicht kommt es zu einvernehmlichen Trennung. Trick dazu: Bitte ihn doch um Verlängerung der Probezeit. Noch fühltest Du Dich nicht integriert, Deine Bestrebungen seien eher leer ausgegangen, wenn das auch mit seiner Hilfe nichts wird, dann wird es eben nichts, Kündigung innerhalb der Probezeit ist aber kein Makel. Dafür sind die da. Zum Fall 2, der Vorgesetzte ist gar nicht da, bekommt gar nicht mit, was in seiner Organisationseinheit vor sich geht: Das ist ein Führungsfehler. Der muss nicht dessen Schuld sein, könnte auch ein Organisationsverschulden sein (schweres Geschütz, vor allem für Neulinge). Dessen Folgen dürfen Dir nicht angelastet werden. Berichte ihm wie vor von Deinen Schwierigkeiten wie zuvor, ob er vielleicht ein paar mal öfter vorbei gucken könne? Insgesamt, "Wechselwilliger", den ich nun als "Verzagter" interpretiere: Arbeitnehmer müssen sich im Beruf durchsetzen, insbesondere ihren Arbeitsvertrag. "Lass mich arbeiten!" ist mutiger und stärker als "ich werde gemobbt, bäh...." Das Durchsetzen des eigenen Arbeitsvertrages muss man erwarten dürfen, wer dazu nicht bereit ist, der wäre selbst mit Hartz zu gut bedient. Ciao Wolfgang Horn
Mein headhunter riet zu Folgendem: "Ich hatte mich für eine bestimmte Aufage und Position beworben, musste aber dann aufgrund des Ausscheidens eines Mitarbeiters dessen Bereich übernehmen und mein Bereich ist nun dauerhaft mit einer anderen Neueinstellung besetzt worden". (so ähnlich war es auch schon mal bei mir) oder "Ich hatte mich aufgrund privater Gründe für diese Firma entschieden. Ein Bekannter ist auch dort und hat mich unterstützt. Leider bin ich dadurch in die Kritik gekommen, nur genommen worden zu sein, weil ich jemanden kenne". oder "Ich habe mich etwas unbedacht für diese Firma entschieden, weil ich dort Verwandte hatte, bei denen ich wohnen konnte" oder "Ich habe eine neue Lebenspartnerin und möchte nun mit ihr zusammenziehen. Leider wohnt die aber hier bei Ihnen in der Nähe und zu weit weg von meinem jetzigen Arbeitsplatz".
@S. die sind alle schlecht. Die Erste Anekdote geht ja noch, aber die anderen lassen einen unflexibel und anhänglich wirken.
... ist Dein Headhunter erfolgreich mit dem was er tut? Alle 4 ausreden wären für mich ein Grund Dich nicht einzustellen
Hallo, fällt sicher aus der Reihe, aber unter Umständen könnte die Wahrheit auch eine ganz interessante Option sein. Nicht alle Menschen sind so gute Lügner, wie sie denken, und nicht alle Personalverantwortlichen sind Soziallegastheniker. Nur meine 0,02€ Vlg Timm
ist es hilfreich zu verraten, dass Chaos, Planlosigkeit und die ungewisse Zukunft des Unternehmens der Hauptgrund zum Wechseln wären? Dass man zwar sehr viele Freiheiten genießen konnte und das kollegiale Umfeld und Miteinander einwandfrei waren, aber Aufgrund ständiger Richtungs-, Schwerpunkt-, "Strategie-" und Aufgabenwechsel künstlich Reibungsverluste verursacht, die auf Dauer Stress auslösen. Unnötigen Stress.
Ulli N. schrieb: > die Standardfloskel "Ich habe ich in > meiner letzten Firma für mich kein Potential für eine berufliche > Weiterentwicklung gesehen". Da ist ein ehrliches "ich möchte etwas neues ausprobieren" aber keinen Deut schlechter. Ich finde es schon erschreckend, dass die meisten es ganz normal und opportun finden, Vorgesetzte anzulügen. Da ist ja das berufliche Glück quasi vorprogrammiert...
Spannungs Abfall schrieb: > ... ist Dein Headhunter erfolgreich mit dem was er tut? > > > > Alle 4 ausreden wären für mich ein Grund Dich nicht einzustellen Was wäre für einen (Spannungs)Abfall wie dich denn ein Grund der genehm wäre?
"Mein Job ist in das indische|chinesische|transilvanische| Entwicklungszentrum verlagert worden."
Vielen dank für die teils sehr interessanten Ansichten! Ja ich denke auch bei der Wahrheit bleiben ist gut. Mein Chef sieht die Probleme und will mich evtl. versetzen falls es nicht besser Im Gegenteil, manch einer fühlt sich bedroht durch mich seine Daseinsberechtigung zu verlieren und erzählt deshalb gerne Unwahrheiten über mich... Und mit solchen Leuten habe ich einfach keine Lust einen Großteil meiner Zeit zu verbringen. Ganz einfach...
Sorry tippfehler: Vielen dank für die teils sehr interessanten Ansichten! Ja ich denke auch bei der Wahrheit bleiben ist gut. Mein Chef sieht die Probleme und will mich evtl. versetzen falls es nicht besser wird. Im Gegenteil, manch einer fühlt sich bedroht durch mich seine Daseinsberechtigung zu verlieren und erzählt deshalb gerne Unwahrheiten über mich. Und mit solchen Leuten habe ich einfach keine Lust einen Großteil meiner Zeit zu verbringen.
Wirtschaftliche Gründe werden in der Regel akzeptiert. Z.B. "Kurz nach Aufnahme meiner Tätigkeit ist ein wichtiger Kunde abgesprungen. Mein Arbeitgeber ist dadurch in ernsthafte Schwierigkeiten gekommen und könnte gezwungen sein, Personal zu entlassen. Da ich noch in der Probezeit bin, wäre ich vermutlich einer der ersten, die gehen müssten. Notgedrungen muss ich mich daher nach eine Alternative umsehen." Auch Eigentümerwechsel und Standortwechsel/-Schließungen sind solche, für den gewöhnlichen Angestellten unabwendbare Ereignisse, die problemlos als Wechselgründe akzeptiert werden."
genehme Gründe: wie schon einer der Vorredner sagte, die Wahrheit z.B. Notfalls nett umschrieben... und nun die Begründung warum die anderen Ausreden schlecht sind 1) Die Antwort deutet auf einen unflexiblen Mirarbeiter hin, kein gutes Argument ihn einzustellen. 2) Wenn einer es damit begründet, dass er den Job nur über Bekannte bekommen hat und jetzt gemobbt wird, dann liegt es ja vielleicht daran das er gemobbt wird weil er die Leistung einfach nicht bringt -> Naheliegend 3) Ich mach was ohne mich vorher zu informieren nur weil ich billig wohnen kann, naja. Schlecht auch auf die Folgefrage zu antworten: Wo wohnen denn ihre Verwabdten... wenn die dann nicht in der Stadt des neuen Arbeitgebers wohnen 4) Lebenspartnerin: genau so ein quatsch - in einem halben Jahr wechselt er dann die Lebenspartnerin und dann auch den Job weil die Neue irgendwo anders wohnt. Wenn der Pesonaler einen Mitarbeiter für Dauer sucht kein gutes Argument Wer meint, dass die 4 Gründe gut sind der kann sie ja gerne bringen,
Wechselwilliger schrieb: > Im Gegenteil, > manch > einer fühlt sich bedroht durch mich seine Daseinsberechtigung zu > verlieren und erzählt deshalb gerne Unwahrheiten über mich. Und mit > solchen Leuten habe ich einfach keine Lust einen Großteil meiner Zeit zu > verbringen. oh, wurde der kleine rookie hart rangenommen. :D Willkommen in der Arbeitswelt. Was erzählen die denn über dich? Und wenn dass so schlimm ist, warum toleriert dein chef das in dem er dich versetzt?
Ulli N. schrieb: > Falls es der Zukünftige ist: Der müsste erstmal nach einem Grund fragen Das ist bei mir jedes Mal der Fall gewesen! Wechselwilliger schrieb: > Ich komme mit den Kollegen nicht zurecht und möchte > daher was Neues ausprobieren. Inwiefern kommst du mit denen nicht klar? Woran liegt es?
Lebenskünstler schrieb im Beitrag #2802156: > Die Schnauze gestrichen voll. Das sollte diplomatischer formuliert werden. Wechselwilliger schrieb: > Welche Gründe könnte man als Berufsanfänger nach kurzer Zeit für einen > Wechsel angeben? Ich komme mit den Kollegen nicht zurecht und möchte > daher was Neues ausprobieren. Berufsanfänger und Probleme mit Kollegen nach kurzer Zeit, das ist gefährlich! Es gibt immer (!) recht große Arxxxlöxxer unter den Kollegen, immer! Die Gefahr ist, das die neuen Kollegen noch größere Axxxxxxxxxxx sind. Als Berufsanfänger zu schnell die Firma zu wechseln kommt selten gut. Was heißt, Du kommst mit den Kollegen nicht zurecht?
tron2000 schrieb: > ist es hilfreich zu verraten, dass Chaos, Planlosigkeit und die > ungewisse Zukunft des Unternehmens der Hauptgrund zum Wechseln wären? > Dass man zwar sehr viele Freiheiten genießen konnte und das kollegiale > Umfeld und Miteinander einwandfrei waren, aber Aufgrund ständiger > Richtungs-, Schwerpunkt-, "Strategie-" und Aufgabenwechsel künstlich > Reibungsverluste verursacht, die auf Dauer Stress auslösen. Unnötigen > Stress. Nein, diese Zustaende sind inzwischen sehr weit verbreitet. fonsana
Es geht bei der Frage doch gar nicht um den wahren Grund, sondern wie du deinen vorherigen Arbeitgeber nach außen hin präsentierst. Wie du die Frage beantwortest sagt viel mehr über dich, als über deinen alten/aktuellen Arbeitgeber.
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