Forum: Offtopic Eiphone - reale Kosten - wirklich realistisch?


von Timm T. (Gast)


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In diesem Beitrag werden die realen Bauteilkosten des Eiphone angegeben: 
http://www.spiegel.de/video/video-was-ist-ein-iphone-wirklich-wert-video-1217478.html

Ok, ich hab vielleicht wirklich keine Vorstellungen, was in diesem Markt 
so üblich ist, aber ist für ein Retina-Display ein Einkaufspreis von 18 
Eur realistisch? Oder 15 Eur für den Dual-Core-Prozessor?

Ok, die Stückzahl ist ein wenig höher, aber für 18 Eur bekomm ich gerade 
mal so ein 2x16 Textdisplay mit grüner Beleuchtung...

Kann das sein, was in dem Beitrag behauptet wird?

von Karl H. (kbuchegg)


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Timm Thaler schrieb:

> Ok, die Stückzahl ist ein wenig höher, aber für 18 Eur bekomm ich gerade
> mal so ein 2x16 Textdisplay mit grüner Beleuchtung...

Du kannst aber auch darauf wetten, dass Apple ganz andere 
Einkaufskonditionen bekommt als du.

von Rainer U. (r-u)


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natürlich kann das sein. Wofür zahlen wir den Rest?

1) Software  Ingenieursleistung  Entwicklung / Vermarktung kostet auch 
Geld - in gigantischen Größenordnungen. Die soll wieder 'reinkommen, 
möglichst.

2) Die Leute, die Apple-Aktien haben, wollen auch was abhaben.


Du kannst es auch für die einzelnen Bauteile (Material) betrachten
Woraus besteht ein "Retina"-Display? Eine winzige Menge Plastik, 
Silizium/Halbleiter, Kupfer.. aber niemals für 18 Euro, oder?. Also auch 
da wieder: Software  Ingenieursleistung  Entwicklung  Vermarktung  
Dividende..

von Karl H. (kbuchegg)


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Timm Thaler schrieb:

> Kann das sein, was in dem Beitrag behauptet wird?


Das ist aber eine Milchmädchenrechnung, die da im Video suggeriert wird.
Die Produktion kostet auch Geld.
Die Programmierer arbeiten nicht für Gottes Lohn.
Die Verkaufsmannschaften wollen bezahlt werden.
Werbung kostet Geld.
Büros kann man nicht aus Schuhkartons bauen.


In einer normalen Softwarebude rechnet man ungefähr so, dass vom 
Jahresergebnis ca. 40% in die Entwicklungsabteilung gesteckt wird und 
rund 60% in die Verkaufs- und Werbeabteilungen gehen. (Und natürlich 
muss auch die Infrastruktur von irgendwas bezahlt werden. Büros kosten 
auch Geld)

von A. $. (mikronom)


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Timm Thaler schrieb:
> Ok, ich hab vielleicht wirklich keine Vorstellungen, was in diesem Markt
> so üblich ist, aber ist für ein Retina-Display ein Einkaufspreis von 18
> Eur realistisch? Oder 15 Eur für den Dual-Core-Prozessor?
>
> Ok, die Stückzahl ist ein wenig höher, aber für 18 Eur bekomm ich gerade
> mal so ein 2x16 Textdisplay mit grüner Beleuchtung...
>
> Kann das sein, was in dem Beitrag behauptet wird?

Ich denke die zahlen keine 18 Euro dafür, das halte ich für zu teuer. 
Wenn da noch Entwicklungskosten, weitere Hardware (siehe Prozessor), 
sowie Vertriebskosten, Gewährleistungsrückstellungen, Gewinn, etc. pp. 
dazukommen, dann wäre das viel zu teuer.

BTW: Ich habe mich mal vor Jahren mit den Preisen von RAM-Riegeln 
beschäftigt. Während man als Händler selbige für 40 Dollar bekommmen 
hat, redete der Hersteller (Micron) bei größeren Abnahmemengen von 6 
Dollar pro Stück.

von A. $. (mikronom)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Das ist aber eine Milchmädchenrechnung, die da im Video suggeriert wird.
> Die Produktion kostet auch Geld.
> Die Programmierer arbeiten nicht für Gottes Lohn.
> Die Verkaufsmannschaften wollen bezahlt werden.
> Werbung kostet Geld.
> Büros kann man nicht aus Schuhkartons bauen.

Aber die Wohnungen der Menschen, die in China, Indien, Bangladesh & Co. 
diese Geräte bzw. die Waren der Zulieferer montieren, deren Wohnungen 
kann man aus Schuhkartons und Wellblech bauen.

von (prx) A. K. (prx)


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Zu den reinen Hardwarekosten kommen auch noch Lizenzkosten. Rein wie 
raus, Apple kassiert und zahlt. Tendenz steigend.

von Timm T. (Gast)


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Das war ja so klar... ;-)

Dass die Rechnung Quark ist, weil da nichtmal die Märchensteuer mit 
auftaucht, geschweige denn die Entwicklungs- und Vertriebkosten und die 
36 Eur Gema, brauchen wir nicht diskutieren.

Dass Apple als Großeinkäufer die Displays deutlich günstiger bekommt als 
ich, ist auch verständlich.

Was mich nur verwundert hat, WIE günstig das ist. Ich hätte für das 
Display etwa mit dem dreifachen gerechnet, allerdings auch als teuerste 
Komponente des ganzen Eidings.

von P. M. (o-o)


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Andi $nachname schrieb:
> Ich denke die zahlen keine 18 Euro dafür, das halte ich für zu teuer.
> Wenn da noch Entwicklungskosten, weitere Hardware (siehe Prozessor),
> sowie Vertriebskosten, Gewährleistungsrückstellungen, Gewinn, etc. pp.
> dazukommen, dann wäre das viel zu teuer.

Das Retina-Display dürfte aber auch einer der "most sophisticated" und 
damit teuersten Bestandteile der Apple-Geräte sein. Der ganze Rest ist 
relativ gewöhnliches Beigemüse und darum verhältnismässig günstiger als 
das Display.

von Karl H. (kbuchegg)


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Timm Thaler schrieb:

> Was mich nur verwundert hat, WIE günstig das ist.

Das stimmt schon.
Die 165 aus dem Video kommen mir sogar ziemlich hoch vor. (ist aber bei 
Samsung, Nokia, Motorola und wie sie alle heissen auch nicht anders)

Worums mir geht: Das Video versucht zu suggerieren, dass die Differenz 
Reingewinn ist. Und das ist er mitnichten.

von Michael K. (charles_b)


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Es gibt spezielle Beratungsunternehmen, die den Elektronikmarkt gut 
kennen und die die Dinger zerlegen und dann eine Teileliste mit Preisen 
etc.

Hier ist eines davon:

http://www.isuppli.com/Photovoltaics/Analyst/Pages/Henning-Wicht-PhD.aspx

von Michael B. (laberkopp)


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> Kann das sein, was in dem Beitrag behauptet wird?

Ja, das kommt ungefähr hin, der Touchscreen erscheint mir teuer, 
vielleicht zählen die das was anderes mit.

Normale Produkte haben Gestehungskosten von 1/10 des Endverkaufspreises,
Markenkleidung ca. 1/100, du bekommst bei einem iPhone also noch recht 
viel Ware für's Geld. Ähnlich wertvoll waren nur Spielkonsolen deren 
erste Change teilweise sogar subventioniert wurde, und erst spätere 
Varianten dann billiger zu produzieren waren.

Das liegt daran, daß Apple zum Designzeitpunkt unbedingt die 
technologisch gerade aktuellsten Bauteile haben will um ihre 
Anforderungen erfüllen zu können. Apple kauft also eher teuer ein, die 
meisten anderen Smartphones werden billiger produziert, weil sie erstens 
erst Monate später in Stückzahlen lieferbar sind, und zweitens 
Kostenoptimierung bei der Entwicklung trieben, nicht so sehr 
Innovationsfreude.

Allerdings ist Apple derzeit der grösste Hardwarehersteller der Welt, 
kauft mehr elektronische Bauteile als jede andere Firma (wobei bei 
Samsung und LG eventuell eigenproduzierte Bauteile nicht mitgezählt 
werden während Apply alles einkaufen muß). Damit kann Appla natürlich 
die Herstellungskosten auf den wirklichen Arbeits- und Materialpreis 
drücken.

Ob Apple den Herstellern dafür garantierte Abnahmemengen zugesteht, 
damit es sich auch lohnt ganze Fertigunglinien aufzubauen, oder ob das 
Risiko zu Lasten der Hersteller geht, ist mir aber unbekannt.

von Vn N. (wefwef_s)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Das liegt daran, daß Apple zum Designzeitpunkt unbedingt die
> technologisch gerade aktuellsten Bauteile haben will um ihre
> Anforderungen erfüllen zu können. Apple kauft also eher teuer ein, die
> meisten anderen Smartphones werden billiger produziert, weil sie erstens
> erst Monate später in Stückzahlen lieferbar sind, und zweitens
> Kostenoptimierung bei der Entwicklung trieben, nicht so sehr
> Innovationsfreude.

Apple innovationsfreudig? Nun wirklich nicht. Die warten eher drauf, 
etwas als eigene Erfindung ausgeben zu können.

von Johnny B. (johnnyb)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Allerdings ist Apple derzeit der grösste Hardwarehersteller der Welt

Na, das kann ich mir nicht vorstellen. Verglichen zu Samsung ist Apple 
doch ein Furz. Apple macht ja hauptsächlich nur Computer, iPhones und 
iPods.
Samsung macht Festplatten, Displays, Computer, Smartphones, Monitore, 
Fernseher, Kameras, Waschmaschinen, Staubsauger, Kühlschränke, 
Mikrowellen, Blue-Ray Player, DVD Player, Drucker und und und...

von J.-u. G. (juwe)


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Johnny B. schrieb:
> Samsung macht Festplatten, Displays, Computer, Smartphones, Monitore,
> Fernseher, Kameras, Waschmaschinen, Staubsauger, Kühlschränke,
> Mikrowellen, Blue-Ray Player, DVD Player, Drucker und und und...

... Artilleriegeschütze, Selbstschussanlagen, Lastkraftwagen, PKW, 
Flugzeugtriebwerke ...

von Johnny B. (johnnyb)


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http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Unternehmen_der_Welt
Samsung: Platz 20 (Umsatz 149 Mrd./Jahr)
Apple: Platz 55 (Umsatz 108 Mrd./Jahr)

von (prx) A. K. (prx)


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Kommt drauf wie man "Grösse" misst. Börsenwert:
Samsung: 143 Mrd USD,
Apple:   508 Mrd USD.

von Johnny B. (johnnyb)


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A. K. schrieb:
> Kommt drauf wie man "Grösse" misst. Börsenwert:
> Samsung: 143 Mrd USD,
> Apple:   508 Mrd USD.

Da hast Du recht. Apple ist auf Platz eins gemessen am derzeitigen 
Marktwert. Aber ob der so viel aussagt?

von Vn N. (wefwef_s)


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Johnny B. schrieb:
> Na, das kann ich mir nicht vorstellen. Verglichen zu Samsung ist Apple
> doch ein Furz. Apple macht ja hauptsächlich nur Computer, iPhones und
> iPods.

Und selbst da steckt Samsungs Hardware drinnen.

von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Kommt drauf wie man "Grösse" misst. Börsenwert:
> Samsung: 143 Mrd USD,
> Apple:   508 Mrd USD.

Jaja, Intershop hatte auch mal nen tollen Börsenwert, obwohl sie nur 
heisse Luft produziert haben...

Und ich verkauf auch ne Elektronik, wo für 20 Eur Bauteile drauf sind, 
für 200 Eur, weil da mein KnowHow drinsteckt. Das ist mir nichts neues.

Und das Video ist Mist in seiner Suggestion, man könne den Wert eines 
Gerätes auf seine Bauteilkosten reduzieren. Ist mir auch klar.

Ich war nur überrascht über die Preise, aber das scheint ja doch 
realistisch zu sein.

von Jörg S. (joerg-s)


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J.-u. G. schrieb:
> Johnny B. schrieb:
>> Samsung macht Festplatten, Displays, Computer, Smartphones, Monitore,
>> Fernseher, Kameras, Waschmaschinen, Staubsauger, Kühlschränke,
>> Mikrowellen, Blue-Ray Player, DVD Player, Drucker und und und...
> ... Artilleriegeschütze, Selbstschussanlagen, Lastkraftwagen, PKW,
> Flugzeugtriebwerke ...
...Containerschiffe...

von (prx) A. K. (prx)


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Hier gehts wohl eher um "Samsung Electronics" auch wenn 
Artilleriegeschütze ebenfalls ziemlich harte Ware sind.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Ich denke die zahlen keine 18 Euro dafür, das halte ich für zu teuer.

Wahrscheinlich kann man gar nicht so einfach einen Stückpreis angeben, 
weil Apple nicht einfach x Stück bestellt, sondern wohl auch in den 
Aufbau der Produktionskapazität und die Entwicklung bei den Zulieferern 
direkt investiert hat.

von Vn N. (wefwef_s)


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Apple wird wohl eher eine Ausschreibung verfasst haben und dem besten 
Anbieter (in diesem Falle Samsung) den Zuschlag erteilt haben.

von Michael B. (laberkopp)


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> > Allerdings ist Apple derzeit der grösste Hardwarehersteller der Welt
> Na, das kann ich mir nicht vorstellen. Verglichen zu Samsung ist Apple
> doch ein Furz

Nein.
http://www.bgr.com/2012/01/24/apple-is-now-the-largest-buyer-of-semiconductors-in-the-world/

> Kommt drauf wie man "Grösse" misst. Börsenwert:
> Samsung: 143 Mrd USD,
> Apple:   508 Mrd USD.

Den Börsenwert meinte ich nicht, sondern obenstehndes.

von Sni T. (sniti)


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18€ halte ich auch für zu teuer. Das Display bekommt man als Privatmann 
samt Touch für 30€ mit Versand aus Deutschland. Also ein ähnlicher 
Preis, den Apple angeblich zahlt. Beim Ipod touch 4 wären es 20€.

Auch wenn ein Faktor 3 z.B. nichts ungewöhnliches ist und der Beitrag 
nicht gerade objektiv ist (Lizenzen, Steuer, Zubehör/ Verpackung) sollte 
man bei den Entwicklungskosten doch mit einbeziehen, welche Stückzahlen 
Apple produziert. Wenn man noch dazurechnet, mit wie wenigen Modellen 
sie im Vergleich anderer Hersteller auskommen, würde man so gerechnet 
von der Konkurenz wohl kein Smartphone unter 2k€ bekommen, die Marge ist 
schon "nicht schlecht" ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Nein.
> 
http://www.bgr.com/2012/01/24/apple-is-now-the-largest-buyer-of-semiconductors-in-the-world/

Das ist freilich kein ausreichend genaues Indiz für den Umfang an 
verbauter Hardware, da Samsung selbst Hersteller solcher Komponenten 
ist, Apple aber nicht. Der Teil, der aus Samsungs eigener Produktion 
stammt, taucht folglich nur bei Apple in der Statistik auf, nicht aber 
bei Samsung.

von Michael B. (laberkopp)


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> Das ist freilich kein ausreichend genaues Indiz

Wenn du dir die Mühe gemacht hättest, meinen Ursprungsartikel
ganz zu lesen, dann wäre dir aufgefallen, daß das schon bedacht
wurde, aber offensichtlich schreibst du lieber doppelt.

von (prx) A. K. (prx)


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Du hast versucht, mit dafür ungeeigneten Zahlen die zuvor genannte 
Aussage zu belegen. Dass du den Fehler in dieser Methode oben bereits 
selbst erwähnt hattest macht die Methode nicht richtiger.

von Vn N. (wefwef_s)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Nein.
> http://www.bgr.com/2012/01/24/apple-is-now-the-lar...

Schön, Apple ist also der größte Einkäufer, nicht der größte Hersteller. 
Du verwechselst da was. Die meisten anderen produzieren auch selbst, 
müssen somit weniger einkaufen. Das Display fürs iPhone kommt 
beispielsweise von Samsung, ebenso wie der RAM. Samsung muss diese Teile 
nicht einkaufen, somit scheinen sie in der Statistik nicht auf.

von Johannes M. (johannesm)


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Sni Ti schrieb:
> 18€ halte ich auch für zu teuer. Das Display bekommt man als Privatmann
> samt Touch für 30€ mit Versand aus Deutschland.

Ich bin wohl immer auf den falschen Seiten unterwegs, kannst du uns da 
mal einen Link geben. Danke.

von Sni T. (sniti)


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von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

zäumt das Pferd doch mal von hinten auf.

Habe mal vor Jahren versucht, mir selbst das an den damaligen
Kasettenrekordern (Walk-Man Remakes) klar zu machen, diese Teile wurden 
ja
z.T. für unter 20 DM verschleudert.

Als Allererster kommt Vater Staat mit seiner Märchensteuer! Der ist
eigentlich der grösste Gewinner.
Der Verkäufer und der Importeur haben verdient. Der Kram ist von Fernost
nach hier transportiert worden. Der Hersteller hat verdient, die Leute,
die das Teil zusammengeschmiedet haben, haben ihren Lohn bekommen.
Die Elektronik mag ja nur Pfennig-Kram sein, aber die Mechanik hat
ja auch Geld gekostet. Vielleicht sogar mehr als die Elektronik.
Ich bin für mich zu keinem befriedigenden Ergebnis gekommen.

73 Wilhelm

PS:
Jede Firma dieser Welt verlangt in jedem Land der Welt, was der
Markt hergibt. Warum gibt es je Land z. B. unterschiedliche Preise
für die gleichen Autos u.v.a.m. ?
Geld verdienen ist keine Schande und zuwenig zu verlangen, ist Dummheit.

von A. B. (funky)


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Der Vater Staat stellt Dir aber auch ne Infrastruktur zur Verfügung...
Allein wenn irgendjemand den Begriff Märchensteuer verwendet les ich 
schon gar nicht weiter...


Hier die genaue Auflistung zu den Preisen im Spiegelbeitrag:
http://www.isuppli.com/Teardowns/News/Pages/iPhone-4S-Carries-BOM-of-$188,-IHS-iSuppli-Teardown-Analysis-Reveals.aspx

Dort findet man übrigens auch noch Berechnungen zu anderen Geräten.

Und mal ehrlich...wieviele Leute hier haben mit Einkäufen in der 
Grössenordnung zu tun? Das sind doch alles irgendwelche aus der Luft 
gegriffenen Pi*Daumen Werte ohne Hand und Fuss. Manch einer scheint ja 
davon auszugehen, das Apple aufgrund der Abnahmemenge jeden Artikel für 
ein paar Cent bekommt...

Und Apple ist wohl ein besonders gutes Beispiel dafür, das sich der 
Preis eines Produkt nicht immer am realen Wert orientieren muss, sondern 
auch am Image der Marke

von Michael B. (laberkopp)


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> Jede Firma dieser Welt verlangt in jedem Land der Welt, was der
> Markt hergibt.

Eben nicht.

Was du beschreibst, ist die Philosophie der Ferengies.

Das was jahrelang Verkäuferdoktrin in Deutschland.

Dann kam Aldi und hat Einkaufspreis * akzeptable Marge gerechnet,
wie in seiner Biographie beschrieben, und ist damit Marktführer
geworden.

Klar gibt es noch Ewiggestrige, die immer noch den Ferengiezeiten
hinterhertrauern, aber erfolgreich werden nur diejenigen, die
realistische Preise machen.

Schliesslich ist der Käufer auch nicht dumm, und kann sich
ungefähr zusammenreimen, was der Artikel kosten dürfte,
was er kosten würde wenn er ihn selber produzieren würde.

Sicher, es gibt den Bekleidungsmarkt, Parfüm, und alles was
Frauen so einkaufen, die so weit nicht denken können, sondern
meinen YSL wäre so viel wert wie auf dem Preisschild steht
weil der Mann ja dazu das nötige Geld verdient.

Es liegt an dir, ihnen die Augen zu öffnen.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Eben nicht.
> ...
> Dann kam Aldi

Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

Iphone ist eine Markenklamotte. Sieh dich im Textilbereich um, der 
massenweise Markenklamotten umsetzt und du wirst sehen, daß der 
Unterschied zwischen Herstellungs- und Transportkosten nicht nur einen 
Faktor 20 ausmacht, sondern zuweilen deutlich mehr.

Natürlich gibt es dasselbe auch zu reellen Preisen, das dem 
Markenkrempel durchaus ebenbürtig ist und es wird auch gekauft. Nur ist 
das wesentliche Merkmal von Markenklamotten, daß sie Statussymbole 
sind und damit ganz anderen Regeln unterworfen sind, als die preiswerten 
Äquivalente.

Die Preise für Markenklamotten richten sich nach dem, was die Kundschaft 
gerade noch abzudrücken bereit ist - schließlich muß ein Statussysmbol 
schon schmerzhaft teuer sein, sonst ist es keins. (Die Ähnlichkeiten zur 
Audiophilen-Sparte sind nicht zufällig, auch wenn es entscheidende 
Unterschiede gibt.)

Wer das nicht durchschaut, der sollte sich das Gejammer über Mondpreise 
lieber sparen...

von (prx) A. K. (prx)


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Was würde eigentlich passieren, wenn Samsung ein eiförmiges Smartphone 
rausbrächte und hierzulande folglich als Eiphone verkaufte? Die optische 
Verwechselungsgefahr wäre gleich Null und der Name wäre dann doch rein 
beschreibender Natur und würde daher keine Schutzrechte verletzen. ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Was würde eigentlich passieren, wenn Samsung ein eiförmiges Smartphone
> rausbrächte und hierzulande folglich als Eiphone verkaufte?

Vermutlich das Gleiche wie bei den Eierbecher-Produzenten:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Apple-erwirkt-einstweilige-Verfuegung-gegen-Eierbecher-1063284.html

von Rainer U. (r-u)


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Ich hab keine Geräte mit Ei im Hause, auch keine Nudeln mit Ei. Ohne Ei 
ist manchmal einfach besser.. :-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Icke ®. schrieb:
> Vermutlich das Gleiche wie bei den Eierbecher-Produzenten:
>
> http://www.heise.de/newsticker/meldung/Apple-erwir...

Hey, dieser (ei)POTT sieht, aus der richtigen Perspektive betrachtet,
echt cool aus:

  http://www.koziol.de/de/shop/produkte/koziol-your-kitchen/3076-POTT-2-0.php
  http://www.koziol.de/media/img/produkte/import/450x450/3076526.jpg

Genauso das eiBRETT, dessen Name wohl noch nicht geändert werden musste:

  http://www.koziol.de/de/shop/produkte/koziol-your-kitchen/3074-ei-BRETT.php

Man könnte fast mutmaßen, die Firma Koziol habe den Prozess absichtlich
provoziert, um dadurch günstige Werbeunterstützung von Heise und allen
anderen Webseiten, die darüber berichte, zu bekommen.

Upps ... jetzt beteiligt sich sogar schon mikrocontroller.net daran :)

Und Apple  scheint aber auch eine gar humorlose Firma zu sein, dass sie
wegen so etwas Klage einreicht. Ich frage mich, welchen Nutzen das für
Apple bringen sollte. Auf jeden Fall werden ich mir eher einen (ei)POTT
(cool) als ein iPod (uncool) kaufen :)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:

> Und Apple  scheint aber auch eine gar humorlose Firma zu sein, dass sie
> wegen so etwas Klage einreicht. Ich frage mich, welchen Nutzen das für
> Apple bringen sollte. Auf jeden Fall werden ich mir eher einen (ei)POTT
> (cool) als ein iPod (uncool) kaufen :)

Ich mag das Applegebahren auch nicht, aber es ist hier in DE durchaus 
so, dass man seine Marke offensiv verteidigen sollte, um bei einem 
echten Problemfall vor Gericht gute Karten zu haben.

So wie ein Schutz bei bekannten Begriffen auch ohne Marke entstehen 
kann, so kann einem Schludrigkeit bei der Markenverteidigung von 
Richtern durchaus negativ ausgelegt werden, a la "Warum jammern Sie? Sie 
haben doch auch bisher dort, dort und dort nichts unternommen, um Ihre 
Marke zu schützen."

Da kann ich Apple durchaus verstehen - auch wenn Eierbecher natürlich 
weit weg von Apples Zielmarkt sind.

Aber wer weiss, vielleicht gibt es ja bald einen Eierbacher von Apple 
;-)

Chris D.

von Icke ®. (49636b65)


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Chris D. schrieb:

> Aber wer weiss, vielleicht gibt es ja bald einen Eierbacher von Apple

Das Markenrecht haben sie jedenfalls schon vorsorglich auch für 
Haushaltwaren gesichert:

Zitat:
"Apple hat die Wortmarke IPOD offenbar nicht nur für MP3-Spieler und 
verwandte Gerätschaften angemeldet, sondern unter anderem auch für 
"Geräte und Behälter für Haushalt und Küche"

http://www.heise.de/newsticker/meldung/iPod-vs-eiPOTT-Urteilsbegruendung-veroeffentlicht-1064220.html

Da kann man nur hoffen, daß nicht in Zukunft die Bauern verklagt werden, 
weil sie ei-er verkaufen...

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Da kann man nur hoffen, daß nicht in Zukunft die Bauern verklagt werden,
> weil sie ei-er verkaufen...

Ich mach mir da mehr Sorgen wegen iWeiss. Jeder iWeiss-Produzent müsste 
zumindest an Apple Lizenzen zahlen. Oder Apple tritt als Zwischenhändler 
auf, selbstredend mit der üblichen Marge.

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Schürings schrieb:

> Als Allererster kommt Vater Staat mit seiner Märchensteuer! Der ist
> eigentlich der grösste Gewinner.
> Der Verkäufer und der Importeur haben verdient. Der Kram ist von Fernost
> nach hier transportiert worden. Der Hersteller hat verdient, die Leute,
> die das Teil zusammengeschmiedet haben, haben ihren Lohn bekommen.

Es ist unvorstellbar: Für unseren Hauseingang hab ich ne Granitplatte 
auf Zuschnitt bestellt.

Nachfragen haben nun ergeben, dass der Stein aus China kommt, dann nach 
München geschafft wird, zum Schneiden und Kantenbearbeiten nach Italien 
gewuchtet wird und dann die Rückreise nach München antritt.

Weil schneiden etc. in D zu teuer ist.

von Timm T. (Gast)


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Den Zug hatte doch Wolfskin auch schon durch, weil sie Näherinnen wegen 
Katzen!pfoten auf Textilien abgemahnt haben. Gab ziemlich schlechte 
Publicity, einige Firmen scheinen nicht begriffen zu haben, was Internet 
heisst... ;-)

Apple hat insofern recht: Wenn sie eine Marke im Bereich Haushaltsgeräte 
anmelden, müssen sie die auch gegen Verletzung verteidigen, sonst wird 
sie wertlos.

Frag ich mich nur, warum sie eine Marke in dem Bereich anmelden? Ach ja, 
da kommt noch

- der iToaster (brennt ein Apfellogo auf den Toast)
- der iMixer (kabellos, mit nicht wechselbarem Akku)
- das iKüchenbrett (viereckig, mit abgerundeten Ecken)
- der iMer (eine völlig neue Erfindung, um Wasser ohne Leitung an einen 
anderen Ort zu bringen, quasi WLAN für Flüssigkeiten)

Ok, der Thread ist eh fertig, und mir war grad so... ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Timm Thaler schrieb:
> Gab ziemlich schlechte
> Publicity, einige Firmen scheinen nicht begriffen zu haben, was Internet
> heisst... ;-)

Das lag aber daran, daß es sich bei der Beklagten um Hobbyschneiderin 
handelte, die ihre Einzelstücke in der Bucht vertickte.

Wenn der angebissene Apfel einer (nicht zu kleinen) Firma ein Auge 
aushackt, dann wird das kaum so verlaufen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Timm Thaler schrieb:
> - das iKüchenbrett (viereckig, mit abgerundeten Ecken)

Gibt's doch schon und heißt ... iPad:

  http://www.youtube.com/watch?v=TtXWWRyJLPw


Gab's auch schon in robusterer Holzausführung, aber auch hier war Apple
ganz schnell auf der Matte:

  http://www.tuaw.com/2011/02/08/ipad-cutting-board-chopped-down-by-apple/

von Michael K. (charles_b)


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In Hessen sagt man ja auch: iGude

Sehr wahrscheinlich gibt es da bald die ersten Abmahnungen.

von Timm T. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Gibt's doch schon und heißt ... iPad:
>   http://www.youtube.com/watch?v=TtXWWRyJLPw

Ist das goil! Gleich ablegen den Link. Das kommt jetzt in jede Apple vs. 
den Rest der Welt Diskussion. ;-)

von Mike M. (mikeii)


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Das Video ist ja der Hammer :D

von Karl H. (kbuchegg)


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> Vermutlich das Gleiche wie bei den Eierbecher-Produzenten:
>

Goil. Den muss ich gleich mal ausfindig machen. Dann hab ich endlich 
'Zubehör' für mein "myBrett"

http://mybrett.de/myBrett_GbR/myBrett.html

von Karl H. (kbuchegg)


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> - der iToaster (brennt ein Apfellogo auf den Toast)

Mal den Teufel nicht an die Wand.
So ein Teil könnte ich mir tatsächlich vorstellen und ich bin mir fast 
sicher, dass sich das Teil auch verkaufen würde wie warme Semmeln.

(Wenn schon Sheldon einen 'Zylonen-Toaster' sein eigen nennt, ....)

von Uhu U. (uhu)


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Wenn du statt nem angebissenen Apfel eine angebissene Birne als 
Brandzeichen einbaust, könnte es sogar klappen...

von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu schrob:
>Wenn du statt nem angebissenen Apfel eine angebissene Birne als
>Brandzeichen einbaust, könnte es sogar klappen...

Darauf hat Helmut schon ein Anrecht...
;-)
MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


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Paul Baumann schrieb:
> Darauf hat Helmut schon ein Anrecht...
> ;-)

Der ist zwar mittlerweile etwas runzlig, aber noch nicht angebissen.

von Jörg S. (joerg-s)


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von Uhu U. (uhu)


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Die Birne ist scheint noch fabrikneu zu sein...

von J.-u. G. (juwe)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Die Birne ist scheint noch fabrikneu zu sein...

Falls sie glüht, hilft ihr das ab jetzt auch nichts mehr.

von Timm T. (Gast)


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Ich hätte nicht gedacht, dass das Display des Eipad so leistungsstark 
ist: http://www.youtube.com/watch?feature=fvwp&NR=1&v=826jZDyeGZA

Krass? Kann das ein Samsung Tab auch? Sicher nur mit OpenSource-Eier, 
also Freilandhaltung... hm.

von Michael K. (charles_b)


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Mein Chef sagt, Apple habe die EU-Kommission verklagt, weil sie noch 
nicht unterbunden hat, dass weiterhin Äpfel in Supermärkten verkauft 
werden.

Apfelzüchter arbeiten schon an Formen, die eher der Birne entsprechen - 
um Patentstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen.

von Timm T. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Mein Chef sagt, Apple habe die EU-Kommission verklagt, weil sie noch
> nicht unterbunden hat, dass weiterhin Äpfel in Supermärkten verkauft
> werden.

Das ist jetzt nur bedingt witzig, wenn Du ein kleines Cafe und eine 
nette Idee hast: 
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article13680040/Apples-absurder-Angriff-auf-das-Bonner-Apfelkind.html

von Michael K. (charles_b)


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Timm Thaler schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Mein Chef sagt, Apple habe die EU-Kommission verklagt, weil sie noch
>> nicht unterbunden hat, dass weiterhin Äpfel in Supermärkten verkauft
>> werden.
>
> Das ist jetzt nur bedingt witzig, wenn Du ein kleines Cafe und eine
> nette Idee hast:
> 
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article13680040/Apples-absurder-Angriff-auf-das-Bonner-Apfelkind.html

Es ist der Wahnsinn, warum man Großkonzernen so eine Macht- und 
Einflussfülle zukommen lässt. Beim "königlich-bayerischen" Amtsgericht 
hätte man so eine Klage wegen öffentlichen Unsinns erst gar nicht 
zugelassen.

Übrigens: War es nicht eine Schlange, die Eva den Apple als 
Erkenntnistool andiente? Wohin das geführt hat ist ja wohlbekannt. Apple 
sollte daher verklagt werden, dass wir aus dem Paradies herausgeworfen 
wurden.

Und wer hat noch mal "you are the apple of my eye" gesungen? Der kann 
auch gleich einpacken.

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