Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie Lerngruppen gründen wenn Leute nicht passen?


von Komisch1 (Gast)


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Hallo Leute,

ich studiere jetzt im 2. Semester E-Technik / Technische Informatik und 
bin etwas frustriert über meine Mitstudenten. Ich finde einfach keine 
Leute, die wirklich aus Interesse zum Studienfach studieren. Ist das 
normal o_O ?

Hab natürlich erst mal alle 'abgecheckt' warum sie studieren. Hier mal 
ein Mix aus den Aussagen:

- "Mein Papa ist Ingenieur"
- "Mein Freund hat mich überzeugt das zu studieren ..."
- "ach keine Ahnung, ich schau erstmal. Wechseln kann man ja immer 
noch".
- "Mich haben Computer schon immer interessiert"

Hab dann bei Leuten nachgefragt, die etwas anderes studieren, aber 
trotzdem die selben Grundlagen Kurse wie ich besuchen. z. B. 
Medieninformatik -> Grundlagen der Informatik, Programmierunbg I usw. 
Aber auch da sieht es nicht besser aus. Im Gegenteil. Standardaussage:

- "Ich war auf einer Berufsschule für Mediendesign und wollte mich jetzt 
weiter qualifizieren".
- "Ich habe keine Ausbildung als Mediendesigner bekommen.."

Bin echt fassungslos. Das Medieninformatik überhaupt gar nix mit Design 
zu tun hat, weiß sogar ich, und ich studier das nicht mal.

Hab natürlich trotzdem versucht mit einer Gruppe zu lernen, aber das war 
die völlige Katastrophe. Da bin ich alleine echt besser dran ~.~ ...
Hab das Gefühl, dass die einzigen die sich für das Fach interessieren, 
außer mir nur die Professoren sind und die Tutoren aus den höheren 
Semestern.

Ist/war das bei euch auch so?

von troll (Gast)


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Komisch1 schrieb:
> Ist/war das bei euch auch so?
Kenne ich. Ich hab auch gedacht an der Uni trifft man auf passionierte 
Frickler und Informatiker aber Pustekuchen... :-(

von Wilhelm F. (Gast)


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Was nicht passt, wird passend gemacht.

Aus der Notwendigkeit.

An meinen Ort zogen 2 Studenten, und sie fühlten sich hier mit mir wohl, 
weil ich fest hier wohnte.

Zum Studienbeginn sah man sich erstmals im Stadtbus, dann im Semester, 
und alles weitere ergibt sich. Wir hatten eine gute 3-er-Lerngruppe im 
Vorort.

In Physik Übungen Klausurvorbereitung machte das z.B. einiges aus.

Von Kontakten und Parties mal ganz abgesehen.

von Martin (Gast)


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Ich habe die ersten Semester auch einen auf Einzelkämpfer gemacht. 
Danach kann man auch sehr gut abschätzen wer Interesse am Studium hat 
und wie gut die Leute sind. Erst dann habe ich angefangen mit den besten 
zusammen zu lernen. Bringt einem dann auch echt viel, aber im 
Grundstudium hätte ich damit nur meine Zeit verschwendet. Bis auf einen 
der mit mir angefangen hat, war ich allen um Längen voraus.

Die meisten konnten noch nicht einmal programmieren, ganz zu schweigen 
davon, dass keiner mal ein Buch über Algorithmen und Datenstrukturen 
gelesen hatte, oder wusste wie eine ALU aufgebaut ist.

Und wenn ich dann doch einmal zur Gruppenarbeit gezwungen war habe ich 
mir Leute ausgesucht die ich kannte und die mit Interesse an der Sache 
waren. Denen kann man dann auch sehr viel beibringen und seine 
Fähigkeiten als Lehrer trainieren.

Als trost gibt es ja noch Foren in denen man gleichgesinnte trifft :-)

von amateur (Gast)


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Betrachte das Ganze doch als Herausforderung. Du wirst Dir später NIE, 
es sei den Du gründest eine eigene Firma, Deine Leute aussuchen können. 
Während des Studiums kannst Du dich jederzeit mit deinem Umfeld prügeln 
(sinnbildlich), danach geht das nicht mehr geht. Dabei lernt man sehr 
viel über Menschen und den Umgang mit ihnen und ich kann Dir versichern, 
auch wenn's keinen Spaß macht, es bringt was.

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin schrieb:

> Die meisten konnten noch nicht einmal programmieren, ganz zu schweigen
> davon, dass keiner mal ein Buch über Algorithmen und Datenstrukturen
> gelesen hatte, oder wusste wie eine ALU aufgebaut ist.

Das spielte in meinem E-Technik-Studium auch nicht die Löwen-Rolle.

Da ich im Hobby schon programmierte, z.B. Literatur zu Struktogrammen 
und Flußdiagrammen intus hatte, und ich den 8051 kannte, schlug ich im 
Fach Mikroprozessortechnik natürlich eine 1 heraus. In der Diplomarbeit 
bekam ich dann wiederum eine Aufgabe mit einem PIC und Messtechnik. Ich 
freundete mich da auch sehr mit dem PIC-Assembler an. Denn nur das war 
an µC vorgegeben. Es war nur ein Klacks. Kein Problem.

Später im Beruf der ARM-Assembler für Details, machte irre Spaß.

Informatiker bin ich nicht, das geht hier alles sehr hardwarenah.

Ich kann auch nicht alles, arbeite mich gerade mathematisch in Statistik 
ein, und die Regelungstechnik werde ich sicher mit 70 oder 96 
beherrschen. Wenn überhaupt. Das bedeutet aber nichts, ich habe in 
Mikroelektronik, was ich lernte, ohne Regelungstechnik viele andere 
Baustellen, die genau so benötigt werden. Die E-Technik ist riesig.

von Sneim (Gast)


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Hey,

Kein Ding. Ich habe mittlerweile den Bachelor hinter mir und das alles 
schon miterlebt.

Nirgends war eine Entscheidung über Freundschaften bisher so "binär" wie 
im Studium. Entweder die Leute passen erschreckend zu dir und du teilst 
mit ihnen Hobbys und Interessen oder du kannst sie weder fachlich noch 
persönlich ernstnehmen. Letztere gibt es auch in der Schule, allerdings 
ist man an der Uni halt in gewissen Situation auf einen Teamplayer 
angewiesen.

Ich denke man sollte das nicht so eng sehen, sicherlich denken Andere 
Gruppen genauso von dir xD

Das es Leute gibt die das Studium völlig unbedarft angehen ist doch nix 
neues, in Gewisserweise tut das jeder von uns und der Schuss ins Blaue 
ist doch das Einzige was einem bei dieser Undurchsichtigten 
Hochschulwelt noch bleibt.

Allerdings haben die technischen Fächer leider schon eine gewisse 
Anziehungskraft auf, ich drücke es mal vorsichtig aus, 
"außergewöhnliche" Menschen.

von django reitet wieder durchs forum (Gast)


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Komisch1 schrieb:
> ich studiere jetzt im 2. Semester E-Technik / Technische Informatik und
> bin etwas frustriert über meine Mitstudenten. Ich finde einfach keine
> Leute, die wirklich aus Interesse zum Studienfach studieren. Ist das
> normal o_O ?
Man merkt doch schnell wer die Interessierten sind, allein schon in den 
Übungen. Das sind die Leute die meist vorne sitzen, Fragen stellen und 
auch die Übungszettel wirklich nahezu 100% bearbeiten und auch mal an 
der Tafel durchrechnen, später als Tutor arbeiten,...

Die Luschen sassen meist ganz hinten, ok gab ein paar Ausnahmen, aber 
der Grossteil der Knallköppe macht während den Übungen was anderes, 
manche tappen mittendrinn raus weil sie rauchen/telefonieren/.... müssen 
und das jedes mal! Das weiss man schon wer nach ein paar Semestern 
plötzlich nicht mehr auftaucht, das ist ein Naturgesetz.

Notfalls setz dich mal in die Vorlesungen ein Semester höher und schau 
wer da auf ernsthaftes Studium gepolt ist und setz dich mit denen 
zusammen.

von Na Sowas (Gast)


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Mein Tip. Ein oderzwei Semester warten, bis sich die Pfeiffen verzogen 
haben, resp beim Vordiplom rausgeworfen wurden. Nachher sind nur noch 
die Motivierten da.

von Wilhelm F. (Gast)


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Na Sowas schrieb:

> Mein Tip. Ein oderzwei Semester warten, bis sich die Pfeiffen verzogen
> haben, resp beim Vordiplom rausgeworfen wurden. Nachher sind nur noch
> die Motivierten da.

Nöö. Man kann auch sozialer sein, und gleich am Anfang was manierliches 
beginnen.

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