Bei manchen Geräten kommt es vor, daß wenn sie am 230 V-Netz betrieben werden, das man sich durch eine Berührung mit dem Metallgehäuse elektrisiert, aber dabei dennoch keinen unangenehmen elektrischen Schlag bekommt (eher ein pelziges Gefühl). Das tritt des Öfteren auf und hat mit einer schadhaften Elektrik oder Gerätedefekten nichts zu tun. - Ein Resultat schlechter Erdung!? Das Phänomen tritt vermehrt auf, insbesondere je leichter die entsprechenden Metallteile berührt werden, bzw. bei Bewegungen. Beim Darüberstreichen ist auch ein 50 Hz - Brummen wahrzunehmen. Gibt es dafür auch entsprechende Fachbegriffe?
Matthias Thalmeier schrieb: > Ein Resultat schlechter Erdung!? Nur bei fehlender Erdung fließt ein Ableitstrom z.B. über die Y-Kondensatoren (Entstörung) aufs Gehäuse. Gruß Anja
Ist am Gehäuse meiner Stereoanlage (Pioneer) aus den 90er Jahren auch so.
Das Phänomen kenne ich sehr gut, selbiges kann ich an meiner externen Festplatte beobachten. Bei der kommt es zweifellos davon, dann die Gehäuse Masse nicht über USB geerdet wird.
Hi! Ja, dass Gefühl kenne ich auch. Zwei Beispiele: 1. Kochtopf auf dem Induktionsherd 2. Mein Smartphone, wenn es ans Ladegerät angeschlossen ist. Interessanterweise aber nur, wenn es an einem bestimmten Ladegerät angeschlossen wird. Ich habe zwei Ladegeräte (beide baugleich von HTC), bei einem kribbelt es, bei dem anderen nicht. Bei dem Ladegerät an dem es kribbelt, flippt auch der Touchscreen aus, wenn ich ihn bedienen will. Kann mir das mal jemand mit den Ableitkondensatoren erklären? Wohin wird was abgeleitet? Viele Grüße Kribbel
Ist warscheinlich am häufigsten der Fall, wenn Schaltnetzteile im Spiel sind, bei denen die Massen von Primär- und Sekundärseite kapazitiv gekoppelt sind.
Das "Kribbeln" gibt es nur bei Geräten ohne Schuko-Stecker. Die Ableitkondensatoren sind meist Teil eines Eingangs-HF-Entstörfilters. z.B. 2 x 0,1µF von jedem 230V-Leiter zum GND-Anschluss des DC-Ausganges bzw. des Gehäuses. Das ergibt einen (für 50Hz hochohmigen) Spannungsteiler, so dass bei nicht geerdetem DC-Ausgang dieser an der halben Netzspannung (115V AC) liegt. Wenn mann auf einem mehr oder weniger leitenden Boden steht und den DC-Ausgang bzw. das Gehäuse berührt, fliesst ein kleiner (im µA-Bereich) Ausgleichsstrom über den Körper, der sich als "Kribbeln" unangenehm bemerkbar macht. Abhilfe: Erdung des Gehäuses oder GND-Anschlusses LG, Willi-h
Hallo, wenn ich es richtig verstanden habe, sollten gut isolierte Schuhe das Kribbeln auch verhindern, oder? Vielleicht liegt es bei mir gar nicht an den verschiedenen Ladegeräten, sondern an den verschiedenen Räumen. Möglicherweise spielt der Bodenbelag eine wesentliche Rolle. Viele Grüße Kribbel
Wilhelm Hoschek schrieb: > 2 x 0,1µF von jedem 230V-Leiter zum GND-Anschluss des DC-Ausganges bzw. > des Gehäuses. Die Y-Kondensatoren (parallelgeschaltet) dürfen bei Schutzklasse II maximal 0.75mA Ableitstrom bei 230V+10% haben. Da sind maximal 2,2 oder 4,7nF als Kapazitätswert drin. Gruß Anja
Wie ist das eigentlich beim Anstecken? Beispiel: Die USB Platte wird eingesteckt und über die Kondensatoren liegt das Potential an der Aussenseite irgendwo bei ca. 100V. Nun steckt man den USB-Stecker an den (geerdeten!) PC an. + habe zuerst Kontakt. Dann würde für kurze Zeit (bis auch - Kontakt hat) 100VAC über den USB-Port anliegen. Wird das dann über die Schutzdioden abgeleitet? (bei USB haben die beiden Spannungsversorgungspins die längeren Kontakt. Welcher zuerst Kontakt hat, ist eher zufällig davon abhängig, wie man den Stecker reinsteckt)
Da bin ich ja beruhigt, dass das Kribbeln wohl "normal" ist. Hatte schon Defekte bei den Geräten vermutet. Wenn man dann mal die Spannung misst, kommt man auf ganz respektable Werte - scheint aber kein Strom dahinter zu sein.
Den zweipoligen Stecker einfach mal UMDREHEN, also Phase und Neutral tauschen, das hilft bei manchen Geräten gegen das kribbeln. War z.B. bei meinem alten Samsung Notebook so.
Michael K-punkt schrieb: > Da bin ich ja beruhigt, dass das Kribbeln wohl "normal" ist. Hatte schon > Defekte bei den Geräten vermutet. Wenn man dann mal die Spannung misst, > kommt man auf ganz respektable Werte - scheint aber kein Strom dahinter > zu sein. Damit kann man sich aber trotzdem Geräte die an den Laptop angeschlossen werden kaputtschiessen. Bei den Strömen sind im Heimbereich bis 3,5mA zulässig, das ist schon eine ganze Menge. Was ist denn wenn ein ChinaDreck-Y-Kondensator die Grätsche macht?
-> Das "Kribbeln" gibt es nur bei Geräten ohne Schuko-Stecker. Muß nicht ....! Da habe ich nämlich eine ganz andere Erfahrung: Sobald die Heizdecke mit einem nur 2-poligen Stecker am Stromnetz hängt, ist das Heizungsrohr elektrisierend. Anzumerken ist, daß die Heizdecke nur auf dem Matratzenrost liegt und keinen Kontakt zu einemelektrisch leitfähigen Material oder zu den Heizungsrohren besteht. Das Selbe tritt auch bei der Benutzung des Laptops auf, wenn die Gehäuseschrauben berührt werden.
Vorsicht mit "gut isolierten" Schuhen. Damit kannst Du das genaue Gegenteil erreichen. Du lädst Dich auf und wirst diese Ladung beim Berühren von elektrisch leitfähigen Oberflächen wieder los. In diesem Falle bist Du der "Übeltäter". Übrigens: Die Hersteller von elektronischen Bauteilen werden dich dann lieben:-)
Hallo, demzufolge wäre es das wohl das Beste, wenn ich mich Erde und nicht das Gerät... :-/ Aber dann kribbelt es ja wieder. Ich frage mich, ob die Y-Kondensatoren unbedingt notwendig sind und nicht einfach weggelassen werden könnten. Dann muss man halt damit leben, dass das Ladegerät (<5€) irgendwann den Geist aufgibt. Gibt es evtl. eine bessere Alternative, die man nachrüsten kann? Ein Problem gibt es da bei dem Induktionsherd. Der Kochtopf hat ja über die Glasscheibe überhaupt keine direkte elektrische Verbindnung zum restlichen System. Oder reicht hier ein kapazitiver Effekt zwischen der Induktionsschleife und dem Kochtopf? Ich müsste den Topf mal spaßeshalber mit dem PE verbinden und sehen ob das Kribbeln dann weg ist. Viele Grüße Kribbel
Hallo, mit isolierten Füßen kann man nicht unterscheiden ob eine "echte Phase" am Gehäuse liegt oder nicht. 1. Prüfung: Gehäuse mit Spannungsprüfer testen (am besten im abgedunkelten Raum) Falls die Prüfung positiv: 2. Prüfung: Eine normale Glühlampe zwischen Gehäuse und Erde (Wasserhahn, Heizung, Schutzleiter) anschließen. Manche haben dabei ihr helles Wunder erlebt. Wenn ein leichtes Isolationsproblem im Netzteil vorliegt, dann Stecker einfach um 180° drehen. Joe
Kribbel schrieb: > Ich frage mich, ob die Y-Kondensatoren unbedingt notwendig sind und > nicht einfach weggelassen werden könnten. Dann muss man halt damit > leben, dass das Ladegerät (<5€) irgendwann den Geist aufgibt. Kaputt gehen kann es nicht. Der Kondensator dient nur der Einhaltung der CE-Norm (Störaussendung). Mit Beginn der CE-Pflicht stieg daher die Anzahl "kribbelnder" Geräte deutlich an. Peter
Den selben Effekt habe ich sogar bei einer nicht geerdeten Lampe (Schutzklasse II), bei der lediglich das Netzkabel durch ein dünnes Metallrohr geführt wird. Die Lampe hat garantiert keine Y-Kondensatoren, jedoch scheint hier alleine die kapazitive Kopplung ausreichend zu sein, um dieses Gefühl hervorzurufen. Allerdings stimmt es, dass in aller Regel die Y-Kondensatoren die "Übeltäter" in dieser Sache sind. - Ganz fies wird die Sache bei Gemeinschaftsantennenanlagen (z.B. Sat-Anlage), bei der jede Menge Schutzklasse II Geräte angeschlossen sind. Trennt man hier den gemeinsamen Erdungspunkt auf, kann es teilweise schon Gefährlich werden, wenn man mit dem eigenen Körper "Erdungsbrücke" spielt.
Meine Kabeldose hat auch ordentlich Bums drauf. Zieht man das Antennenkabel ab und berührt Fernseher und Kabel, kriegt man ordentlich einen gewischt. Nicht gefährlich, aber schon sehr unangenehm. Und beim Einstecken gibt es einen kleinen Funken. Am Fernseher liegs nicht, der hat Schukostecker. Zwischen Heizkörper und Antenneneingang des Fernsehers sind 0V und 0 Ohm. Der Bums kommt also aus der Anschlußdose (Kabel Deutschland). Und im anderen Zimmer die HiFi-Anlage hat gebrummt, wenn man sie an den PC anschloß. Abhilfe 2 * 100pF in Seele und Schirm des Antennenkabels. Peter
Peter Dannegger schrieb: > Meine Kabeldose hat auch ordentlich Bums drauf. Zieht man das > Antennenkabel ab und berührt Fernseher und Kabel, kriegt man ordentlich > einen gewischt. Nicht gefährlich, aber schon sehr unangenehm. > Und beim Einstecken gibt es einen kleinen Funken. > > Am Fernseher liegs nicht, der hat Schukostecker. Zwischen Heizkörper und > Antenneneingang des Fernsehers sind 0V und 0 Ohm. > Der Bums kommt also aus der Anschlußdose (Kabel Deutschland). Sollte so nicht sein! Die Antennenanlage muss über 4mm² Kupfer mit dem Fundamenterder des Hauses verbunden werden. Da hat wohl jemand gepennt...
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