Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Industrie sucht Ingenieure, bietet aber Studenten keine Praktika


von EGS_TI (Gast)


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Klingt doch garnicht so schlecht, was Herr Mell hier schreibt.
Wieso also schimpfen so viele über ihn? Nur weil er für den VDI tätig 
ist?


http://www.ingenieurkarriere.de/bewerberservice/karrieremagazin/heikomell/heikomellrecherche.asp?number=2506

Frage:

Mein Sohn studiert an der TU ... Fahrzeugtechnik und war damit 
beschäftigt, sich einen Praktikumsplatz für das 7. Semester zu suchen. 
Mittlerweile hat er einen gefunden, ist damit aber innerhalb seines 
Semesters eine große Ausnahme.

Mehrere seiner Studienkollegen, auch mit guten und sehr guten Noten, 
haben bereits mehrere Absagen von Firmen der Automobilbranche bekommen.

Das passt nicht in das Bild des "Nachwuchsmangels", welches die 
Industrie so stark in der Öffentlichkeit vermitteln möchte. Wenn sie 
nicht bereit ist, den Studenten entsprechende Praktikumsplätze 
anzubieten, dann braucht sie sich nicht zu wundern, wenn später keine 
ausgebildeten Ingenieure zur Verfügung stehen oder wenn sich die 
fertigen Ingenieure in anderen Firmen eine Stelle suchen.

Ich empfinde das Lamentieren der Industrie hier schon als etwas falsch. 
Warum wird von der Industrie nicht erkannt, dass ihr Ruf unter den 
Studenten auch schon während des Studiums leiden kann?

Antwort:

Sie können nicht sehen, dass ich beim Sortieren meiner Argumente lächle. 
Nicht über Sie, absolut nicht, sondern weil das Problem bekannt, aber 
auch so verzwickt ist. Ich glaube die Antwort zu kennen, habe aber oft 
Schwierigkeiten, sie einem nur auf einen Teilbereich (Studium) fixierten 
Menschen herüberzubringen. Ich liste einfach alles auf, was mir dazu 
einfällt. In einer immer wieder unterschiedlichen Kombination aus diesen 
Aspekten (vor allem wegen unterschiedlicher Gewichtungen) liegt die 
Erklärung. Und: Jedes Argument ist ernst gemeint:

1. Mit dem Ingenieurmangel ist das so eine Sache. Sagen wir es einmal 
so: Die Presse kennt diesen Mangel. Die große Mehrheit der betroffenen 
Betriebe und meine Branche, die Unternehmen bei der Personalsuche 
unterstützt (dazu gehören auch Zeitungen und andere Medien, die 
Stellenanzeigen abdrucken), kennen ihn (noch?) nicht, vielleicht kommt 
er ja noch. Ich beobachte den deutschen Stellenmarkt seit 1975 - und 
weiß, wie es aussieht, wenn in einer Hochkonjunkturphase die gut 
verdienende Industrie verzweifelt Mitarbeiter sucht: ganzseitige 
Anzeigenkampagnen, pausenloses Inserieren, Bereitschaft zu erheblichen 
Investitionen in die Personalwerbung - das alles ist nicht!

2. Wenn die Industrie dringend Ingenieure sucht (einige sucht sie 
natürlich schon), dann ihren Idealtyp "mit etwa zwei- bis fünfjähriger 
Berufspraxis nach dem Studium". Anfänger sind deutlich weniger begehrt, 
vielen Firmen sind sie eher lästig - sie wissen halt so wenig. Es hilft 
kaum, dass die jungen Anfänger nichts dafür können - der Arbeitgeber 
muss zwei Jahre Einarbeitung in sie investieren, bis sie selbstständig 
"losmarschieren" können. Bis dahin kosten sie Geld, erst dann bringen 
sie solches ein.

Der Druck, unbedingt Erfolg zu erzielen, Geld zu verdienen und möglichst 
geringe Kosten zu verursachen, ist heute so groß, dass die einzelnen 
betrieblichen Vorgesetzten sagen: "Ich brauche den sofort voll 
einsatzfähigen Ingenieur, für Einarbeitung habe ich keine Zeit."

3. "Die Industrie" gibt es in dieser Frage gar nicht, sondern nur 
einzelne Unternehmen, die jedes für sich ums Überleben kämpfen. Sie 
müssen also immer das einzelne Unternehmen sehen, das rein egoistisch 
denkt (denken muss), das nur auf kurz- bis mittelfristige 
betriebswirtschaftliche Effekte ausgerichtet ist und das auf dem Markt 
keinen Cent "Rabatt" dafür bekommt, etwa seiner kostenintensiven 
"gesamtgesellschaftlichen Mitverantwortung für die Ausbildung junger 
Leute" gerecht geworden zu sein.

4. In dieser Frage gibt es gerade im mittelständischen Bereich nicht 
einmal "das einzelne Industrieunternehmen", das da beispielsweise 
Praktikumsplätze anbieten könnte. So etwas müsste dann auf 
Geschäftsführungsebene entschieden und per Anweisung festgelegt werden. 
Dafür ist das Problem nicht wichtig genug. Auf der Tagesordnung der GF 
stehen ja noch: a) Eroberung des chinesischen Marktes, b) Einstieg in 
die zukunftsorientierte Branche XY, c) dringende Umsatzausweitung durch 
Gewinnung neuer Großkunden, d) überzeugende Präsentation eines 
Investitionsvorhabens bei der Bank zwecks Gewährung eines Kredits von 
100 Mio. EUR (wobei die Bank deutlich mehr davon hat, Staatsanleihen zu 
kaufen, die ihre Eigenkapitalquote nicht tangieren und hohe Zinsen 
bringen). Und dann kommt e) Wir müssten Studenten mehr Praktikumsplätze 
bieten, das wäre langfristig irgendwie vernünftig. Hat das eine Chance, 
auf unternehmerischer (GF-)Ebene spontan ernstgenommen zu werden?

5. Also landet das Problem in der 2. Führungsebene, beim Personalleiter. 
Der sieht das alles ein, kann aber selbst kein Praktikum gewähren und 
keins gestalten. Er kann nur einen technischen Bereichsleiterkollegen 
fragen, ob der eventuell einen Praktikanten nimmt. Und der sagt z. B.: 
"Grundsätzlich schon, und Sie haben ja recht, eigentlich müssten wir. 
Aber wir stehen gerade extrem unter Druck. Ich kann niemanden abstellen, 
der sich um Praktikanten kümmert, der also seine Zeit damit verplempert, 
Studenten ans Händchen zu nehmen. Ich kann ja schon keine 
Ingenieuranfänger mehr einarbeiten, also das geht leider überhaupt 
nicht." Das war es dann - niemand reagiert bösartig, alle sind im Grunde 
guten Willens. Bloß es kommt nichts dabei heraus.

6. Der Nutzen, den ein einzelnes mittelständisches Unternehmen von einem 
einzelnen Praktikanten hat, ist zweifelhaft. Dass er durch seine 
praktische Arbeit wesentliche Probleme des Unternehmens löst, glaubt 
wohl niemand. Also bleibt allein die Hoffnung, diesen einen Praktikanten 
kennenzulernen, ihn als "interessant" einstufen zu können (sonst lohnt 
es ja nicht) und darauf zu hoffen, dass man

a) genau dann, wenn der mit dem Studium fertig ist, in genau dem Bereich 
des Unternehmens, bei dem er jetzt sein Praktikum machen würde, einen 
Einsteiger-Ingenieur sucht und

b) dass genau dieser heutige Student dann auch genau zu diesem 
Unternehmen kommt und dort einen Vertrag unterschreibt. Und nicht in 
einem der beliebten Großkonzerne verschwindet. Und das ist alles ein 
bisschen viel verlangt.

Großkonzerne sehen das anders, pauschaler: 100 Anfänger-Ingenieure 
werden jedes Jahr eingestellt, also vergeben wir 150 Praktikantenstellen 
(oder 200), außerdem sind glückliche Praktikanten gut fürs 
Konzern-Image. Das darf ruhig etwas kosten.

7. Und dann gibt es noch die unter Studenten, besonders aber unter 
Eltern von Studenten, weitverbreitete Meinung: Wenn die Studienordnung 
Praktika vorschreibt und/oder wenn Praktika engagiert empfohlen oder 
später von den Unternehmen, die Anfänger-Ingenieure einstellen, sogar 
gefordert werden, dann muss "man" doch den armen Studenten ...

Dabei wird vergessen, dass es sich hier um mehrere grundverschiedene 
handelnde Parteien handelt, von denen keine die Macht hat, die anderen 
zu verpflichten. Die Spanne reicht vom Kultusministerium über 
Karriereberater bis zu Industriefirmen.

8. Es gibt in einzelnen Unternehmen durchaus auch folgende Einstellung, 
die vielleicht nicht sehr schön, aber völlig legal ist: "Bleiben Sie mir 
mit den Praktikanten vom Leib. Das bedeutet Aufwand, jemand muss sich 
kümmern, die halten uns von der Arbeit ab. Machen wir nicht. Hinterher 
gehen die mit dem Studium fertig gewordenen jungen Leute ja doch nicht 
ausgerechnet dorthin, wo sie ein Praktikum gemacht haben. Aus 
Dankbarkeit, weil wir ihm damals geholfen haben, kommt niemand zu uns. 
Also ersparen wir uns den ganzen Ärger - und wenn wir einmal einen 
Ingenieur-Anfänger einstellen sollten (noch lieber nehmen wir 
berufserfahrene Leute), dann bieten wir finanziell etwas mehr, dann sind 
wir für ihn attraktiv. Und wirtschaftlich ist das für uns sogar 
günstiger. Sollen andere Firmen Praktika anbieten."

9. Letztlich hat die Vergabe von Praktika für Unternehmen nur einen 
Wert, wenn sie auf diesem Weg spätere Ingenieure für sich begeistern 
können. Und zwar nur solche, die sie auch einstellen würden. Also legen 
viele an Praktikanten und ihre Werdegänge, Noten, Studienspezialisierung 
etc. dieselben Maßstäbe an wie später an fertige Jungingenieure. 
Konkret: Ein Unternehmen nimmt nicht jeden Anfänger und folgerichtig 
nicht jeden Praktikanten. Absagen bei Bewerbungen um ein Praktikum sind 
also in erheblichem Maße einzuplanen.

Und quasi als Punkt 10 dieser Aufzählung (aber von der Systematik her 
dort nicht hineinpassend) ist der Hinweis fällig, dass dennoch (trotz 1 
- 9) viele Firmen bereit sind, Praktikanten zu beschäftigen, manche 
berechnend, manche selbstlos. So wie Ihr Sohn, geehrter Einsender, 
letztlich ja doch noch eine Chance bekommen hat. Und: Die Problematik 
ist vergleichbar mit dem Facharbeitermangel: In der Vergangenheit haben 
manche Firmen händeringend neue Mitarbeiter gesucht, wollten aber keine 
Lehrlinge ausbilden.

Bedenken Sie, dass ich immer wieder darauf hinweise: Das System ist 
keineswegs durchgängig logisch, in seinem Aufbau vielfach unzulänglich, 
zweifelsfrei an allen Ecken und Enden optimierungsbedürftig - und doch 
das effizienteste, das wir je hatten. Es ist dies ein Teil des "ganz 
normalen täglichen Wahnsinns".

VDI nachrichten Nr. 37, 16.9.2011

von Roland B. (geldler)


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Einen Praktikumsplatz zu fínden ist doch eher eine leichte Kür, finde 
ich. Kostet das Unternehmen doch nicht viel und kann sehr nützlich sein.

von Ja (Gast)


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Ja, aber Frauen finden, ist unmöglich oder wie war das jetzt noch ..? ;)

von Pedigree (Gast)


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Marx W. schrieb im Beitrag #2821238:
> Heiko M.?
> Würd ich nicht mal als Futter für`m Hund empfehlen.

Also hier kann ich dem Herrn Mell mal vollständig zustimmen. Den 
berühmten "Ingenieurmangel" weist er ganz klar zurück, die 
Schwierigkeiten für Absolventen und Praktikanten werden genau beleuchtet 
und decken sich mit meinen Erfahrungen. Und dass man viel leichter in 
großen Betrieben ein Praktikumsplatz finden kann, als beim 
Mittelständler, der nur 100 Mann beschäftigt und genug mit seinem 
Überleben beschäftigt ist. Einziger Haken ist, die Noten müssen absolut 
stimmen, ansonsten wandert man beim Konzern sofort auch in Ablage P.
Kenne einige, die ihr Studium um 2 Semester überziehen mussten, bis sie 
durch Kniffe ein 6-monatiges Praktikum dann schließlich hatten und die 
Diplomarbeit intern schreiben mussten trotz FH-Studium, wo dies ja nicht 
üblich ist. Die Industrie ist größtenteils mit den vielen Studenten 
überfordert und braucht vielleicht später maximal die Hälfte von denen. 
So ist dann auch die Wertschätzung.

von Peterle (Gast)


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Marx W. schrieb im Beitrag #2821238:
> Heiko M.?
>
> Würd ich nicht mal als Futter für`m Hund empfehlen.

Der Herr Mell macht es sich wieder mal sehr einfach und wirft 
allemöglichen Postulate hin und bittet den Leser, sich die hier richtige 
Kombination der Antworten zu suchen.

Auf Deutsch: Google allemöglichen Tatsachen und baue Dir dir Antwort. 
Die eigentliche Aufgabe, nämlich DIE tatsächlich passende Antwort zu 
geben, hat er wie immer nicht erledigt. Der Mann zeigt deutliche 
Abnutzungserscheinungen.

Pedigree schrieb:
> Also hier kann ich dem Herrn Mell mal vollständig zustimmen. Den
>
> berühmten "Ingenieurmangel" weist er ganz klar zurück,

Nein, tut er nicht. Man beachte das "noch". Er stellt die gesamte 
Thematik ins Diffuse und lässt ein Hintertürchen offen, damit er es sich 
mit der Industrie nicht verscherzt!

Letztlich ist die Sache einfach:

Entweder, man steuert staatlich dagegen und belohnt Ausbildungsfirmen, 
oder man überlässt sie dem Ingenieurmangel. Die BWLer werden sich dann 
schon überlegen, dass es sinnvoll ist, die jungen Leute früh an die 
Firma zu binden, z.B. indem man ihnen das Praktikum gehaltsteigernd 
anrechnet, wodurch sie nach dem Studium gerne wiederkommen.

von Pedigree (Gast)


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Peterle schrieb:
> Nein, tut er nicht. Man beachte das "noch". Er stellt die gesamte
> Thematik ins Diffuse und lässt ein Hintertürchen offen, damit er es sich
> mit der Industrie nicht verscherzt!
Er sagt "noch" in Klammern mit Fragezeichen. Es kann ja sein, dass sich 
die Situation irgendwann ändert, was aber wohl sehr unwahrscheinlich 
ist, alle Indikatoren sprechen dagegen.
Abseits davon spricht er Klartext, kein Ingenieurmangel über all die 
Branchen hinweg erkennbar, in die er Einblick hat.
Das letze Mal, als er einen wirklichen Mangel gesehen hat, war 1975.
Ansonsten war von da an für Ingenieure Land unter oder 
Pseudoingenieurmangel angesagt.

"Die große Mehrheit der betroffenen Betriebe und meine Branche, die 
Unternehmen bei der Personalsuche unterstützt (dazu gehören auch 
Zeitungen und andere Medien, die Stellenanzeigen abdrucken), kennen ihn 
(noch?) nicht, vielleicht kommt er ja noch. Ich beobachte den deutschen 
Stellenmarkt seit 1975 - und weiß, wie es aussieht, wenn in einer 
Hochkonjunkturphase die gut verdienende Industrie verzweifelt 
Mitarbeiter sucht: ganzseitige Anzeigenkampagnen, pausenloses 
Inserieren, Bereitschaft zu erheblichen Investitionen in die 
Personalwerbung - das alles ist nicht!"


Das ist wirklich diametral zu dem, was so manche Personen oder der 
Vorsitzende des VDI quartalsmäßig rumposaunen/rumlügen.

von Pedigree (Gast)


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Pedigree schrieb:
> Das letze Mal, als er einen wirklichen Mangel gesehen hat, war 1975.
> Ansonsten war von da an für Ingenieure Land unter oder
> Pseudoingenieurmangel angesagt.

Upss, falsch gelesen, seit 1975 beobachtet er nur den Stellenmarkt. Ist 
die Frage, wann er dann das letzte Mal einen wirklichen Mangel gesehen 
hat, Ende der 70er, Ende 2000 oder ab 2005?

von Oli Venöl (Gast)


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Peterle schrieb:
> Entweder, man steuert staatlich dagegen

DDR hatten wir schon, hat nicht funktioniert.

von Lablasmutation (Gast)


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Oli Venöl schrieb:
> Peterle schrieb:
>> Entweder, man steuert staatlich dagegen
>
> DDR hatten wir schon, hat nicht funktioniert.

Die hatte aber weniger Schulden nach 40 Jahren als HRE-Bank mal eben an 
einem Tag verbrannt hatte...

Staatlich dagegen steueren hat überings nichts mit DDR zu tuen. China 
ist hochkapitalistisch aufgestellt und eine kommunistische Diktatur. 
Leben wir jetzt in einer kommunistischen Diktatur? Aber schön dass du 
dir das von den weichgespülten Medien einreden lässt. Ein weiterer Esel 
der brav dem Bankendiktat gehorcht.

Und wieder zur Bildung:

http://gffstream-7.vo.llnwd.net/c1/m/1345976038/radio/dok5_feature/wdr5_dok_5_das_feature_20120826_1200.mp3

von H. N. (Gast)


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Lablasmutation schrieb:

> Und wieder zur Bildung:
> http://gffstream-7.vo.llnwd.net/c1/m/1345976038/ra...


Link  n i c h t  anklicken!

von Lablasmutation (Gast)


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H. N. schrieb:
> Lablasmutation schrieb:
>
>> Und wieder zur Bildung:
>> http://gffstream-7.vo.llnwd.net/c1/m/1345976038/ra...
>
>
> Link  n i c h t  anklicken!

Hää? Wieso?

von Lablasmutation (Gast)


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von H. N. (Gast)


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von kxk (Gast)


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Ich kann das Thema mit den angeblich nicht vorhandenen 
Praktikantenstellen nicht nachvollziehen.
Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, es gibt deutlich mehr 
Praktikumsstellen als Stellenangebote. Das Thema wurde übrigens in 
diversen Threads immer wieder angesprochen: Stichwort Generation 
Praktikum!

Unter diesem Gesichtspunkt kann ich diese vergebliche Suche nicht 
verstehen.

Zumal ja auch immer wieder die völlig gegenteilige Meinung zu hören ist, 
dass Praktikanten / Azubis billige Arbeitskräfte sind und daher 
bevorzugt gesucht werden, da sie ja auch immer nur für einen begrenzten 
Zeitraum beschäftigt werden.

von Daniel (Gast)


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Für mich und mein Umfeld war es leicht, Praktika zu finden.

Übernommen zu werden, ist dafür wie ein 6er im Lotto, trotz 
Abschlussarbeiten mit 1,0 und 1,3 und nachweisbar guter Arbeit im 
Betrieb.

Es besteht einfach kein Bedarf und wenn einer aufkommt, gibt es genug 
Bewerber.

von Lablasmutation (Gast)


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Daniel schrieb:
> Für mich und mein Umfeld war es leicht, Praktika zu finden.
>
> Übernommen zu werden, ist dafür wie ein 6er im Lotto, trotz
> Abschlussarbeiten mit 1,0 und 1,3 und nachweisbar guter Arbeit im
> Betrieb.
>
> Es besteht einfach kein Bedarf und wenn einer aufkommt, gibt es genug
> Bewerber.

Was hast du studiert? Sonst ist deine Aussage inhaltslos.

von Daniel (Gast)


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Informatik (M. Sc. (univ.)) im Norden.

von Lablasmutation (Gast)


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Daniel schrieb:
> Informatik (M. Sc. (univ.)) im Norden.

Das ist natürlich hart bei solch einem guten Abschluss und der jahrelang 
Arbeit die dahinter steht.

von Robert K. (Firma: Projektleiter Medizinsoftware) (robident)


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EGS_TI schrieb:
> Warum wird von der Industrie nicht erkannt, dass ihr Ruf unter den
>
> Studenten auch schon während des Studiums leiden kann?

Weil diejenigen, die jetzt in der Firma das Sagen haben, vom Ruf der 
Vergangenheit profitieren und nicht von dem in der Zukunft. Eine 
Investition in den Ruf einer Firma bei Studenten lohnt sich nicht :-)

von R. (Gast)


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kxk schrieb:
> Ich kann das Thema mit den angeblich nicht vorhandenen
> Praktikantenstellen nicht nachvollziehen.
> Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, es gibt deutlich mehr
> Praktikumsstellen als Stellenangebote.

Ja, das tun die firmen aber nicht, um der jungend einen gefallen zu tun, 
sondern, um sich mit billigen Ingenieren zu versorgen

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Tja, jetzt bemitleiden die mich. Nach einem Jahr BE haben die schon die
> 50k Grenze geknackt. Und Diensleister kennen die nur aus der sicht als
> Dienstleister selber. Wer heute noch E-Technik/Nachrichtentechnik oder
> Informatik studiert hat nicht mehr alle Latten am Zaun.

Traurig aber es ist ( leider ) wahr ..

Würde es nicht ausschliessen das in den nächsten Jahren statt den 
derzeitigen etwa 50 % , 70-80 % nach dem Studium leer ausgehen könnten

Ob man diese Zahlen dann auch noch unter den Teppich kehren kann wage 
ich zu bezweifeln !

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Ich würde heute auch nicht mal meinem ärgsten Feind ein MINT-Studium
> empfehlen.

Dem schon ..

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Beiträge von Mehrfachaccounts gelöscht.

von Heiner (Gast)


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studi schrieb im Beitrag #2942593:
> genervt schrieb im Beitrag #2942460:
>> Du kannst ja mal dem "Pseudoökonom" Dirk Müller zuhören, du Leuchte!
>
> Dirk Müller ist kein Ökonom. Er ist Bankkaufmann und Börsenhändler und
> ein Schwarzmaler.

richtig. Dennoch sagt er Dinge, die viel zu wenig in der Öffentlichkeit 
bekannt sind, wie z.B. die unendliche Geldschöpfung der Banken aus dem 
Nichts und der Zinseszinseffekt, so dass das System mal crashen muss und 
es auch in der Vergangenheit regelmässig gecrasht hat. Die meisten 
Menschen wissen nicht mal, dass eine Bank gerade mal ca. 10 % Einlage 
bei der EZB hinterlegen muss um so Geld aus dem Nichts zu schaffen. 
Unser Geld ist nur durch unser Vertrauen abgesichert, durch sonst rein 
gar nichts.

von Michael S. (technicans)


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genervt schrieb im Beitrag #2942591:
> da hat sich nur eine meinen Nick
> geklaut.

Den kann jeder benutzen, denn du hast da keinen Anspruch drauf.
Anmelden ist ja so schwer...

Heiner schrieb:
> durch sonst rein
> gar nichts.

Ist der Einlagen-Sicherungsfond gar nichts?

von Heiner (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ist der Einlagen-Sicherungsfond gar nichts?

ja aus was besteht der ? auch wiederum nur aus Geld, was von den Banken 
quasi aus dem Nichts geschöpft wird. Wenn jemand ein Haus kauft mit z.B. 
10 % Eigenkapital, dann geht die Bank damit zur Zentralbank ( also mit 
den 10 % ) und leiht sich den Rest für 0,75 %, die Zentralbank schöpft 
dieses Geld dann aus dem Nichts ! es sind lediglich ein paar bytes auf 
einem Rechner. Mehr nicht, es steckt nichts dahinter, ausser eben der 
Glaube des Verkäufers, dass er etwas bekommt was einen Wert hat ( eben 
das Geld ) und das Vertrauen dass er sich in Zukunft etwas damit kaufen 
kann. So funktioniert unser Geldsystem in etwa. Wenn das Vertrauen ins 
Geld schwindet, ist das Geld nur noch das Papier wert auf dem es 
gedruckt ist, auch das Geld vom einem Sicherungsfond.

Dirk Müller ist einer der wenigen, der darauf hinweist und vom 
Mainstream zumindest wahrgenommen wird.

von Frau (Gast)


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Heiner schrieb:
> Dennoch sagt er Dinge, die viel zu wenig in der Öffentlichkeit
> bekannt sind, wie z.B. die unendliche Geldschöpfung der Banken aus dem
> Nichts und der Zinseszinseffekt

> Unser Geld ist nur durch unser Vertrauen abgesichert, durch sonst rein
> gar nichts.

Stimmt. Wären diese Dinge in der Öffentlichkeit mehr bekannt, so würde 
das Vertrauen zusammenbrechen.

http://www.youtube.com/watch?v=eY8F9fztRpo

Der Heiner schreibt zurzeit die besten Beiträge hier. Was ist los, eine 
nette Dauerfreundin kennengelerntt ? ;-)

von Heiner (Gast)


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Frau schrieb:
> Der Heiner schreibt zurzeit die besten Beiträge hier. Was ist los, eine
> nette Dauerfreundin kennengelerntt ? ;-)

danke für die Blumen. Nein eine Freundin habe ich nach wie vor nicht, 
dafür viel Zeit mich nebenberuflich weiterzubilden, auch im Bereich 
Wirtschaft und Finanzen.

von Michael S. (technicans)


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Frau schrieb:
> Was ist los, eine
> nette Dauerfreundin kennengelerntt ? ;-)

Vielleicht ist bei ihm der Groschen gefallen das Bildung allein
noch lange keine Anerkennung und Glück bedeuten. Man muss es
auch souverän rüber bringen ohne andere vor den Kopf zu stoßen
was dann bekanntlich zur Löschung führt. Ist dann nur vergeudete
Zeit überhaupt was zu schreiben. Man nennt das erwachsen werden.
So was mögen Frauen.

von Edi M. (Gast)


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Heiner schrieb:
> dafür viel Zeit mich nebenberuflich weiterzubilden, auch im Bereich
>
> Wirtschaft und Finanzen.

scheint ohnehin die beste Zusatzbildung für älter werdende Ingenieure zu 
sein. Mit 50 ist man abgemeldet - egal ob man mal ein Praktikum hatte 
oder nicht.

von Heiner (Gast)


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E. M. schrieb:
> Heiner schrieb:
>> dafür viel Zeit mich nebenberuflich weiterzubilden, auch im Bereich
>>
>> Wirtschaft und Finanzen.
>
> scheint ohnehin die beste Zusatzbildung für älter werdende Ingenieure zu
> sein. Mit 50 ist man abgemeldet - egal ob man mal ein Praktikum hatte
> oder nicht.

darum möchte ich nicht noch mit 50 Entwickler sein. Auch möchte ich mit 
50 kein Haus abstottern müssen etc. sondern im Idealfall schon durch 
Kapitalerträge größtenteils leben können. Das ist wenigstens ein Vorteil 
wenn man keine Frau findet, man muss kleine überteuerte Einbauküche in 
einem überteuerten Haus in der Pampa abstottern bis zur Rente.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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>> dafür viel Zeit mich nebenberuflich weiterzubilden, auch im Bereich
>> Wirtschaft und Finanzen.

> scheint ohnehin die beste Zusatzbildung für älter werdende Ingenieure zu
> sein. Mit 50 ist man abgemeldet - egal ob man mal ein Praktikum hatte
> oder nicht.

Jedenfalls in Deutschland ..

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