Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Phasenverschiebung Operationsverstärker


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von student (Gast)


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Ich habe eine großes Verständnisproblem in Bezug auf 
Operationsverstärker...

Egal welche Verstärkergrundschaltung ich aufbaue (invertierender, 
nichtinvertierender Verstärker) und welche Typen ich verwende, 
beobachtete ich eine Phasendifferenz zwischen Ein- und Ausgangsignal 
(Sinus) des OPV  in Abhängigkeit der Eingangsamplitude bei konstanter 
Frequenz. Bandbreite der OPV's sind min. um den Faktor 100 größer als 
die Signalfrequenz, slew rate ist auch beachtet worden.

Nach langer Recherche habe ich die Kapazität der Verstärkerstufe von 
OPV's in Verdacht. Bin mir jedoch nicht sicher. Ich habe gelesen, dass 
Komparatoren diese Kapazität nicht aufweisen um ihre typisch hohen slew 
rates zu erreichen. Praktisch hatte sich dies auch bestätigt, die 
Eingangsamplitudenabhängigkeit auf die Phasendifferenz (bezogen auf die 
Nulldurchgänge) ist im Vergleich zum OPV deutlich geringer.

Hat jemand soviel Erfahrung/Wissen um mir sagen zu können, wonach ich 
genau suchen muss um es zu verstehen, bzw. es mir erklären kann?

Vielen Dank.

von Jens G. (jensig)


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>Nach langer Recherche habe ich die Kapazität der Verstärkerstufe von
>OPV's in Verdacht. Bin mir jedoch nicht sicher. Ich habe gelesen, dass
>Komparatoren diese Kapazität nicht aufweisen um ihre typisch hohen slew
>rates zu erreichen. Praktisch hatte sich dies auch bestätigt, die
>Eingangsamplitudenabhängigkeit auf die Phasendifferenz (bezogen auf die
>Nulldurchgänge) ist im Vergleich zum OPV deutlich geringer.

Komparatoren haben ja meistens auch keine Frequenzgangkorrektur, 
"Normale" OPV's dagegen meistens schon. Deswegen haben die irgendwo 
einen internen C, der schonmal eine Phasenverschiebung bewirken kann.
Das gilt vorrangig im Kleinsignalbetrieb.

Im Großsignalbetrieb macht sich dann die SlewRate der Endstufe zunehmend 
bemerkbar - deswegn siehst Du dann eine Abhängigkeit des Phasengangs von 
der Aussteuerung. Siehe SlewRate im DB.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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student schrieb:
> Bandbreite der OPV's sind min. um den Faktor 100 größer als die
> Signalfrequenz

Vorsicht: Die Bandbreite der kompletten Verstärkerschaltung ist abhängig
vom Verstärkungsfaktor:

  Bandbreite = Verstärkungsbandbreiteprodukt / Verstärkungsfaktor

Wenn die Signalfrequenz deutlich unter diesem Quotienten liegt, sollte
die Phasenverschiebung kaum in Erscheinung treten, wobei sie natürlich
nie ganz zu null wird.

Wenn man aus dem Opamp die maximale Verstärkung herausholt (ihn also
ohne Gegenkopplung betreibt) liegt die Grenzfrequenz vieler 0815-Typen
bei nur etwa 10-100 Hz.

von Michael L. (Gast)


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Hallo Student,

gib doch mal ein Beispiel in Form einer Schaltung (z. B. Simulation mit 
LT-Spice). Ganz ohne Schaltung ist das schlecht zu bewerten.

Viele Grüße
Michael

> Egal welche Verstärkergrundschaltung ich aufbaue (invertierender,
> nichtinvertierender Verstärker) und welche Typen ich verwende,
> beobachtete ich eine Phasendifferenz zwischen Ein- und Ausgangsignal
> (Sinus) des OPV  in Abhängigkeit der Eingangsamplitude bei konstanter
> Frequenz. Bandbreite der OPV's sind min. um den Faktor 100 größer als
> die Signalfrequenz, slew rate ist auch beachtet worden.

von Amir Troglodym (Gast)


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Von welchen Frequenzen reden wir denn ?

von student (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die Signalfrequenzen bewegen sich im Bereich von 10kHz-15kHz. Die 
Verstärkung beträgt 1.

Bei den Versuchen habe ich es real aufgebaut (z.b. so wie im Anhang, 
oder als invertierender Verstärker mit der Verstärkung 1) die Frequenz 
fest auf bspw. 12kHz gestellt und die Eingangsamplitude im Bereich von 
100mV bis 5V variiert  und dabei die Phasendifferenz zw. Ein- und 
Ausgangssignal am Oszi. betrachtet.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Welchen Opamp hast du verwendet?

Wie groß war die Phasenverschiebung?

von student (Gast)


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Verschiedene:
LT1226, AD622, LF351, TL081

Die Phasenverschiebung betrug bis zu 10° und war wie gesagt abhängig von 
der Eingangssignalamplitude bei konstanter Frequenz.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bist du sicher, dass die positive und die negative Versorgungsspannung
hoch genug sind?

Kannst du mal Screenshots vom Oszi posten?

Und das Oszi ist nicht zufälligerweise schon etwas lädiert?

Kontrolliere auch noch einmal deinen Aufbau, nicht dass da vielleicht
ein Kondensator an die falsche Stelle gerutscht ist.

Der LT1226 ist übrigens erst ab A=25 stabil. Bei A=1 sollte er
eigentlich schwingen.

von Jens G. (jensig)


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Ich nehme an, die "bis zu 10%" beziehen sich auf den langsamsten OPV der 
genannten. Also der AD622 mit nicht mal Gain Bandwidth 1MHz und SlewRate 
1,2V/µs.
12kHz mit Upp=14V (bei Urms=5V) macht schonmal über 0,4V/µs. Bei solchen 
Werten würde ich mich also bei 12kHz nicht mehr über 10° wundern, und 
auch erst recht nicht über deutliche Verzerrungen der Sinuskurve.
Der LT1226 dagegen sollte bei 12kHz noch nichts sichtbares zeigen (wobei 
der eigentlich erst ab v=25 als stabil gilt, also so ohne weiteres 
eigentlich gar nicht bei v=1 vermessen werden kann - da haste wohl noch 
irgendein Erklärungsproblem, wie Du das hinbekommen haben magst)

von Harald W. (wilhelms)


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Yalu X. schrieb:

> Der LT1226 ist übrigens erst ab A=25 stabil. Bei A=1 sollte er
> eigentlich schwingen.

Wie erkennt man eigentlich in der Simulation, das der OPV
"eigentlich schwingen" sollte?
Gruss
Harald

von Jens G. (jensig)


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>Wie erkennt man eigentlich in der Simulation, das der OPV
>"eigentlich schwingen" sollte?
>Gruss
>Harald

Tja - ich würde mal tippen, daß der Ausgang des OPV in der Simulation 
eben schwingen sollte (sofern dessen Modell sauber gemacht ist)

von UR-Schmitt (Gast)


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Hallo Harald,
der TO sagt er hat es aufgebaut:

student schrieb:
> Bei den Versuchen habe ich es real aufgebaut

Ist wie immer, man muss die Informationen Stück für Stück uas der Nase 
ziehen.
Keine exakten Zahlen bei welcher Amplitude, welcher Frequenz und welchem 
OP er welche Phasenverschiebung gemessen hat, nur gequirlter Infobrei...

von Michael L. (Gast)


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Hallo Student,

> Verschiedene:
> LT1226, AD622, LF351, TL081
>
> Die Phasenverschiebung betrug bis zu 10° und war wie gesagt abhängig von
> der Eingangssignalamplitude bei konstanter Frequenz.

LT1226 ist erst ab v=25 stabil, AD622 ist gar kein Opamp und TL081 
benötigt - wenn ich mich richtig erinnere - eine Kompensationsschaltung.

Probier's also mit dem LF351, und gib die gesamte Schaltung inkl. 
Stromversorgung, Entstörkondensatoren, Signalfrequenzen, 
Signalamplituden an. Dazu gehört auch ein aussagekräftiger 
Oszilloskopplot und ggf. ein Bild vom Schaltungsaufbau. Eine 
Prinzipschaltung reicht nicht, denn im Prinzip funktioniert die 
Schaltung ja.


Gruß,
  Michael

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