Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ADC mit Poti


von jaynis (Gast)


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Hallo,

ich möchte einen Poti an den ADC-Kanal meines Atmega16 anschließen um so 
später die Pulsweite der PWM einstellen zu können. Wie ich das vom Code 
her bewerkstelligen muss weis ich auch bzw. habe ich sogar schon 
gemacht.

Was ich jedoch irgendwie gerne nochmal gewusst hätte, ist wie das aus 
"physikalischer" Sicht denn alles funktioniert. Ich hab schon oft 
gelesen, dass man quasi jedes Poti im Bereich von 1k-1M Ohm verwenden 
kann. Aber wieso ist das so? Ich hätte eigentlich gedacht, dass es nur 
eine Größe gibt, die dann mit dem Controller perfekt funktioniert, also 
bei vollem Ausschlag 0V durchlässt und bei gar keinem Ausschlag 5V (und 
das dann alles mit URI berechnet). Aber warum funktioniert das mit 
beliebigen Potis? Ich habe in dem Zusammenhang oft das Stichwort 
"Spannungsteiler" gehört und, dass man mit dem Poti nur das Verhältnis 
regelt oder so. Richtig schlau werde ich daraus jedoch auch nicht.

Kann mich da irgendwie nochmal wer Auflären? Super wär auch, wenn jemand 
nochmal schreiben könnte, wie man den Poti am Besten an den AVR 
anschließen sollte. Ich würde ganz simpel an den Poti VCC und Masse 
hängen und den übrigen PIN dann an den AVR + zusätzlich noch ein 
Kondensator zwischen AREF und Masse (Und die Referenzspannung des AVR 
auf VCC). Wär das so okay?

von Helmut L. (helmi1)


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jaynis schrieb:
> Kann mich da irgendwie nochmal wer Auflären? Super wär auch, wenn jemand
> nochmal schreiben könnte, wie man den Poti am Besten an den AVR
> anschließen sollte. Ich würde ganz simpel an den Poti VCC und Masse
> hängen und den übrigen PIN dann an den AVR + zusätzlich noch ein
> Kondensator zwischen AREF und Masse (Und die Referenzspannung des AVR
> auf VCC). Wär das so okay?

wie du schon sagst ein Pin an VCC den anderen an GND und den Schleifer 
an den ADC Eingang. Deine Spannung wird dann im Verhaeltnis der beiden 
Potiteilwiderstaende geteilt. Du solltes allerding noch am Schleifer 
einen Kondensator gegen GND anschliessen. Richtwert ca 100nF. Der dient 
dazu den kapazitiven Ladestrom des ADC Einganges zu puffern. Der ADC im 
uC hat naemlich eine Sample und Hold Stufe am Eingang. Das ist ein 
kleiner Kondensator der ueber einen Schalter aufgeladen wird. Der dient 
dazu die Spannung intern im ADC fuer die Dauer der Umsetzung stabil zu 
halten. Das ist auch der Grund warum man den Innenwiderstand der 
treibenden Quelle (in deine Fall das Poti) nicht beliebg hochohmig 
machen darf. Es wuerde einfach zu lange dauern den internen Kondensator 
zu laden. Richtwert beim AVR ist rund 10KOhm (steht auch so im 
Datenblatt). Mit Kondensator am Poti kann man es hochohmiger auslegen.

von Bussard (Gast)


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jaynis schrieb:
> wenn jemand
> nochmal schreiben könnte, wie man den Poti am Besten an den AVR
> anschließen sollte.

Ja, ist alles schon, und zwar sehr gut, ge/beschrieben worden:
http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial:_ADC

Aber bessser ist es, nicht grad mit ADC und PWM zu beginnen, sondern 
hiermit:
http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial

Und wenn dann nach einem oder zwei Abenden voller Verzweiflung eine LED 
so blinkt, wie Du es wünscht - Klasse. Bei einer konkreten Frage, die Du 
in den oben genannten Seiten nicht beantwortet bekommst, erhältst Du 
hier meist schnell und kompetent Hilfe.

Später klappt dann auch die Sache mit DEM Poti.

Gruß Bussard

von jaynis (Gast)


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Ich habe alle Artikel die es hier zum ADC gibt bereits durchgelesen und 
darüber hinaus auch viel gegoogelt. Und mein Programm funktioniert ja 
bereits auch. Ich mach eine 8-Bit AD-Wandlung von einem Poti und je nach 
dem ob der Wert größer oder kleiner als 127 ist schalte ich jeweils eine 
andere LED ein.

Nur möchte ich mich damit, dass es funktioniert, nicht einfach zufrieden 
geben. Ich möchte auch wissen, warum es funktioniert, also wie der 
schaltungstechnische Hintergrund dazu ist und warum man bspw. beliebige 
Potis verwenden kann. Ich habe an meiner Schaltung ein 500k Poti und ein 
100k Poti angeschlossen und mein Programm funktioniert mit beiden. Das 
verstehe ich nicht.

von Helmut L. (helmi1)


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jaynis schrieb:
> Ich habe an meiner Schaltung ein 500k Poti und ein
> 100k Poti angeschlossen und mein Programm funktioniert mit beiden. Das
> verstehe ich nicht.

[] Du hast dir meinen Text durchgelesen?

Es ist nur das Verhaeltnis der beiden Teilabschnitte (Widerstaende) des 
Potis massgebend fuer die Spannung. Beschaeftige dich mal mit der 
Spannungsteiler Formel. Da wirst du sehen das der Absolute Widerstand 
aus der Formel rausfliegt und nur das Verhaeltnis massgebend ist. Wenn 
man mit Elektronik anfaengt dann nicht gelich mit einem ADC sondern erst 
mit den Grundlagen (Urschleim) also:
[] Ohmische Gesetzt
[] 1. u. 2. Kirchhoff
[] Leistungformel
[] Kondensatorformel
[] Induktionsgesetzt

sonst wird das nie etwas.

von tipper (Gast)


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Tippe mal auf 0 bis 255 bei jedem Poti und 8bit :-P

von jaynis (Gast)


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> Du hast dir meinen Text durchgelesen?
Sorry, ich hab dein ersten Post in der Tat übersehen. So etwas passiert 
wohl, wenn man Mobil Online ist...
Hab ihn mir nun aber durchgelesen und verstehe die Sache schon viel 
besser. Habe zuerst nicht dran gedacht, dass der Poti an sich ja schon 
ein Spannungsteiler ist. Und ich glaube das ist auch der Knackpunkt. Ich 
hatte zuvor immer nur "regelbarer Wiederstand" im Kopf und dachte es sei 
einfach EIN Widerstand, den man verstellt. Hab dabei ganz vergessen, 
dass er ja auch 3 Pins hat. Und wenn er alleine schon ein 
Spannuntsteiler ist und somit nur das Verhältnis zählt, ist es natürlich 
klar, warum die Größe "egal" ist.

> Wenn
> man mit Elektronik anfaengt dann nicht gelich mit einem ADC sondern erst
> mit den Grundlagen (Urschleim)
Da magst du recht haben. Genau aus diesm Grund harke ich halt auch 
nochmal nach, obwohl meine Schaltung mit dem ADC ja bereits 
funktionierte. Ich wollte auch noch wissen warum sie funktioniert.
Es wär vielleicht klug sich erst die ganze Materie einzuverleiben aber 
ich denke dabei leidet dann auch ein wenig die Lust am ganzen. Die 
absoluten Basics sollte man schon drauf haben, aber ich denke ab dann 
sollte es ne gute Mischung zwischen Theorie und Experimentieren sein.

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