Hallo! Ich hoffe, mir kann jemand helfen und sagen, ob ich bei folgender Aufgabe mit meinem Ergebnis richtig liege, das Vorlesungsskript ist leider etwas dürftig und in den Übungen wurde das Thema auch nicht behandelt. Aufgabe: Durch einen Pt100 wird ein Meßstrom von 10 μA geschickt, dabei wird eine Spannung von 2 mV gemessen. Welche Temperatur wurde hier gemessen? Hinweis: Die Kennlinie des Pt100 ist gegeben: Rt=R0*[(1+a*(T1-T2)], a=0,00385 K^-1 Meine Gedanken waren folgende: Da keine Temperaturdifferenz gemessen wurde, ist der Ausdruck Rt=R0*1, also Rt=R0, weshalb die gemessene Temperatur 0° beträgt. Nach dem Ohmschen Gesetz ist 2mV/10μA=200 Ohm, der PT100 hat aber bei 0° einen Widerstand von 100 Ohm. Hab ich einen Fehler gemacht oder hat der Prof in der Aufgabenstellung die Tatsache ignoriert, dass der PT100 bei 0° einen Widerstand von 100 Ohm hat? Ich bin verwirrt...
Alex schrieb: > > Meine Gedanken waren folgende: Da keine Temperaturdifferenz gemessen > wurde, ist der Ausdruck Rt=R0*1, also Rt=R0, weshalb die gemessene Das kann ja wohl nicht stimmen: Dann wäre der Widerstand konstant und nicht von der Temperatur abhängig. Die Formel ist irreführend. T2=0°C (oder 273K). T1 ist deine gesuchte Temperatur...
Alex schrieb: > Ich bin verwirrt... Das merkt man. Wo zum Teufel steht, dass keine Temperaturdifferenz gemessen wurde. Also nochmal von vorn. Formel nach T2 unstellen und ausrechnen. Alle benötigten Angaben sind doch vorhanden. gk
Okay. Das Ergebnis ist 532,74 °K bzw 259,74 °C. Jetzt hab ich zwei Onlinerechner gefunden, die mir als Ergebnis einmal 266,42 ° (http://www.herbert-kaiser.net/elektronik/pt100_2.php) und einmal 266.348 ° (http://www.pfoertner-messtechnik.de/div/rtd.htm) ausgeben. Wie kommt diese Abweichung zustande?
Alex schrieb: > Jetzt hab ich zwei Onlinerechner gefunden, die mir als Ergebnis einmal > 266,42 ° (http://www.herbert-kaiser.net/elektronik/pt100_2.php) und > einmal 266.348 ° (http://www.pfoertner-messtechnik.de/div/rtd.htm) > ausgeben. Was Dein Prof. hören will ist 259,74 °C. Ganz einfach 100 Ohm / 0,385. Und wenn Du es wirklich etwas genauer verstehen willst, guckst Du hier: www.jumo.net/attachments/JUMO/attachmentdownload?id=5116 gk
gk schrieb: > Was Dein Prof. hören will ist 259,74 °C. Ganz einfach 100 Ohm / 0,385. > > Und wenn Du es wirklich etwas genauer verstehen willst, guckst Du hier: > > www.jumo.net/attachments/JUMO/attachmentdownload?id=5116 Laut diesem Handbuch S.152 sind es aber ~266 °C. Dieses Ergebnis liefern auch diverse Onlinerechner. Diese 6° Unterschied lassen sich doch nicht mit den Toleranzklassen erklären?
Hej! gk schrieb: > Was Dein Prof. hören will ist 259,74 °C. Ganz einfach 100 Ohm / 0,385. Nein, nein, bei 3 signifikanten Stellen für a, unbekannter Genauigkeit von Messstrom und Spannungsmessung und vernachlässigtem quadratischen Term möchte der Prof hören: 259,7402597402597402597402597402597402597402597 Grad Celsius. Im Ernst: "ca. 260 Grad Celsius" ist gescheiter. Ciao Alexander
Moin Ihr Schlaumeier, was ich meinte, ist das, das wenn der (imaginäre) Prof. schon die Formel und alle Koeffizienten sowie Unbekannten angibt, er sicher auch das Ergebnis aus genau diesen Größen sehen will und nicht ein Wert aus dem Internet. Den Widerstandswet eines PT100 kann man mit einem Polynom dritten Grades beschreiben. Daraus sind die Widerstandswerte aus der Tabelle bestimmt. Berechnet man den Widerstand aus einer angenäherten linearen Gleichung, dann kommt natürlich etwas anderes heraus. Und das ist das obige Ergebnis. gk
gk schrieb: > Berechnet man den Widerstand aus einer angenäherten linearen Gleichung, > dann kommt natürlich etwas anderes heraus. Und das ist das obige > Ergebnis. Wie kann man den eine solche "angenäherte lineare Gleichung" zu Grunde legen, wenn diese für die Praxis nicht relevant ist? Für Temperaturen von 0° bis +850° Celsius verwende ich folgende Formel: tc = (0.39083 / (2 * 0.00005775)) - Sqrt(0.39083^2 / (4 * 0.00005775^2)) - ((rpt - 100) / 0.00005775)) tc = gesuchte Temperatur rpt = Widerstandswert des PT100 bei der entsprechenden Temperatur Mit dieser Formel wird jeder Wert aus der PT100-DIN-Tabelle erreicht.
Carmina Burana schrieb: > Wie kann man den eine solche "angenäherte lineare Gleichung" zu Grunde > legen, wenn diese für die Praxis nicht relevant ist? Wo stand da was von Praxis ? Das war wohl eher eine Übungs- oder Klausuraufgabe. Aber bleiben wir bei der Praxis. Ich überschlage den Widerstandswert noch viel einfacher, ich rechne mit 0,4 Ohm/°K. Das kann ich mir merken. Deine obige Formel aber nicht. Das ist die Praxis. gk
gk schrieb: > Wo stand da was von Praxis ? Das war wohl eher eine Übungs- oder > Klausuraufgabe. Achsoooo, praxisferne Ausbildung, na dann... :) gk schrieb: > Aber bleiben wir bei der Praxis. Ich überschlage den Widerstandswert > noch viel einfacher, ich rechne mit 0,4 Ohm/°K. Das kann ich mir merken. > Deine obige Formel aber nicht. Das ist die Praxis. Meine Praxis sieht halt so aus, dass mein All-In-One-PT100 (-200° bis +850°C) Messverstärker meine Formel in einer MCU abwerkelt. Da lieg ich immer auf der sicheren und genauen Seite.
>Da lieg ich immer auf der sicheren und genauen Seite.
Naja. Wenn man deswegen mit double precision Float arbeiten will ...
Alex schrieb: > 266,42 ° (http://www.herbert-kaiser.net/elektronik/pt100_2.php) und > einmal 266.348 ° (http://www.pfoertner-messtechnik.de/div/rtd.htm) Und Du meinst, Du findest ein passendes Meßgerät, das solche Unterschiede noch anzeigen kann? Gruss Harald
Es gibt unterschiedliche Pt-Legierungen in den Sensoren. Die billigere europäische, die sich durchgesetzt hat, und die teurere amerikanische, die präziser misst. Also wird es auch unterschiedliche Rechner geben.
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