Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ich will weg von der Batterie Help!


von Andreas (Gast)


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Hallo liebes Forum,
ich habe eine Analogschaltung aufgebaut.
Die quasi aus zwei Teilen besteht einer Eingangsstufe welche einen 
Floating Ground hat und einer zweiten Stufe welche Ground referenced 
ist. Wenn ich nun die Eingangsstufe über eine Batterie versorge, dann 
kann ich ohne jegliches Problem 10 µV Pulse (aus einem alten Calibrator 
von Stoelting) auflösen mit 1:5 Signal to Noise Ratio (ist nicht 
Wahnsinn - klaro, aber ich bin begeistert.) bei einem Gain von 2000. 
Wenn ich nun meinen isolierten DC/DC Wandler Floating Ground Gedöns mit 
Spannungsregler smat Railsplitter und LC-Filtern etc.) anschließe ist 
das nicht mehr der Fall. Nun schreien sicherlich alle "klaro das ist die 
Restwelligkeit des DC/DC Wandlers, du hast ein scheiß Layout- hättste 
mal besser vorher geguckt!"
Öhm - hab ich und die Verstärker schwingen nicht. Vielmehr hab ich das 
Gefühl, dass ich die Batterie auf ein Potential ziehen kann welches es 
der zweiten Stufe noch erlaubt die Signale sauber zu trennen, wobei dies 
mit dem DC/DC Wandler System nichtmehr möglich ist. Wie hab ich das 
hersuasgefunden? Nun ja wenn ich die Eingänge der Eingangsstufe sowie 
den VGND mit dem Zeigefinger und Daumen der linken Hand über sagen wir 
mal besten Falls 50kOhm (die Kontake haben 1 mm Rastermaß - sonst ist 
Hautkontakt sicherlich mehr) brücke und dazu mit der rechten Hand den 
GND der zweiten Stufe berühre bekome ich die oben beschrieben Auflösung.
Dies geht nicht it dem DC/DC Wandler.
Ich weiß leider nicht wirklich wie ich mein Problem formulieren soll. 
Und kann daher auch schlecht nach einer Lösung suchen ... Vielleicht 
habt Ihr einen Rat?
Besten Dank!
PostScriptum: Ach ja ... waru eigentlich der Virtual Ground. Die 
Messleitung muss leider eine 0.8 mm starke HF-Litze mit 25 Kanälen sein 
, hat also KEIN Shielding - und ein floating Ground scheint lau 
Literatur hierfür besser geeignet zu sein.
Besten Dank und liebe Grüße,
Andreas

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andreas schrieb:
> die Verstärker schwingen nicht

Das ist ja auch nicht das Problem. Vermutlich ist der Trafo im DC/DC 
Wandler eben ein Einstreu- oder Leckstrom Schweinchen und verseucht die 
'floating' Betriebsspannung.
Was mir jetzt einfällt:
* Verbinde mal mit einem hochohmigen (>470k-1M) Widerstand die beiden 
Massen, um die auseinanderdriftenden GNDs zu bändigen.
* Mach das gleiche mal mit einem dieser HV-Kondensatoren, z.b. 10nF/2kV
* Probier eine Kombination aus beidem.

und schau, ob sich da was verbessert. Über was für Spannungen und Ströme 
reden wir? Also, was verbraucht denn die 'floating' Eingangsstufe?

von Falk B. (falk)


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@  Andreas (Gast)

>der zweiten Stufe noch erlaubt die Signale sauber zu trennen, wobei dies
>mit dem DC/DC Wandler System nichtmehr möglich ist. Wie hab ich das
>hersuasgefunden? Nun ja wenn ich die Eingänge der Eingangsstufe sowie
>den VGND mit dem Zeigefinger und Daumen der linken Hand über sagen wir
>mal besten Falls 50kOhm (die Kontake haben 1 mm Rastermaß - sonst ist
>Hautkontakt sicherlich mehr) brücke und dazu mit der rechten Hand den
>ND der zweiten Stufe berühre bekome ich die oben beschrieben Auflösung.
>Dies geht nicht it dem DC/DC Wandler.

Möglicherweise liegt das an der Koppelkapazität des DC-DC Wandlers. Die 
kann ja nach Typ zwischen 10pF bis mehrere Nanofarad liegen. Die macht 
dir einen HF-Kurzschluss, ausserdem vagabundieren dann Störungen von der 
Primärseite in deine isolierte Sekundärseite.

von Andreas (Gast)


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@Matthias
Ja ich habe schon mit einem 10Meg Widerstand die Batterie auf Potential 
gebracht. Das funktioniert - aber macht man das so?
Wie meinst Du das mit dem Kondensator? Was soll dies bezwecken? Ich 
werds aber ausprobieren!

@Hr Brunner
Ja die Koppelkapazität ist ordentlich 380pF. Ich dachte aber bisher nur, 
das die Kopplekapazität bei einer Einstreuung aus dem Spannungsnetz eine 
Rolle spielt.
Würde ich aber sinnfreier Weise den DC/DC Wandler mit einer Batterie 
versorgen wäre dies (zu Testzwecken) gelöst oder?

Ich werde mich noch ein wenig mit hochohmigen Widerständen spielen 
vielleicht klappts dann!
Besten Dank,
Andreas

von Falk B. (falk)


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@  Andreas (Gast)

>Würde ich aber sinnfreier Weise den DC/DC Wandler mit einer Batterie
>versorgen wäre dies (zu Testzwecken) gelöst oder?

Kann man probieren.

von Andreas (Gast)


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Moment .. ich habe ausnahmsweise nachgedacht .. und festgestellt, dass 
mein isolierter DC/DC Wandler +12V ausgibt welche tatsächlich 'ungefähr' 
-6V und +6V um Erde angesiedelt sind, sodass eigentlich ein Virtual 
Ground auch 'ungefähr' auf Erdpotential liegen sollte. Der Railsplitter 
leistet zwar gute Arbeit aber verschiebt der VGND auf ca. +3.8V gegen 
Erde bei eigentlich +/-3V. Somit liegen natürlich alle Signale (wenn das 
Messobjekt auf VGND liegt) außerhalb des Eingangsbereichs meiner 
Instruentenverstärker - jedenfalls ein Teil davon!
So - dann werde ich mal wieder zurück zu Spannungsteilern gehen und 
alles komplizierte vom Board schmeißen - schöner Mist ;)
Grüße,
Andreas

von gk (Gast)


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Es hat mich sowieso gewundert, wieso Du einen Railsplitter einsetzt, 
anstatt einen DC/DC-Wandler mit symetrischem Ausgang. Und bei Bedarf 
dahinter nochmals Linearregler.
gk

von Andreas (Gast)


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Hall gk ich habe mitterweile das Problem verstanden aber noch keine 
Lösung dafür.
Ich dachte ein Regler ist besser als mehrerer deshalb habe ich mich 
gegen nen DC/DC Wandler mit zwei Ausgängen entschieden. Un da ich 
versuche Spannungen im Bereich von µV aufzulösen dachte ich dass zwei 
oder mehr Regler mit nem Ripple von ein paar mV die wahrscheinlich auch 
noch asynchron arbeiten eben zu viel mehr Noise führen.
ALLERDINGS habe ich gekonnt verdrängt was Linearregler tun - sie regeln 
eben die positive Seite!
Wenn nun im oben beschriebenem Falle bsp. ein 5V Linearregler am 12V 
(welche sich sehr symmetrisch um das GND Erdpotential am Eingang 
verteilen) Ausgang des DC/DC Wandlers hängt, dann liegen die geregelten 
+5V ganze 1V unter GND, der VGND also -3.5V.

Da ich mein Messobjekt einmal über VGND erde aber zusätlich hochomig an 
GND dachte ich, dass ich dann schon im Bereich der erlaubten 
Eingangsspannung meiner Sekundärstufe liegen werde (+/- 2V gegen GND) 
aber wieder - Pustekuchen.
Ich muss festellen, dass ein isolierter DC/DC Wandler alles andere 
ausgibt als einen 'Floating Ground'.

Ich müsste also wie du sagst einen symmetrischen DC/DC Ausgang nehmen 
zwei mal regeln und gut ists.
Bis das hinbekomme bleib ich erstmal bei der Batterie.

Gibt es einen Floating Ground, den ich leicht auf jedes beliebige 
Potential bringen kann wie eine Batterie aber eben keine ist? Denn es 
ist schon schön wenn man komplizierte Messungen macht und sich keine 
Sorgen machen muss ob überhaupt die Spannunsgversorgung noch stimmt.

Besten Dank und ebesolche Grüße,
Andreas

von oszi40 (Gast)


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Andreas schrieb:
> Ich müsste also wie du sagst einen symmetrischen DC/DC Ausgang nehmen
> zwei mal regeln und gut ists.
> Bis das hinbekomme bleib ich erstmal bei der Batterie.

1.Die Koppelkapazität 350pF der DC/DC ändert sich aber durch die 
zusätzlichen Regler dahinter nicht. Du könntes aber einen anderen 
DC/DC-Wandler suchen, der weniger Kapazität hat?

2.Deine "Hilfswiderstände" sollten auch die anliegende Spannung 
vertragen. Ob das immer weniger als 200V sind?

von Andreas (Gast)


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Hallo oszi40,
Du meinste also die Koppelkapazität ist daran schuld dass der DC/DC 
Wandler sich so beharrlich am GND des Eingangs 'festhält' ?
Ich hätte schon noch einen hier mit gut 10 pF von TI.
Grüße,
Andreas

von oszi40 (Gast)


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Andreas schrieb:
> Koppelkapazität ist daran schuld


350pF bei 100 kHz könnte man schon merken. Ob in Deinen Fall der Andere 
dann besser ist, weiß ich nicht. Der Aufbau hat auch Einfluß. Deshalb 
würde ich den DC/DC-Wandler als Gegenprobe erst mal WEIT entfernt 
betreiben.

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