Hallo Liebe Gemeinde, Wer kennt sich mit typischen Defektmechanismen von Elkos aus ? Wodurch -sofern es ueberhaupt typische Ursachen dafuer gibt- werden Elkos hochohmig. Hochohmig bedeutet in meinem Fall nicht komplett open circuit, sondern dasz der Innenwiderstand auf einen sehr hohen Wert im Bereich mehrere 100K steigt. Gibt es dafuer typische Ursachen und wenn ja, welche ? vielen Dank im Voraus Hintergrund : ich habe hier einen Elko, 22uF, 35V (Yageo S5-Serie) welcher einen sehr hohen ESR hat (~500KOhm). Zunaechst hatte ich das garnicht bemerkt, ich hatte ihn auf Kurzschlusz geprueft und den Leckstrom gemessen, war soweit unauffaellig. Dann habe ich noch grob die Kapazitaet gemeszen, war auch ok (~20uF). Dabei fiel mir dann auf, dasz nach dem Aufladen des Kondis auf 10V beim anschlieszen an das Multimeter (~10MOhm) der erste angezeigte Spannungwert bereits bei ~9.6V lag. In anbetracht der Entladegeschwindigkeit des Kondis durch das MM haette ich aber mit einem Wert gerechnet der deutlich naeher an den 10V liegt. Daraufhin habe ich ihn ueber einen 100 Ohm Widerstand an einen Rechteckgenerator gehaengt (~3KHz) und siehe : Die Spannung am Elko war genauso rechteckig wie die am Ausgang des FuGens. Um sicher zu gehen habe ich ihn noch gegen einen anderen 22uF Elko ausgetauscht und dieser hat die Spannung wie erwartet auf ~1/2 Umax geglaettet.
Dieter G. schrieb: > Wodurch werden Elkos hochohmig. Wohl meist durch Verdunsten des Elektolyts. Gruss Harald
Nachtrag : Es handelt sich um einen ordinaeren Alu-Elko. @Harald Ja das war auch mein erster Gedanke, aber darunter mueszte doch die Kapazitaet ebenfalls leiden, soweit ich weisz. Diese war ja aber noch innerhalb der ueblichen 20%-Toleranz. Oder irre ich mich ?
Das könnte Dich interessieren: http://www.chemi-con.com/u7002/failure.php http://www.chemi-con.com/u7002/table2.pdf http://industrial.panasonic.com/www-data/pdf/ABA0000/ABA0000TE4.pdf Und so weiter... Google-Suche nach "electrolytic capacitor" und "failure mode".
@Xenu, aha, vielen Dank. Ist recht interessant. Am besten passt scheinbar die Verunreinigung mit Halogenen (was zu interner Korrosion fuehrt), da die Cap. ja noch einigermaszen OK ist. Bin mal gespannt was am Ende herauskommt.
Es wird sich wohl die Schweißstelle vom Anschlußdraht zur Al-Folie gelöst haben. Das Elektrolyt ist dann die hochohmige Verbindung.
Elkos werden gelegentlich durch hohe Belastungen mit Verschiebeströmen beeinträchtigt. Dann setzen sich die Poren in der Rauh-Folie allmählich zu, die Kapazität sinkt, die Vorgänge sind kaum reversibel. Schadstellen findet man oft z.B. in der Villard-Schaltung, wo Elkos besonders mit Verschiebeströmen belastet werden. Villard bzw. Delon macht man besser nicht mit Elkos, wenn was mehr als 2-5 Jahre leben soll.
Wilhelm Ferkes schrieb: > beeinträchtigt. Dann setzen sich die Poren in der Rauh-Folie allmählich > zu, die Kapazität sinkt, die Vorgänge sind kaum reversibel. Die Kapazität ist aber noch da! Dieter G. schrieb: > soweit unauffaellig. Dann habe ich noch grob die Kapazitaet gemeszen, > war auch ok (~20uF). Dabei fiel mir dann auf, dasz nach dem Aufladen des
Michael_ schrieb: > Es wird sich wohl die Schweißstelle vom Anschlußdraht zur Al-Folie > gelöst haben. > Das Elektrolyt ist dann die hochohmige Verbindung. genau das vermute ich auch Wilhelm Ferkes schrieb: > Elkos werden gelegentlich durch hohe Belastungen mit Verschiebeströmen > beeinträchtigt. Dann setzen sich die Poren in der Rauh-Folie allmählich > zu, die Kapazität sinkt, die Vorgänge sind kaum reversibel. Obwohl die Kapazitaet ja noch vorhanden ist wie Michael ja schon bemerkt hat, interessiert mich : Wie hoch sind denn die Stroeme von denen du redest im Verhaeltnis zum normalen zulaessigen Ripplestrom ? Soweit ich weisz (und was auch aus den Schaubildern von den Hersteller zu den gaengigen Defektmechanismen hervorgeht) fuehrt ein zu hoher Ripplestrom zunaechst nur zu thermischer Belastung, die dann wiederum die Ursache fuer die Schaedigungen ist. Lt. Schaubildern fuehrt dies i.d.R. zu Kapazitaetsverlust, nicht jedoch zu "open circuit" (auszer bei massivem Elektrolytverlust, was aber wiederum mit starkem Kap.Verlust einhergeht). Die Kondis werden als Siebkondis an der Sekundaerseite eines mini-Trafos eingesetzt. Der Ripplestrom liegt locker im (bei 105°C) erlaubten Bereich, die Kondis laufen im Betrieb aber bei viel geringeren Temperaturen. Eine Theorie von mir war, dasz evtl. Spikes im Netz an der Sekundaerseite des Trafos Stromspitzen hervorrufen die dann kurzzeitig den zul. Ripple weit uebersteigen. Auf die Idee kam ich, weil in dem Haus in dem die Dinger immer verrecken ein Solar-Wechselrichter installiert ist. Ich habe mir die Netzspannung bislang aber noch nicht ansehen koennen.
Update : Ich habe den Kondi geoeffnet. Im inneren ein Wickel der aussieht wie aus braunem Papier. Fluessiges Elektrolyt war keines (mehr) vorhanden, lediglich der "Papier"-wickel ist noch etwas feucht. Da ich keine Erfahrung diesbezueglich habe weisz ich nicht ob das normal ist, oder ob der Wickel richtig nass sein mueszte, was ich aber eigentlich erwarten wuerde. Euer Senf dazu ?
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