Hey, ich bin dabei mich in meinem Studium zu vertiefen. Da mich der Bereich Compilerbau sehr interssiert möchte ich das als Vertiefung wäheln. Meine Frage ist jetzt, ob es überhaupt Jobs in diesem Bereich gibt (in Deutschland)? Ich habe ein wenig gegoogelt und compilerjobs.com gefunden. Da sind einige Jobs aufgelistet, aber die sind alle _nicht_ in Deutschland, überwiegend im silicon valley. Kennt ihr Unternehmen in diesem Bereich? (Deutschlandweit speziell im Rhein/Main Gebiet) Ist Jmd. von euch zufällig in diesem Bereich unterwegs und kann mich etwas von seinem Alltag erzählen? Vielen Dank! Informatik Student
Ich finde es etwas gefährlich, sich für den späteren Job auf so ein Nischenthema zu konzentrieren. Es mag durchaus sein, dass Compilerbauwissen bei einigen Projekten von Vorteil ist, aber insgesamt kommt man als Informatiker auch nur mit Grundwissen darüber durchs Leben. Schau lieber, dass die Vertiefung eher breit als tief ist... Bei uns hiess es immer: Sei schlau und geh nicht zum Compilerbau ;)
Jobs Compilerbau schrieb: > Meine Frage ist jetzt, ob es überhaupt Jobs in diesem Bereich gibt (in > Deutschland)? Schau in die Stellenanzeigen, das sagt alles: quasi nicht vorhanden im Vergleich zu anderen Bereichen. > Ich habe ein wenig gegoogelt und compilerjobs.com gefunden. Da sind > einige Jobs aufgelistet, aber die sind alle nicht in Deutschland, > überwiegend im silicon valley. > Kennt ihr Unternehmen in diesem Bereich? (Deutschlandweit speziell im > Rhein/Main Gebiet) q.e.d. Was fragste da noch weiter? Reicht der Realitycheck nicht? > Ist Jmd. von euch zufällig in diesem Bereich unterwegs und kann mich > etwas von seinem Alltag erzählen? Der Bereich ist tot bzw. abgefrühstückt. Das war vor 30 Jahren mal anders, damals gab es noch mehr Bedarf aber wenig Personal. Heute ist das genau andersrum: Viel verfügbares Personal, wenig Jobs in dem Bereich. An meiner ehemaligen FH werden entsprechende Vorlesungen gar nicht mehr angeboten an der späteren Uni nur sporadisch und das war schon vor 10 Jahren der Fall als ich noch studierte, damals war im ich in dem Kurs wo er das letzte mal angeboten wurde. Mein damaliger Prof in dem Bereich jammerte schon damals frustriert, dass der Bereich quasi tot ist. Nat. gibts immer wieder Bedarf und einige Jobs aber die sind rar und schwer dort ranzukommen, mit vielen Bewerbern die mehr Erfahrung auf dem Buckel haben. Sich auf diesen Bereich zu fokusieren und vertiefen halte ich für Zeitverschwendung. Wenn es dich interessiert beschäftige dich nebenbei mit der Materie an einen Job in dem Sektor wirst du vermutlich nie kommen.
Das der Bereich tot ist, ist quatsch. Man wird vllt nicht den nächsten GCC alleine hochziehen, aber Compilerbauwissen kann vielseitig genutzt werden. Was aber richtig ist, es ist nun kein Thema für die breite Masse. Frag doch z.B. mal die HipHop-Entwickler (PHP to C++ Compiler) ob die Compilerbauwissen gebraucht haben ;)
Ja ne, hier sind ja wieder mal die vollchecker unterwegs. Klar, heute arbeiten wenig leute direkt in der entwicklung von compilern. Themen wie codeoptimierung, —generierung und verifikation sind heute absolut von bedeutung und seit jeher in einer besseren compilerbau vorlesung vertreten. Im bereich der entwicklungstools fuer steuergeraete software findest du recht viele leute mit einem entsprechenden background. Ich habe meine DA an einem lehrstuhl fuer compilerbau geschrieben, da ist man dann aucch mal direkt von einer fachabteilung von bosch eingeladen worden. Mit irgendwelchen java, scrum oder uml kenntnissen wird dir das nicht passieren, das kann auch jeder fh'ler... Also, mach das was dich interessiert.
lr1 schrieb: > Also, mach das was dich interessiert. ...und dann ein dummes Gesicht wenn du keinen entsprechenden Job findest. Compilerbau ist heute Exotenwissen, das haben die Befürworter in ihren Postings indirekt bestätigt ohne dass sie es gemerkt haben. Meine Kommilitonen die sich damals dort vertieft hatten, haben keinen einzigen Job in dem Bereich angetreten. Auch an meiner Uni gibts heute alle Schaltjahre mal ein entsprechendes Angebot zur Vertiefung, eben weil es heute nur noch einen geringen Stellenwert hat. Die Leute werden viel zu selten gesucht, dass es sich lohnen würde hier nur einen Minute zu viel in die Materie zu investieren. Es gibt ja noch 1000 andere interessante Gebiete. Wer hier krampfhaft nur in ein Gebiet drängen will, ist ein One-Trick-Pony, da ist die Arbeitslosigkeit vorprogrammiert. "Menno! Ich will aber nur Compilerbau machen!", das ist doch kindisch, der Ursprungsposter sollte erst mal erwachsen werden, dann kommt er selber auf den Trichter wie naiv seine Vorstellungen sind.
Codeanalyse, Code-Transformation/Refactoring, Reverse Engineering, Virtuelle Maschinen, Just-In-Time-Compiler, Simulatoren/Emulatoren, Dynamic Binary Translation... Compilerbau ist in vielen Bereichen relevant, die heute aktueller denn je sind. Im Mittelstand wirst du da keine Jobs finden. Für Enterprise-Software, PHP oder Android-Apps wärest du aber auch falsch an der Uni. Nischenfirmen, die ganz großen Konzerne, mit einer Spezialanwendung aus obigem Bereich in die Selbständigkeit oder schlicht in die Wissenschaft, das sind die wichtigsten Alternativen. Erwarte halt nicht, dass du dich irgendwo ins gemachte Nest setzen darfst. Wenn es dich wirklich interessiert, sieh zu dass du einen astreinen Abschluss machst und dann flexibel bist. Lohnenswert ist auch, sich während des Studiums an einem FOSS-Projekt zu beteiligen und darüber in eine der beteiligten Firmen zu kommen, denn bei den meisten namhaften Projekten wirken auch Konzerne mit.
Jobs Compilerbau schrieb: > Ist Jmd. von euch zufällig in diesem Bereich unterwegs und kann mich > etwas von seinem Alltag erzählen? Wie schon geschrieben, ist es gefährlich sich auf diese Nische zu spezialisieren. Du wirst im überwiegenden Fall akademische Jobs an Instituten finden, welche im allgemeinen nicht sonderlich gut zahlen (Ausnahme: Post-Doc). Das Unternehmen muss groß genug sein, um sich solche Grundlagenarbeit leisten zu können. Da wird es sehr schnell übersichtlichen (Stichworte: Google, Amazon, Keil, etc).
Es ist etwas illusorisch zu glauben, dass man im Beruf zwingend in exakt jenem Schwerpunkt landet, den man sich im Studium gewählt hat. Wenn man also den Schwerpunkt auf Compilerbau legt, dann ist man später nicht auf diesen Bereich fixiert. Der Abschluss eines Uni-Studiums besagt eher, dass man sich selbständig mit komplexen Themen befassen kann. Nicht so sehr, dass man schon exakt das weiss, was man im Job braucht.
wenn du interesse hast dann melde Dich bei mir,... t47ezr56@hotmail.de Standort Nürnberg. Gruss T.C.
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