Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fingierter Arbeitsvertrag als Abschlusstest?!


von texi (Gast)


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Hallo,

ich hatte letzte Woche ein Vorstellungsgespräch und da ist was ziemlich 
seltsames passiert. Und zwar wurde mir zum Abschluss ein Angebot gemacht 
und der Arbeitsvertrag wurde reingebracht, ich hatte  dann 20 Minuten 
Zeit den mir durchzulesen und danach kamen die wieder rein und stellten 
fragen dazu. der arbeitsvertrag kam mir sehr sehr komisch vor und ich 
habe mir einigen notizen gemacht.

als ich das dann angesprochen habe und alles erläutert meinten die.

"ja das war ein finaler test, ob sie verträge gründlich lesen und dann 
sich auch durchsetzen können".


ist sowas legitim, immerhin war der vertrag schon vom unternehmen 
unterzeichnet und ich hätte ja eigentlich auch unterschrieben können. 
allerdings standen da teilweise echt krasse sachen drin wie jederzeit 
kündigen, gehaltskürzungen bei krankheit usw. (jedoch alles bischen 
zweideutig).

was sagt ihr dazu?

von Matthias (Gast)


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legal: Keine Ahnung
legitim: mußt Du selbst beurteilen

Ich würde ein solches Unternehmen meiden.

von genervt (Gast)


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texi schrieb:
> ist sowas legitim, immerhin war der vertrag schon vom unternehmen
> unterzeichnet und ich hätte ja eigentlich auch unterschrieben können.

Warum nicht?

Was hättest du denn von einen unterschriebenen Vertrag, der dich selbst 
gnadenlos benachteiligt (auch wenn du es rechtlich anfechten könntest) 
und dich als Vollpfosten outet?

von WPO (Gast)


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Für manche Dinge (z.B. Urlaubsanspruch, Probezeit) ist gesetzlich ein 
Minimum oder Maximum definiert, was dann durch den Arbeitsvertrag nicht 
unter- oder überschritten werden darf. Ansonsten verliert die Klausel im 
Arbeitsvertrag ihre Gültigkeit.

Im Prinzip ist sowas schon legal. Ich würde um das Unternehmen einen 
SEHR großen Bogen machen, wer weiss, was denen dann sonst noch so 
einfällt ...

von Michael S. (technicans)


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Da sollte man schon stutzig werden wenn der Vertrag vor Ort
gelesen und evtl. unterschrieben werden soll. Gewöhnlich sollte
man erwarten dürfen den in aller Ruhe zu Hause prüfen zu können.
Ansonsten ist da was oberfaul.

von genervt (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Da sollte man schon stutzig werden wenn der Vertrag vor Ort
> gelesen und evtl. unterschrieben werden soll. Gewöhnlich sollte
> man erwarten dürfen den in aller Ruhe zu Hause prüfen zu können.
> Ansonsten ist da was ober faul.

Du hast nicht mitbekommen, das es garnicht der echte Arbeitsvertrag war?

Wann hast du eigentlich zuletzt einen Arbeitsvertrag gesehen?

von Düsendieb (Gast)


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texi schrieb:
> "ja das war ein finaler test, ob sie verträge gründlich lesen und dann
> sich auch durchsetzen können".

glaub ich nicht, die suchen eher einen Deppen, der das unterzeichnet.

von Mikel M. (mikelm)


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Es wäre interessant zu wissen als WAS du Dich da beworben hast.

 Wenn es deine zukünftige Aufgabe ist Verträge zu bewerten ist es 
sicherlich anders zu bewerten, als wenn du Dich da als einfacher 
Arbeiter bewirbst.

von Arno Nühm (Gast)


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Hallo!

texi schrieb:
> was sagt ihr dazu?

Wie schon von meinem Vorposter gesagt, für einen einfachen Job am Band 
oder ähnliche Tätigkeiten würde ich das Verhalten für nicht legitim 
halten. Hast du jedoch Budgetverantwortung als Enwickler oder im Einkauf 
oder befindest du dich auf Abteilungsleiterebene, gibt es keinen 
besseren Test. Herzlichen Glückwunsch für den tollen Test an die Firma. 
Und anscheinend hast du den Test ja bestanden.

Im besten Falle sucht die Firma eben einen durchsetzungsstarken MA mit 
eigenem Profil und nicht einen Opportunisten. Wenn dein Bauchgefühl 
sonst stimmt, sag zu!

Schönes Wochenende!

von Wilhelm F. (Gast)


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genervt schrieb:

> Du hast nicht mitbekommen, das es garnicht der echte Arbeitsvertrag war?

Ich könnte mir gut vorstellen, daß es ein Personaldienstleister (ääh, 
gutes Ingenieurbüro natürlich, wie kann ich mir bloß nur erlauben, 
schlecht zu denken) war, so wie ich im vergangenen Jahr zwei hatte.

Die wollten mich per Drohung zum Vorstellungsgespräch nötigen, auf 
eigene Kosten, auch noch 300-600km einfache Entfernung, ansonsten 
Anschiß beim Amt. Ratet mal, was dort wohl passiert wäre, wenn ich mich 
klein machen ließe, und dort hin gefahren wäre? Höchst wahrscheinlich 
die selbe Chose Teil 2, sowas, wie oben genannt.



texi schrieb:

> ist sowas legitim, immerhin war der vertrag schon vom unternehmen
> unterzeichnet und ich hätte ja eigentlich auch unterschrieben können.
> allerdings standen da teilweise echt krasse sachen drin wie jederzeit
> kündigen, gehaltskürzungen bei krankheit usw. (jedoch alles bischen
> zweideutig).

Es kann natürlich sein, daß der alte Vertrag nichtig wird, wenn 
tatsächlich ein neuer unterschrieben wurde.

Ja ja, und wenn sie sich entlarvt fühlen, sagen sie: Es war doch nur ein 
Spaß. :-( Sorry, mir ist bei sowas nicht zum scherzen.

Im besten Fall wollten sie testen, wie du in Vertragsangelegenheiten 
reagierst. Als Entwickler hat man ja mit sowas tatsächlich auch schon 
mal zu tun, daß man im Meeting an Vertragsangelegenheiten teil nimmt, 
während ein Kunde mit seiner Gefolgschaft mit anwesend ist. Allerdings: 
Was sollte diese Angelegenheit denn, wenn der Vertrag ja schon 
unterzeichnet ist?

von Michael S. (technicans)


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genervt schrieb:
> Du hast nicht mitbekommen, das es garnicht der echte Arbeitsvertrag war?
Und du hast mitbekommen, das der TO das erst später bemerkt hat, nämlich
als der Arbeitgeber die Katze aus dem Sack gelassen hat?
> Wann hast du eigentlich zuletzt einen Arbeitsvertrag gesehen?
Schon eine Weile her und so vorteilhaft waren die alle nicht,
jedenfalls nicht für mich, dafür aber unverhandelbar.
Nur durchlesen bringt oft auch nicht viel. Besser man macht sich
ne Kopie und markiert die Klauseln nach positiven/negativen Kriterien.
Die Klauseln in Vertrag sollte wie folgt markiert werden:

Arbeitnehmer   -Pflichten(Rot)/ Rechte(grün)
Arbeitgeber   -Pflichten(Grün)/ Rechte(Rot)

Wenn die Verteilung nach Rot überwiegt, würde ich mir mal
ernste Gedanken über das Werk machen. Mein letzter Vertrag
war übrigens zu 90% Rot.

von WPO (Gast)


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Auch wenn es um einen Job geht, bei dem man mit Verträgen zu tun hat, 
gibt es andere Methoden die Qualifikation eines Bewerbers zu testen.

Eine Firma, die solche "Tests" macht, benimmt sich in hohem Maße 
respektlos gegenüber einem Bewerber, der normalerweise schon in der 
schwächeren Position ist. Und wenn man schon so als Bewerber so 
behandelt wird, will ich gar nicht wissen, wie man dann als Mitarbeiter 
behandelt wird ...

von genervt (Gast)


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Michael S. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Du hast nicht mitbekommen, das es garnicht der echte Arbeitsvertrag war?
> Und du hast mitbekommen, das der TO das erst später bemerkt hat, nämlich
> als der Arbeitgeber die Katze aus dem Sack gelassen hat?

[ ] Du hast mitbekommen, das es ja grad der Sinn, dieses Tests war?

von Karli (Gast)


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Was das Unternehmen da gemacht hat, war schräg. Früher hat man so etwas 
gerne gemacht, zum Beispiel einen ungenießbaren Kaffee serviert und 
geschaut, wie die Reaktion ist. Das ist aber schon lang out. Spielchen 
mit einem Bewerber zu machen, zeigt doch nur, daß man keinen Respekt 
hat.

Das Paradoxe daran: Den absolut finalen Test hast Du eigentlich nur dann 
bestanden, wenn Du das Spielchen ablehnst und Deinen Hut nimmst.

von Michael S. (technicans)


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Karli schrieb:
> Den absolut finalen Test hast Du eigentlich nur dann
> bestanden, wenn Du das Spielchen ablehnst und Deinen Hut nimmst.
genervt schrieb:
> Du hast mitbekommen, das es ja grad der Sinn, dieses Tests war?

Dann hat aber die Firma sich selbst ins Knie geschossen.
(Auf beide Posts bezogen)
Einige sind ja auch so dreist einen Gehaltswunsch in der 
Stellenausschreibung zu verlangen. Ist für mich auch ein
k.o.-Kriterium.

von Karli (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Dann hat aber die Firma sich selbst ins Knie geschossen.

Ja. Da gibt es eine Grenze, die nicht überschritten werden darf. Wenn 
man das als Bewerber dulden würde, wäre die Beziehung zum neuen 
Arbeitgeber schon von Anfang an kaputt.

Aähnlich ist es mit unzulässigen Fragen. Es heißt immer, man soll diese 
freundlich, aber bestimmt zurückweisen. Aber bei Spielchen ist das im 
Nachhinein unmöglich, es sei denn, man steht auf und geht.

von trete deinen personaler (Gast)


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texi schrieb:

> was sagt ihr dazu?
Hinterfotzige Testmethoden -> unseriös. Allerdings hätte ich mich auf 
diese 20 Minutenfrist erst gar nicht eingelassen. Entweder Vertrag in 
Ruhe zur Ansicht mitnehmbar oder den Abschiedsgruß mit dem Mittelfinger.

Auf was für einen Schwachsinn Unternehmen bei der Personalauswahl kommen 
wird immer bizarer. Kein Wunder dass die nur schwer fähiges Personal 
finden, bei solchen Methoden rennt das automatisch ganz schnell davon.

von genervt (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Karli schrieb:
>> Den absolut finalen Test hast Du eigentlich nur dann
>> bestanden, wenn Du das Spielchen ablehnst und Deinen Hut nimmst.
> genervt schrieb:
>> Du hast mitbekommen, das es ja grad der Sinn, dieses Tests war?
>
> Dann hat aber die Firma sich selbst ins Knie geschossen.
> (Auf beide Posts bezogen)

Nö, sie hat das erreicht, was sie wollte. Herausfinden, ob der Bewerber 
den Job auch in der Praxis bewältigen kann.

Deppen, die jeden Vertrag unterschreiben, den man ihnen vorlegt, gibts 
ja genug.

von genervt (Gast)


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trete deinen personaler schrieb:
>> was sagt ihr dazu?
> Hinterfotzige Testmethoden -> unseriös. Allerdings hätte ich mich auf
> diese 20 Minutenfrist erst gar nicht eingelassen. Entweder Vertrag in
> Ruhe zur Ansicht mitnehmbar oder den Abschiedsgruß mit dem Mittelfinger.

Auch gut, aber er sollte ihn ja nur durchlesen und nicht gleich 
unterschreiben. (Wenn er zum Unterschreiben genötigt wird, ist das sogar 
die beste Antwort).

von amateur (Gast)


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Ob es sinnvoll ist bei so einem Laden anzufangen, würde ich nicht von 
den Spielereien der Personalabteilung abhängig machen. Es sei denn Du 
willst in deren Bereich arbeiten.
Wird Dir ein Papier in die Hand gedrückt, auf dem Oben, an erster 
Stelle, steht: "Arbeitsvertrag", so kannst Du davon ausgehen, dass es 
ein Arbeitsvertrag ist. Im Kleingedruckten kann dann zwar alles Mögliche 
stehen, aber nicht: Ätsch, Bätsch, war nicht so gemeint.
Ich denke nur wenn an nicht zu überlesender Stelle: MUSTER oder 
ähnliches gestanden hätte wäre so etwas legal.
Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass man auf diese Weise deine 
"Ernsthaftigkeit" testen wollte. Was nach meiner Meinung nach nicht 
zulässig ist. Stell Dir vor, Du hättest das Teil unterschrieben und 
einfach eingesteckt. Dann hättest Du einen, von beiden Parteien 
unterschriebenen, Arbeitsvertrag. Ohne wenn und aber.
Du warst aber so "freundlich" diesen Fall nicht eintreten zu lassen.

von genervt (Gast)


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amateur schrieb:
> Stell Dir vor, Du hättest das Teil unterschrieben und
> einfach eingesteckt. Dann hättest Du einen, von beiden Parteien
> unterschriebenen, Arbeitsvertrag. Ohne wenn und aber.

Zwei Wochen "Spass" und dann arbeitslos.

Ein Arbeitsvertrag ist innerhalb der Probezeit auf das einvernehmen 
beider Parteien angewiesen.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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texi schrieb:
> "ja das war ein finaler test, ob sie verträge gründlich lesen und dann
> sich auch durchsetzen können".

Finde ich OK. Wahrscheinlich hat texi in seiner Tätigkeit mit Verträgen 
zu tun, nur einem Neuen schon einen schweren Brocken an Vertrag zu geben 
bringt nichts weil er keine Erfahrungen hat. So nimmt man etwas was der 
Bewerber auch kann, oder können sollte. Für die schweren Brocken wird er 
dann - villeicht - später intensiv geschult.

Dem Bewerber erst hinterher aufzuklären ist aber nicht die feine Art.

von genervt (Gast)


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Lasst mich Arzt schrieb:
> Dem Bewerber erst hinterher aufzuklären ist aber nicht die feine Art.

Würde man das vorher tun, bekommt man aber nur die Hälfte der Infos, die 
man eigentlich wollte.

Und was nützt es, wenn jemand die Verträge zwar versteht, aber seine 
Position nicht durchsetzten kann?

von Wilhelm F. (Gast)


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trete deinen personaler schrieb:

> Auf was für einen Schwachsinn Unternehmen bei der Personalauswahl kommen
> wird immer bizarer.

Man kann es sich erlauben, weil anscheinend genug Frischfleisch an 
Reserven Humankapital vorhanden ist.

Übrigens: Die beiden oben genannten Fritzen schissen mich bei meiner 
Weigerung bzw. Nichtreaktion tatsächlich beim Amt an. Mein Vermittler 
hatte die beiden Papiere bei einem Rapport-Termin auf dem Tisch liegen, 
und fragte mich, was damit los wäre. Nach meiner genaueren Schilderung 
hielt er zu mir, und gegen die krummen Arbeitgeber.

Einer der beiden hatte nicht mal ein Stellenangebot, weder ein Fake noch 
ein echtes, worauf ich mich beziehen konnte. Das ist ja schon mal gleich 
ganz erledigt.

von Michael S. (technicans)


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Schade, das man hier nicht sicher weiß wer Arbeitgeber (oder leitender 
Angestellter) oder Arbeitnehmer ist. Dann wären die Meinungen
repräsentaiv, aber so ist das ganze einfach nichts wert, weil man
aufgrund der Antworten und Kommentare nur Mutmaßen kann.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Dann wären die Meinungen
> repräsentaiv,

Der TO meldet sich auch nicht mehr. So endet es dann hier in einer 
reinen Spekulation.

von texi (Gast)


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hallo,

die stelle ist bei einem großen konsumgüterhersteller im bereich 
vertrieb.

von genervt (Gast)


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texi schrieb:
> hallo,
>
> die stelle ist bei einem großen konsumgüterhersteller im bereich
> vertrieb.

Na also, dann ist es ja schlüssig.

von j. c. (jesuschristus)


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>> "ja das war ein finaler test, ob sie verträge gründlich lesen und dann
>> sich auch durchsetzen können".

>glaub ich nicht, die suchen eher einen Deppen, der das unterzeichnet.

+1

von Decius (Gast)


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Trotzdem bleibt es fakt, so etwas ist respektlos. und in so einer firma 
kannst du darauf wetten , daß das so weitergeht. Natürlich können und 
dürfen sie Verträge zum Test vorlegen, aber nicht den angeblich eigenen 
neuen arbeitsvertrag! Mit einer zeitfrist hätte ich die unterzeichnung 
ehh abgelehnt. Was soll das dann für ein test sein? den noben hat es 
schon wäre gesagt, akzeptierst du die zeitgrenze hast du eigentlich den 
test schon nicht bestanden.

von Decius (Gast)


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Was ich damit meine. So gewinnt man keine neuen Infos über das können 
des Bewerbers Verträge zu beurteilen. Und ist es das Ziel, so das 
Rückgrat des Bewerbers zu testen, ist mindestens moralisch zu 
hinterfragen.

von Christian B. (casandro)


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Bei einem echten Arbeitsvertrag wäre die Vorgehensweise vielleicht auch 
nicht so verkehrt, dass man den Bewerber erst mal die Zeit gibt ihn 
durchzulesen, um dann mit ihm ggf. Änderungen zu besprechen. Das ist 
unter Umständen einfacher als wenn er dann einen Tag später erst 
Erläuterungen haben möchte.

So als Test ist das schon schräg, je nach Job aber vielleicht nicht 
blöd. Mit solch einen Test kann man etwas mehr über den Bewerber 
erfahren. Ließt er sich Verträge überhaupt durch? Wie geht er um, wenn 
er sich benachteiligt fühlt? Es spielt ja eine Rolle, ob ein Bewerber 
solche Probleme rational und ruhig anspricht, oder gleich wütend aus dem 
Raum läuft.

Die beste Antwort wäre wohl, "Tut mir Leid, aber den Vertrag kann ich 
nicht akzeptieren, (der schrammt ja schon fast an der Illegalität). 
Besonders problematisch finde ich..." Natürlich muss man das in Worte 
fassen, die der Situation entsprechen.

von Rudi Radlos (Gast)


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texi schrieb:
> was sagt ihr dazu?

1.)
Vertrag ist Vertrag. Wenn ein Depp den gleich unterschreibt, sitzt er in 
der Tinte. Was die hinterher sagen, ist schnell vergessen. Ob das "NUR" 
ein Test war wissen nur diiie.

2.) Oder warst Du zufällig im Assessment-Center?
http://de.wikipedia.org/wiki/Assessment-Center

von genervt (Gast)


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Decius schrieb:
> Und ist es das Ziel, so das
> Rückgrat des Bewerbers zu testen, ist mindestens moralisch zu
> hinterfragen.

Warum das denn?

von Michael S. (technicans)


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Man muss es bei der Auswahl aber nicht übertreiben oder verzichten
die Arbeitgeber im Gegenzug auf den Nutzen einer Probezeit?

von genervt (Gast)


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Wozu?

von Rudi Radlos (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Man muss es bei der Auswahl aber nicht übertreiben oder verzichten
> die Arbeitgeber im Gegenzug auf den Nutzen einer Probezeit?

Wenn Du 100 Bewerbungen auf dem Tisch bekommst für eine Stelle, dann 
kannst Du nicht gleich alle zur Probe einstellen. Da sollte man schon 
vorher etwas genauer sortieren um einen GEEIGNETEN Kandidaten zu finden. 
Leider sehen das Personaler und Fachleute manchmal verschieden.

von Jürgen (Gast)


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> was sagt ihr dazu?

Deine Shift-Taste klemmt.

von Michael S. (technicans)


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Rudi Radlos schrieb:
> Wenn Du 100 Bewerbungen auf dem Tisch bekommst für eine Stelle, dann
> kannst Du nicht gleich alle zur Probe einstellen. Da sollte man schon
> vorher etwas genauer sortieren um einen GEEIGNETEN Kandidaten zu finden.

Mit der Betonung auf "Wenn". Die erwähnte Probezeit bezog sich nur
auf den Kandidaten der auch zum Zuge gekommen wäre, nicht auf alle
Bewerber. Natürlich sucht sich der Betrieb den geeignetsten aus,
manchmal auch keinen. Da verliert man dann ganz von selbst jede
Hoffnung, auch wenn die zuletzt stirbt. In der Regel ist Bewerben
eh eine Einbahnstraße und ob das Unternehmen überhaupt jemand
dringend braucht steht auch in den Sternen. Früher konnte man
manchmal nach Erhalt der Absage noch erfahren welche
Entscheidungsgründe eine Rolle spielten, vor allem wenn man
sich für voll geeignet hielt. Seit es das AGG gibt und die
Dienstleister sich in diesem Land ausgebreitet haben wie die Pest,
kann man derartige Wünsche vergessen.
In der Regel erhält man nicht mal mehr seine Unterlagen wieder.
So weiß man auch nicht ob eine Fortbildung noch irgendwas bringen
kann, oder ob man sich ab einem gewissen Alter lieber gleich die
Kugel geben sollte.
Bliebe ja nur die Möglichkeit sich selbständig zu machen, aber
den Sprung ins kalte Wasser tun sich dann die meisten nicht an.

von genervt (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Bliebe ja nur die Möglichkeit sich selbständig zu machen, aber
> den Sprung ins kalte Wasser tun sich dann die meisten nicht an.

Wenn man denn schwimmen kann.

von oszi40 (Gast)


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genervt schrieb:
> Wenn man denn schwimmen kann.

...und ausreichend zahlungsfreudige Kunden + Aufträge hat.

von Michael S. (technicans)


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genervt schrieb:
> Wenn man denn schwimmen kann.

Es kommt ja nicht aufs schwimmen an, wenn es seicht ist, sondern
auf den Schock durch das kalte Wasser. Eine Erfolgsgarantie gibts
da nämlich nicht und einige sind dadurch sogar erst richtig ruiniert
worden.

oszi40 schrieb:
> ...und ausreichend zahlungsfreudige Kunden + Aufträge hat.

Wenn das was man verkauft gut ist kann man das Risiko minimieren
in dem man Vorkasse verlangt. Machen ne ganze menge Firmen und sparen
sich so ein Mahnwesen.

von genervt (Gast)


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> Wenn man denn schwimmen kann.

Beckenrandschwimmer sind von der Aussage ausgeschlossen.

von Wilhelm F. (Gast)


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oszi40 schrieb:

> genervt schrieb:
>> Wenn man denn schwimmen kann.
> ...und ausreichend zahlungsfreudige Kunden + Aufträge hat.

Genau hier liegt ja das Problem, als Suchender wieder ins aktive Spiel 
hinein kommen zu wollen/müssen.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Genau hier liegt ja das Problem, als Suchender wieder ins aktive Spiel
> hinein kommen zu wollen/müssen.

Hast du bisher nicht immer geschrieben, das Selbständigkeit für dich
nicht infrage käme (das es dir gesundheitlich nicht gut geht, ist
nicht vergessen und lasse ich mal außen vor).

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Michael S. schrieb:
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Genau hier liegt ja das Problem, als Suchender wieder ins aktive Spiel
>> hinein kommen zu wollen/müssen.
>
> Hast du bisher nicht immer geschrieben, das Selbständigkeit für dich
> nicht infrage käme (das es dir gesundheitlich nicht gut geht, ist
> nicht vergessen und lasse ich mal außen vor).

Dann müsste er ja arbeiten und das geht für ihn garnicht! Ist doch 
identisch zu deiner Einstellung.

von M. S. (bugles)


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Also sehr seltsam. Halte ein solches Vorgehen für nicht ganz normal. Ein 
Arbeitsvertrag ist meist sehr übersichtlich aufgebaut. Da gibt es wenig 
was schwer zu verstehen ist.

Ich weiss auch nicht welche Firma heute soviel Zeit hat Arbeitsverträge 
als Test zu erfinden.

Arno Nühm schrieb:
> Hast du jedoch Budgetverantwortung als Enwickler oder im Einkauf
> oder befindest du dich auf Abteilungsleiterebene, gibt es keinen
> besseren Test. Herzlichen Glückwunsch für den tollen Test an die Firma.
> Und anscheinend hast du den Test ja bestanden.

?????

Also bei uns wird man eingestellt oder eben nicht. Für Verträge haben 
wir Juristen die lange dafür studiert haben Verträge richtig 
auszuarbeiten und zu interpretieren.

Im Einkauf kann nicht einfach jeder Mitarbeiter Lieferverträge etc.. 
verhandeln wie es gerade passt.

Als Abteilungsleiter der richtigen Abteilung sieht die Welt anders aus 
aber auch da gibt es keine Unterschrift ohne das ein Jursit die Verträge 
geprüft hat.

Daher halte ich einen solchen Test für stark eigenartig.

von Benjamin K. (benjamin92)


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Würde mir auch sehr eigenartig vorkommen, wenn ich auf einmal einen 
solchen Test machen würde.
Gut, bei mir ist aber eigentlich die Bewerbungsgeschiche ganz anders 
gelaufen, als wie hier viele im Forum berichten. Liegt vielleicht auch 
daran, dass ich Elektroniker für Geräte und Systeme bin und kein 
Ingenieur.

von Michael S. (technicans)


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Ulrich S. schrieb:
> Ist doch identisch zu deiner Einstellung.
Was du so alles zu Wissen glaubst. Arbeit ist keine Doktrin.
Man arbeitet um zu leben, aber bei den Firmen (und auch bei dir)
herrscht wohl die Unsitte man solle leben um zu arbeiten?
Da müssen auch entsprechende Anreize und annehmbare Bedingungen
vorhanden sein damit das funzt, aber das Gegenteil ist der Fall.
Das fängt schon damit an wie man behandelt wird und Bevormundung
ist da sicher nicht Ziel-führend.

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