Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AM Demodulator Entwurf


von Hans-werner M. (hanswerner)



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Ich habe mich mal mit LTSpice an einem AM Demodulator versucht.
Siehe angehängte Datei.
Ich möchte eine grössere Ausgangsleistung erzielen um einen 8 Ohm 
Lautsprecher anschliessen zu können.
Ist dies mit der Betriebsspannung von 6Volt überhaupt möglich oder muß 
die Schaltung für eine grössere Betriebsspannung ausgelegt werden?
Momentan liegt die Ausgangsspannung bei +-0,8V.
Weitere Tipps zur Schaltungsdimensionierung bzw. Verbesserung sind 
willkommen.
P.S.: Den 2N4416 kann man wahrscheinlich durch einen BF245C ersetzen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Als Verstärker kann ich den TDA7052.pdf oder TDA7052A.pdf empfehlen. Der 
enthält eine Brückenschaltung und benötigt daher keine so große 
Betriebsspannung. Mit 6V und 8 Ohm liefert er laut Datenblatt typisch 
1,1 Watt. Ansonsten könnte eine Schaltungsvariante mit 
Bootstrap-Kondensator noch eine Verbesserung bringen.

Der BF245C sieht gut aus.

.MODEL BF245A NJF(VTO=-1.7372E+000 BETA=1.16621E-003 LAMBDA=1.77211E-002 
RD=9.01678E+000 RS=9.01678E+000 IS=2.91797E-016 CGS=2.20000E-012 
CGD=2.20000E-012 PB=7.80988E-001 FC=5.00000E-001)
.MODEL BF245B NJF(VTO=-2.3085E+000 BETA=1.09045E-003 LAMBDA=2.31754E-002 
RD=7.77648E+000 RS=7.77648E+000 IS=2.59121E-016 CGS=2.00000E-012 
CGD=2.20000E-012 PB=9.91494E-001 FC=5.00000E-001)
.model BF245C NJF(VTO=-5.0014E+000 BETA=5.43157E-004 LAMBDA=2.71505E-002 
RD=1.20869E+001 RS=1.20869E+001 IS=3.64346E-016 CGS=2.00000E-012 
CGD=2.00000E-012 PB=1.24659E+000 FC=5.00000E-001)
.model BF256B NJF(VTO=-2.3085E+000 BETA=1.09045E-003 LAMBDA=2.31754E-002 
RD=7.77648E+000 RS=7.77648E+000 IS=2.59121E-016 CGS=2.00000E-012 
CGD=2.20000E-012 PB=9.91494E-001 FC=5.00000E-001)

von Daniel C. (dan1el)


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Hallo,

ich wundere mich ehrlich gesagt, dass die Gegentaktendstufe in der oben 
geposteten asc-Datei prinzipiell keinen 8R-Lautsprecher treiben können 
soll.

Versuch mal für Q7/Q8 die Transistoren BD135/BD136. Gegebenenfalls noch 
die Arbeitspunkte anpassen und vielleicht die Widerstände R16/R17 etwas 
verkleinern. Spätestens dann sollte es gehen.

Kleiner Knackpunkt: der BF245C kann möglicherweise nur leidlich den 
benötigten Strom für die Endstufen-Ts liefern... glaube, ein BF246 
schafft 4 mal so viel Strom wie ein BF245...


B e r n d W. schrieb:
> Als Verstärker kann ich den TDA7052.pdf oder TDA7052A.pdf empfehlen.

Da schließe ich mich an. Insbesondere vom TDA7052A sollte man immer ein 
paar Exemplare im Haus haben (und auch ein paar 1M-Potis für die 
Volume-Control)!

:)

von B e r n d W. (smiley46)


Angehängte Dateien:

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Auf Langwelle und teilweise auf Mittelwelle sind die Frequenzen in einem 
9kHz Raster vergeben, laut Wikipedia oberhalb 1300kHz im 10kHz Raster. 
Auf Kurzwelle ist meist das 5kHz Raster üblich. Die Bandbreite beträgt 
dort max. 4,5kHz. Es können Schwebungen bei 5, 9 und 10kHz auftauchen. 
Die Position des Notch hängt also davon ab, in welchem Wellenbereich 
gehört wird.

Dieser Notch in der Schaltung wirkt ziemlich breitbandig und beeinflußt 
daher den restlichen Frequenzgang ungünstig. Die obere Grenzfrequenz 
liegt schon bei 2kHz, also alles Andere als Hi-Fi. Dies ließe sich durch 
eine OP-Schaltung oder einen LC-Schwingkreis beheben. Es wäre entweder 
sinnvoll, diesen umschaltbar auszulegen oder einen Cauer-Tiefpasses mit 
dem Notch auf 5kHz zu verwenden.

Daniel hat ja teilweise die Modifikationsmöglichkeiten der Endstufe 
schon erwähnt. Es sind stärkere Transistoren notwendig und die 10 Ohm 
Widerstände verschlucken mehr Energie, als beim Lautsprecher ankommt. 
Die 2 Dioden liefern zu wenig Spannungsabfall, um die 
Übernahmeverzerrungen komplett zu beseitigen, deshalb ist dort ein 
weiterer Widerstand notwendig. Ein Bootstrap-Kondensator kann den 
Aussteuerbereich entscheidend verbessern, so daß bei der angehängten 
Version etwa 250 mW bei 1% Klirrfaktor rauskommt. Viel mehr geht bei 
6Volt nur in einer Brückenschaltung wie beim TDA7052.

von Daniel C. (dan1el)


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Eins muss man auf jeden Fall noch bedenken:

Handelsübliche Lautsprecher können die unterschiedlichsten Wirkungsgrade 
haben.
Die Leistung der Endstufe alleine sagt noch nichts über die tatsächliche 
Lautstärke aus,die man hinterher erhält.

Wenn für deinen Lautsprecher der Wirkungsgrad (in dB) bekannt ist, kann 
man Vorhersagen treffen.

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