Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Glättungskondensator, Schwingkreis?


von Glätter9000 (Gast)


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Hallo an alle,

Ich habe eine Spule unbekannter Induktivität hier, welche ich immer so 
zum Experimentieren als E-Magneten verwende, es ist eine hohle, 
vergossene Spule mit einem Aussendurchmesser von 6cm, einem 
Innendurchmesser von 3cm und einer Höhe von 8cm. Jetz wollte ich die 
Netzspannung natürlich gleichrichten, um einen EMagneten zu bekommen. 
Ich wollte einen 22uF Kondensator verwenden, da hab ich zwar dann ~45 V 
Restwelligkeit noch drin, aber es ist ja nicht so kritisch in dieser 
Anwendung. Bin aber grad beim Glättungskondensator ins Stutzen gekommen, 
wird der ganze Aufbau nicht dann als Kondensator + Induktivität zum 
Parallelschwingkreis?

Danke im Vorraus

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Glätter9000 schrieb:
> wird der ganze Aufbau nicht dann als Kondensator + Induktivität zum
> Parallelschwingkreis?

Ja, und?

von Glätter9000 (Gast)


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Kann mir die Resonanz nicht wegen Spannungspitzen oder so die Dioden 
zerstören? Ich muss die Schaltung gleich mal simulieren..

von Hans M. (hansilein)


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wenn die resonanz bei 100Hz läge wär's doof, so ist es aber egal.

von Glätter9000 (Gast)


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Ok danke Hans! Dann werd ich mich mal ans Löten machen

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Das ist auf jeden Fall ein LC Parallelschwingkreis. Die Frage, ob der 
gefährlich/zerstörerisch oder harmlos und zahm ist, hängt von der Güte 
des Schwingkreises ab. Diese hängt von allen 3 Schwingkreis Komponenten, 
R, L und C ab.
Siehe Wikipedia. o.Ä.

von Udo S. (urschmitt)


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Glätter9000 schrieb:
> Ich habe eine Spule unbekannter Induktivität hier

Glätter9000 schrieb:
> hohle, vergossene Spule

Glätter9000 schrieb:
> Jetz wollte ich die
> Netzspannung natürlich gleichrichten, um einen EMagneten zu bekommen.
> Ich wollte einen 22uF Kondensator verwenden

Du willst also eine Spule von der du nix weisst einfach so an 
gleichgerichtete und geglättete Netzspannung hängen?
Ich hoffe du weisst sicher, daß die Spule ausreichend isoliert ist.
Weisst du den Widerstand und den Strom der fließen wird?

Denk daran 230V können klein schwarz und hässlich machen.

von Helmut L. (helmi1)


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Udo Schmitt schrieb:
> Denk daran 230V können klein schwarz und hässlich machen.

Quatsch. Da werden die Maenner von den Jungs getrennt :=)

von Christian S. (christianstr)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Udo Schmitt schrieb:
>> Denk daran 230V können klein schwarz und hässlich machen.
>
> Quatsch. Da werden die Maenner von den Jungs getrennt :=)

Echte Männer prüfen Netzspannung mit der Zunge ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian Str schrieb:
> Echte Männer prüfen Netzspannung mit der Zunge ;)

Ist doch aber auf die Dauer lästig, wenn du jedesmal erst beim
Fleischer eine Zunge kaufen musst. :)

von Glätter9000 (Gast)


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@Udo Schmitt

Die Spule ist mit ca. eineinhalb cm Plastik vergossen, gut genug 
isoliert, ist ja auch eiin Industrieprodukt :) Ich weiß bloss nicht wie 
ich die Induktivität bestimmen soll

von Glätter9000 (Gast)


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Die Spule ist ja auch darauf ausgelegt, mit 230V gequält zu werden ;)

von Helmut L. (helmi1)


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Glätter9000 schrieb:
> Ich weiß bloss nicht wie
> ich die Induktivität bestimmen soll

Mit einem Messgeraet vielleicht?

Glätter9000 schrieb:
> Die Spule ist ja auch darauf ausgelegt, mit 230V gequält zu werden ;)

Dauernd oder nur kurzzeitig?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Glätter9000 schrieb:
> Die Spule ist ja auch darauf ausgelegt, mit 230V gequält zu werden ;)

Vorsicht: Wechselspannung oder Gleichspannung?

Bei Wechselspannung begrenzt die Eigeninduktivität den maximal
fließenden Strom.  Wenn du sie jetzt mit Gleichspannung beaufschlagst
(auch pulsierender), hast du nur noch den ohmschen Widerstand der
Wicklung als Strombegrenzung.  Wenn du da zu unbedarft vorgehst,
kann sich das Teil ganz schnell in Wohlgefallen auflösen.

von Glätter9000 (Gast)


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Sie ist darauf ausgelegt, dauernd mit belastet zu werden, allerdings 
lasse ich sie sowieso immer nur max. 10 Minuten angeschaltet. Die Spule 
hat einen Widerstand von ca. 922 Ohm.

von Glätter9000 (Gast)


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@Jörg Wunsch:
Eigentlich für Wechselspannung konzipiert -> Also muss ich doch den 
Strom begrenzen

von MaWin (Gast)


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> Ich weiß bloss nicht wie ich die Induktivität bestimmen soll

An ein Messgerät halten ?

> Die Spule ist ja auch darauf ausgelegt, mit 230V gequält zu werden

Gleichspannung ? Eher unwahrscheinlich. Da sie höchstens 10 Watt loswird 
ohne zu überhitzen, müsste sie einen ohm'schen Innenwiderstand von 5 k 
Ohm haben, das wäre verdammt viel verdammt dünner Draht.

von Glätter9000 (Gast)


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Naja dann werden ja an Gleichspannung ~57 Watt verbraten, hoffentlich 
kann die Wicklung dass

von Helmut L. (helmi1)


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Glätter9000 schrieb:
> hoffentlich
> kann die Wicklung dass

Sicher, einen kurzen Moment ...

von Glätter9000 (Gast)


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Ok stimmt, 57 Watt sind viel zu viel. Was wäre eine dauervertragbare 
Größe?

von Helmut L. (helmi1)


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Glätter9000 schrieb:
> Ok stimmt, 57 Watt sind viel zu viel. Was wäre eine dauervertragbare
> Größe?

Das kann dir hier keiner sagen. Wir kennen deine Spule ja nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Glätter9000 schrieb:
> Was wäre eine dauervertragbare
> Größe?

Häng' sie an 230 V~ und miss den Strom.  Multipliziere diesen mit
230 V, dann hast du die Scheinleistung (gemessen in Voltampere,
Einheit VA).  Rechne davon etwa 60 % als Wirkleistung, dann müsstest
du auf der sicheren Seite liegen.

Ganz nebenbei kannst du aus dem Strom und dem bekannten Gleichstrom-
widerstand auch die Induktivität ausrechnen. ;-)

von Glätter9000 (Gast)


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Danke Jörg Wunsch, werde ich machen!

von MaWin (Gast)


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> Rechne davon etwa 60 % als Wirkleistung

Dann kann er ja gleich mit 180V (0.78*0.78=0.6 überblicke gerade nicht 
genau ob das in dem Fall passt) rangehen.

Er müsste schon aus der Induktivität den Scheinwiderstand bei 50Hz 
berechnen, ins Verhältnis zum gemessenen ohm'schen Widerstand setzen, 
und damit dann die Gleichstrombelastung auf denselben Wert berechnen wie 
bei Wechselstrom.

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