Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik FG504 Endstufe defekt


von A. R. (redegle)


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Hallo,

ich habe einen Signalgenerator FG504 und seit Gestern ist die Endstufe 
defekt.

Auf diesem Link befindet sich ein Manual:
http://docmesure.free.fr/manuels/Tektronix/TM500/FG/FG504/TEK-FG504-IM.pdf

Auf dem Bild im Anhang befindet sich der Schaltplan der Endstufe sowie 
die gemessenen Spannungen. Der Defekt äußert sich so, dass am Ausgang 
immer 1/100 der Soll-Spannung anliegt und zwar unabhängig von der 
Frequenz.

Hat jemand eine Idee, woran dieser Fehler liegen könnte bzw. wie ich am 
besten mit der Fehlersuche fortschreite? Ich kann das Gerät nur im 
eingebauten Zustand betreiben also im Gehäuse mit der dort integrierten 
Spannungsversorgung.

Die beiden eingezeichneten Spannungen habe ich gemessen, indem ich einen 
Draht an die entsprechende Stelle gelötet habe und diesen durch ein 
Lüftungsloch nach außen geführt habe.

: Verschoben durch Admin
von Alex S. (thor368)


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Tach redegle,

fang doch mit der Überprüfung der im Schaltplan angegeben Signale an.

Als erstes schaust du, ob am Eingang(Testpunkt 33) das geforderte Volt 
Amplitude ankommt. Dann vergleichst du es mit dem was die Endstufe 
ausgibt(TP 31). Wenn beides aussieht wie angegeben hast du schon mal 
kein Problem mit der Endstufe sondern eher mit der Dämpfungskaskade. Das 
wäre gar nicht unwahrscheinlich.

Aber überprüf erst mal das.
Thor

von A. R. (redegle)


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Hallo Alex,

danke für die Antwort.

Die Dämpfungskaskade war auch meine erste Vermutung, weil eine 
Abweichung um Faktor 100 auch sehr wahrscheinlich die einstellbaren 
-20dB sein könnten. Dann hätte eventuell ein bisschen mechanische 
Nachbesserung schon gereicht.

>Als erstes schaust du, ob am Eingang(Testpunkt 33) das geforderte Volt
>Amplitude ankommt. Dann vergleichst du es mit dem was die Endstufe
>ausgibt(TP 31). Wenn beides aussieht wie angegeben hast du schon mal
>kein Problem mit der Endstufe sondern eher mit der Dämpfungskaskade. Das
>wäre gar nicht unwahrscheinlich.

Habe ich nicht genau das gemacht oder kann man die in rot 
eingezeichneten Spannungen nur schlecht erkennen?

An Testpunkt 33 liegt die Spannung von 1V Peak an. Diese verändert sich 
auch entsprechend, wenn ich zwischen den Signalformen wechsel. Also ist 
alles vor der Endstufe noch in Ordnung. Am Ausgang der Endstufe 
(Testpunkt 31, das könnte auch eine 37 sein) liegt eine Spannung von 
165mV peak an. Deswegen denke ich, dass unglücklicherweise die Endstufe 
defekt sein wird.

Es ist auch zu merken, dass die Endstufentransistoren gut warm werden. 
Nach dem Ausschalten und Ausbauen (ca. 1 min), schätzte ich die 
Temperatur auf ca. 60°C. 60°C deswegen, weil man die Tranistoren gerade 
noch so anpacken kann ohne das es schmerzhaft wird. Wobei ich nicht weiß 
in wie weit das Normal ist (Ruhestrom).

von Alex S. (thor368)


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> Es ist auch zu merken, dass die Endstufentransistoren gut warm werden.
> Nach dem Ausschalten und Ausbauen (ca. 1 min), schätzte ich die
> Temperatur auf ca. 60°C. Wobei ich nicht weiß in wie weit das Normal ist
> (Ruhestrom).
Nein, das ist auf keinen Fall richtig. Da wird wohl mindestens einer 
durch sein. Check mal auch die Basisvorwiderstände. Sind die heil könnte 
es der Rest überlebt haben.

Beliebter Scherz sind natürlich noch verrottete Poltis. Ich sehe jetzt 
aber nichts im Schaltplan, dass das Verhalten verursachen könnte. 
Eventuell ist der Input Offset Trimmer komisch drauf. Wie sieht denn der 
Ausgang aus? 330mV Singal OK aber hat das DC offset?

Thor

von Andrew T. (marsufant)


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A. R. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, woran dieser Fehler liegen könnte bzw. wie ich am
>
> besten mit der Fehlersuche fortschreite? Ich kann das Gerät nur im
>
> eingebauten Zustand betreiben also im Gehäuse mit der dort integrierten
>
> Spannungsversorgung.

TM503/502/504:

Gehäuseteile des Stromversorgungsrahmens entfernen.
Dann kommt man leichter an die Platinen des FG503

TM506:

dito, aber oft reicht es auch den Einschub "mittig" in den 6 compartment 
frame zu stecken.


Richtig:

Man(n) kauft einen flexible plug extender für TM500 System.
Kostet aber richtig Geld .-)


> ..60°C. 60°C deswegen, weil man die Tranistoren gerade
>   noch so anpacken kann ohne das es schmerzhaft wird. Wobei ich nicht >   weiß 
in wie weit das Normal ist (Ruhestrom).

Nein, das ist zu heiß.

von Jens G. (jensig)


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Du mußt ganz einfach überall die Gleichspannungen messen, die im 
Schaltplan mit Sollwerten angegeben sind. Wie Du das anstellst, ist 
Deine Sache ;-), aber das ist nunmal nötig (nur Ein+Ausgangsspannung zu 
messen bringt nicht viel, auser die Aussage, daß vermutlich der Fehler 
irgendwo dazwischen ist).
Sicherlich ist nur ein T kaputt, aber welcher, das kann man aus Deinen 
Meßwerten nicht herauslesen.

von A. R. (redegle)


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>Wie sieht denn der
>Ausgang aus? 330mV Singal OK aber hat das DC offset?

Ich meine da währe ein Offset drauf und das Signal war OK also keine 
Verzerrungen. Kann aber später genaueres sagen.

>Gehäuseteile des Stromversorgungsrahmens entfernen.
>Dann kommt man leichter an die Platinen des FG503

Danke für die Info. Wusste nicht das das geht.

>Du mußt ganz einfach überall die Gleichspannungen messen, die im
>Schaltplan mit Sollwerten angegeben sind. Wie Du das anstellst, ist
>Deine Sache ;-), aber das ist nunmal nötig (nur Ein+Ausgangsspannung zu
>messen bringt nicht viel, auser die Aussage, daß vermutlich der Fehler
>irgendwo dazwischen ist).

Das werde ich wohl mal anfangend vom Eingang zum Ausgang machen müssen. 
Wird aber vor dem Wochenende wahrscheinlich nichts. Werde mich dann 
wieder melden.

von A. R. (redegle)



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Mittlerweile habe ich eine ganze Menge Messpunkte eingezeichnet.

Vielleicht hat ja schon jemand eine Idee was kaputt sein könnte. Bei dem 
mit blau markierten Tranistoren gehe ich davon aus, dass diese noch 
funktionieren. Die Versorgungsspannung +/-25V bricht mit der Zeit ein.
Das kann aber auch durchaus an dem hohen Ruhestrom liegen. Die Endstufe 
ist auf ca. maximal 300mA ausgelegt.


Es ist zu beachten, dass die Spannungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten 
gemessen worden sind und sich der Arbeitspunkt aufgrund der Erwärmung 
über die Zeit verändert.

Ist ein Ruhestrom von 160mA normal?

EDIT: Im ersten Bild sind 2 Ströme falsch eingezeichent!

von Jens G. (jensig)


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Q930 oder/oder VR932 im A...imer ;-)

VR932 könnte noch ganz sein, und hat nur durch den Überstrom etwas 
Überspannung (dürfte aber mit der Zeit kaputtkacheln, wenn dem nicht 
Einhalt geboten wird).

von A. R. (redegle)


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Kannst du nochmal kurz erklären, wie du darauf kommst?

Die Basis-Emitter-Spannung beträgt 0,840V. Das heißt, das der Transistor 
sehr leitfähig ist. Das würde auch die 80mV Spannungsabfall zwischen 
Kollektor und Emitter erklären.

Durch die Z-Diode VR932 fließen maximal 24,5mA bei einer Spannung von 
16,13V.
Der Strom ist eher noch kleiner, weil ein Teil über die Basis des 
Tranistors Q950 fließt.

Ich kann nochmal die Ströme durch die Widerstände R924, R928 und R930 
ermitteln. Dann lassen sich alle Ströme durch den Tranistor berechnen.

von Ulrich (Gast)


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Es muss nicht Q930 sein, der defekt ist, aber einer von Q930 oder Q940 
wird wahrscheinlich hinüber sein, ggf. auch beide. Mein Verdacht geht 
mehr in Richtung Q940.

Die Schaltung ist schon für einen ungewöhnlich hohen Ruhestrom 
ausgelegt:
So etwa je 20 mA für Q930 und Q940. Das ist einfach der Strom durch die 
680 Ohm Widerstände gegen -15 V.

Den Strom für Q950 usw könnte man aus der Spannung über R952 bzw. R1052 
Ableiten - entweder 0,4 oder 0,9 V : das wären rund 20-50 mA. Und dann 
nochmal 50 bis 100 mA für die Endstufe.  Das sind dann schon 110 -160 mA 
für die ganze Schaltung. 160 mA für jeden der Endstufentransistoren ist 
aber zu viel.

von gk (Gast)


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Zwischen Messpunk 35 und 40 stehen fast 4,5V an. Das erscheint mir 
zuviel. Prüf mal die Dioden CR960, CR962 und R960. Das geht ohne 
auszulöten. Der Ruhestrom wird vermutlich mit R958 eingestellt.
gk

von Ulrich (Gast)


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Die - 15 V Versorgung sollte man auch noch unbedingt prüfen. Irgendwo 
muss das zuviel an Strom in der Stufe um Q930 Q940 ja herkommen. Das 
könnte ggf. schon der ganze Fehler sein.

von Ralph B. (rberres)


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Man könnte Messpunkt 35 mit Messpunkt 40 provisorisch verbinden um den 
Ruhestrom ganz zu unterbinden, um somit die Sollbetriebsspannungen von 
+-25V zu garantieren.Die +- 15V müssen natürlich auch stimmen. Nur wenn 
die Sollbetriebsspannungen stimmen, ist eine Fehlersuche in der Endstufe 
sinnvoll und möglich.

Dann kann man in Ruhe den  eigentlichen Fehler suchen. Ohne Ansteuerung 
sollte am Ausgang nahezu 0V DC zu messen sein.
Der Ruhestrom wird nachher mit R960 bestimmt.

Ralph Berres

von gk (Gast)


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gk schrieb:
> Zwischen Messpunk 35 und 40 stehen fast 4,5V an

Das könnte auch durch einen C-B Kurzschluss von Q952 verursacht werden.
gk

von Jens G. (jensig)


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>Kannst du nochmal kurz erklären, wie du darauf kommst?

Jo. Die Spannung über R924 ist fast ein halbes Volt, macht fast 10mA 
Basisstrom. Irgendwo müssen die herkommen - vermutlich über Q1030 oder 
von der Eingangsbeschaltung, die ja mit paar 100Ohm an Masse liegt.
Egal - ich vermute, daß Q930 einen Kurzen zw. C+E hat (b+E könnte noch 
ok sein), und damit keinerlei Verstärkung hat. Es stellt sich irgendeine 
Spannungslage unterhalb 0V ein, die auch die Basis mit runterzieht.
Soweit meine Theorie.

von Jens G. (jensig)


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Wie kommste eigentlich bei Q1070+1080 auf solche Basisströme von 
reichlich 1mA? Die Ube von kleiner 0,5V sollte das wohl kaum erlauben.

von A. R. (redegle)


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Vielen Dank für die sehr rege Beteilung.

@Jens G.,

Die Spannung -1,2V und -1,67V wurde zeitlich nacheinander gemessen, 
deswegen kann hier schon ein zeitlicher Drift drin sein. Nach dem 
Einschalten haben die +/-25V auch noch ca. +/-22V. Die sinken dann erst 
im laufe von wenigen Minuten ab. Da wo +19V eingetragen sind liegt wenn 
man länger wartet auch nur noch 18V an.

Die Ströme an den Widerständne wurden durch den Spannungsabfall direkt 
am Widerstand ermittelt. Ausgehend davon, dass der Widerstand exakt den 
angegebenen Wert hat. Ich denke dass ich so den Strom am genauesten 
ermitteln kann.

Die Spannungen +/-15V liegen wie im Schaltplan eingezeichnet an.

>Man könnte Messpunkt 35 mit Messpunkt 40 provisorisch verbinden um den
>Ruhestrom ganz zu unterbinden, um somit die Sollbetriebsspannungen von
>+-25V zu garantieren.Die +- 15V müssen natürlich auch stimmen. Nur wenn
>die Sollbetriebsspannungen stimmen, ist eine Fehlersuche in der Endstufe
>sinnvoll und möglich.

Wenn ich Messpunkt 35 und Messpunkt 40 verbinde schließe ich dann nicht 
die Tranistoren Q952 und Q1052 kurz? Wobei ja der Basisstrom nicht von 
dem Verbinden nicht beeinflusst wird? Somit müssten die Transistoren 
dann den Strom begrenzen?

Gleichzeitig würde der Ausgang auf 0V gelegt, wodurch das Feedback über 
R1090 ausbleibt.

Die restlichen Threads werde ich später beantworten.

von Ulrich (Gast)


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Die Spannung über Q930 (C-E) ist verdächtig klein, aber vermutlich 
einfach nur weil der Transistor in der Sättigung ist. Ein Fehler da 
würde eher zu weniger Strom durch Q952 usw. führen, nicht mehr.

Wenn die Ströme durch R947 und R945 zusammenpassen (also gleichzeitig 
gelten), müsste durch R942 und ein Strom von 45 mA fließen. Das geht 
eigentlich nur bei einem Defekt von Q940 und/oder Q952.

E-C und C-B Strecken von Q940 kann man ggf. auch schon im 
ausgeschaltetem Zustand testen - die Zenerdiode sollte als Trennung 
reichen um die Messung nicht zu sehr zu stören . Auch bei Q952 wäre der 
Test wohl möglich. Ein defekter Transistor hat meist einen C-E 
Kurzschluss.

Falls das nichts bringt wären noch ein paar Spannungswerte um Q940 und 
Q952. Da irgendwo sollte der Fehler liegen.

Das Verbinden der Transistoren Q952 und Q1052 reduziert vor allem den 
Ruhestrom der Endtransisitoren. Sonst passiert nicht viel, weil die 
Spannung ohnehin nur recht klein ist, und die Transistoren Q952 und 
Q1052 als Stromquelle arbeiten. Die etwas mildere Version wäre es den 
Widerstand R960 zu überbrücken - das sollte auch schon reichen.

von andreas6 (Gast)


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Hallo,

zufällig habe ich ein baugleiches Gerät hier stehen. Dem fehlen noch 
alle Gehäusebleche seit der letzten Reparatur. Bei Bedarf kann ich 
Vergleichsmessungen machen.

Einiges habe ich bei dieser Reparatur gelernt. Wenn dort Werte wie die 
Speisung wacklig sind oder wandern, sind in erster Linie die 
Einstellregler verdächtig. Sie laufen heute viel zu leicht und haben nur 
einen geringen Kontaktdruck. Der Staub der Jahre tut ein übriges. Alle 
Regler durfte ich im Rahmen des Neuabgleichs wenigstens einige Dutzend 
Male hin und her drehen, bevor sie wieder halbwegs sicheren Kontakt 
hatten. Kritische Regler (wie die im Netzteil) habe ich durch neue 
Spindelregler ersetzt. Das Bewegen der Regler (speziell in der 
Versorgung) sollte besser bei ausgeschaltetem Gerät erfolgen. Das Gerät 
hat interne Überspannungssicherungen und schießt per Crowbar sonst die 
internen (eingelöteten) Sicherungen ab.

Das Netzteil (+-15 sowie +-25 v) ist recht steif, es verträgt auf jeder 
Schiene wenigstens ein halbes Ampere. Bei ein wenig erhöhtem Ruhestrom 
der Endstufe sollte dort keine Speisung einbrechen. Wenn doch, zunächst 
die +-15 V prüfen. Das ist die Führungsspannung, die +-25 V folgen der 
nur.

MfG. Andreas

von andreas6 (Gast)


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Hallo,

da ich mit so einem Fehler auch rechnen muss, habe ich die Endstufe mal 
in Ltspice eingetippt. Der Arbeitspunkt wird mit R958 eingestellt. Miss 
doch bitte mal nach, welcher Wert dort bei Dir bestückt ist. Wenn ich 
dort 8 kOhm einsetze, ergeben sich in etwa die in der Schaltung 
angegebenen Spannungen. Auch die Verstärkung passt gut.

Senke ich den Wert von R958 stark ab (auf einige Ohm), zieht die 
Schaltung einen hohen Ruhestrom und die Verstärkung sinkt auf Werte wie 
in Deiner Messung. Prüfe also mal C958, welcher zu diesem R parallel 
liegt. Wenn der C einen Durchschlag hat, könnte sich dieses Fehlerbild 
ergeben.

MfG. Andreas

von A. R. (redegle)


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Habe heute wieder einmal etwas Zeit.
Als erstes fällt auf, dass der Ausgang nun weiter nach unten gesunken 
ist.
Also Messpunkt 40 und 35 sind beide nach unten gegangen. Bei 40 habe ich 
-3V gemessen und weiter sinkend.


>Zwischen Messpunk 35 und 40 stehen fast 4,5V an. Das erscheint mir
>zuviel. Prüf mal die Dioden CR960, CR962 und R960. Das geht ohne
>auszulöten. Der Ruhestrom wird vermutlich mit R958 eingestellt.
>gk

An CR960 und CR962 liegen jeweils 0,91V an. An R960 liegen 3,18V an und 
bei einem gemessenem Widerstand von 15ohm ergibt dies einen Strom von 
212mA. Die 3 Bauteile scheinen also noch ganz zu sein.

>Wenn die Ströme durch R947 und R945 zusammenpassen (also gleichzeitig
>gelten), müsste durch R942 und ein Strom von 45 mA fließen. Das geht
>eigentlich nur bei einem Defekt von Q940 und/oder Q952.

Aktuell messe ich 56,6mA. Bzw. 5,66V und 99,9ohm an R942.
Q940 scheint aber OK zu sein.
Rechnerisch müssten 24,14mA Richtung Q952 fließen. Wenn nicht C934 
kaputt ist.

>Das Bewegen der Regler (speziell in der
>Versorgung) sollte besser bei ausgeschaltetem Gerät erfolgen. Das Gerät
>hat interne Überspannungssicherungen und schießt per Crowbar sonst die
>internen (eingelöteten) Sicherungen ab.

Danke für den Hinweis. Ich denke jedoch, dass der Ruhestrom ggf. schon 
so hoch ist, dass die Spannungsversorgung in Überstromsicherung geht. 
Das würde auch erklären, wieso die Spannung einbrichten. Mit der Zeit 
werden nämlich die Endstufentranistoren wärmer und werden Leitfähiger.


>da ich mit so einem Fehler auch rechnen muss, habe ich die Endstufe mal
>in Ltspice eingetippt. Der Arbeitspunkt wird mit R958 eingestellt. Miss
>doch bitte mal nach, welcher Wert dort bei Dir bestückt ist. Wenn ich
>dort 8 kOhm einsetze, ergeben sich in etwa die in der Schaltung
>angegebenen Spannungen. Auch die Verstärkung passt gut.

Könntest du den Schaltplan hochladen. Das währe sehr nett.

>Senke ich den Wert von R958 stark ab (auf einige Ohm), zieht die
>Schaltung einen hohen Ruhestrom und die Verstärkung sinkt auf Werte wie
>in Deiner Messung. Prüfe also mal C958, welcher zu diesem R parallel
>liegt. Wenn der C einen Durchschlag hat, könnte sich dieses Fehlerbild
>ergeben.

Also da wo R958 verbaut sein sollte befindet sich kein Widerstand. 
Parallel zu C958 messe ich 3,16Mohm und eine Kapazität von 100nF.

Im Anhang befindet sich der aktuelle Schaltplan. In grün sind die eben 
gemessenen Werte eingezeichnet. Q940 müsste OK sein. Aktuell würde ich 
sagen, dass Q952 kaputt ist. Denn sonst weiß ich nicht, wie 24,12mA in 
die Basis rein fließen können. Nur ich befürchte, dass sich dieser genau 
auf der anderen Seite der Platine befindet )-;.

von andreas6 (Gast)


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Hallo,

anbei die Schaltung.

MfG. Andreas

von A. R. (redegle)


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Danke fürs hochladen.
Kannst du mir noch sagen, wo du das Modell für den BD240A und BD239A her 
hast? Zudem wüsste ich gerne, woher du weißt, das genau diese 
Tranistoren verwendet wurden. Im Handbuch konnte ich keine Angaben zu 
den verwendeten Tranistoren finden.

Ich habe mal alle Spannungen und Ströme am Q952 eingetragen. Kann mir 
jemand sagen, ob dieser Defekt ist? Kann es sein, dass der Tranistor als 
Z-Diode agiert? Im ausgeschalteten Zustand scheint der Tranistor noch zu 
funtionieren. Ich messe die Basisspannung korrekt und auch keinen 
Kurzschluss.

von A. R. (redegle)


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Plan nochmal aktuallisiert.

von andreas6 (Gast)


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Hallo,

wo ich die Models her habe, weiß ich nicht - die sammeln sich so im 
Laufe der Zeit an. Ich hänge sie mal ran. Als Hersteller ist in der 
Datei Onsemi benannt, dort habe ich die Models nun aber nicht gefunden. 
Ebenso kenne ich die originalen Transistortypen nicht, die haben nur 
Nummern drauf. Also habe ich zur Simulation Typen eingesetzt, die 
verfügbar sind und zur Leistung passen könnten.

MfG. Andreas

von A. R. (redegle)


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Danke!

Ich gehe davon aus, dass Q952 und Q1052 defekt sind. Wobei ich mir das 
Fehlerbild nicht direkt erklären kann. Währe nett, wenn das jemand 
bestätigen könnte.

Jetzt stehe ich jedoch genau vor dem Problem, dass auf den original 
Transistoren nur Nummer stehen. Jemand eine Idee welche Transistoren ich 
hier verwendet werden könnten?

Die original Transistoren haben ein rundes Metallgehäuse (klein). Das 
könnte TO-5 sein? Muss mir das dem nächst nochmal genauer anschauen.

von Guido (Gast)


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A. R. schrieb:
> Jetzt stehe ich jedoch genau vor dem Problem, dass auf den original
> Transistoren nur Nummer stehen. Jemand eine Idee welche Transistoren ich
> hier verwendet werden könnten?

Du musst im Manual die Teilenummern der Transistoren raussuchen. Dann
kann man mit einer Liste die Typenbezeichnung rausfinden. Also
Teilenummer posten, dann suchen wir mal.

von A. R. (redegle)


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>Du musst im Manual die Teilenummern der Transistoren raussuchen. Dann
>kann man mit einer Liste die Typenbezeichnung rausfinden. Also
>Teilenummer posten, dann suchen wir mal.

In der Endstufe sind folgende Transistoren verbaut:
Eingang:
Q930           151-0424-00
Q940           151-0424-00
Q1030          151-0438-00
Q1040          151-0438-00

Mitte:
Q950           151-0411-00
Q952           151-0285-00
Q1050          151-0450-00
Q1052          151-0211-00

Leistungsvtärkung:
Q970           151-0211-00
Q980           151-0211-00
Q1070          151-0285-00
Q1080          151-0285-00

Angeben ist die Tektronix Part No.

Sehr wahrscheinlich defekt sind Q952 und Q1052

von andreas6 (Gast)


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Hallo,

eine neue asc-Datei: C1075 und C1078 waren verpolt, passen nun. Für die 
Simulation ist das aber egal... Außerdem habe ich Dir die äquivalenten 
Halbleitertypen eingetragen, soweit sie zu erfahren waren. Da sind genug 
Exoten dabei, meine Jaeger-Liste kennt nur einen Teil davon - jeweils 
ohne Ersatztypen. Das Gehäuse der Leistungsteile dürfte ein TO-39 sein.

MfG. Andreas

von Guido (Gast)


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A. R. schrieb:
> Sehr wahrscheinlich defekt sind Q952 und Q1052

Oops, sorry.

Meine Liste von 1982 kennt die beiden nicht. Vielleicht hat jemand
eine neuere?

> Q952           151-0285-00

Ich finde nur 151-0286.

von Andrew T. (marsufant)


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A. R. schrieb:
>>Du musst im Manual die Teilenummern der Transistoren raussuchen. Dann
>>kann man mit einer Liste die Typenbezeichnung rausfinden. Also
>>Teilenummer posten, dann suchen wir mal.
>
> In der Endstufe sind folgende Transistoren verbaut:

Schau halt mal hier:

http://www.reprise.com/host/tektronix/reference/transistor.asp

von A. R. (redegle)


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Hallo,

hat leider ein paar Wochen gedauert, bis ich wieder antworte.

@ andreas6,

vielen Dank für die Arbeit.

Wenn ich die Schaltung von dir mit deinem Modellen simuliere sinkt die 
Verstärkun bei 10MHz bereits auf 1 ab.

@ Andrew Taylor,

danke für den Link.
Es ergibt sich nun folgende Übersicht.

Q930           151-0424-00            2N5769
Q940           151-0424-00            2N5769
Q1030          151-0438-00            MPSH81
Q1040          151-0438-00            MPSH81

Mitte:
Q950           151-0411-00            2N5109
Q952           151-0285-00            2N5160
Q1050          151-0450-00            2N5583
Q1052          151-0211-00            2N3866

Leistungsvtärkung:
Q970           151-0211-00            2N3866
Q980           151-0211-00            2N3866
Q1070          151-0285-00            2N5160
Q1080          151-0285-00            2N5160

Wobei hier schon auffällt, dass der MPSH81 aus der Reihe tanzt.
Der 2N5769 hat eine Kapazität die um den Faktor 5 kleiner ist als die 
des MPSH81. Ich werde mal alle Transistoren vergleichen müssen um zu 
schauen, ob die Teile realistisch sind.

von A. R. (redegle)


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Q952 und Q1052 wurden nun ausgelötet.
Q1052 ist defekt.

Nun messe ich an den +/-25V +23,58V -25,6V.

von A. R. (redegle)


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Nun habe ich die Transistoren Q952 und Q1052 durch BC546B und BC556B 
ersetzt.
Das ganze natürlich nur privisorisch. Selbstverständlich passt weder die 
Leistungsabführ noch die Bandbreite.

Aber es funktioniert. (-;

Das freut mich.

Jetzt muss ich nur noch Ersatz für Q952 und Q1052 finden.

von Dieter W. (dds5)


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2N3866 zu bekommen dürfte nicht sehr schwierig sein, 2N5160 dagegen sind 
nur noch zu Mondpreisen zu finden.

von A. R. (redegle)


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>2N3866 zu bekommen dürfte nicht sehr schwierig sein, 2N5160 dagegen sind
>nur noch zu Mondpreisen zu finden.

Genau das ist mein Problem.

Ich habe eben ein paar 2N3866 bei Reichelt bestellt. Dieser ist 
definitiv defekt. Der 2N5160 scheint noch ganz zu sein. Also ich messe 
noch die beiden Schwellspannungen von ca. 0,6V.

Der 2N5160 ist nur sehr schwer zubekommen. Das einzige was ich bis jetzt 
gefunden habe sind mir suspekte Angebote bei Ebay, welche aus Hongkong 
oder China versenden.

Weiß jemand, ob es in der Leistungs und Frequenzklasse vergleichbare 
Transistoren gibt?

Mir ist auch aufgefallen, dass die meisten Varianten vom 2N3866 eine 
Collector-Emitter von 30V haben. Nur ein paar sind zu finden, bei denen 
dei Collector-Emitter mit 55V spezifiziert ist.

von andreas6 (Gast)


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Hallo,

der Ersatztyp CM5160 scheint im Handel erhältlich zu sein. Man muss nur 
einen Händler finden, der Einzelstücke liefert.

MfG. Andreas

von Dieter W. (dds5)


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In einigen Billig-Funktionsgeneratoren werden in der Endstufe 2N2219 und 
2N2905 eingesetzt, die sind leistungsmäßig aber recht knapp.

EDIT  ... und auch langsamer

von andreas6 (Gast)


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Hallo,

der 2N5160 ist bei http://www.sh-halbleiter.de/ gelistet. Bei Strixner & 
Holzinger habe ich schon öfter "antike" Halbleiter in kleinen 
Stückzahlen erworben. Das Zeug ist meist uralt, aber original und 
unbenutzt, es spielt einfach.

MfG. Andreas

von A. R. (redegle)


Lesenswert?

Heute unschönes Erlebniss:

Beide Transistoren sind kaputt.
Hat länger gedauert bis ich das rausgefunden habe!

Der Q952 wirkt von Emitter zu Collektor als 7V Zener Diode. Also auch 
dann, wenn die Basis nicht angeschlossen ist.
Das lässt sich selbst im uneingebauten Zustand mit einem Multimeter 
nicht messen.
Musste eine Testschaltung aufbauen um das herauszubekommen.


Also schonmal danke für eure Hilfe. Werde mal die genannten Quellen 
abklappern und schauen, ob ich einen Ersatz bekomme.


Der 2N3866 hat laut Datenblatt eine Vestärkung zwischen 25 und 200 bei 
50mA. Das ist auch arg viel Streuung.

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