Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schutzbeschaltung bei Endstufen


von Peter Z. (Gast)


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Hallo allerseits,

ich habe in dem Thread wo es um Fake Transistoren geht, das Schaltbild 
einer Endstufe gesehen. Da ist eine Schutzbeschaltung drin, siehe 
angehängtes Bild rot eingekreist.

Meine Frage ist, was bringt so eine Schutzbeschaltung?
Sowas wird doch seit Jahrzehnten verwendet, aber kann das im 
Kurzschlussfall wirklich die Halbleiter schützen?

von ArnoR (Gast)


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Die gezeigte Schutzschaltung macht nur eine Strombegrenzung (hier aber 
auf zu großen Strom dimensioniert). Das hält der Transistor bei 
Ausgangskurzschluss allenfalls ein paar ms aus und geht dann wegen 
Überschreitung des SOA kaputt.

Eine bessere Schaltung bezieht die Spannung am Transistor in die 
Strombegrenzung ein. Die Stromgrenze wird bei steigender Spannung 
abgesenkt. So eine SOA-Schutzschaltung kann bei richtiger 
Dimensionierung die Transistoren schützen. Sowas ist z.B. in 
integrierten Verstärkern und Spannungsreglern drin.

von dolf (Gast)


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ja.
der spannungsabfall über den emitterwiderständen öffnet ab 0,7v die 
schutztransis und die graben den endtransis den basisstrom ab.
das hört man natürlich.
klingt verzerrt.
ist günstig wenn die endstufe ne temp. überwachung hat die dann z.b. in 
die dc schutzschaltung eingreift und die lautsprecher abschaltet.
ich benutz den leistungsteil der sv300 endstufe von elv.
die funzt und ist nachweislich kurzschlußfest (stuhlbein aus metall auf 
lautsprecherleitung)
mfg

von dolf (Gast)


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ArnoR schrieb:
> hier aber
> auf zu großen Strom dimensioniert

genau.
bei den transipreisen nimmt man welche die auch mal was aushalten 
können.
geiz ist nicht immer geil...
mfg

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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ArnoR schrieb:
> Eine bessere Schaltung bezieht die Spannung am Transistor in die
> Strombegrenzung ein. Die Stromgrenze wird bei steigender Spannung
> abgesenkt. So eine SOA-Schutzschaltung kann bei richtiger
> Dimensionierung die Transistoren schützen. Sowas ist z.B. in
> integrierten Verstärkern und Spannungsreglern drin.

Das kann ich so bestätigen. Jedoch bedenke man was passieren kann wenn 
der Verstärker eine Induktive Last, Lautsprecher, treiben muss. Hierbei 
kommt es bei, gewissen meist tiefen Frequenzen zu einer 
Phasenverschiebung von Spannung und Strom. Bezieht die Schutzschaltung 
dann auch die Spannung über dem Leistungstransistor mit ein, so kann es 
passieren dass die Schutzschaltung in dem Moment eingreift wo Spannung 
und Strom am Transistor SOA mäßig ungünstig sind (ist eine Frage der 
Dimensionierung der Schutzschaltung). Dies hat zur Folge, dass die 
induktive Last nicht mehr mit Strom aus den Endtransistoren versorgt 
wird. Die induktive lasst hat dummerweise die Eigenschaft den Strom aber 
mit aller Gewalt weiter treiben zu wollen. Dies führt zu gewaltigen, 
energiereichen Spannungsspitzen welche die Endtransistoren zerstören 
können. Darum gehören bei der von ArnoR beschriebenen Methode auch noch 
Bypass-Dioden parallel zu den Ausgangstransistoren gegen 
Versorgungsspannung geschaltet.

Bleibt aber noch die Frage offen wie schädlich diese Spannungsspitzen 
für die Hochtöner sind.

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