Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vorteile Karriere bei der Stadt?


von Tim (Gast)


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Hallo zusammen!
Die Stadt, in der ich lebe, schreibt momentan eine Stelle für einen Ing. 
E-Technik aus. Es geht um die Elektroplanung für neue Gebäude und 
Verteiler.

Bezahlt wird im öffentlichen Dienst nach E11. In der Stufe 2, in die 
bereits berufserfahrene Personen einsteigen, verdient man knapp 3130€ im 
Monat, also ziemlich genau 40000 pro Jahr.

Ich habe knapp 3 Jahre Berufserfahrung und verdiene etwa 7000€ mehr im 
Jahr.

Meine Frage also: Gibt es irgendwelche Vorteile bei einer Tätigkeit in 
der Stadtverwaltung? Wie sieht es dort mit der Karriereentwicklung aus? 
Wie sieht es mit der tatsächlichen Arbeitszeit aus? Ist es entspannt 
dort oder hat man auch ordentlich Stress?

Bin gespannt auf eure Antworten!

von Kevin (Gast)


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Relativ sicherer Arbeitsplatz, aber ansonsten eher fad.

von Mario (Gast)


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>Ist es entspannt dort oder hat man auch ordentlich Stress?

Ist entspannt. Überstunden gibt es kaum.
So eine Stelle ist ideal, wenn man ne Familie hat.

Allerdings musst du dir klar sein, dass du dich den dortigen Hirachien 
unterordnen musst und Entscheidungen länger dauern, als in der freien 
Wirtschaft.

von Jo Schuster (Gast)


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TVÖD E11-2: Monatsgehalt:    3292.30 € brutto bzw.
                               1.940 € netto (Kl. I)
                               2.200 € netto (Kl. III)

Grundgehalt:                37038.48 €
Jahressonderzahlung:         2469.23 €
Jahres-Brutto:              39507.71 €

Lohnsteuer:                - 6627.00 € (Klasse I)
Solidaritätszuschlag:      -  243.59 €

Krankenversicherung:       - 3239.63 € (Satz: 15.5%)
Pflegeversicherung:        -  385.20 €
Rentenversicherung:        - 3871.76 €
Arbeitslosenvers.:         -  592.62 €

Abzüge gesamt:             -14959.79 € (Anteil: 37.9%)

netto bleiben:              24547.92 €



TVÖD E11-6: Monatsgehalt:    4360.41 € brutto bzw.
                             2581.23 € netto (Kl. I)
                             2935.75 € netto (Kl. III)


Beförderung in E12-5:        4545.61 € brutto
                             3047.00 € netto (Kl. III)

E12-6:                       4770.00 € brutto
                             3181.00 € netto (Kl. III)


Vorteile im ö.D. : gemütlicher, sicherer Versorgungsposten. Besonders in 
O-Dtl. wesentlich besser, als Privatwirtschaft.

Meine Empfehlung: Bewerben!

von Heiner (Gast)


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bei so nem Gehalt kann man aber gleich bei Daimler als Hilfsarbeiter ans 
Band stehen ...

aber wems gefällt, von mir aus

zumal Städte oft nur befristet ausschreiben.

von Dumdi D. (dumdidum)


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Das ist dann aber keine Karriere, sondern eine Laufbahn....

von Karriereende (Gast)


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du musst dir im klaren sein, dass dies deine letzte Stelle sein wird.

Also nichts mit Karriere, sondern eher Karriereende.

von Jo Schuster (Gast)


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Heiner schrieb:
> bei so nem Gehalt kann man aber gleich bei Daimler als Hilfsarbeiter ans
> Band stehen ...

Stimmt! Aber beim Kaffeeplausch mit netten Kolleginnen im Büro das Geld 
zu "verdienen" ist halt angenehmer, als am Band menschl. Roboter 
spielen.

Wenn die Stadt im Osten ist, dann ist der ö.D. besser, als die sog. 
freie Wirtschaft. Das hat er uns noch nicht verraten.

von Jo Schuster (Gast)


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dumdi dum schrieb:
> Das ist dann aber keine Karriere, sondern eine Laufbahn....

Ja. "Karriere" kann er machen, wenn er in eine (pseudo-) leitende Stelle 
mit E13 kommt, ... oder als Bürgermeister A16++  :))

von Jo Schuster (Gast)


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Karriereende schrieb:
> du musst dir im klaren sein, dass dies deine letzte Stelle sein wird.
> Also nichts mit Karriere, sondern eher Karriereende.

Klar, wer ein paar Jahre im ö.D. verbracht hat, ist am Arbeitsmarkt 
nicht mehr vermittelbar. Dann bleibt man halt im Versorgungsbereich.

Für ehrgeizige Karrieretypen kommt der ö.D. ohnehin nicht in Frage. Das 
ist was für Ruhepöstler.

von Heiner (Gast)


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Jo Schuster schrieb:
> Heiner schrieb:
>> bei so nem Gehalt kann man aber gleich bei Daimler als Hilfsarbeiter ans
>> Band stehen ...
>
> Stimmt! Aber beim Kaffeeplausch mit netten Kolleginnen im Büro das Geld
> zu "verdienen" ist halt angenehmer, als am Band menschl. Roboter
> spielen.
>
> Wenn die Stadt im Osten ist, dann ist der ö.D. besser, als die sog.
> freie Wirtschaft. Das hat er uns noch nicht verraten.

im Östen ist da wiederum was anders. Da ist der ÖD natürlich der 
Jackpot. Da kriegst nirgends mehr.


Aber hier im schwäbischen hat jede Lachnummer am Band mehr als nen Ing 
im ÖD.
Für 40k Brutto braucht man bei Daimler, Porsche oder Bosch noch nicht 
mal ne Ausbildung machen und man hat schon mehr.

von Jo Schuster (Gast)


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Das weiß ich! Ich arbeite seit 1989 für ein Stuttgarter Unternehmen und 
kenne somit die Einkommens- und Kostensituation in der Region recht gut.

von Tim (Gast)


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Besten Dank für die vielen Meinungen!

Ich wohne nicht im Osten. Wir sprechen hier vom Ruhrgebiet / NRW.

Die Idee mit dem "Karriereende" finde ich interessant, kann ich jedoch 
nachvollziehen!

von Heiner (Gast)


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Tim schrieb:
> Besten Dank für die vielen Meinungen!
>
> Ich wohne nicht im Osten. Wir sprechen hier vom Ruhrgebiet / NRW.
>
> Die Idee mit dem "Karriereende" finde ich interessant, kann ich jedoch
> nachvollziehen!

ok Ruhrpott ist wie Östen nur ohne den Dialekt der so schlimmm ist

würde nie so einen einstellen der so krass Ossi Deutsch spricht egal wie 
gut er ist

weil da kriegen alle hier im Süden einen Lachkrampf und sind 
arbeitsunfähig....

von Jo Schuster (Gast)


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Heiner schrieb:
> Aber hier im schwäbischen hat jede Lachnummer am Band mehr als nen Ing
> im ÖD.
> Für 40k Brutto braucht man bei Daimler, Porsche oder Bosch noch nicht
> mal ne Ausbildung machen und man hat schon mehr.

Bosch versucht zur Zeit Absolventen mit 1.900 € brutto monatl. zu 
ködern. Und das für einen auf ein Jahr befristeten Arbeitsvertrag ohne 
weitere nennenwerte Vorteile. [Verarschung]³ Bestimmt fallen einige 
Kandidaten auf den Schwindel herein, mit der heimlichen Hoffnung, später 
mal bei Bosch unterkommen zu können.

Die "Lachnummer vom Band" würde aus Wut den Personaler aus dem Fenster 
werfen. Das ist der wesentliche Unterschied. ;)

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Meine Empfehlung: Bewerben!
Nur, wenn Du ein Beamtentyp bist, also nicht kreativ, faul und Dir deine 
Freizeit mehr lieb ist als alles andere...
Rosa

von Jo Schuster (Gast)


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Heiner schrieb:
> ok Ruhrpott ist wie Östen nur ohne den Dialekt der so schlimmm ist
> würde nie so einen einstellen der so krass Ossi Deutsch spricht egal wie
> gut er ist

Du meinst wahrscheinlich das Sächsisch.

Die Brandenburger z.B. sprechen fast dialektfrei reines Hochdeutsch. 
Deshalb werden sie auch bevorzugt in Callcenters eingesetzt - das wäre 
mit echten Schwaben etwas schwieriger. ;)  :))

von Ossi (Gast)


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Heiner, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fre**e halten... Oder 
nicht so viel Bier trinken...

von Jo Schuster (Gast)


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Ein Prof. (Bayern) meinte einmal zum Thema notwendiger 
Fremdsprachenkenntnisse für Elektronikingenieure:

Englisch in Wort und Schrift: gut bis sehr gut

Bayerisch sprechen und verstehen können: sehr wichtig

Schwäbisch: zumindest gut verstehen können

Er hatte Recht! :)

von G. L. (glt)


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Tim schrieb:
> Ich habe knapp 3 Jahre Berufserfahrung und verdiene etwa 7000€ mehr im
> Jahr.
Warum willst Du dich auf eine Stelle bewerben, wo Du 580,-- Euro/mtl. 
weniger verdienst? Stehst Du kurz davor, dass man dir kündigt?

Tim schrieb:
> Meine Frage also: Gibt es irgendwelche Vorteile bei einer Tätigkeit in
> der Stadtverwaltung? Wie sieht es dort mit der Karriereentwicklung aus?
> Wie sieht es mit der tatsächlichen Arbeitszeit aus? Ist es entspannt
> dort oder hat man auch ordentlich Stress?

Karriere macht man i.d.R. woanders, aber nicht im ÖD.

Arbeitszeit ist geregelt, Überstunden sind durchaus möglich (u. dem 
"Nasenfaktor" zuträglich).

Ob Du die Situation entspannt siehst liegt an Dir - 
Entschlussunfreudigkeit, Beamtendenke der Vorgesetzten, Unflexibilität 
durch Regierungsvorgaben,.... können jemanden auch "stressen".

Wenn ich Dir raten darf - mach es nicht, die Möglichkeiten in der 
Wirtschaft sind vielseitiger, die Bezahlung/Konditionen besser.

von Hochdeutsch (Gast)


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Ich finde, dass Schwäbisch neben Sächsisch ein recht unangenehmer 
Dialekt ist. Keine Ahnung, warum Heiner sich so toll findet... 
Wahrscheinlich nur, weil er mit seinem Wodka vorm Bildschirm sitzt. In 
einer Gruppendiskussion würde er sich jetzt schön zurückhalten...

Admins, bitte löscht diese unqualifizierten Beiträge!

von Hochdeutsch (Gast)


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Heiner, was ein armer Kerl. Wie unzufrieden muss man mit sich sein, dass 
man solche Kommentare hier ablässt...

Ich halte mich jetzt zurück, möchte den Thread nicht versauen...

von Jo Schuster (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #2870595:
> so denkt die schweigende Mehrheit hier auf dem Land im schwäbischen

Es ist zwar überzeichnet dargestellt, aber ich kann die schwäbische 
Denke diesbezüglich bestätigen. Im grünen Stuttgart ist es nicht so 
ausgeprägt, wie auf dem Land. Aber auch die Stuttgarter Kollegen äußern 
sich entsprechend negativ über den Osten. Es handelt sich aber um 
Vorurteile und das geben sie auch zu.

von Jo Schuster (Gast)


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Aber nun zurück zum Thema!

Tim soll für den ö.D. überred... ähh ... überzeugt werden.

Das wichtigste Entscheidungskriterium bist Du selber: Ist Dir Sicherheit 
und ein planbares Leben wichtig, dann kommt der ö.D. in Betracht. Reizt 
Dich hingegen das wilde Leben, dann ist die freiwilde Wirtschaft erste 
Wahl. :)

von Jo Schuster (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #2870622:
> noch besser ist es in der Schweiz, da haben sie Vorurteile gegen alles
> was nicht süddeutschen Dialekt spricht

Es gibt auch Schweizer, die den süddt. Dialekt "Badisch" nicht ausstehen 
können. Z. B. Jörg Kachelmann, mit dem ich mich ab und zu unterhalte. :)

von Jo Schuster (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #2870622:
> Ich wohne leider auch hier, zwar in einem sehr reichen
> und konservativen Viertel

Zu den besten Wohnlagen in Stgt. würde ich folgende zählen:

Killesberg, Frauenkopf, Schönberg, Sillenbuch, Riedenberg, 
Heusteigviertel, S-West, Degerloch, Sonnenberg, u.a.

von Jo Schuster (Gast)


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Die Grünen sind eine typische Lehrerpartei. Z.B. ein Gymnasiallehrerpaar 
bekommt monatl. rund 9.000 € auf´s Konto. Damit kann man sich in teueren 
Lagen durchaus ein Haus zum Preis von 1-2 Mio. € leisten. Das ist der 
Grund, warum auch dort grün gewählt wird. :)

von Cheffe (Gast)


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Jo Schuster schrieb:
TVÖD E11-6: Monatsgehalt:    4360.41 € brutto bzw.
                             2581.23 € netto (Kl. I)
                             2935.75 € netto (Kl. III)


Beförderung in E12-5:        4545.61 € brutto
                             3047.00 € netto (Kl. III)


Beförderung? Was für ein Quatsch. Wo hast Du denn diesen Blödsinn her?


Cheffe

von Jo Schuster (Gast)


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Cheffe schrieb:
> Beförderung? Was für ein Quatsch.

Etwas deutlicher, bitte!?!

von Tim (Gast)


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Schade, dass einer hier so aus dem Rahmen fällt... An alle anderen 
trotzdem besten Dank für die Meinungen.

Ich komme aus der freien Wirtschaft und werde auch dort bleiben - das 
habe ich für mich mitgenommen.

von Jo Schuster (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #2870947:
> die nicht mobil sein wollen um woanders ihr Glück zu
> versuchen.

Ähmm ... z.B. im Schwabenländle!  ;)   :))

von Jo Schuster (Gast)


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Nicht gleich nach Zensur rufen, wenn einem die polit. Einstellung eines 
anderen nicht paßt! Bei dem oberen Beitrag ist Heiner (ausnahmsweise) 
sachlich geblieben.

Aber, Leute, dies hier ist kein Politforum!

Und zur Erinnerung: Das Thema lautet "Vorzüge des ö.D."

von Schmackess (Gast)


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Ulrich S. schrieb im Beitrag #2871009:
>
> Wander doch einfach in die USA aus, dann steigt auch in beiden Ländern
> der IQ.

Doublekill ! (im UT2004-Ton)

^^

von Jo Schuster (Gast)


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Öffentlicher Dienst
===================

Hauptvorteil: Sicherheit (man ist bis ans Lebensende versorgt)

Wichtigste Voraussetzung: man muß die richtigen Eigenschaften haben 
(diese
                          wurden weiter oben bereits genannt)

Wenn man sich für den ö.D. entscheidet, dann sollte man möglichst in 
jungen Jahren beginnen. Denn mit langer Verweildauer rutscht man in der 
Vergütung automatisch nach oben. ("Kommt Zeit, kommt Rat, kommt 
Oberrat")

Zwar sind durch die Abschaffung des BAT-Irrsinns einige vernüftige 
Verbesserungen eingeführt worden, wie z.B. die Möglichkeit, externe, 
berufserfahrene Fachleute aus der Wirtschaft in höheren Entgeltgruppen 
anzustellen. Nach BAT würde Tim in E10-1 eingruppiert werden. Dennoch 
zeigt sich der bürokratische Starrsinn weiterhin in der Vorgbe, daß 
selbst langjährige Berufserfahrung nur zu Stufe 2 führt.

Positiv überrascht war ich jedoch, als ich neulich eine 
Stellenausschreibung für eine/n Bau-Ing. gelesen habe: Dipl.-Ing.(FH) 
mit mind. 2 J. spez. BE, EG12-2, und das in Berlin!
E12-2:
3.000 € brutto                        Höchststufe:  4.770 € brutto
2.000 € netto (St. Kl. I)                           2.780 € I
2.260 € netto (St.Kl. III)                          3.180 € III

Man vergleiche hierzu E10-1:
2.680 € brutto
1.730 € netto (St. Kl. I)
1.960 € netto (St.Kl. III)

von Heiner (Gast)


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ÖD ist m.M. nach nur sinnvoll, wenn man Beamter werden kann. Ansonsten 
sind die Gehälter eher mau, ausser ggf. in strukturschwachen Gebieten, 
da ist der ÖD natürlich Top. Eben deutsche Gleichmacherei. Beispiel ein 
Polizist bekommt in München nur eine mickrige Münchenzulage von ca. 70 
Euro Brutto, was auf keinen Fall die höheren Kosten ausgleicht. Im 
bayrischen Wald kann er sich für den Preis einer 2 Zimmerwohnung ein 
ganzes Haus mieten und hat dort auch einen ruhigeren Job. Da muss er 
vllt mal zum Einsatz zu Bauer Gustl dem eine Henne gestohlen wurde, 
während er sich in der Großstadt mit richtigen Kriminellen rumschlagen 
muss.

Richtig sicher ist ein ÖD Job als Angestellter auch nicht, häufig sind 
Verträge nur befristet. Nur nach 15 Jahren ÖD ist man unkündbar wie ein 
Beamter.

Einen befristeten Vertrag wurde mir nach meinem Studium niemals 
angeboten. Laut meiner Alumni geht es meinen Ex Kommilitonen auch nicht 
anders, laut einer Umfrage hatten 80 % einen unbefristeten Job, der Rest 
ging z.B. in die Forschung wo Befristigung die Regel ist, nur einige 
Langzeitstudenten und Pfeifen bekamen halt nur was befristetes in einer 
Klitsche. Die haben auch nix anderes verdient.

von (prx) A. K. (prx)


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Jo Schuster schrieb:
> Es gibt auch Schweizer, die den süddt. Dialekt "Badisch" nicht ausstehen
> können. Z. B. Jörg Kachelmann, mit dem ich mich ab und zu unterhalte. :)

Wenig verwunderlich, ist das grenznahe Badisch doch streckenweise so eng 
verwandt mit dem Schweizerischen, dass es etwas von einer Verballhornung 
dessen hat.

Ausserdem stören einen echten Schweizer die vielen Badener beim 
ungehinderten Einkauf. Man wäre gerne unter sich.

von Jo Schuster (Gast)


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Heiner schrieb:
> ÖD ist m.M. nach nur sinnvoll, wenn man Beamter werden kann. Ansonsten
> sind die Gehälter eher mau, ausser ggf. in strukturschwachen Gebieten,
> da ist der ÖD natürlich Top.

Die Verbeamtung ist aus finanzieller Sicht sehr günstig, weil das 
Nettoeinkommen etwa 25% höher ist, als bei soz-abg-pflicht. Verdienst.

So bekommt z.B. eine etwa 25-jährige Grundschullehrerin anfangs in A12-3 
2.500 € netto (St.Kl. I) für eine Tätigkeit, die mit der einer 
Sekretärin in der Industrie bei 20h/w. vergleichbar ist. Sogesehen ist 
die Beamtenvergütung um 50% überhöht. ;)

Ein Jung-Ing. müßte 4.200 € brutto verdienen, um ebenfalls auf 2.500 € 
netto (St.Kl. I) zu kommen - allerdings bei vierfacher Leistung 
verglichen mit einer Grundschullehrerin.


> Beispiel, ein Polizist bekommt in München ... Im Bayerischen Wald kann
> er sich für den Preis einer 2 Zimmerwohnung ein ganzes Haus mieten ...

Das gilt für alle, Angest. im öD oder Privatwirtschaft.


> Richtig sicher ist ein ÖD Job als Angestellter auch nicht, häufig sind
> Verträge nur befristet. Nur nach 15 Jahren ÖD ist man unkündbar wie ein
> Beamter.

Immerhin! Es ist auch angenehmer, im öD mit 55 Jahren in den vorzeitigen 
Ruhestand versetzt zu werden, als in der "freien Wildnis" den Job zu 
verlieren. ;)

von Jo Schuster (Gast)


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A. K. schrieb:
> Jo Schuster schrieb:
>
>> Es gibt auch Schweizer, die den süddt. Dialekt "Badisch" nicht ausstehen
>> können. Z. B. Jörg Kachelmann, mit dem ich mich ab und zu unterhalte. :)
> Wenig verwunderlich, ist das grenznahe Badisch doch streckenweise so eng
> verwandt mit dem Schweizerischen, dass es etwas von einer Verballhornung
> dessen hat.
>
> Ausserdem stören einen echten Schweizer die vielen Badener beim
> ungehinderten Einkauf. Man wäre gerne unter sich.


Ich meinte: Weil Kachelmann einige Monate Zwangsaufenthalt in Baden 
hatte. ;)

von Jo Schuster (Gast)


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Gerd schrieb im Beitrag #2871281:
> Wenn es nicht anders geht, dann wars das mit Karriere.
> Eine 12er Stelle ist auch nicht immer ganz einfach.

Ach, wieso, wenn man mal die Endstufe erreicht hat, verh. mit 2 
Plärrern, so kommt man monatlich auf 3.600 € - und das für wenig 
Leistung!

In Berlin kann man damit ein gutes Leben führen. Die Wohnkosten sind nur 
halb so hoch wie im schwäbischen Talkessel. So entsprechen 3.600 € in 
Berlin etwa 4.000 € netto in Stuttgart. Und in diese Gehaltsklasse kommt 
auch nicht jeder Ing.!

von Wilhelm F. (Gast)


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Heiner schrieb:

> ÖD ist m.M. nach nur sinnvoll, wenn man Beamter werden kann. Ansonsten
> sind die Gehälter eher mau, ausser ggf. in strukturschwachen Gebieten,
> da ist der ÖD natürlich Top. Eben deutsche Gleichmacherei.

Wenn ich noch mal meine Ausbildung gerade um hätte, würde ich auch eine 
Beamtenlaufbahn anstreben. Aber: Hätte, würde, wenn, was... Ich tat es 
nicht. Als Handwerker Tarifkraft hatte ich in den jungen Jahren 200 
Euronen mehr auf dem Gehaltszettel, als ein vergleichbarer Beamter. Das 
zählte damals für mich. Und Jobs waren vor 2-3 Jahrzehnten auch noch 
nicht so wackelig wie heute.

Den Leuten ging es alle nicht schlecht, bekamen Vergünstigungen in 
Werkswohnungen, beim Autokauf, bei Versicherungen, und vielen anderen 
Dingen. Und: Daß man morgen raus fliegt, darum muß man sich auch keiner 
so großen Sorgen machen.

Reich wurde niemand, aber jobmäßig einigermaßen sorgenfrei.

von Heiner (Gast)


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Jo Schuster schrieb im Beitrag #2871229:
> Heiner schrieb:
>> laut einer Umfrage hatten 80 % einen befristeten Job
>
> Kleiner Tipp-Fehler, der aber zu Verständnisproblemen führen kann.
>
> Richtig: "hatten 80 % einen UNbefristeten Job"

ja Tippfehler, meinte natürlich 80 % bekamen direkt nach dem Studium 
einen UNbefristeten Vertrag.



Jo Schuster schrieb:
> In Berlin kann man damit ein gutes Leben führen. Die Wohnkosten sind nur
> halb so hoch wie im schwäbischen Talkessel. So entsprechen 3.600 € in
> Berlin etwa 4.000 € netto in Stuttgart. Und in diese Gehaltsklasse kommt
> auch nicht jeder Ing.!

Berlin wurde auch teurer. In Stuttgart zahlt man für eine normale 
Wohnung in normaler mittlerer Lage ca. 10 Euro kalt pro qm, in Berlin 
mittlerweile, wenn man nicht in Neukölln oder so wohnen will sondern 
z.B. in besseren Vierteln wie Charlottenburg, dann zahlt man auch so 8 
Euro / m2 bei Neuvermietungen. Nur wer einen Altvertrag hat, der zahlt 
ggf. weniger.
Zumal selbst die "Brennpunkte" in Stuttgart immer noch besser sind als 
mittlere Wohnviertel in Berlin.


Richtig krass ist der Verdienst irgendwo aufm Land oder im Osten wo man 
teils für 3 / 4 Euro kalt mieten kann. Auch Gastronomie und Handwerker 
z.B. sind dort viel billiger. Auch kann sich ein Beamter leicht den 
Traum vom Eigenheim erfüllen, da er unkündbar ist und auf dem Land im 
Osten die Preise spott billig sind.

Dort ist man mit so einem Gehalt Oberschicht, wärend man in Stutgart bei 
dem Gehalt sogar noch Anspruch auf eine staatlich geförderte Wohnung hat 
! ( wenn man die überhaupt bekommt ).

von Cheffe (Gast)


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Jo Schuster (Gast)  schrieb: Etwas deutlicher, bitte!?!

Wenn jemand nach TVÖD 11 eingestellt ist, dann gibt es keine Beförderung 
TVÖD 12.




Cheffe

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Master schrieb im Beitrag #2871026:
> Warum von den Moderatoren hier niemand diese Beiträge löscht ist mir ein
> Rätsel.
Man kommt mit ein wenig Nachdenken ganz leicht auf die Lösung dieses 
Rätsels:
Weil die (freiwilligen und unbezahlten) Moderatoren am Samstag und 
Sonntag evtl. was Besseres und Schöneres zu tun haben, als sich eine 
verbale Dreckschlacht durchzulesen.

von Funkenschlosser (Gast)


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Als Ingenieur solltest du eine Stelle im öffentlichen Dienst vermeiden. 
Es ist nur auf den ersten Blick schön, dass man im Beruf nicht gefordert 
wird. Langfristig macht es dich unzufrieden und zu einem trägen Zombie, 
der in allen Bereichen des Lebens träge wird. Du wirst wahnsinnig 
werden, wenn du mit Leuten zusammen arbeiten musst, die schon lange 
dabei sind. Da du erfolgreich E-Technik studiert hast, gehörst du nicht 
zu den Leuten, die sich freiwillig für einen ruhigen Job entscheiden. In 
den ÖD wechseln kannst du zwar, aber zurück in die private Wirtschaft 
geht es dann nach einigen jahren fast nicht mehr.

Du musst dich entscheiden zwischen der roten oder der blauen Pille...

von Vögelein (Gast)


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Hallo,

sehr interessante Diskussion hier.
Jetzt gebe ich auch mal meinen Senf dazu. Ich bin im Schwabenländle 
geboren, aufgewachsen und arbeite immer noch hier.
Jobs in der E-Technik gibt es hier, nach meinem Empfinden, genug. Ich 
habe auch einen guten Job in der Elektronikentwicklung. Aber trotzdem 
bin ich gerade am Überlegen, ob ich nicht an die Berufsschule gehen 
soll.
Bei der Stadt würde ich jetzt auch nicht unbedingt arbeiten wollen, die 
Einstellung zur Arbeit ist dort schon einen besondere. Ich kenne auch 
viele, die bei der Stadt arbeiten und ich kann euch sagen da wird man 
einfach so. Schnell geht da mal gar nix, da kämpft man gegen Windmühlen.
Also passt man sich an.

Grüßle ausm Schwabenländle.

von krabowski (Gast)


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Funkenschlosser schrieb:
> Als Ingenieur solltest du eine Stelle im öffentlichen Dienst vermeiden.
> Es ist nur auf den ersten Blick schön, dass man im Beruf nicht gefordert
> wird. Langfristig macht es dich unzufrieden und zu einem trägen Zombie,
> der in allen Bereichen des Lebens träge wird.
Vor allem raubt dir der tägliche Umgang mit Beamten den letzen Nerv. 
Tausend idiotische Vorschriften, Papierkram, 20 Idioten die mitreden 
aber keinen Plan haben,...

Zudem sammelt sich dort der geistige Bodensatz. Ich war mal in mehreren 
Bauämtern tätig, da wollte ich nur schnell wieder weg. Und die Bezahlung 
IST schlecht, der bequeme Job wo man nur rumsitzt und Kaffee säuft gibts 
dort auch nicht mehr, du bist der Technikwilli unter Beamten, sowas wie 
Soldat Arsch am ersten Tag bei der Bundeswehr und das bleibts du auch 
ewig. Verbeamtet wird so gut wie gar nicht mehr bei Technikpersonal, da 
gibts nen befristeten Vertrag und der wird immer wieder verlängert wenn 
der Part nicht gleich outgesourced wird.


> Du wirst wahnsinnig
> werden, wenn du mit Leuten zusammen arbeiten musst, die schon lange
> dabei sind. Da du erfolgreich E-Technik studiert hast, gehörst du nicht
> zu den Leuten, die sich freiwillig für einen ruhigen Job entscheiden. In
> den ÖD wechseln kannst du zwar, aber zurück in die private Wirtschaft
> geht es dann nach einigen jahren fast nicht mehr.
Naja so ists auch nicht, ich kenne viele die dort nach einer gewissen 
Zeit wieder in die Wirtschaft gewechselt sind, viele haben sich auch 
Selbstständig gemacht weil sie den depperten Behördenalltag nicht mehr 
verkraftet haben, sind auch nicht wenige die an der Flasche hängen. Suff 
ist m.E. bei Beamten weit verbreitet.

> Du musst dich entscheiden zwischen der roten oder der blauen Pille
Oder dem Kopfschuss. Als Techniker in einer Behörde zu arbeiten ist in 
etwa das selbe.

von Rudi Radlos (Gast)


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Tim schrieb:
> Ich habe knapp 3 Jahre Berufserfahrung

... aber noch nie versucht einen Bleistift in der Dienststelle neu zu 
bestellen. Zwischen Wirtschaft und ÖD gibt es die oben beschriebenen 
kleinen Unterschiede. Man sollte gut überlegen ob oder welche Zukunft 
man hinterher in der Wirtschaft hätte (falls es doch nicht so optimal 
läuft).

-Versicherungstarife für den ÖD sind günstiger.

von Stressimjob (Gast)


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@Funkenschlosser:

Wie kannst du das erklären, dass du freiwillig mehr Stress haben 
möchtest? Musst du dich von deiner eigenen Person ablenken?

Ich meine, wenn ich für 2500 netto richtig Stress habe und eine ruhige 
Kugel für 2000 netto schieben kann - dann nehme ich lieber die 2000. 
Warum?
Weil ein lustloser Mensch, der seine ganze Energie im Job liegen lassen 
muss, auch zum Zombie mutiert.

Schaut euch doch mal um, je stressiger der Job, desto weniger Freunde. 
Stimmts?

von Jo Schuster (Gast)


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Vögelein schrieb:
> bin ich gerade am Überlegen, ob ich nicht an die Berufsschule gehen
> soll.


Das ist sehr überlegenswert!

Ich selbst hatte die Möglichkeit Berufsschullehrer zu werden und hab die 
Chance leider nicht genutzt. Das war ein großer Fehler, den ich sehr 
bereue.

In Bayern sind die Berufsschullehrer den Gymnasiallehrern 
gleichgestellt. Verbeamtung, Laufbahn von A13 bis A15 (Schulleiter A16), 
evtl. 4 Tagewoche, Halbtagsjob, 14 Wochen Ferien, ..

A15 in der Endstufe: 4.630 € netto (St. Kl. III, 2 Kind.)

Da muß man 90.000 € p.a. in einer Firma verdienen, um das gleiche 
Nettogehalt zu verdienen. Und der Unterschied, unter welchen Bedingungen 
man das Geld verdient, ist im Vergleich zum Schulbeamten auch riesig.

In BaWü sind die Voraussetzungen etwas günstiger. Informier Dich!

von kbl (Gast)


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Jo Schuster schrieb:
> Chance leider nicht genutzt. Das war ein großer Fehler, den ich sehr
> bereue.
>
> In Bayern sind die Berufsschullehrer den Gymnasiallehrern
> gleichgestellt. Verbeamtung, Laufbahn von A13 bis A15 (Schulleiter A16),
> evtl. 4 Tagewoche, Halbtagsjob, 14 Wochen Ferien, ..
Das ist aber eher Schmerzensgeld wenn du in einer Berufsschule bist. Die 
Lehrer dort sind alles nervliche Wracks, war selber an einer 
Berufsschule. Zerstochene Reifen, Messerangriffe, ... du bist der 
Hampelmann für die Schüler. Dort triffst du auf ein Pack und Gesockse 
das du nur aus schlechten Filmen kennst.

von Jo Schuster (Gast)


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Es kommt vermutlich auf die Gegend an, wo die Schule ist. In meiner 
ländlichen Region sind die Leute anders.

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