Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik CES Hautwiderstand


von Jochen M. (jochenmaier1973)


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Hallo,

obige Schaltung ist ein CES Gerät. d.h. über Elektroden (TP1 + TP2) 
werden Ströme an die Ohren weitergeleitet. Soll einen therapeutischen 
Nutzen haben, wie Behandlung von Schlafproblemen, Schmerzen etc. ...

Schaltung:

NE555 als astabiler Multivibrator, über clk wird 4017 Decade Counter 
getaktet. Die Ausgänge des 4017 Q0 und Q4 weiter an MAX 232, der die 
Signale in 12V bzw. -12V wandelt. Über das 100K Poti können die Ströme 
zwischen 50µ und 1 mA geregelt werden.

Problem:

Die Impedanz der Haut. Je nach Beschaffenheit der Haut ist diese 
unterschiedlich und die Ströme variieren.

Könnte man dieses Problem über eine Konstantstromquelle lösen? Diese 
müsste regelbar sein, da man sie ja zwischen 50µ und 1 mA regeln können 
sollte.

Wenn ja, welche Konstantstromquelle wäre hier am Besten?

Vielen Dank im Vorraus ...

von loller (Gast)


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LOL
Du brauchst in jedem Falle noch einen Nord-Süd-Gleichrichter und 
feinstoffliches zwischen den Elektroden, Wattebäuschen oder so :-P
Wie sollen denn die 12V sonst durchkommen ?

von Udo S. (urschmitt)


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Völliger Humbug, wo bitte existiert ein unabhängiger Nachweis daß das 
wirkt.
Ist genauso eine Verarsche armer hilfesuchender Kranker wie diese 
diversen Magnetfeldtherapien.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Jochen M. schrieb:

> obige Schaltung ist ein CES Gerät. d.h. über Elektroden (TP1 + TP2)
> werden Ströme an die Ohren weitergeleitet. Soll einen therapeutischen
> Nutzen haben, wie Behandlung von Schlafproblemen, Schmerzen etc. ...

Im Gegensatz zu den anderen ANtwortern, finde ich dass die Frage hier 
nicht nach dem therapeutischen Nutzen gestellt wurde.
Es gibt grosse Firmen die mit magnetischen Wasserenthaertern ganze 
Heerschaaren an Mitarbeitern ernaehren obwohl es nicht funktioniert.

Jochen:

> Die Impedanz der Haut. Je nach Beschaffenheit der Haut ist diese
> unterschiedlich und die Ströme variieren.

Warum ist das ein Problem? Was ist Deine Aufgabenstellung?
MUSS ein bestimmter Strom fliessen?

> Könnte man dieses Problem über eine Konstantstromquelle lösen? Diese
> müsste regelbar sein, da man sie ja zwischen 50µ und 1 mA regeln können
> sollte.

Ich habe soeben zwischen meinen Ohrläppchen 4.5 MOhm gemessen.
Wenn da 1mA fliessen soll, wuerde eine Stromquelle  anstelle von 30V 
schon mal 4500V anlegen.
Findest Du das praktikabel?

Da fliessen bei 30V eben nur 7 uA!




Gruss

Michael

von Jochen M. (jochenmaier1973)


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Die CES-Therapie kommt aus der Schulmedizin. In Amerika ist diese schon 
ca. 20 Jahre erfolgreich im Einsatz. Mein weiß zwar immer noch nicht wie 
sie genau wirkt, aber sie funktioniert. Die ersten Menschen wußten auch 
nicht um die Prozesse des Verbrennens, aber sie wußten das Feuer wärmt 
und es Licht macht. Also kein esotherischer Humbuk ...

von loller (Gast)


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Michael Roek schrieb:
> Ich habe soeben zwischen meinen Ohrläppchen 4.5 MOhm gemessen.
> Wenn da 1mA fliessen soll, wuerde eine Stromquelle  anstelle von 30V
> schon mal 4500V anlegen.
> Findest Du das praktikabel?
>
> Da fliessen bei 30V eben nur 7 uA!

LOL
Naja er kann ja die maximal zulässige Gleichspannung von 60V nehmen und 
je nachdem welchen "Feinstoff" er in die Wattebäusche tut URI 
kennenlernen :-P

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
> Ich habe soeben zwischen meinen Ohrläppchen 4.5 MOhm gemessen.
Nur Luft dazwischen?
:-)
Nein, im Ernst. Der Hautwiderstand ist extrem nichtlinear. Sonst könnte 
man nach deiner Rechnung bei 230V gar nicht sterben!
Feuchtigkeit und Schweiß mit höherer Spannung als beim Multimeter können 
schon einen gewissen Strom zulassen.

von Jürgen (Gast)


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Jochen M. schrieb:
> Die CES-Therapie kommt aus der Schulmedizin. In Amerika ist diese schon
> ca. 20 Jahre erfolgreich im Einsatz. Mein weiß zwar immer noch nicht wie
> sie genau wirkt, aber sie funktioniert. Die ersten Menschen wußten auch
> nicht um die Prozesse des Verbrennens, aber sie wußten das Feuer wärmt
> und es Licht macht. Also kein esotherischer Humbuk ...

Medizin ist Medizin - alles andere ist Esoterik. Ob CES Humbug ist oder 
funktioniert kann durch Studien belegt werden. Kannst du Studien nennen, 
die diese Therapie berurteilen?

von Jochen M. (jochenmaier1973)


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Michael Roek schrieb:
> Ich habe soeben zwischen meinen Ohrläppchen 4.5 MOhm gemessen.
> Wenn da 1mA fliessen soll, wuerde eine Stromquelle  anstelle von 30V
> schon mal 4500V anlegen.
> Findest Du das praktikabel?

hast Recht, is a bisserl heftig :-) ... habs übersehen, das die dinger 
hochohmig sind ...

von Michael S. (dehypnomike)


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Ich erleutere mal warum das Gerät dennoch funktionieren kann ... und 
zwar ziemlich gleichgültig welche Schaltung es hat und ob die Batterie 
noch voll ist.

Ach ja und die Wissenschaft...  ;o)

Wissenschaftlich nachgewiesen ist daß Pillen die eine besondere Farbe, 
Form, Verpackung haben und teuer sind eine oft bessere (erwartete) 
Wirkung haben als normale. Ebenso bekannt (hoffe ich) ist die Wirkung 
von Placebos.

Ebenfalls hilfreich ist es ein mächtiges Gebäude aus Publikationen, 
Heilungsgeschichten und Fachbüchern zu einem Thema verfügbar zu haben.
Ich denke da an TCM (Traditionelle chinesiche Medizin) , Homöopathie, 
REIKI usw.

Ich fasse das alles mal kurz zusammen:
Je eindrucksvoller irgendein Gerät oder eine (Be)Handlung ist, desto 
stärker wird auch die subbewußte Erwartungshaltung. Und die wirkt dann.

Daß solche Geräte bei Elektronikern nicht wirken ... glauben nur die 
selbst. ;o)   Meine Erfahrung und Erklärung dafür ist, daß alles was wir 
tatsächlich tun, also auch ein Gerät zu verwenden dessen tatsächliche 
Wirkungsweise wir nicht verstehen, eine Wirkung erzielt. Hilfreich ist 
dabei das 2. Gesetz der Wirkung: Ausdauer bzw Wiederholung

Womöglich beeindrucken wir damit unser Unbewußtes so stark daß es alle 
Hebel der Selbstheilung in Bewegung versetzt.

Daß die Elektroden an die Ohren geklebt oder geklemmt wird ist übrigens 
für die Wirkung hilfreich da es den haptischen Sinneskanal anspricht. 
Aus der Hypnose ist bekannt daß die Wirkung leichter erzielt werden kann 
wenn mehrere Sinneskanäle angesprochen werden. VAKOG visuell (bildhaft) 
auditiv (akustisch)  kinästhetisch (Gefühl)  olfaktorisch (Geruch) 
gustativ (Geschmack)

Ansonsten finde die Idee mit dem MAX232 prima weil der nach außen hin 
15kV ESD geschütze Pins hat.

von loller (Gast)


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Jochen M. schrieb:
> Die CES-Therapie kommt aus der Schulmedizin. In Amerika ist diese schon
> ca. 20 Jahre erfolgreich im Einsatz. Mein weiß zwar immer noch nicht wie
> sie genau wirkt, aber sie funktioniert. Die ersten Menschen wußten auch
> nicht um die Prozesse des Verbrennens, aber sie wußten das Feuer wärmt
> und es Licht macht. Also kein esotherischer Humbuk ...

LOL
Klar und Deine Chilinien treffen sich in Medianen und wenn Du 
Nashornhorn futterst steht er Dir stundenlang ...
Das Plazebos wirken steht außer Frage, wenn's nun ein TENS wäre um 
Verspannungen in der Muskulatur zu behandeln wäre es ja OK, nur ob Du 
Dir zwei Klemmen mit Magneten, Schneckenschleim oder 12V-Gleichspannung 
an die Ohren zwickst bleibt sich gleich.
Außer natürlich Du sorgst dafür das wirklich Strom fließt, dann hast Du 
nette Elktrolyseeffekte die zur Zersetzung des Gewebes mit toxischen 
Reaktionen führen !
Nur weil im Mittelalter jahrhunderte lang alle zur Ader gelassen wurden 
um die pösen Dinge aus dem Blutkreislauf zu entfernen macht man das 
heute natürlich immer noch ...
QED

von Udo S. (urschmitt)


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Ich habe jetzt mal kurz recherchiert. Ich muss meinen Text zum Teil 
zurücknehmen und mich entschuldigen.
Aber trotzdem bleibt bei mir ein bitterer Geschmack:

Zitat aus Wikipedia:
"Die CES wird in der wissenschaftlichen Medizin eingesetzt, ist jedoch 
wegen der uneinheitlichen Studienlage nicht unumstritten. Allgemein wird 
das schlechte Design vieler Studien zum Thema bemängelt. In mehreren 
placebokontrollierten Studien konnte keine Wirkung belegt werden"

Wenn ich mir bei Google die Treffer anschaue, dann sind da diverse 
"Institute" dabei die für teures Geld den Hilfesuchenden Besserung 
versprechen für die keine Belege existieren. Vor allem bei 
Suchtentwöhnung.
Wenn eine Wirkung über einen so langen Zeitraum so schlecht nachweisbar 
ist, daß das bis jetzt noch nicht oder nur sehr strittig gelungen ist, 
dann ist das für mich immer noch Hokuspokus.

Hier zum Beispiel ein Zitat eines solchen "Instituts":
"Der Strom wird an die schmerzende Körperstelle bzw. an den Kopf 
angelegt und fließt quer durch den Körper von einer Elektrode zur 
anderen. Die CES-Therapie kommt ohne alle Medikamente aus und ist völlig 
frei von Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten -d.h. sie wirkt 
langfristig und kumulativ und verstärkt ihre Wirkung mit jeder neuen 
Anwendung."

Es ist laut Wikipedia nachgewiesen, daß nach einer Anwendung bestimmte 
Stoffe (Beta-Endorphin, Serotonin) in einer höheren Konzentration in der 
Hirn-Rückenmarks Flüssigkeit vorhanden sind, aber man weiß wohl noch 
ziemlich wenig gesichert über Wirkung und Nebenwirkung, oder gar 
Langzeitwirkungen. Die Aussagen in dem Zitat oben sind also meiner 
Meinung nach fast schon kriminell zu nennen, vor allem die über "keine 
Nebenwirkung"

Und mit sowas Geld zu verdienen halte ich für hochgradig unseriös.

Meine Meinung!

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> hast Recht, is a bisserl heftig :-) ... habs übersehen, das die dinger
> hochohmig sind ...

Aber meine Frage hattest Du nicht beantwortet:
Was SOLL denn da passieren bzw. wieviel Strom SOLL denn fliessen?

Mit der Spannung kannst Du ja nicht viel hoeher gehen (Sicherheit!)
Du kannst natuerlich den Uebergangswiderstand am Ohr reduzieren 
(Leit-Gel wie bei EKG-Stoepseln) oder grossflaechige Kontakte nehmen 
aber ich bekomme auch so meine Ohrlaeppchenleitfaehigkeit nicht unter 
1MOhm.
Damit fliessen ca. 10uA pro Puls!
Mehr geht nicht.


In Anbetracht des Gesamtwiderstandes von mehreren MOhm ist das Poti R3 = 
100k auch voellich ueberfluessig!

Gruss

Michael

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Ich habs auch mal probiert und bekomme selbst bei 12 V und bischen 
Spucke  schon locker über 1 mA hin. Das zwickt auch schon - bei 24 V 
will ich nicht erst probieren!

von Joachim (Gast)


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Jochen M. schrieb:
> Wenn ja, welche Konstantstromquelle wäre hier am Besten?

Das eine Problem ist ja, dass an den Ohren wechselnde Potentiale 
ankommen sollen, also so etwa +/- 9V. Hierfür brauchst Du zunächst eine 
Gleichrichterbrücke, eventuell aus Schottky-Dioden. (Z. B. BAT85)

Deren "Wechsel"-Anschlüsse werden nun anstelle Deines 100 kOhm-Potis 
angeschlossen.

Zur Einstellung des Stromes würde ich dann die JFET-Variante 
vorschlagen. Also Poti mit kalibrierter Skala zwischen Source und Gate.

Gate geht dann an "-" der Gleichrichterbrücke und Source an deren "+".

Sorry für die Prosa. HTH


Gruß

von Joachim (Gast)


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Joachim schrieb:
> Gate geht dann an "-" der Gleichrichterbrücke und Source an deren "+".

Quatsch: Drain natürlich an "+".

Gruß

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Route 66 schrieb:
> Ich habs auch mal probiert und bekomme selbst bei 12 V und bischen
> Spucke  schon locker über 1 mA hin. Das zwickt auch schon - bei 24 V
> will ich nicht erst probieren!

Das gehjt aber dann nur wenn Du noch feucht hionter den Ohren bist oder 
direkt nach dem Duschen (oder BEIM Duschen ;-)

Bei 1mA fallen ja am R3 schon 10V ab..... deshalb nehme ich Die die o.a. 
Aussage nicht ab!


Gruss

Michael

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
@mexman
Ich habe keinen R3 implantiert. Es ist real möglich, mit einer Spannung 
von 12 V, Ströme im Bereich über 1 mA, von einem Ohr zum anderen zu 
schicken Punkt. Vorausgesetzt, es befindet sich Hirnmasse dazwischen.

@jochenmaier1973
Dein Konzept sieht sehr "billig" aus. Willst du damit Selbsterfahrung 
machen oder Geld verdienen? Für den ersten Fall würde ich nicht mehr 
Aufwand treiben, sondern einfach am Poti drehen.
Für die Geldgeschichte würde ich einen Mkrocontroller mit 
Farbgrafikdisplay und großem Zeigerinstrument mit Spiegelskala nehmen 
(kommt bei der Zielgruppe Ü50 gut an, denn damit sind sie groß 
geworden).
Als Ausgangsstufen für jede Elektrode ein OPV, der als - per Poti - 
einstellbarer Stromverstärker gegenphasig vom "Computer" angesteuert 
wird. Schaltung und Dimensionierung könnte ich dir machen, will aber 
mitverdienen - an der Gutgläubigkeit?!

von Joachim (Gast)


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Route 66 schrieb:
> Dein Konzept sieht sehr "billig" aus.

Es geht aber noch einfacher, mit 1/2 40106: einen Inverter als 
Oszillator für etwa 0,5 Hz und 2 weitere für die gegenphasigen Ausgänge. 
Das Ganze mit einer 9V-Blockbatterie betrieben, dürfte etwa auf das 
Gleiche rauskommen.


> Willst du damit Selbsterfahrung
> machen oder Geld verdienen? Für den ersten Fall würde ich nicht mehr
> Aufwand treiben, sondern einfach am Poti drehen.

Also ein Einstellen des Stromes scheint mir schon sehr sinnvoll zu sein, 
sonst stochert man auch bei nur Selbsterfahrung zu sehr im Nebel rum. 
Alternativ ein simples Mulitmeter in Reihe, bei 0,5 Hz wohl kein 
Problem.


> Für die Geldgeschichte würde ich einen Mkrocontroller mit
> Farbgrafikdisplay und großem Zeigerinstrument mit Spiegelskala nehmen
> (kommt bei der Zielgruppe Ü50 gut an, denn damit sind sie groß
> geworden).

Nee, das Gerät sollte locker tragbar sein.

Gruß

von loller (Gast)


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Joachim schrieb:
> Nee, das Gerät sollte locker tragbar sein.

Dann haste keinen IGOR und darfst nicht mitspielen :-P
Mehr IGOR MEEEEEEEEHHHHHRRRRR !!!11!!ELF!!!!

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