Hallo zusammen, dieser Beitrag knüpft an folgenden an:Beitrag "Badbeleuchtung stört UP Radio, was tun?" Ich möchte die Störstrahlung von Niedervolt Schaltnetzteilen aus der Netzleitung eines Unterputzradios filtern, welches die Phase als Antenne benutzt. Nun finde ich keine einsteigerfreundlichen Schriftstücke um mich in das Thema Ferrite einlesen zu können und kann mich nicht entscheiden was ich kaufen soll. Hat hier jemand Ahnung von Ferriten und kann mir bei der Auswahl helfen? Es soll die Netzfrequenz sowie das UKW Band ungefiltert bleiben und die Hochfrequente Störstrahlung der Schaltnetzteile gefiltert werden. Vielen Dank vorab Gruß, Michael
Hallo! Dieses EMV-Problem ist nicht einfach über die Sorte eines Ferrits zu lösen. Leitungsgeführte Störungen können Gleich- und/oder Gegentaktstörungen sein. Danach richtet sich das Filterkonzept. Wenn gestrahlte Störungen dazu kommen, wird es nochmal komplizierter. Ein steiler UKW-Bandpass nützt überhaupt nichts, wenn die Oberwellen der Störung (Schaltnetzteil) bis in das Nutzsignalband strahlen. Es ist also erst mal effektiver, an den Störquellen anzusetzen. Dort den Störpegel, oder zumindest den Oberwellengehalt, senken. Dann kann man am UKW-Eingang weitermachen. Die blinde, ratlose Frage nach einem Ferrit bringt Nichts.
MichaelBe schrieb: > Es soll die Netzfrequenz sowie das UKW Band ungefiltert bleiben und die > Hochfrequente Störstrahlung der Schaltnetzteile gefiltert werden. Wenn die Schaltnetzteile das Radio stören, würde ich davon ausgehen, dass diese auch Störungen im UKW-Band machen. Du kannst also keinen Filter bauen, der die UKW-Strahlung des Radio-Senders durchlässt und die UKW-Störungen der Netzteile herausfiltert. Selbst wenn dir das gelingen sollte, hast du dann immer noch das Problem, dass die Leitungen jeweils vor und nach dem Filter als Antennen wirken. Es werden also auch Störungen von den Leitungen an den Netzteilen in den Raum angestrahlt und von der Leitung am Radio wieder eingefangen, die Störungen gehen also am Filter vorbei. Es gibt eigentlich nur drei sinnvolle Maßnahmen: 1. Die Störungen an der Quelle beseitigen. Das bedeutet, dass ein Filter direkt an die Anschlussklemme des Netzteils angeklemmt werden muss mit einer möglichst kurzen Leitung. Oder noch beser die Elektronik im Netzteil intern entstören. 2. Ein besseres Radio verwenden, das eine hochwertigere (schmalbandigere) Eingangsstufe hat bzw. einen Mischer, der hohe Störpegel auf benachbarten Frequenzen verkraftet. Falls die Störungen nicht genau auf der Frequenz des UKW-Senders liegen, solte das den Empfang verbessern. Allerdings hat man bei UP-Radios vermutlich keine große Auswahl. 3. Man könnte versuchen, einen sehr schmalbandigen Filter in die Zuleitung zum Radio einzubauen, der genau auf die Frequenz des Lieblings-Senders abgestimmt ist. Das wird aber ziemlich aufwendig, vor allem wenn die Imnpedanzen am Radio und an der Zuleitung nicht wirklich bekannt/definiert sind.
Da * die Entstörung aufwendig, weil ohne Messeinrichtungen ein reines "trial and terror" Verfahren * konventionelle Trafos nicht infrage kommen würde ich den kompletten Kleinspannungsmurks(*) durch normale 230V Halogener ersetzen - die haben insgesamt auch den besseren Wirkungsgrad. (*) Eigentlich nur für Seilsysteme oder in besonderen Schutzbereichen notwendig
MichaelBe schrieb: > Es soll die Netzfrequenz sowie das UKW Band ungefiltert bleiben und die > Hochfrequente Störstrahlung der Schaltnetzteile gefiltert werden. Also wasch mich, aber mach mich nicht nass. :-( Gruss Harald
warumeinfachwenn... schrieb: > würde ich den kompletten Kleinspannungsmurks(*) durch normale 230V > Halogener ersetzen - die haben insgesamt auch den besseren Wirkungsgrad. Das stimmt zwar nicht, aber man kann ja immer noch konventionelle Eisentrafos nehmen. Gruss Harald
konventionelle Traffos haben in der Decke keinen Platz und 12V nehme ich, da es mir im Bad generell lieber ist und weil ein Spot dem dem Duschkopf zu nah kommt um mit 230V zu arbeiten. Dass eine Filterung nicht funktioniert wenn die Störstrahlung ins UKW Band einstrahlt ist mir klar, allerdings sind Ferrite doch relativ billig, so dass es mir ein Versuch wert wäre, schließlich habe ich sonst keine Möglichkeit, da der Beleuchtung a) bei 12V bleiben soll b) ein normaler Trafo nicht in die Decke passt und die Netzleitung des Lichts auch nur bis zum Schalter geht und sich dort die Zuleitung mit der Steckdose teilt (eine andere Phase auf einer extra Zuleitung für das Radio bringt übrigens nichts, das habe ich schon ausprobiert). Zur Verwendung eines besseren Radios kann ich nur sagen, dass der Empfang bei Gira Radios etwa deutlich schlechter ist und auch ohne Störstrahlung genauso rauscht wie das PEHA/Honywell mit Störstrahlung. Zurückgeben ist leider auch nicht mehr möglich. Was bleibt mir also schon übrig außer ein verzweifelter Versuch mit einem Ferrit? Und da bleibt noch immer die Frage welcher. Einzig der Versuch mit einem Schaltnetzteil pro Spot bleibt noch offen um die Leitungen auf der sekundären Seite kürzer zu halten (hier hängt derzeit je 1 m dran)
Harald Wilhelms schrieb: > warumeinfachwenn... schrieb: >> würde ich den kompletten Kleinspannungsmurks(*) durch normale 230V >> Halogener ersetzen - die haben insgesamt auch den besseren Wirkungsgrad. > Das stimmt zwar nicht, aber man kann ja immer noch konventionelle > Eisentrafos nehmen. Ich hätte nachschauen sollen, anstatt zu schätzen. Eine etwas schlechtere Lichtausbeute war mir bekannt - aber so um die 50%. Das hätte ich nicht erwartet. 35W 230V Osram HALOPAR 16 2700K 570cd 35° BLV Eurostar Highline 51 2900K 600cd 36° 35W 12V Osram DECOSTAR 35 3000K 1000cd 36° BLV Eurostar Titan 51 2950K 1300cd 36° An MichaelBe: http://www.osram.de/media/resource/hires/334136/Technical-guide---HALOTRONIC-for-low-voltage-halogen-lamps.pdf http://www.osram.de/media/resource/hires/334738/HALOTRONIC-%C2%96-Manual.pdf kennst du und hast die Verkabelung entsprechend ausgeführt? Im zweiten Dokument ist auch eine Mindestlänge der sekundären Leitung von 30cm erwähnt. Wenn dann noch Störungen auftreten (1) wird empfohlen, einen Filter mit PE-Anschluß zu verwenden. z.B. http://www.schurterinc.com/var/schurter/storage/ilcatalogue/files/document/datasheet/en/pdf/typ_FMW-52.pdf Kostet allerdings das Doppelte deines Störsenders und kann, abhängig von der unbekannten Art der Ankopplung der Störquelle und vom Aufbau, auch völlig nutzlos sein. Vielleicht sind eisenhaltige Trafos doch die beste Lösung. Da die Leitungslänge (nur abhängig vom Querschnitt) nicht auf 2m beschränkt ist, müssen die ja nicht unbedingt in der Zwischendecke montiert werden. (1) z.B. bei Einbau in geerdete Geräte durch höhere Kapazität gegen PE - also common mode noise - wtf http://www.murata.com/products/emc/knowhow/pdf/26to30.pdf http://www.murata.com/products/emc/case/household/pdf/k_3_04.pdf
MichaelBe schrieb: > Was bleibt mir also schon übrig außer ein verzweifelter Versuch mit einem > Ferrit? Und da bleibt noch immer die Frage welcher. Wenn du mit Ferriten experimentieren möchtest, würde ich eine Ferrit-Hülse empfehlen, so etwas in dieser Art (als Beispiel): http://de.farnell.com/ferroxcube/cst16-7-9-29-4s2/ferrithuelse-7-9x28-6mm/dp/898480 Die Leitungen sollten mindestens zwei mal durchgefädelt werden (so wie in der Abbildung), entweder alle zusammen oder jeweils eine Hülse für jede Ader. Diese Hülsen haben den Vorteil, dass man die Adern mitsamt der Isolierung durchführen kann, ist also relativ sicher. Es gibt die Hülsen in unterschiedlichen Durchmessern und Längen, such dir welche aus, die mechanisch gut passen. Je länger die Hülsen sind, um so größer ist die Wirkung.
MichaelBe schrieb: > konventionelle Traffos haben in der Decke keinen Platz und 12V nehme > > ich, da es mir im Bad generell lieber ist und weil ein Spot dem dem > > Duschkopf zu nah kommt um mit 230V zu arbeiten. In dem Bereich ist überhaupt keine elektrische Installation zulässig. Wenn man in der Duschwanne steht, können selbst 24V AC schon gefährlich werden. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Wenn man in der Duschwanne steht, können selbst 24V AC schon gefährlich > werden. Wie gut, das solche Lampen nur 12v brauchen. :-) Gruss Harald
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