Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dreheisenmesswerk Shunt


von seppl (Gast)


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Hallo,
ich hab ein Dreheisenmesswerk mit den Angaben 40/5A.(Anzeige 0-40)
Die bedeutet doch, dass bei 5A der Wert von 40 angezeigt wird.

Kann man das Messwerk auf 40A erweitern?
Da keine Innenwiderstandsangaben kann ich auch kein Shunt berechnen.

von Dieter B. (debe)


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Mit einem Stromwandler 40/5A. Nur für Wechselstrom.
Damit kann kein Gleichstrom gemessen werden.

Gruß debe

von Purzel H. (hacky)


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Mit Dreheisen kann man Gleichstrom messen. Mit einem Shunt. Lass doch 
mal 5A Gleichstrom durch und mess die Spannung drueber, und schau was es 
anzeigt.

von Dieter B. (debe)


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Drei von Vier schrieb:
> Mit Dreheisen kann man Gleichstrom messen.

Das ist schon richtig.
Mein 'Wechselstrom' bezog sich auf den Stromwandler.
Shunt für Dreheisen ist eher unüblich, da sehr niederohmig.

debe

von grmbl (Gast)


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Drei von Vier schreib:
> Mit Dreheisen kann man Gleichstrom messen. Mit einem Shunt.

Aber nur, wenn man keinen besonderen Wert auf die Genauigkeit legt.
Damit baut man eine Parallelschaltung eines konstanten Shunts mit dem 
niedrigen Spulenwiderstand des Dreheisengerätes der aus reinem Cu 
besteht und sich durch den Meßstrom erwärmt. Die Folgen darfst du dir 
selber ausrechnen.

Bei hochohmigen Spannungsmesswerken ist das nicht so gravierend, da der 
Meßstrom gering ist; bei Amperemetern ist, wie schon in der ersten 
Antwort geschrieben wurde, ein Meßwandler die korrekte Lösung.

von эл супертролль (Gast)


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Ein Dreheisen Instrument ist kein Bimetall. sorry. Auch das Dreheisen 
basiert auf dem Magnetfeld. Und zieht daher nicht allzu viel Strom.

von Harald W. (wilhelms)


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grmbl schrieb:

>> Mit Dreheisen kann man Gleichstrom messen. Mit einem Shunt.

> Aber nur, wenn man keinen besonderen Wert auf die Genauigkeit legt.
> Damit baut man eine Parallelschaltung eines konstanten Shunts mit dem
> niedrigen Spulenwiderstand des Dreheisengerätes der aus reinem Cu
> besteht und sich durch den Meßstrom erwärmt. Die Folgen darfst du dir
> selber ausrechnen.

Ja, bei obiger Konstruktion komme ich auf höchstens 5 x 10E-5
pro Grad. Ein Wert, den man problemlos vernachlässigen kann.
Gruss
Harald

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> Da keine Innenwiderstandsangaben kann ich auch kein Shunt berechnen.

Den kannst Du ja wohl messen!
Und dann durch drei teilen und als SHunt parallel schalten.

Gruss

Michael

von turnFE (Gast)


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Mach doch mal ein Bild zu der Angabe 40/5A, dann gibt es auch eine 
eindeutige Antwort!

von grmbl (Gast)


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эл супертролль schrieb:
> Dreheisen [...] zieht daher nicht allzu viel Strom.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dreheisenmesswerk

Harald Wilhelms schrieb:
> komme ich auf höchstens 5 x 10E-5

Wenn ihr Thomase mir oder diversen Lehrbüchern über Messtechnik schon 
keinen Glauben schenkt, wie wäre es, einfach selber einmal 
nachzurechnen?

Weigel EQ96K 50/5A
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/100000-124999/120865-da-01-de-Dreheisengeraet_EQ96K_50_5A.pdf
Eigenverbrauch 0.5VA -> Ri=20mOhm, Rs=2.22mOhm
(unter Vernachlässigung der magnetischen Verluste)

Temperaturkoeffizient aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Temperaturkoeffizient

Abgesehen von den Problemen mit der praktischen Ausführung des Shunts, 
zeigt sich ein nicht zu vernachlässigender Temperaturgang der Messwerte.

von grmbl (Gast)


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Nur noch zwei Korrekturen, dann darf der Thread von mir aus sanft 
entschlummern.

1) Ich hatte vergessen, die Bezugstemperatur in LTspice von 27°C auf 
20°C zu setzen, was aber am grundsätzlichen Problem nichts ändert, 
sondern die Kurve nur etwas nach links verschiebt.

2) Michael Roek schrieb:
> durch drei teilen und als SHunt parallel schalten.

Eigentlich fast richtig - wenn man 20A als Imax anstrebt.

Ich komme im Falle des TO (40/5A) mit Rs=Ri/((Imax/Inenn)-1) auf Ri/7.

von Andrew T. (marsufant)


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grmbl schrieb:
> Aber nur, wenn man keinen besonderen Wert auf die Genauigkeit legt.
>
> Damit baut man eine Parallelschaltung eines konstanten Shunts mit dem
>
> niedrigen Spulenwiderstand des Dreheisengerätes der aus reinem Cu
>
> besteht und sich durch den Meßstrom erwärmt. Die Folgen darfst du dir
>
> selber ausrechnen.


Temperaturproblematik: Kann man leicht umgehen indem man den Shunt aus 
Cu baut.

Also ganz banal ein "stück Kupferdraht" parallel schalten.

So aus der Praxis: Dies Verfahren ist zwar unüblich (siehe Kommntar von 
Dieter), aber funktioniert überraschend gut für Messbereichsänderungen 
um den Faktor 2...3.


für die vom TE gewünschten 40 A zu 5A: Faktor 8, ist wenig 
erfolgversprechend, ist Frickelkram.

Sinnvoll ist da nur AC Messbereichserweiterung mit Stromwandler.
Also: Wenn auch DC gewünshct, dann geeignetes Messgerät neu beschaffen.

von эл дорфтротель (Gast)


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Man sollte nicht vergessen, dass ein Zeigerinstrument nur ein Indikator 
ist. Da koennen 5% in vielen Faellen genuegen.

von turnFE (Gast)


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