Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bei dieser Firma bewerben oder lieber nicht?


von Kersten (Gast)


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Hallo,

ich möchte mich beruflich weiterentwickeln und bin auf eine Firma 
gestoßen, welche meine Interessen ziemlich genau abdeckt. Da ich mich 
aber nicht bei einer Katze im Sack bewerben möchte, ist es mir wichtig, 
dass die Firma auch finanziell so gut dasteht, dass eine zeitnahe 
insolvenz ausgeschlossen ist. Bei bundesanzeiger.de habe ich mir die 
folgende Bilanz angesehen. Kann sein, dass ich völlig falsch liege, aber 
Gewinn hat die Firma wohl im letzten Jahr nicht eingefahren. Was haltet 
ihr von dieser Firma? Sollte man sich dort bewerben oder besser Finger 
weg?

von Rolf (Gast)


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So, ihr BWLer, jetzt zeigt mal, was ihr drauf habt. Ich kann dazu nichts 
sagen.

von Benjamin K. (benjamin92)


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Mmmh, momentan ist halt wenig Geld frei verfügbar, genau 4,81€. Weiß 
aber nicht, ob ich das richtig verstanden habe.

von Kersten (Gast)


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Benjamin K. schrieb:
> Mmmh, momentan ist halt wenig Geld frei verfügbar, genau 4,81€

Naja, gehen wir mal davon aus, dass der Rest vorher auf der 
Weihnachtsfeier ausgegeben wurde. Mehr sorgen machen mir der negative 
Gewinnvortrag und der Jahresüberschuss. Ganz zu schweigen von den 
gestiegenen Forderungen, da offensichtlich die Kunden schlecht bezahlen.

von BWLer Nebenfach (Gast)


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1.) Die Summe von 800k€ beträgt ungefähr 8 Jahresgehälter. Demnach ist 
die Firma wohl winzig(<5 MA) oder hat außer MA gar kein "Kapital".

2.) gemessen an der Gesamtsumme extrem viel Schulden, die auch noch 
zunehmen.


3.) 7,6% Wachstum und Bewegung Richtung Gewinnzone klingt jetzt hingegen 
nicht so verkehrt, aber auch nicht so viel für eine Firma der Größe 
(Startup?)


Meine Einschätzung: es zeigt sich in den nächsten 2-3 Jahren was daraus 
wird. Die Daten sind zu Jung um daraus auf was zu schließen. Gehe davon 
aus das die Firma nicht wesentlich mehr als diese 2 Bilanzen im Anzeiger 
drinne stehen hat. Wenn doch: Holzauge sei wachsam.


Alles ohne Gewähr.

von Kersten (Gast)


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Bei der Firma handelt es sich um einen Dienstleister für 
Elektronikentwicklung, existiert schon seit über 30 Jahren und hat über 
20 MA. Die Bilanzen der Vorjahre verhalten sich ähnlich. Ich weiß, dass 
in den letzten Jahren einiges investiert wurde, wie z.B. 
Bestückungsautomaten und dergleichen. Vor dem Jahr 2009 wurde regelmäßig 
ein Jahresüberschuss erzielt. Die Schulden bewegen sich seit Jahren 
schon um die 600k-800k, wobei man tendenziell sehen kann, dass der 
Jahresüberschuss immer mehr in den negativen Bereich geht, ebenfalls der 
Gewinnvortrag.

von Jens C. (Gast)


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Wo ich vorsichtig wäre:

- Die gesamte Bilanzsumme besteht fast nur aus Verbindlichkeiten. In der 
weiteren Bilanz müsste auch angegeben sein, ob diese gegenüber 
Gesellschaftern bestehen. Wenn nicht, wollen da Banken oder Lieferanten 
ihr Geld haben.
- 20 Mitarbeiter ist viel bei der Bilanzsumme, normalerweise kalkuliert 
man mit 100.000€ pro Mitarbeiter. Ist aber von Branche zu Branche 
unterschiedlich.
- Der "Wert" des Unternehmens besteht momentan fast nur aus dem 
Warenbestand. Ich habe aber leider, ohne in diesem konkreten Fall etwas 
unterstellen zu wollen, schon häufig erlebt, dass diese Zahl nach oben 
korrigiert wurde, um am Ende eine positive Bilanz zu haben (auch wenn 
dies den Tatbestand einer Insolvenzverschleppung bedeuten kann).

Der Kassenbestand ist übrigens ziemlich nichts sagend, solange er nicht 
sehr, sehr groß ist. Er gibt nur den Bestand zum Bilanzstichtag an, dass 
kann schnell ein falsches Bild ergeben, wenn gerade Löhne gezahlt wurden 
oder im anderen Fall große Ausgangsrechnungen beglichen wurden.

Ich bin übrigens Ingenieur, nicht nur BWLer sollten eine Bilanz lesen 
können.

von Jens C. (Gast)


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Kersten schrieb:
> Mehr sorgen machen mir der negative
> Gewinnvortrag und der Jahresüberschuss. Ganz zu schweigen von den
> gestiegenen Forderungen, da offensichtlich die Kunden schlecht bezahlen.

Die gelten übrigens auch nur zu einem Stichtag. Daraus lässt sich nicht 
ableiten, dass die Kunden schlechter zahlen. Vielleicht ist am gleichen 
Tag nur eine 50.000€ Rechnung mehr als im Vorjahr rausgegangen.

von Kersten (Gast)


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Oder kann es sein, dass dadurch gewisse steuerliche Vorteile entstehen, 
wenn zum Bilanzstichtag die Verbindlichkeiten möglichst hoch sind und 
deshalb die Bilanz vermeindlich schlecht ausfällt, obwohl es der Firma 
gut geht?

von Elo (Gast)


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@ TO Kersten, wer hat die Bilanz denn erstellt? Das sollte doch bei 
jeder unten drunter stehen, und auch noch wer die Firma leitet, oder der 
geschäftsführende Geselllschafter und sein Funktion oder Ausbildung ist?
Da hätte man schon so Einiges mehr an verwertbaren Fakten, und es soll 
auch GF geben, die schreiben ihre Bilanz und "Erfolge" pro Jahr selber.
Aslo mit den öffentl. Zahlen kann ein Außenstehender nicht viel 
anfangen, weil die weder das Unternehmen wirklich widerspeigeln, noch 
meistens nicht der Wahrheit entsprechen > Schönrechnerei läßt grüßen.
Bilanzfälschung ist der gängige Tatbestand in allen, schon länger 
laufenden Firmen, welche nicht durch externe Steuer- oder Bilanzprüfer 
bewertet wurden.
Und selbst dann kann man noch Einiges drehen (getürkte Bücher), darauf 
kannste nicht sehr viel geben.
Wer läßt als GmbH schon wahrheitsmäßig die Hosen runter, denn Nichts 
anderes ist das, oder soll das sein?

von Elo (Gast)


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Nachtrag zu deiner letzten Frage, genau so wird das gemacht, und das FA 
weiß das auch!

von Purzel H. (hacky)


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Vom Aktienkapital her scheint es eine GmbH zu sein. Da ist es nicht gut 
Gewinn zu machen, lieber etwas bessere Loehne. Gewinn muss doppelt 
versteuert werden, Loehne nur einmal.
Oder der Chef kriegt ein neues Auto...

von Kersten (Gast)


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Elo schrieb:
> wer hat die Bilanz denn erstellt?

Der Geschäftsführer hat selber unterschrieben.

Drei von Vier schrieb:
> Vom Aktienkapital her scheint es eine GmbH zu sein

Korrekt.

Ich versuche mal herauszufinden, ob jemand aus dem Bekanntenkreis etwas 
über diese Firma weiß. Vielleicht lässt sich so mehr erfahren.

von wurschtinger (Gast)


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Kersten schrieb:
> gestoßen, welche meine Interessen ziemlich genau abdeckt. Da ich mich
> aber nicht bei einer Katze im Sack bewerben möchte, ist es mir wichtig,
> dass die Firma auch finanziell so gut dasteht, dass eine zeitnahe
> insolvenz ausgeschlossen ist. Bei bundesanzeiger.de habe ich mir die
> folgende Bilanz angesehen. Kann sein, dass ich völlig falsch liege, aber
> Gewinn hat die Firma wohl im letzten Jahr nicht eingefahren. Was haltet
> ihr von dieser Firma? Sollte man sich dort bewerben oder besser Finger
> weg?
Aus solchen Bilanzen kannst du kaum auf den Zustand einer Firma 
schliessen, je nach Grösse und Branche kann man ein paar Indizien daraus 
ableiten aber ansonsten ist es Kaffeesatzleserei, da noch viel mehr 
Faktoren eine Rolle spielen die in dem Bilanz-'Snapshot' gar nicht 
auftauchen.

Wenn die Firma schon länger existiert, dann kannst du davon ausgehen, 
dass der Laden solide ist auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick 
nicht schön aussehen.

von genervt (Gast)


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Die Bilanzen einer Firma sind ja auch nicht dazu gedacht die Firma für 
Bewerber attraktiv darzustellen.

von Achim Armbrust (Gast)


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Bilanz-Karaoke:

wer die Zuhörer am besten unterhält gewinnt.

Karierechancen oder Betriebsklima sind daraus genauso ableitbar wie der 
Benzinpreis aus der Wassertemperatur bei Sylt.

von Jens C. (Gast)


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Achim Armbrust schrieb:
> Karierechancen oder Betriebsklima sind daraus genauso ableitbar wie der
> Benzinpreis aus der Wassertemperatur bei Sylt.

Es wurde auch nicht nach dem Betriebsklima gefragt, sondern nach der 
finanziellen Situation und die spiegelt die Bilanz in gewissen Grenzen 
schon wieder. Vorsätzliche Bilanzfälschung ist natürlich ein anderes 
Ding, aber es gibt schon einige Indizes, aus denen man viel ableiten 
kann.

>> wer hat die Bilanz denn erstellt?
>Der Geschäftsführer hat selber unterschrieben.

Das heißt noch nicht, dass er die Bilanz auch erstellt hat. 
Unterschreiben muss die Bilanz immer der Geschäftsführer, oftmals ist es 
aber der Steuerberater oder die interne Buchhaltung, die die Bilanz 
erstellt hat.

> Oder kann es sein, dass dadurch gewisse steuerliche Vorteile entstehen,
> wenn zum Bilanzstichtag die Verbindlichkeiten möglichst hoch sind und
> deshalb die Bilanz vermeindlich schlecht ausfällt, obwohl es der Firma
> gut geht?

Man muss nur Gewinne versteuern - wenn die nicht anfallen, zahlt man 
auch weniger Steuern. Aber die Verbindlichkeiten kann man sich nicht aus 
den Fingern saugen, da stehen handfeste Rechnungen oder Kredite dagegen. 
Wie gesagt, dass einzige, wo häufig dran gedreht wird, sind die 
Warenbestände, weil dies schwieriger nachzuweisen ist. Natürlich ist 
eine Inventur vorgeschrieben, aber die Kontrolle ist anhand der Fülle 
der Artikel meist deutlich schwieriger als die Kontrolle der Ein- und 
Ausgangsrechnung.

von Kersten (Gast)


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Klingt alles plausibel. Was mich nur erschreckt, ist das Verhältnis 
zwischen Eigenkapital und Verbindlichkeiten. Klar, es sind teure Anlagen 
gekauft worden, welche finanziert werden müssen. Das Verhältnis ist aber 
jedes Jahr etwa das gleiche. Fehlt es nicht an Liquidität?

von oszi40 (Gast)


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Eine Firma, die ihren Gewinn in zukunftsfähige Sachen investiert, könnte 
schlauer sein, als einer, der alles dem Fiskus schenkt oder ins 
Wirtshaus schafft.

Wichtiger als ein Stück Papier erscheint mir der regelmäßige 
Gehaltseingang und ein angenehmes Betriebsklima. Geh hin und schau Dir 
die Firma an. Wenn nur rostige Autos vor der Tür stehen: werde 
vorsichtiger.

von Peter Pleite (Gast)


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<dass eine zeitnahe
<insolvenz ausgeschlossen ist. Bei bundesanzeiger.de habe ich mir die
<folgende Bilanz angesehen. Kann sein, dass ich völlig falsch liege, 
aber
<Gewinn hat die Firma wohl im letzten Jahr nicht eingefahren.

Och, wenn fehlender Gewinn (auch über jahre) Vorbote naher Insolvenz 
wäre, dann gäbe es AMD nicht mehr ->

http://www.heise.de/newsticker/meldung/AMD-schreibt-wieder-rote-Zahlen-1421111.html

von Kersten (Gast)


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Peter Pleite schrieb:
> wenn fehlender Gewinn (auch über jahre) Vorbote naher Insolvenz
> wäre, dann gäbe es AMD nicht mehr ->

Da hast Du natürlich auch Recht...

oszi40 schrieb:
> Geh hin und schau Dir
> die Firma an. Wenn nur rostige Autos vor der Tür stehen:

Vielleicht keine dumme Idee. Ich werde das Objekt mal observieren ;-)

von Michael S. (technicans)


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Kersten schrieb:
> Vielleicht keine dumme Idee. Ich werde das Objekt mal observieren

Lohnt das überhaupt? Gibt doch z.Zt. zich andere die wahrscheinlich
wirtschaftlich besser da stehen.

von Rudi Radlos (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Lohnt das überhaupt?

Das muß er selbst entscheiden. Ein zu langer Arbeitsweg oder eine 
zusätzliche Wohnung in München könnten ganz schnell das mühsam verdiente 
Geld wieder aufbrauchen. Bewerben kann man sich fast überall. OB man die 
Stelle bekommt oder es macht, steht auf einem anderen Blatt.

von Kersten (Gast)


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Rudi Radlos schrieb:
> Ein zu langer Arbeitsweg

Das ist das Problem. Ich habe keine Lust, jeden Tag eine Stunde zur 
Arbeit und wieder zurück zu fahren. Daher suche ich etwas möglichst vor 
Ort.

von Rene H. (Gast)


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Schlimm sieht das nicht aus, aber eine gute Bilanz ist das mitnichten 
auch nicht.
Anhand der Bilanz erkennst man aber auch nicht ob eine Insolvenz nahe 
liegt ausser sie ist derart epochal schlecht. Ich würde mich mal 
bewerben und beim Gespräch fragen ob und wenn ja wann sie das letzte mal 
MA aus wirtschaftlichen Gründen entlassen mussten.
Wenn die Firma seit 30 Jahren existiert, dann wissen sie zumindest wie 
eine Firma zu wirtschaften hat.

von Wilhelm F. (Gast)


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Kersten schrieb:

> Bei bundesanzeiger.de habe ich mir die
> folgende Bilanz angesehen.

Aus dem Bundesanzeiger lassen sich sehr wohl auch Rückschlüsse bilden. 
Als ich gefeuert wurde, zu Krisenbeginn, schaute ich dort ca. 2 Jahre 
später mal hinein. Die Belegschaft war dann gegenüber dem Vorjahr um 
fast 20% geschrumpft.

Allerdings findet man die Firma nicht immer dort auf Anhieb, 
beispielsweise wenn sie jedes Jahr einen neuen Namen bekommt, oder 
aufgekauft und wieder verkauft wird.

von Michael S. (technicans)


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Rene H. schrieb:
> Ich würde mich mal
> bewerben und beim Gespräch fragen ob und wenn ja wann sie das letzte mal
> MA aus wirtschaftlichen Gründen entlassen mussten.

Schon mal von Killerfregen gehört? Das ist eine und kickt sehr 
wahrscheinlich jeden aus dem Bewerbungsprozess. Viel wichtiger
wäre mal die GRÜNDE für den Personalbedarf vorsichtig zu
hinterfragen, nicht das der Bedarf nur kurzfristig ist, weil
jemand krank ist oder ein Großauftrag ohne zusätzliche Kapazitäten
nicht bewältigt werden kann. Ein unbefristeter, vor allem aber
ein nachhaltiger Job wäre so zumindest infrage gestellt. Für so
was muss man sich keine Mühe geben. Hatte leider schon öfter
so schlechte Erfahrung gemacht.

von Heiner (Gast)


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Kersten schrieb:
> Bei der Firma handelt es sich um einen Dienstleister für
> Elektronikentwicklung, existiert schon seit über 30 Jahren und hat über
> 20 MA. Die Bilanzen der Vorjahre verhalten sich ähnlich. Ich weiß, dass
> in den letzten Jahren einiges investiert wurde, wie z.B.
> Bestückungsautomaten und dergleichen. Vor dem Jahr 2009 wurde regelmäßig
> ein Jahresüberschuss erzielt. Die Schulden bewegen sich seit Jahren
> schon um die 600k-800k, wobei man tendenziell sehen kann, dass der
> Jahresüberschuss immer mehr in den negativen Bereich geht, ebenfalls der
> Gewinnvortrag.

Finger weg die stehen fast vor der Insolvenz. Die haben kaum liquide 
Mittel, die haben sämtliche Vorräte auf Pump gekauft, besitzen quasi 
nix. Zwar haben die Forderungen in Höhe von rund 100 tsd Euro ( da steht 
leider nicht ob diese langfristig oder kurzfristig sind ), aber 
Umlaufvermögen ( also Material etc, PCs z.B. sind i.d.R. schon 
Anlagevermögen ! ) das so ziemlich auf Pump gekauft ist und 
wahrscheinlich zeitnah bezahlt werden muss. Leider steht nicht, wieviel 
der Verbindlichkeiten langfristig oder kurzfristig sind, aber solang die 
Vorräte nicht per langfristigem Bankkredit bezahlt sind, müsste diese 
Firma bald Schulden in Höhe von fast 700 tsd Euro bezahlen und das mit 
einem eher kleinen Gewinn.

Jedenfalls fehlen eben einige Angaben, z.B. Umsatz, Fristigkeit der 
Forderungen und Verbindlichkeiten um wirklich detailiert sagen zu können 
wie es dem Laden geht.

Aber für eine Firma die seit ca. 30 Jahren am Markt ist, haben die keine 
besonders gesunde Bilanz. Man sieht ja auch dass die quasi kaum Gewinne 
machen bzw. letzes Jahr sogar einen Verlust gemacht haben. Wie soll das 
dann erst in der Wirtschaftskrise aussehen.

von Heiner (Gast)


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kleiner Nachtrag für alle BWL interessierten :

wichtig für eine Firma ist, kann man aus einer detailierteren Bilanz gut 
lesen, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten auch mit kurzfristigen 
Mitteln ( also Bankguthaben, Kassenbestände oder zur not auch 
kurzfristige Forderungen ) bezahlt werden können müssen. Wobei wenn ein 
UN
z.B. kurzfristige Verbindlichkeiten in höhe von 300 tsd Euro hat, aber 
nur 100 tsd auf der Bank, dafür aber 250 tsd an kurzfristigen 
Forderungen an Kunden, selbst dann ist es sehr kritisch, denn wenn 
einige Kunden nicht fristgerecht zahlen, steht das Unternehmen vor der 
Insolvenz. Insolvenz heißt ja nur zahlungsunfähigkeit, dass kann z.B. 
auch der Fall sein, wenn ein Großkunde erst 6 Monate später zahlt, aber 
eben momentan kein Geld da ist um die Verbindlichkeiten zu begleichen. 
Eine Kapitalgesellschaft muss dann sogar frühzeitig, wenn diese Fall 
absehbar ist, nach heutigem Insolvenzrecht schon Insolvenz anmelden, 
ansonsten ist der Geschäftsführer mit einem Bein im Knast wegen 
Insolvenzverschleppung.

Des weiteren sollte Anlagevermögen mit langfristigen Verbindlichkeiten 
gedeckt sein. Allerdings ist das wohl eine Klitsche, die besitzen weder 
Immobilien, noch Firmenwägen noch sonst viel, lediglich rund 8000 Euro 
an Anlagevermögen, wohl eben 20 gebrauchte PCs, Rest ist wohl alles 
gemietet inkl. Möbel oder die Möbel sind so alt, dass sie steuerlich 
längst abgeschrieben sind.

von Marx W. (Gast)


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meine meinung:

- kleine Firma mit max. 20 MA.
- sieht wie eine Betriebs-Gmbh aus, also die Vermögenswerte sind alle 
aus der Firma ausgelagert. Im Insolvenzfall haben die nachrangig 
gesicherten Gläubiger nix zu hoffen!

von Michael H. (overthere)


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Die Bilanzsumme hat zugenommen, folglich machen die Gewinn. (Zunahme der 
Bilanzsumme=Gewinn).
Was mir aber zu denken geben würde, sind die stark gestiegenen 
Forderungen.

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