Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Heizungssteuerung Schaltungserklärung


von Max (Gast)


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Ich habe eine Heizungsteuerung, deren Schaltung ich nicht ganz verstehe.

Die Heizung kann nur EIN oder AUS geschaltet werden (2 Punkt-Regler). 
Irgendwelche Zwischenstufen sind am Regler nicht möglich. Beim 
Einschalten hört man das Relais schalten und beim ausschalten fällt es 
wieder ab.

Warum schaltet man dem Relaiskontakt noch ein Triac parallel?

von amateur (Gast)


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@Max
Möglicherweise gibt es zwei Steuerkreise. Einen, an dem Du Deine 
Wunschtemperatur einstellen kannst und einen sogenannten 
Frostschutzwächter.
Fäll die Heizung aus, gibt’s kalte Füße; fällt der Frostschutz aus, 
gibt’s Ärger – vor allem, wenn das Teil im Bad rumhängt.

von Ben _. (burning_silicon)


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Das sind definitiv zwei Steuerkreise.

Einer für Vollast über das Relais, der andere ist für eine 
Phasenanschnittsteuerung. Der untere Optokoppler ist mit hoher 
Wahrscheinlichkeit für die Nulldurchgangserkennung, über den oberen 
kommt dann der Zündimpuls.

von Alex P. (logisch)


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Bin mir nicht sicher, möglicherweise ist ein Triac parallel zum Relais 
geschaten um die Lebensdauer des Relais zu erhöhen. Der Triac wird nur 
zum ein und Auschalten verwendet, danach wird das Relais geschlossen, 
dadurch werden die Kontakte des Relais geschont....

von amateur (Gast)


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@Alex
Mein Gefühl sagt mir: So hoch sind die Gewinnmargen heutzutage nicht!

Ein Relais für nix?

Wenn der Triac das Einschalten "überlebt" hat, wozu ihn dann aus dem 
Verkehr ziehen?

von Max (Gast)


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Alex Poe schrieb:
> Bin mir nicht sicher, möglicherweise ist ein Triac parallel zum Relais
> geschaten um die Lebensdauer des Relais zu erhöhen. Der Triac wird nur
> zum ein und Auschalten verwendet, danach wird das Relais geschlossen,
> dadurch werden die Kontakte des Relais geschont....

Das könnte sein, weil die Einschaltströme sehr hoch sind.

von Ben _. (burning_silicon)


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Klar, bei einer Heizung... Das Ding ist eine rein ohmische Last, 
ungefähr das beste was so einem Triac passieren kann.

von Max (Gast)


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Ben _ schrieb:
> Klar, bei einer Heizung... Das Ding ist eine rein ohmische Last,
> ungefähr das beste was so einem Triac passieren kann.

Ohmsche Last ja, aber der Einschaltsrom ist bei den verwendeten 
selbstregelnden Heizbändern je nach Umgebebungstemperatur ca. 3x so hoch 
wie der Dauerstrom. Dieser wird nach ca. 3 Min. erreicht.

von Ben _. (burning_silicon)


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Mag sein, aber wäre der so hoch, daß er ein Relais gefährdet - was soll 
dann die Sicherung dazu sagen?

von amateur (Gast)


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>Das könnte sein, weil die Einschaltströme sehr hoch sind.

Ich kenne keine Möglichkeit einen Triac und ein Relais gleichzeitig 
einzuschalten.
Die Toleranz, bei der Einschaltzeit eines Relais, ist wahrscheinlich 
größer als die gesamte Einschaltzeit eines Triac.
Der Triac wird wohl immer rufen: "Bin schon da".
Darüber hinaus sollte man den Kerl sowieso im Nulldurchgang in Betrieb 
nehmen, was bei einem Relais auf gewisse Schwierigkeiten stößt.

Beim Ausschalten sieht es noch schlimmer aus. Das Relais fällt 
irgendwann nach dem "Stromausfall" ab. Den Triac kann man gar nicht 
abschalten - man kann ihn höchstens, bei der nächsten Halbwelle, 
vergessen einzuschalten. Von Bergen, Tälern und Nulldurchgängen bekommt 
wiederum das Relais nichts mit.

von Timm T. (Gast)


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Max schrieb:
> Ohmsche Last ja, aber der Einschaltsrom ist bei den verwendeten
> selbstregelnden Heizbändern je nach Umgebebungstemperatur ca. 3x so hoch
> wie der Dauerstrom. Dieser wird nach ca. 3 Min. erreicht.

Diese Information wäre vielleicht oben angebracht gewesen, unter einer 
"Heizungssteuerung" versteht man allgemein etwas, was ein paar 
100W-Pumpen an und ausschaltet.

Also Butter bei die Fische: Wieviel Heizleistung, welcher Strom fließt?

von Max (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Diese Information wäre vielleicht oben angebracht gewesen, unter einer
> "Heizungssteuerung" versteht man allgemein etwas, was ein paar
> 100W-Pumpen an und ausschaltet.

ja ok, aber von Pumpen war nie die Rede.

> Also Butter bei die Fische: Wieviel Heizleistung, welcher Strom fließt?

Das Gerät ist mit 25A max. Schaltleistung angegeben.

von Ben _. (burning_silicon)


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25A würde ich bei einfachst-ein/aus-Varianten immer über ein Relais 
schicken, da wäre mir sonst die Verlustleistung am Triac zu groß. Triac 
würde ich nur nehmen wenn ich regeln möchte - Phasenanschnittsteuerung.

Was hast Du eigentlich für einen Messgerätepark? Wenn Dich das Thema 
interessiert, wieso misst Du dann nicht nach ob und wann der Triac 
durchgesteuert wird?

von Hmm (Gast)


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>ja ok, aber von Pumpen war nie die Rede.

Doch. Das genau ist ja die Aussag von Timm. Wenn von Heizungssteuerung 
die Rede ist dann ist auch von Pumpen die Rede.

von Ben _. (burning_silicon)


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Nicht wenn mit Heizung ein einziges elektrisches Heizelement gemeint 
ist. Da reicht meistens die Wärmestrahlung oder die Konvektion, eine 
Pumpe ist nicht zwingend erforderlich.

von sparmeister (Gast)


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Ich denke Alex hat schon recht. Nicht nur wegen der Kontakte, sondern 
auch wegen der Verlustleistung des Triac.
lt. Datenblatt des BTA26 sind das immerhin 30 W bei 25 Arms.

Der Triac übernimmt das eigentliche Schalten und wird dann vom Relais 
gebrückt.
Damit kann die Kühlung des Triac, aber auch das Schaltvermögen des 
Relais wesentlich kleiner ausfallen.

von Max (Gast)


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sparmeister schrieb:
> Der Triac übernimmt das eigentliche Schalten und wird dann vom Relais
> gebrückt.
> Damit kann die Kühlung des Triac, aber auch das Schaltvermögen des
> Relais wesentlich kleiner ausfallen.

Die Schaltzeit für das Triac müsste dann sehr kurz sein, weil das Relais 
sofort nach dem Einschaltbefehl hörbar anzieht.

Also ich habe mal das Triac augelötet. Das Gerät funktioniert dann 
immernoch. Bei Gelegenheit messe ich mal nach, ob der Triac überhaupt 
angesteuert wird.

von Michael (Gast)


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Max schrieb:
> Die Schaltzeit für das Triac müsste dann sehr kurz sein, weil das Relais
> sofort nach dem Einschaltbefehl hörbar anzieht.

Wenn sparmeister Recht hat, dürfte "sofort" genau der mechanischen 
Trägheit des Relais entsprechen.

> Also ich habe mal das Triac augelötet. Das Gerät funktioniert dann
> immernoch. Bei Gelegenheit messe ich mal nach, ob der Triac überhaupt
> angesteuert wird.

Mit dem ausgebauten Triac könntest du dir sehr schnell die Kontakt des 
Relais kaputt machen. Das Triac wird der Hersteller nicht aus Jux und 
Dollerei eingebaut haben. Bau es schnellstens wieder ein und nimm dir 
ein Oszi zum Nachmessen der µC seitigen Ansteuerung (sonst Tastkopf 500V 
nicht vergessen).

von Max (Gast)


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Michael schrieb:
> Mit dem ausgebauten Triac könntest du dir sehr schnell die Kontakt des
> Relais kaputt machen.

Ich hatte es doch nur mal Versuchsweise ausgebaut, ist wieder drin... 
Außerdem ist meine Schaltlast gering.

von Sebastian P. (dazligth)


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Ja genau, das Triac schützt den Relaiskontakt. Das Relais schaltet dann 
Lastfrei, was die Lebensdauer des Relais um Faktor 10-100 vergrößert.
Und weil die Verlustleistung im Triac vergleichsweise zum Relais sehr 
hoch ist, nimmt man nicht nur ein Triac. Vorallem kann man ein kleines 
Relais und ein kleines Triac nehmen, weil die sich gut ergänzen und 
somit Kosten sparen.

Bei 3x3kW habe ich hier ~45W Verlustleistung. Drei Triacs auf einer 
180*120*10mm Alu Platte geschraubt lassen diese Aluplatte unter Volllast 
auf 70-80° erhitzen. Bei einem Triac - also 1x3kW bleibt die Aluplatte 
Handwarm, bei ca. 40°C ...

Die Relais stecken eine solche Last fast "unmerklich" weg, was die 
Erwärmung betrifft.

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