Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tc Messung Supraleiter


von YBCO (Gast)


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Hallo zusammen,
ich bin hier, weil ich Hilfe im Bezug auf einen von mir zu entwickelnden 
Praktikumsversuch benötige.

Angestrebt ist es, an einem Supraleiter die Sprungtemperatur zu messen, 
die in etwa (je nach Werkstoff) bei 93K liegen sollte.

Bei der Fa. Leybold Didactic gibt es einen kompletten Versuchsaufbau. 
Leider ist der Messadapter (denke mit integrierter konstant Stromquelle) 
aber leider nicht lieferbar.

Nun könnte ich den Supraleiter mit bereits integrierten Messanschlüssen 
kaufen (Strom, abfallende 
Spannung)(http://www.ld-didactic.de/index.php?id=ld-artikel&a=666206&L=0) 
(322 €) und würde dann noch eine Konstantstromquelle benötigen.

Alternativ könnte ich einen Supraleiter mit Lötkontakten bekommen 
(http://shop.can-superconductors.com/demonstration-parts/10-superconducting-bar.html) 
für 40 €.
Jetzt stellt sich mit die Frage, ob die Lötverbindungen denn auch bei so 
niedrigen Temperaturen halten und was ich für eine Stromquelle benötige.

Hat jemand schon mal so einen Versuch durchgeführt?
Wie kann ich dafür sorgen, dass die Temperatur des Supraleiters langsam 
fällt und ich den Sprung des Widerstands beobschten kann? Kann man ihn 
isolieren, oder ist das zwecklos bei so extremen negativen Temperaturen?

Vielen Dank schon mal!

von Purzel H. (hacky)


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>...auf einen von mir zu entwickelnden Praktikumsversuch...

Weshalb hab ich das Gefuehl, das wird nie was ?

Entwickelt bedeutet : Probleme sind geloest.

Du hast aber Null (0) Ahnung. Weder zum Strom, noch zur Spannung, noch 
zur Temperatur, noch zum Messaufbau.

Mein Vorschlag. Kauf dir den billigsten Kit fuer 40 euro. Und spiel 
damit rum. In zwei Monaten wenn dann mal was laeuft, darfts du von ... 
einem von mir  entwickelten Praktikumsversuch... reden.

von Schau genau (Gast)


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>Du hast aber Null (0) Ahnung.

>In zwei Monaten wenn dann mal was laeuft, darfts du von ...
>einem von mir  entwickelten Praktikumsversuch... reden.

Vielleicht solltest du die Postings etwas genauer lesen, auf die du 
antwortest. YBCO hat nie behauptet, dass er bereits etwas entwickelt 
hat.

>>von mir zu entwickelnden Praktikumsversuch

Er hat lediglich die Aufgabe bekommen, einen Praktikumsversuch zu 
entwickeln und bittet hier um Hilfe. Kein Grund, ihn/sie runterzumachen.

von Oha (Gast)


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Naja. Bei Null Ahnung werden wir wohl alle Details liefern muessen. Alle 
heisst hier Alle.

Also : Strom 1mA, wuerd ich als Spannungsteiler mit 4.7k an 5V machen.
Die Spannung ueber dem Supraleiter mit 4 Leiter Konfiguration messen.
93 Kelvin kann man mit geheiztem Stickstoff machen, wenn man aber Helium 
zum Versauen hat, geht das auch. Die Temperatur kann man mit einem 
Thermoelement Typ K messen.

Sonst noch was ?

von YBCO (Gast)


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Auf das erste Posting gehe ich dann einfach mal gar nicht ein.

Den anderen schon mal vielen Dank!

Mir gehts erstmal nur um Grundlagen zu so einer Messung. Da bisher noch 
kein Material feststeht, geschweige denn eine Materialstärke, verlange 
ich auch nicht, dass mir jemand genau den Strom nennen kann.
Mir ging es nur um die Lötstellen, ob die so etwas abkönnen und wie 
genau die Stromquelle sein muss.
Gekühlt werden soll mit flüssiger Luft, evtl. auch mit Stickstoff.

von Ziff (Gast)


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Wenn's die Loetstelle nicht macht : crimpen.

von Experimentalphysiker (Gast)


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>Wenn's die Loetstelle nicht macht : crimpen.

Supraleiter mit 93 K sprungtemperatur sind spröde Keramiken. Die werden 
beim Versuch, da was aufzucrimpen, in tausend Stücke zerbröseln.

An YBCO:

Ich sehe keinen Grund, warum sich normale Lötstellen im flüssigen 
Stickstoff lösen sollten. Es könnte höchstens das Löten selber etwas 
knifflig weden, weil sich die dünnen Metallisierungen im Lötzinn 
auflösen, wenn man zu lange darauf herumbrät.

von Hans Spungfeld (Gast)


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@Experimentalphysiker (Gast)
Da wäre ich aber vorsichtig mit der Aussage zum Lötzinn 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Zinnpest). Ich wäre für 'klemmen'.
@YBCO
Gibt denn die 'Brille' nicht genug an Details her (Begriffe: 
Sprungtemperatur Messung)? Scheint außerdem beim Studium der 
Physik/Materialwissenschft ein Standardexperiment zu sein.

von Ziff (Gast)


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>Supraleiter mit 93 K sprungtemperatur sind spröde Keramiken. Die werden
beim Versuch, da was aufzucrimpen, in tausend Stücke zerbröseln.


Der Suplaleiter kommt als Draht, dh in einer Silber(-draht) matrix. 
Zumindest wenn YBCO.

Ich schliess mich "Drei von Vier" an : ausprobieren. Es wird ja sicher 
ein paar cm Draht geben.

von Senftube (Gast)


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>Der Suplaleiter kommt als Draht

Sagt wer? Der Threadstarter hat doch einen Link auf das Teil gesetzt, 
das er vermutlich verwenden wird:

http://shop.can-superconductors.com/demonstration-parts/10-superconducting-bar.html

Das ist eindeutig KEIN draht, sondern ein keramisches Stäbchen mit 
hauchdünner Silbermetallisierung.

Zur Panikmache mit der Zinnpest wäre zu sagen, dass normales Lötzinn für 
Zinnpest nicht sehr anfällig ist. Schlimmstenfalls kann man Legierungen 
mit Bismut nehmen, bei denen überhaupt keine Zinnpest auftritt Außerdem 
ist im flüssigen Stickstoff bei 77 K die Umwandlungsgeschwindigkeit so 
gering, dass auch bei Reinzinn nichts passiert.

von Michael K. (charles_b)


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Ich roll mal die Sache von der Seite der Kühlung auf:

Wie sollen denn die niedrigen Temperaturen erzeugt werden?
Wie erfolgt die Temperaturregelung über 77 K?

von Physik nicht genügend setzen (Gast)


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>Wie erfolgt die Temperaturregelung über 77 K?

http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCssigstickstoff

von Michael K. (charles_b)


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Physik nicht genügend setzen schrieb:
>>Wie erfolgt die Temperaturregelung über 77 K?
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCssigstickstoff

LN ist gut für 77 K, die Frage war, wie man dann z. B. 100 K einstellt.

von Na Sowas (Gast)


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Temperaturen ueber 77K erziehlt man , indem man absiedenden Stickstoff 
nachheizt.

von Michael K. (charles_b)


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Da wäre ein Hinweis auf

http://de.wikipedia.org/wiki/Kryostat

sinnvoller gewesen, zusammen mit der Anmerkung, dass ein Kryostat nicht 
mal eben für nen Fuffi an der Tanke zu kaufen ist sondern RICHTIG Geld 
kostet.


Aufgrund der Fragestellung

>Hat jemand schon mal so einen Versuch durchgeführt?

wird ja klar, dass da im Institut wohl absolutes Neuland beschritten 
wird (Erfindung des Rades zum x-ten Male)


Und weiter;

>Wie kann ich dafür sorgen, dass die Temperatur des Supraleiters langsam
>fällt und ich den Sprung des Widerstands beobschten kann? Kann man ihn
>isolieren, oder ist das zwecklos bei so extremen negativen Temperaturen?

Von den negativen Temperaturen mal abgesehen, scheint also die Frage der 
entsprechenden Kühlvorrichtung durchaus noch im Raume zu stehen - um es 
mal vorsichtig zu sagen.

von Nochwas (Gast)


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Ein Kryostat ist nicht einfach ein Teil, dass man irgendwo in der Pampa 
einsetzt. Die Infrastruktur dazu ist wirklich teuer. Das Vakuum muss man 
periodisch nachpumpen. Macht eine Turbomolekularpumpe fuer 10kEuro. Dann 
etwas fluessiges Helium, und allerfalls eine Helium Recycling Anlage

von Michael K. (charles_b)


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Nochwas schrieb:
> Ein Kryostat ist nicht einfach ein Teil, dass man irgendwo in der Pampa
> einsetzt. Die Infrastruktur dazu ist wirklich teuer. Das Vakuum muss man
> periodisch nachpumpen. Macht eine Turbomolekularpumpe fuer 10kEuro. Dann
> etwas fluessiges Helium, und allerfalls eine Helium Recycling Anlage

So ist es. Wirklich teuer trifft den Nagel auf den Kopf. Gut, wenn man 
nur mit LN zu tun hat, mag es noch gehen, aber wir sind in 
Größenordnungen wo die Wahl zwischen einem 322-Euro-Komplett-Teil und 
einem Einzelbauteil für 40 Euro wirklich KEINE Rolle spielt.

Wobei beim Komplett-Teil die Frage auftaucht, ob dieses Teil dann zum 
Kryostaten passt. Klassischerweise sitzt da am "Spieß" (der Messlanze) 
oben eine vakuumdichte Kabeldurchführung, die im Kaltbereich mit 
speziellen Drähten (möglichst dünn, kryostabile Isolierung etc.) zur 
Probe führt und oben über einen Messstecker zur Auswerte- bzw. 
Versorgungselektronik.

Das LD-Teil scheint mir da so was wie ein besseres Bratenthermometer zu 
sein...

Vielleicht laufen die Messungen da ja so ab, dass man den unteren Teil 
im LN kalt werden lässt und dann alles komplett herausholt und einfach 
wartet wie es sich erwärmt. Über eingebaute Temp-Sensoren kann man so ja 
dann auch eine T-R-Kennlinie aufnehmen.

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