Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Punktschweißen Stromquelle


von Stefan R. (Gast)


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Moin

Ich möchte mir ein kostengünstiges Punktschweißgerät konstruieren. Als 
Stromquelle dachte ich an Lipos. Ich hätte hier ein paar 5000mAh 30C 
Zellen rumliegen. Pro Zelle könnte man so 150A erhalten, bei 3 Zellen 
parallel also 450A (bei ca. 4V)
Könnte man damit was anstellen? Zum Schalten dachte ich an einen 
Straßenbahntyristor, mach das Sinn?

von zoggl (Gast)


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lass den blödsinn.
einen thyristor kannst du nicht ausschalten.
wenn du di lipos unbedingt los werden willst musst du sie nicht 
unbedingt verbrennen, verkaufen oder verschenken sind gangbare 
alternativen.

schau um einen mikrowellentrafo, stemm die HV wicklung raus und leg 5 
oder 6 dicke wicklungen in den kern. damit kannst du leicht 1kA 
erreichen. das sollte für deinen zweck besser passen.

btw: versuch dich nicht an der netzspannung umzubringen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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>btw: versuch dich nicht an der netzspannung umzubringen.

Nimm besser dazu die HV Spannung des Mikrowellentrafos. g

von Marius P. (marius_p)


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Vergiss es, es fließen mehrere 1000A und die Lipos sind dann im Arsch.
Normale Punktschweißgeräte fangen liegen so bei 5kA-10kA für 2x 1mm 
Blech mal grob geschätzt.

Wenn du wirklich was Billiges haben willst kauf dir um 50€ ein 
Elektrodenschweißgerät, entsorge mal die Primärwicklung und mach eine 
neue richtig dicke mit ~3 Windungen drauf, das geht allerdings auch nur 
für dünne Blecht...

Hier noch ein paar derartige Werke;

http://www.detraphon.de/11.Station.htm
Kleiner mit Elkos;
http://www.pulsorohr.de/punktschwg.htmlhttp://www.rc-network.de/forum/showthread.php/198342-Eigenbau-Punktschwei%C3%9Fger%C3%A4t-f%C3%BCr-Akku-Verbinder

von MaWin (Gast)


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> Zum Schalten dachte ich an einen Straßenbahntyristor

Wie hoch ist der Spannungsabfall

a) am Innenwiderstand der LiPoly
b) im Thyristor
c) an den beiden aufeinanderliegenden zu verschweissenden Blechen

Ungefähr:

a) 2.5V
b) 1.5V
c) 0.01V

Wie verteilt sich die Leistung des Akkus auf die einzelnen Stellen ?
Welche wird wärmer ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Welche wird wärmer ?

Naja, für eine Kondensatorentladung funktioniert das mit dem
Straßenbahnthyristor durchaus.  Selbst gebaut.  Es werden wirklich
die Bleche verschweißt, nicht der Thyristor. ;-)  (3 x 1 F, "Auto-
Haivieh"-Kondensatoren, auf 20 V aufladen)

Für ein Gerät mit Dauerstrom würde ich aber auch die Variante mit
dem umgewickelten Mikrowellenofen-Trafo benutzen.  Thyristor muss
dann nur primär schalten, das ist einfach.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:

> (3 x 1 F, "Auto-Haivieh"-Kondensatoren)

Hmm, solchen Kondensatoren hätte ich eigentlich keine Impulsfestigkeit
zugetraut.
Gruss
Harald

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Hmm, solchen Kondensatoren hätte ich eigentlich keine Impulsfestigkeit
> zugetraut.

Die sind besser als ihr Ruf.  Für den Bastlerbereich genügt die
Lösung allemal (für einen Dauerbetrieb würde ich das sicher nicht
verwenden).

Das "Mäusekino" da drauf ist natürlich ein völliger Fake: da wird eine
"Ladekurve" simuliert, die so nicht stattfindet: selbstverständlich
lädt sich der Kondensator beim Anschluss ans Bordnetz schlagartig auf.
Da sind auch keine weiteren "Schaltmittel" zwischen Kondensator und
Anschlüssen (sonst wäre der Kondensator auch völlig witzlos); die
Anschlüsse sind über fette Klemmen einfach direkt nach oben
durchgeschleift.  Aber das Mäusekino hat natürlich einen Vorteil: wenn
es kaputt ist, ist der Kondensator für die Autohaifischler wertlos,
und unserereiner kann preiswert an einen schönen Kondensator von 1 F
und 20 (maximal 24) V Spannungsfestigkeit kommen. ;-)  (In einem Falle
habe ich das Mäusekino sogar noch repariert und bei ibäh wieder
vertickt. :)

Ich habe davon 3 Stück mit Kupferbändern verbunden und an einen fetten
alten AEG-Thyristor geklemmt.  Einschalten mit dem billigsten Fußpedal,
wie man es für Musikinstrumente (Keyboard) kaufen konnte, Ausschalten
erledigt der Thyristor von selbst. ;)  Wenn man die Elektroden fest
genug auf das Werkstück drückt, dann "fatscht" es übrigens fast nicht.

von Holm T. (Gast)


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Ich hatte mal eine obskure Röhre zu reparieren, an einem Metallstift der 
aus der Keramikdurchführung heraus kam war das flexible Anschlußband 
abgebrochen.
Ich habe an 2 Stücken Messingrundmaterial Spitzen angedreht, hinten 
Löcher gebohrt und eine Schraube quer dazu um dicke Litzen (10mm^2) 
einklemmen zu können, Stromquelle war ein immer in der Werkstatt 
herumstehender Autoakku und als Schalter hatte ich einen Kumpel benutzt 
die die anderen Enden der Litze kurz an die Pole halten sollte. Ich habe 
zwischen die beiden Elektroden den Metallstift und sein Anschlußband 
eingeklemmt.

Der Kumpel (Gerd Reinhöfer) hat nicht geglaubt das das funktioniert, der 
Andere  daneben (Gert Philipp) auch nicht, aber es hat funktioniert und 
zwar ganz einwandfrei!

Der Trick ist die hohe thermische Kapazität der Elektroden, die dürfen 
nicht selbst warm werden..

Gruß,

Holm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Holm Tiffe schrieb:
> Der Trick ist die hohe thermische Kapazität der Elektroden, die dürfen
> nicht selbst warm werden..

An anderen Stellen werden Wolframelektroden empfohlen.  Hatte ich
damals nicht zur Hand, als ich das Kondensatorschweißgerät gebaut
habe.  Jetz hab' ich sowas (durch das WIG-Schweißgerät) im Keller
liegen, aber noch nicht beim Punktschweißen probiert.

von Old P. (Gast)


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Hallo,

wenn man Infos zu Schweissgeräten sucht, sollte man auch in 
einschlägigen Foren suchen ;-)
Meine ganz klare Empfehlung lautet dann immer "CNC-Ecke". Das Thema CNC 
steht dort überhaupt nicht im Vordergrund, es geht quer durch alle 
Metallbereiche!
Unter "Hobbymaschinen" ist auch was zum Thema Punktschweissen zu finden 
(ja, auch von mir, hier z.B. 
http://www.cncecke.de/forum/showthread.php?t=73235 )

Um nicht vollkommen zugespammt zu werden, muss man sich dort leider 
anmelden, geht aber alles völlig anonym.

Dort findet man auch eine Steuerung für Punktschweissmaschinen (nein, 
ist nicht von mir, doch ich habe diese weitergeführt)
Hier: http://www.cncecke.de/forum/showthread.php?t=74589

Und in diesem Thread: http://www.cncecke.de/forum/showthread.php?t=31500
wird über einige Konzepte diskutiert, mit weiterführenden Links (auch 
auf meine Homepage ;-) )

@Jörg,
Wolframelektroden habe ich ja gut sortiert hier, muss ich doch glatt mal 
testen. Diese Dinger haben aber einen deutlich höheren Innenwiderstand 
als Kupfer, mal sehen wieviel das ausmacht.
Danke für den Tipp

Gruß
Old-Papa

von Bastla (Gast)


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Die Punktschweißlösung für ganz Arme:
Kohlestäbchen als Elektroden, Stromquelle Autobatterie.
Reicht, wenn man unterwegs "mal eben" den Draht an den 
Unterbrecherkontakt punkten muss o.ä.

von Michael S. (technicans)


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Man sollte sich an die Daten von professionellen Geräten (Dalex, Aro,
Nimak, Tecna...)halten, was nötig ist um Bleche vernünftig zu punkten,
also z.B.: Primär: 230V 10A Sekundär: 2,3V 1000A

http://www.ebay.de/itm/Punktschweiszange-Punktschweisgerat-230V-NEU-145-/200789728299?pt=Schwei%C3%9F_L%C3%B6ttechnik&hash=item2ec0001c2b

Um so einen Trafo zu steuern, kann man entweder Anzapfungen der
Primärwicklungen planen oder eine Phasenanschnittsteuerung nutzen.
Problem wird sein die Sekundärwicklung hin zu bekommen. Auch wenn
das Kupferband vielleicht nur wenige Meter lang ist, muss es ein
ganz schönen Querschnitt haben und isoliert muss es dann ja auch
noch sein. Ein Mikrowellentrafo könnte geeignet sein, besser man nimmt
zwei gleiche und baut die zu einem um, um die nötige Leistung zu
bekommen, sonst wird man kaum mehr als ein halbes KW schaffen und
das dürfte gerade mal für Brillengestelle reichen, vermute ich..

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