Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Telefonsignal abgreifen


von __Son´s B. (bersison)


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Hallo zusammen,
ich muss das alaloge Signal (Lautsprecher und Mikro) aus einem 
Telefonhörer abgreifen, um es anschließend zu verstärken und weiter zu 
verarbeiten.

Meine Vorstellung:
Übertrager in das jeweilige Signal, um dahinter eine gemeinsame Masse zu 
haben und somit mit einen geeigneten Verstärker, das Signal 
aufzuarbeiten.

Mit einem R35-Übertrager habe ich kein vernünftige Auskoppelung erreicht

+++++++++ PS: Rechtliche Grundlagen sind bekannt und werden eingehalten! 
+++++++++

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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__Son´s Bersi__ schrieb:
> Meine Vorstellung:
> Übertrager in das jeweilige Signal, um dahinter eine gemeinsame Masse zu
> haben und somit mit einen geeigneten Verstärker, das Signal
> aufzuarbeiten.

Das klingt gut und richtig. Hast du dir schon die NF-Übertrager bei Frau 
Reichelt angeschaut? Es gibt da einige mit jeweils verschiedenen 
Übertragerverhältnissen.
Wenn du dem Klang nicht über den Weg traust ( dürfte bei Telefon aber 
wurscht sein), kannst du dir auch die Billig DI Boxen bei Thomann 
ansehen. Die für 9,95 EUR klingen sehr brauchbar und liefern neben dem 
Trafo noch ein XLR Männchen, Gehäuse und 2  6,3 mm Klinkenbuchsen mit. 
Ach, und einen 1xUM Kippschalter plus Widerstand :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Geheimdienste treiben da weniger Aufwand, die müssen zum Abhören nicht
erst Gerätschaften im Teilnehmerendgerät installieren ... was spricht
dagegen, einfach das Kabel selbst anzuzapfen?  Du musst dich dann nur
vor den 75 V / 25 Hz Rufwechselspannung schützen (begrenzen) und
natürlich die überlagerte Gleichspannung mit einem Kondensator
fernhalten.

Jedes Modem hat das problemlos geschafft.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Jedes Modem hat das problemlos geschafft.

Jedes Modem hatte Uebertrager drinnen...


"bersison" ist schon schlauer und macht genau das richtige...wen Du an 
irgendwas externes anschliessen willst (Stichwort war "gemeinsame Masse 
")
sind Uebertrager genau das Richtige.... wenn Du nur eine Wanze 
anklemmst, die das Signal abstrahlt, hast Du Recht.


Gruss

Michael

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Roek schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Jedes Modem hat das problemlos geschafft.
>
> Jedes Modem hatte Uebertrager drinnen...

Ja, zur Potenzialtrennung.

Aber parallel zur Leitung, nicht irgendwo einen über dem Hörer und
einen über dem Mikrofon.

Kapazitiv auskoppeln und Differenzverstärker müsste auch gehen.

von __Son´s B. (bersison)


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"Ja, zu Übertrager"... find ich Toll - wie kann ich meinen Wahlzettel 
los werden ;-)

1:1-Übertrager mit dem Wert R35 habe ich verwendet, werrte aber extrem - 
bis zur Unbrauchbarkeit!

von Wilhelm F. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Kapazitiv auskoppeln und Differenzverstärker müsste auch gehen.

Ein rein kapazitiver oder induktiver Abgriff, wie man es auch zur 
Messung des Zündimpulses am Auto oder mit der Meßzange an starken 
Verbrauchern macht, ohne die Leitung zu manipulieren bzw. anzuschneiden, 
könnte evtl. schon reichen. Zur Filterung der Rufspannung genügt 
vielleicht schon die Kurve eines RC-Gliedes, also Hochpaß 1. Ordnung. 
Zwischen den 25Hz und 300Hz untere Grenzfrequenz liegt ja ein ein 
breites totes Band.

Aktiv was in die Leitung hinein schleifen würde ich als allerletzten 
Ausweg tun.

von captain_crunch (Gast)


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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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__Son´s Bersi__ schrieb:
> 1:1-Übertrager mit dem Wert R35 habe ich verwendet, werrte aber extrem -
> bis zur Unbrauchbarkeit!

werrte = verzerrte ?
In dem Fall kannst du vor den Übertrager einen Widerstand in Reihe 
schalten, das macht die o.a. Thomann DI-Box auch für den Betrieb bei 
Lautsprecherpegel. Ein Trimmer würde dir die Pegeleinstellung erlauben. 
Nicht unerheblich ist auch die Eingangsempfindlichkeit der 
Folgeschaltung. Ein Mikrofoneingang ist vermutlich nur brauchbar, wenn 
du das Signal abschwächst (s.o.) oder gleich mit dem Übertrager 
heruntertransformierst.

von __Son´s B. (bersison)


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Hi,
gute Tips, vorallem der Wikipedia-Artikel hat mit weiter geholfen.

Nun muss ich mich langsam an den passenden Übertrager herantasten;
Übertragungsfrequenz 300-3000Hz!

Welches Übertragungsverhältnis? 1:1, 1:3, 1:100
Welche Eingangsimpedanz?
Ist die Induktivität zu vernachlässigen?
Für Lautsprecher- und Mikro-Kanal die gleichen NF-Übertrager-Parameter?

Die Auswahl ist überwältigend...
https://www.distrelec.de/ishopWebFront/search/luceneSearch.do

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Aber parallel zur Leitung, nicht irgendwo einen über dem Hörer und
> einen über dem Mikrofon.


Er moechte gerne Hin- und Ruecksignal separat haben...... dann geht das 
nicht mit uebertrager ueber der Leitung.


Gruss

Michael

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael Roek schrieb:

> Er moechte gerne Hin- und Ruecksignal separat haben...... dann geht das
> nicht mit uebertrager ueber der Leitung.

Die Gabelschaltung könnte eine Lösung sein. Damit funktionierten 
NLT-Verstärker, die das Signal der zweidrähtigen Amtsleitung in beide 
Richtungen verstärkten.

Intern splittet der NLT-Verstärker die Zweidrahtleitung in eine 
Vierdrahtleitung auf, und führt sie nach der Verstärkung wieder zur 
Zweidrahtleitung zusammen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gabelschaltung

Die Gabelschaltung wurde aber weiter oben schon genannt, und verwendet 
dort wohl den moderneren Ausdruck "Telefonhybrid".

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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__Son´s Bersi__ schrieb:
> Hallo zusammen,
> ich muss das alaloge Signal (Lautsprecher und Mikro) aus einem
> Telefonhörer abgreifen, um es anschließend zu verstärken und weiter zu
> verarbeiten.



Wenn Du ein Telefon parallel angeschlossen hast, koennte Dir die 
beiliegende Schaltung bedingt weiterhelfen.

Gruss

Michael

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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von __Son´s B. (bersison)



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Ohh, da driftet ihr in die falsche Richtung!

Es handelt sich um eine (sym.) 4-draht-Leitung, wobei kein gemeinsamer 
GND vorhanden ist.
(siehe _Schema)
Hier möchte ich 2 Übertrager verwenden, um anschließend das jeweilige 
Signal unabhängiger, als unsym. Signal weiter verarbeiten zu können. Die 
Übertrager gewährleisten auch, dass keinerlei Störungen zurück fließen.

Den Übertrager würde ich folgend einbringen (siehe _Uebertrager). Aber 
auch hier muss ich mich erst mal annähern.

Aber, mit welchen Parametern nähere ich mich an den/die passenden 
Übertrager?
Die Auswahl ist überwältigend... 
https://www.distrelec.de/ishopWebFront/search/luce...

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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__Son´s Bersi__ schrieb:
> Ohh, da driftet ihr in die falsche Richtung!

Warum glaubst, ist das wohl so?
Vielleicht sollte der FRAGESTELLER seine Frage richtig stellen?

> Den Übertrager würde ich folgend einbringen (siehe _Uebertrager). Aber
> auch hier muss ich mich erst mal annähern.

Wir kennen nicht die Impedanzen/Eigenschaften Deiner Komponenten
Was ist das fuer ein Lautsprecher?
Was ist das fuer ein Mikrofon?

Ansatzweise nimmst Du einen Uebertrager, der bei Tonfrequenz eine 
moeglichst hohe Impedanz hat (>2kOhm) und ein Uebersetzungsverhaeltnis 
von 1:1 hat.
Dein Link funktioniert uebrigens bei mir nicht...

Gruss

Michael

von __Son´s B. (bersison)


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Link beinheltet eine Übertrager-Übersicht von Distrelec. Ein 
Adressenteil wurde nicht mitkopiert.

Wie beschrieben, sind die Parameter (Hersteller, Typ etc) des Mikros und 
Lsp. unbekannt. Keinerlei Aufschrift. Hersteller läßst sich darüber 
nicht aus.
Ich habe aber auch noch einen SIEMENS OptiPoint 410 Standard, den ich 
heute öffne.

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