Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Erfahrung mit T-Systems als Arbeitgeber?


von derda (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

hat jemand Erfahrung mit T-Systems als Arbeitgeber? Speziell geht es mir 
um den Standort Mülheim an der Ruhr in der IT.

Danke!

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

Wie überall: Sklavenarbeit

von derda (Gast)


Lesenswert?

Das äußert sich wie? Kann das sein, dass hier kaum einer zufrieden mit 
seiner Anstellung ist? Ich finde meinen Job gut, werde aber trotzdem 
wechseln...

von Elo (Gast)


Lesenswert?

Die Frage, ohne genauen Ortsbezug, gabs vor ein paar Wochen / Monaten 
doch schon mal! > Suchefunktion

von derda (Gast)


Lesenswert?

Jepp den Beitrag habe ich gefunden, leider steht da nicht wirklich viel 
informatives drin

von dieda (Gast)


Lesenswert?

derda schrieb:
> leider steht da nicht wirklich viel
> informatives drin

Genau wie hier, aber wundert dich das wirklich? Wer plaudert in aller 
Öffentlichkeit schon gerne aus dem Nähkästchen...

von Nähkästchenplauderer (Gast)


Lesenswert?

Bei "der Telekom" wurden die IT-Bereiche von "ehemals" T-Mobile (TMD) 
und T-Home (THO)  alle nach T-Systems übertragen. Dies bedingt eine 
Konsolidierung von IT-Standorten und von IT-Stellen. Zur Standortfrage 
kann ich nicht viel sagen, soweit ich weiß ist in Münster sowohl 
Spezifikation, Entwicklung, als auch Rechenzentrums-Betrieb angesiedelt. 
Qualitätssicherung als Vor-Produktions-Phase gibt es soweit ich weiß 
nicht in Münster (bis auf einige versprenkelte ex RZ MA, siehe weiter 
unten)

Münster soll wohl als Standort erhalten bleiben.

Zu Stellen: Die grade in der IT häufig von "Externen" besetzten Stellen 
der vormaligen TMD und THO werden nun relativ zügig abgebaut und durch 
T-Systems "eigene" Stellen ersetzt. Dieses können sowohl angestellte 
T-Systems Leute sein, oder "externe" T-Systems Mitarbeiter. Auch 
innerhalb der TSI werden in diesem Zusammenhang Stellen abgebaut und 
umgeschichtet, weil einfach zu viele Leute da sind. So kommen durchaus 
einige RZ-MA in der QS unter (Spezifikation und Entwicklung ist von der 
Tätigkeit her zu weit weg von den Skills und Interessenslage ehemaliger 
RZ-Mitarbeiter)

Wenn es interne Mitarbeiter sind, welche abgebaut werden, wird in erster 
Vorgabe auf die abzubauenden und umzushiftenden ex TMD/TMI Mitarbieter 
zugegriffen, welche freigesetzt werden oder freigesetzt werden sollen 
(aus welchen Gründen auch immer diese MA freigesetzt werden). [Wer nicht 
bei TSI unterkommt wird bei der Beschäftigungsgesellschaft Vivento 
geparkt und ggf. an TSI weiter gereicht). In seltenen Fällen wird ein 
"Insourcing" von vormaligen externen TMD/TSI Mitarbeitern praktiziert.

Wenn aus dem Topf der internen oder durch Insourcing von vormaligen 
externen TMD/TSI MA nix besetzt werden kann, wird auf Neueinstellung von 
externen Bewerbern zurück gegriffen werden (müssen)

Wenn es externe MA sind, welche abgebaut werden, wird (für Entwicklung 
und Qualitätssicherung) immer stärker auf Cognizant und TechMahindra 
(beides die wesentlichen indischen strategischen Partner von TSI) zurück 
gegriffen. Das ganze Business geht stark in Richtung "Gewerk-Arbeit", 
d.h. fest vorgegebenen Leistungsumfang und Zeit/Kostenvorgaben. Folge: 
in Richtung Entwicklung und QS wird nur noch das absolut notwendige 
gemacht werden, Nebeneffekte/größere Zusammenhänge werden dadurch immer 
stärker aus dem möglichen Betrachtungsfokus heraus rücken.

Im reinen RZ-Betrieb wird mittlerweile viel durch TSI-Tschechien 
(Kosice) erledigt, da ziehen sich manche Dinge enorm hin aufgrund der 
Einhaltung von langwierigen Formalismen.

Mittlerweile ist aber auch TSI-Ungarn stark im Kommen  (ich weiß nicht 
ob die auch RZ-Betrieb machen, auf jeden Fall wohl QS)

Die anstehenden Aufgaben der "internen, angestellten " TSI-MA werden 
zukünftig immer stärker in Richtung "Steuerung" der verleibenden 
nicht-Deutschland-IT-Standorte bzw. deren Mitarbeiter gehen. Ob das 
Tschechen, Ungarn oder Inder sind, hängt haltz von der Art der 
angebotenen STelle ab.

von derda (Gast)


Lesenswert?

Hi,

danke für deine Antwort. Ich glaube aber, dass du dich vertan hast - ich 
interessiere mich für Mülheim an der Ruhr, nicht Münster :)

Wie ist die Qualität der Aufgaben? Weisst du wie die Stimmung innerhalb 
der Mitarbeiter ist?

So wie ich es durch die Blume bei den Gesprächen mitbekommen habe, haben 
die Schwierigkeiten, Java Entwickler zu finden. Vor allem für 
Leinenfelden.

Habe ein recht gutes Angebot vorliegen und werde wohl annehmen.

Danke!

von Christian B. (casandro)


Lesenswert?

T-Systems hat als Unternehmen einen sehr schlechten Ruf.

Besonders schlimm ist, dass die auch eher einfach Projekte, wie die 
LKW-Maut verkacken. Das ist ein Hinweis darauf, dass dort zumindest die 
Chefs Idioten sind. In so einer Firma möchte man nicht arbeiten.
Es ist einfach frustrierend wenn von oben schon unsinnige Anforderungen 
kommen. Noch frustrierender ist es, wenn Kollegen die überfordert sind, 
das dann auch noch inkompetent umsetzen. Ich hab das schon von beiden 
Seiten her erlebt. Wobei es von der Seite des Inkompetenten aus schon 
noch ein Stück einfacher scheint.

von derda (Gast)


Lesenswert?

Hmm Zwickmühle

Ich habe 2 Angebote vorliegen.
T-Systems und ein großer Hotelvergleich, die Spots laufen derzeit hoch 
und runter im TV.

Tsys:
- Bruttogehalt ca 5000€ / Jahr geringer
- Bei Erreichen der Unternehmensziele weitere 5% als 13tes Gehalt
- Tarifvertrag, +2.1% am 1.9.2013
- ca 5000% / Jahr Einzahlung in die Rentenkasse
- 5 km Arbeitsweg
- Vergünstigungen als T-Mitarbeiter

Das andere Angebot:
- ca 20km Arbeitsweg mit Stau hin/ zurück. Schlechte Parkplatzsituation


TSys reizt mich durch eher technische Projekte. Vor Allem wieder 
Entwicklung in Java, wo ich nach dem Studium keine Erfahrung vorweisen 
kann.

Hotelvergleich Entwicklung in PHP, da habe ich 3 Jahre BE, würde als 
Senior einsteigen.

Wie würdet ihr euch in so einem Fall entscheiden? Mich persönlich zieht 
es eher wieder Richtung Java und Technik statt Web. Aber der finanzielle 
Aspekt ist halt auch nicht ohne - Netto sprechen wir von etwa 300 € 
Unterschied auf dem Konto / Monat.

Aktuell bin ich in einer Festanstellung. Angebot Tsys würde für mich im 
Moment +300 € netto / Monat bedeuten. Das andere Angebot +600€ / Monat.

von derda (Gast)


Lesenswert?

5000 € / Jahr Rente muss es richtig heißen

von ehemaliger Externer (Gast)


Lesenswert?

Extremes Gegeneinander bei TSI erlebt. Mobbing vom Feinsten, 
untereinander, gegen die Externen. Inkompetente Chefs und wie man bei 
mir daheim sagt: Die komme vor Schwätze net zum Schaffe

Bezahlung gut, war aber sauer verdientes Geld

von walter sparbier bringt die e-post (Gast)


Lesenswert?

derda schrieb:
> hat jemand Erfahrung mit T-Systems als Arbeitgeber? Speziell geht es mir
> um den Standort Mülheim an der Ruhr in der IT.
Wenn du mit veraltetem Equipment arbeiten willst dann bist du bei 
T-Systems richtig.

Ich war dort mal als Student: Uralt-Tokenring-Netz für die ganze 
Abteilung, damals waren schon 1GB Ethernet verbreitet. Internet nur an 
einem Rechner,... alles Asbachuraltverschimmelt.

Und die Leute dort, das war der fachliche Abschaum den der Gilb 
aufgesogen hatte. Behördenmentalität und Behördenoptik vom Äusseren des 
Gebäudes bis zur Inneneinrichtung, so muss es in einer DDR-Behörde auch 
ausgesehen haben.

Aber die Kohle damals war ordentlich für Werkstudentenverhältnisse.

von dein persönlicher berater (Gast)


Lesenswert?

derda schrieb:
> TSys reizt mich durch eher technische Projekte. Vor Allem wieder
> Entwicklung in Java, wo ich nach dem Studium keine Erfahrung vorweisen
> kann.
Was genau für ein Java-Projekt bei TS?

Was meinst du mit "technisch" im Zusammenhang mit Java? Das ist doch 
eher Highlevelentwicklung, weit weg von der darunterliegenden Technik.

von derda (Gast)


Lesenswert?

Ich wollte keine Grundsatzdiskussion starten, was man unter "Technik" 
versteht. Es gibt durchaus Entwicklung auch außerhalb von reiner 
Hardware

von ariba (Gast)


Lesenswert?

derda schrieb:
> Ich wollte keine Grundsatzdiskussion starten, was man unter "Technik"
> versteht. Es gibt durchaus Entwicklung auch außerhalb von reiner
> Hardware

Was für ein Javaprojekt das bei TS ist wissen wir jetzt immer noch 
nicht.

JEE?, Client, ...

von derda (Gast)


Lesenswert?

Das wäre J2EE. Wenn ich es richtig verstanden habe, teilweise Spring, 
teilweise eigene Frameworks / Webtier je nach Kunde

von ariba (Gast)


Lesenswert?

derda schrieb:
> Das wäre J2EE. Wenn ich es richtig verstanden habe, teilweise Spring,
> teilweise eigene Frameworks / Webtier je nach Kunde

Und darin hast du schon Erfahrung oder willst du darin erste Erfahrung 
sammeln?

Wenn Ersteres: Was anderes suchen, wenn Letzteres: zugreifen.

von derda (Gast)


Lesenswert?

Nein, wäre für mich ein Umstieg aus der PHP "Welt". Warum würdest du in 
dem Fall was anderes suchen?

von ariba (Gast)


Lesenswert?

derda schrieb:
> Nein, wäre für mich ein Umstieg aus der PHP "Welt". Warum würdest du in
> dem Fall was anderes suchen?
Weil das bei TS vergleichsweise schlecht bezahlt wird auch wenn du keine 
Erfahrung hast. Andererseits: Für die Stelle spricht, dass du damit 
einen Fuss in die Tür bekommst um in dem Bereich Erfahrung zu sammeln 
und dann auch noch in einem grösseren Laden, ist eigentlich schon wieder 
ein Vorteil.

Wenn du unbedingt in die Javaschiene rein willst, dann würde ich es 
machen, so eine Gelegenheit gibts nicht oft, wechseln kannst du immer 
noch wenn es nix wird.

Das PHP Ding sieht eher nach einem einmaligen Projekt aus: "Mach uns das 
Vergleichsportal danach brauche wir dich nicht mehr" auch wenn 
kurzfristig mehr Geld dabei rausspringt.

Letzendlich liegt die Entscheidung bei dir.

von derda (Gast)


Lesenswert?

Du triffst exakt meine Überlegung:

Die Bezahlung ist vernachlässigbar schlechter, beide Stellen sind nicht 
schlecht bezahlt: ca 55k vs ca 52k. Beim T bekomme ich den Fuss in die 
Tür und kann nach ein paar Jahren sowohl PHP als auch Java - Erfahrung 
vorweisen. Das dürfte bei der nächsten Gehaltsverhandlung ein Plus sein 
oder zumindest mehr Auswahl bieten.

Bei Java wäre man zudem nicht auf die Web-Schiene, wie bei PHP 
festgelegt - da möchte auch eher weg von. Außerdem würde ich lieber 
unterschiedliche Projekte erleben, statt immer nur an einem Produkt zu 
arbeiten.

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

PHP-Jobs wären für mich nicht mit Gehalt sondern mit Schmerzensgeld 
verbunden :p

von derda (Gast)


Lesenswert?

D.I. oh ja ;) Wobei mit php 5.3 und den aktuellen Frameworks wie 
Symfony2 es sich zunehmend bessert. Es sind mittlerweile Entwurfsmuster 
wie Dependency Injection oder auch Annotations möglich ;)

Trotzdem ist das irgendwie keine "richtige" Programmiersprache. Ich 
kenne beides, Java (kein J2EE) und PHP und habe mich immer in Java 
wohler gefühlt - auch wenn ich nun durch die BE in PHP deutlich fitter 
sein dürfte.

Ist aber auch vielleicht Geschmackssache.

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

Jo ich fühle mich in der stark typisierten und kompilierten Welt auch 
wohler; aber Webentwicklung ist auch ok wenn ich RoR 3.1+ und den damit 
einhergehenden Anhang verwenden kann. Es gibt zwar auch nette MVC 
Frameworks für PHP, aber naja es bleibt halt PHP :) Personal Taste

von nur Externer (Gast)


Lesenswert?

@ ehemaliger Externer,
das sind so Prinzipien in großen Firmen die gibt es überall, und genau 
dort wo es den Internen um ganz andere Fakts geht > Businness + Karriere 
+ Aufstieg, Füße lang und schwadronieren ....
die wirkliche Arbeit können ruhig die Externen machen, und dann aber 
bitte die welche echt öde oder schon brenzlig (Termin u. Qualität) ist.
Ist in dem ganzen System DT und Töchter überall das gleiche.
Kannst aber von Glück reden, dass du ohne blaues Auge da raus gekommen 
bist.
Bist wohl nicht der einigste hier, der davon die Nase gestrichen voll 
hat.

von derda (Gast)


Lesenswert?

Dann kann man ja froh sein, dass man ein interner ist :P

von ariba (Gast)


Lesenswert?

D. I. schrieb:
> PHP-Jobs wären für mich nicht mit Gehalt sondern mit Schmerzensgeld
> verbunden :p
Wobei die Javaentwickler auch immer weniger verdienen, die gibts 
mittlerweile wie Sand am Meer und werden massenhaft von Hochschulen 
passend darauf abgerichtet ausgespuckt. Die tun dann immer 
"professionell", "wir verwenden das Richtige", "PHP ist Spielzeug",...
Allein schon dein Bsp zeigt wieder, dass man als professioneller PHPler 
gehaltstechnisch nur noch wenig entfernt von den Javaleuten ist. Klar 
gibts bei den JEEler eher die "Analysten" und "Designer", das hat aber 
weniger mit der Technik an sich zu tun, sondern weil das Javazeug früher 
"Standard" im "Big"-Business war, da wird von Grund auf mehr bezahlt 
aber das stagniert seit einiger Zeit sehr stark. Zudem hängen dort auch 
oft Freiberufler die über Vermittler reinkommen die nochmal einen Teil 
des Geldes absaugen. Ich kenne einige PHPler (mit Frameworkwissen wie 
Zend, Symphony und Shopsystemen) die deutlich mehr nach Hause bringen 
als manch gestandener JEE-Experte, das gleicht sich immer mehr an. Vor 
ein paar Jahren hätte ich das nie für möglich gehalten ist heute aber 
nicht mehr so ungewöhnlich, wenn man grundsätzlich die professionelle 
Arbeitsweise (OO, Pattern,...) drauf hat. Liegt vielleicht auch daran, 
dass die blutsaugenden Vermittler und Dienstleister PHP noch nicht auf 
dem Radar haben, da bleibt einfach mehr über für den der die Arbeit 
macht. Als Freelancer im Javaumfeld kommst du ohne Vermittler oder 
Dienstleister quasi an keine Aufträge als PHPler ist das genau 
umgekehrt.

von nur Externer (Gast)


Lesenswert?

Siehst du dich schon so, dort?
Na ja, da wo man herkommt ist es wohl auch net anders?
Einer muß ja die Drecksarbeit machen, sonst würen ja die ganzen leeren 
Werbeversprechen immer 100%, und nicht nur 80% platzen!

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

ariba schrieb:
> D. I. schrieb:
>> PHP-Jobs wären für mich nicht mit Gehalt sondern mit Schmerzensgeld
>> verbunden :p
> Wobei die Javaentwickler auch immer weniger verdienen, die gibts
> mittlerweile wie Sand am Meer und werden massenhaft von Hochschulen
> passend darauf abgerichtet ausgespuckt.

Angebot und Nachfrage halt. Wenn man was auf dem Kasten hat muss man 
sich gefragtes Spezialwissen aneignen, welches nicht mehr von jedem 
Wald-und-Wiesen-Coder gelernt werden kann ohne weiteres. :)
Viel Geld für einfache Aufgaben ist halt nur noch selten drin.

von Informatiker (Gast)


Lesenswert?

also ganz allgemein zu J2EE und PHP : dass man da weniger verdient als 
woanders und insbesondere als ein klassischer Ingenieur ist allein darum 
schon klar, weil man nicht studiert haben braucht um J2EE oder PHP zu 
können. Selbst OO und Design Patterns lernt man durch Lesen von Büchern 
und mit etwas Geschick in relativ kurzer Zeit während der Projektarbeit.

Außerdem sind solche Projekte durch "Designer" ( die auch besser bezahlt 
werden meist ) so strukturiert, dass jeder in seiner SW Schicht arbeitet 
und nur die Schnittstellen zu den anderen Schichten / Systemen können 
muss.

Standardanwendungen wie ein PHP oder J2EE Webshop System zu bauen ist im 
Prinzip viel mehr Handwerk als wirklich ingenieurmässige Tätigkeit. Das 
kriegen auch gute Quereinsteiger oder Fachinformatiker hin. 
Dementsprechend ist eben dann auch das Gehalt.

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

Informatiker schrieb:
> Standardanwendungen wie ein PHP oder J2EE Webshop System zu bauen ist im
> Prinzip viel mehr Handwerk als wirklich ingenieurmässige Tätigkeit. Das
> kriegen auch gute Quereinsteiger oder Fachinformatiker hin.
> Dementsprechend ist eben dann auch das Gehalt.

Nun, das System was die Jungs von shopify gebaut haben finde ich schon 
recht beeindruckend.

von Informatiker (Gast)


Lesenswert?

D. I. schrieb:
> Informatiker schrieb:
>> Standardanwendungen wie ein PHP oder J2EE Webshop System zu bauen ist im
>> Prinzip viel mehr Handwerk als wirklich ingenieurmässige Tätigkeit. Das
>> kriegen auch gute Quereinsteiger oder Fachinformatiker hin.
>> Dementsprechend ist eben dann auch das Gehalt.
>
> Nun, das System was die Jungs von shopify gebaut haben finde ich schon
> recht beeindruckend.

möglich. Aber das was die meisten PHP oder J2EE Entwicker tun ist eben 
nichts anderes als solche Standardanwendungen etwas zu erweitern und an 
die Kundenwünsche anzupassen. Das ist im wesentlichen Handwerk. Hier mal 
im UI ein Feld dazu, dort mal noch ein eine Methode zur 
Datenvalidierung, und hier und da ein paar DB Selects. Im Prinzip alles 
Handwerk.

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

Informatiker schrieb:
> möglich. Aber das was die meisten PHP oder J2EE Entwicker tun ist eben
> nichts anderes als solche Standardanwendungen etwas zu erweitern und an
> die Kundenwünsche anzupassen. Das ist im wesentlichen Handwerk. Hier mal
> im UI ein Feld dazu, dort mal noch ein eine Methode zur
> Datenvalidierung, und hier und da ein paar DB Selects. Im Prinzip alles
> Handwerk.

Da stimme ich dir zu. Interessant wirds aber dann wenn man etwas 
Erfahrung gesammelt hat und wegkommt von diesen reinen Codieraufgaben 
und dann ins Architekturdesign wechselt. Wie muss ich die anwendungen 
gestalten dass das Ding noch läuft wenn 1000 User gleichzeitig drauf 
rumwerken uswusf.

Oder FB als Beispiel, ich denke so etwas von der prinzipiellen Struktur 
wie FB zu programmieren ist nun nicht der Weisheit letzter Schluss, dass 
darauf aber dann am Tag 10^8 User rumdaddeln schon eher.

Software != Software

Und da behaupte ich, solch Wissen kann man sich wohl versilbern lassen.

von Informatiker (Gast)


Lesenswert?

D. I. schrieb:
> Da stimme ich dir zu. Interessant wirds aber dann wenn man etwas
> Erfahrung gesammelt hat und wegkommt von diesen reinen Codieraufgaben
> und dann ins Architekturdesign wechselt. Wie muss ich die anwendungen
> gestalten dass das Ding noch läuft wenn 1000 User gleichzeitig drauf
> rumwerken uswusf.
>
> Oder FB als Beispiel, ich denke so etwas von der prinzipiellen Struktur
> wie FB zu programmieren ist nun nicht der Weisheit letzter Schluss, dass
> darauf aber dann am Tag 10^8 User rumdaddeln schon eher.
>
> Software != Software
>
> Und da behaupte ich, solch Wissen kann man sich wohl versilbern lassen.

das ist wohl war und ich mache mittlerweile auch zum Glück mehr Aufgaben 
im konzeptionellen Bereich und weniger Codierung. Allerdings kenne ich 
genügend Informatiker die mit 40 immer noch am Coden sind, wie es 
genauso gut ein 20 jähriger Fachinformatiker könnte. Dementsprechend 
niedriger ist dann das Gehalt.

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

Informatiker schrieb:

> das ist wohl war und ich mache mittlerweile auch zum Glück mehr Aufgaben
> im konzeptionellen Bereich und weniger Codierung. Allerdings kenne ich
> genügend Informatiker die mit 40 immer noch am Coden sind, wie es
> genauso gut ein 20 jähriger Fachinformatiker könnte. Dementsprechend
> niedriger ist dann das Gehalt.

Ich sehe Programmieren auch einfach als Handwerk genausowie Maurern, 
Schreinern usw. deswegen gibt es ja den Ausbildungsberuf des 
Fachinformatikers für Anwendungsentwicklung. Und auch zum Dipl.-Inf. 
gehört das mit zum Rüstzeug, aber ich finde man sollte sich auch 
weiterentwickeln wenn man nicht ständig über ein vermeintlich zu 
niedriges Gehalt jammern will.
Aber entsprechend ist das auch in den Ing.-Disziplinen nicht anders 
denke ich mal. Macht halt einen Unterschied ob ich der bin der den 8bit 
AVR programmiert oder der der das System mit allem drum und dran 
auslegt.

Hach wenn im Lotto gewinnen doch einfacher wär :D und man sich tagein 
tagaus mit dem beschäftigen könnte worauf man Lust hat.

von derda (Gast)


Lesenswert?

Da hatte ich das "Glück" die ersten 3 Jahre in einer kleinen Agentur mit 
sehr kleiner IT zu arbeiten. In den letzten 1.5 Jahren wurde deren 
Webauftritt (immerhin ca 30.000.000 PI / Monat) komplett redesigned. Da 
ich zu der Zeit der einzige Mitarbeiter war, der länger als 4 Monate in 
der IT war, durfte ich die Designaufgaben / Serveraufbau und auch alles 
drumherum übernehmen.

Man ist Mädchen für Alles, aber sammelt sau viel Erfahrung - was sich 
jetzt scheinbar auszahlt. Auch wenns "nur" PHP war.

von enio (Gast)


Lesenswert?

derda schrieb:
> Man ist Mädchen für Alles, aber sammelt sau viel Erfahrung - was sich
> jetzt scheinbar auszahlt. Auch wenns "nur" PHP war.
Und das alles entgegen dem typischen Gequatsche in solchen Diskussionen, 
von wegen PHP ist ja sooo lame und die Leute die das einsetzen eine 
minderwertige Kreatur und oben in der Birne völlig hohl.
Irgendeiner muss halt auch die Arbeit machen und Ergebnisse liefern, nur 
das zählt letztendlich in der Praxis, deshalb werden auch immer mehr 
reine Designer, Projektleiter, Architekten und sonstige Schwafler 
schnell wieder rausgekickt, denn die wollen sich ja mit dem "niederen 
Handwerk" nicht die Finger schmutzig machen. In richtig grossen 
Unternehmen können die sich recht lange halten, weil dort alles viel 
träger läuft man die Schuld einfacher auf andere Abwälzen kann, weil 
mehr potentielle Schuldige vorhanden sind (Externe, andere 
Abteilungen,....)

Bei mir war es ähnlich: Kleine Klitsche, das Handwerk dort erlernt, 
stetiger Wechsel in grössere Läden dort die reinen Architekten und 
Designer mit konkreten Ergebnisse nass gemacht und auf entsprechende 
Posten gerückt weil, erfolgreich "geliefert" im Gegensatz zu den 
selbsternannten Architekten ohne Schimmer vom schmutzigen 
Programmierhandwerk.

OHNE vorher das "niedere Handwerk" erlernt zu haben, kommt kein 
vernünftiger Designer/Architekt bei raus. Wer entwirft, der 
implementiert auch und wenn er es verbockt fliegt er früher oder später 
raus.
Die Trennung von Designer und Programmierer ist von vielen auch deshalb 
gewollt, weil man dann die Fehler auf den Programmierer abwälzen kann, 
der steht in der Hierarchie weiter unten und bekommt die Arschkarte 
zugewiesen, wenn der Designer Scheisse gebaut hat.

In guten Firmen wird das nicht künstlich getrennt und wer dort 
erfolgreich seine Projekte komplett vom Design bis zur Implementierung 
durchzieht, ist sehr gefragt. Die Erkenntnis setzt sich immer mehr 
durch, dass reine Architekten nur Luftpumpen sind und Projekte 
regelmässig an die Wand fahren, zudem ist auch keine Zeit mehr, dass 
sich einer wochenlang im Cleanroom eine perfekte Archtitektur ausdenkt 
die zu 99% bei der Implementierung wieder über den Haufen geworfen wird, 
weil sich die Anforderungen geändert haben. Design und Implementierung 
gehen heute Hand in Hand siehe moderne Entwicklungsmethoden. Der 
klassische ingenieursmässige Ansatz mag in der Industrie funktionieren 
wo reale Produkte hergestellt werden aber nicht im Softwarebereich, 
dafür sind schon zu viele Projekte damit an die Wand gefahren worden.

von derda (Gast)


Lesenswert?

Stimme dir da voll zu. Aus meinen Gesprächen beim T wurde auch deutlich, 
dass zwar die fehlende J2EE Erfahrung schon ein Nachteil ist, aber 
vorhandene Erfahrung sowohl im Systemdesign als auch die handwerklichen 
Arbeiten in PHP geschätzt wurden. Dort war aber auch der Uniabschluß 
wohl sehr relevant.

von derda (Gast)


Lesenswert?

Kleines Update hier:

Das Angebot von dem Hotelvergleich wurde mittlerweile auf 60.000 € 
aufgestockt. Trotzdem reizt mich das T alleine wegen den Aufgaben mehr. 
Dort fällt die letzte Entscheidung durch den Betriebsrat.

von trt (Gast)


Lesenswert?

Ganz ehrlich: weitersuchen!

T-Systems vereinigt die mäßige Bezahlung eines ehemaligen Staatskonzerns 
mit den Arbeitszeiten eines IT Dienstleisters/Beraters. Wenn Du ins 
Projektgeschäft willst, geh' lieber zu Accenture, Adesso, Cap Gemini, 
...
Da kriegt zu nach 2-3 Jahren wenigstens ein vernünftiges Gehalt. Bei 
T-Systems gibt nur marginale Steigerungen.

Zum Hotelvergleich: Ob PHP, Java oder sonstwas, ist ziemlich Banane. Die 
Wachstumspotentiale dieser Firmen sind ziemlich beschränkt, da sie 
letztendlich nur zwischen Hotel und Gast geschaltet sind und dort etwas 
abschöpfen. Und der Wachstum des Hotelmarkts ist halt überschaubar und 
damit auch Deine Karrieremöglichkeiten.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.