Hallo! Habe hier einen 70er-Jahre B&O-Plattenspieler, dessen Motor leider nur noch brummt. Habe alle Wicklungen überprüft, ich messe bisschen über 100 Ohm, also nicht durchgebrannt (wozu ist eigentlich die dritte Wicklung? geht über sehr dünne Kabel irgendwo ins Gehäuse). Weiterhin liegt an jeder Wicklung auch Spannung an (mit Multimeter gemessen), dieser Spannungsauswahlschalter scheint also auch zu funktionieren. Habe den Kondensator ebenfalls ersetzt (ist glaub eh nur nen Snubber, aber egal), die Verkabelung mit dem Plan überprüft, passt auch alles. Auch war er etwas schwergängig wenn man ihn mit der Hand drehte, habe ihn geöffnet und die Lager geölt, jetzt geht er wieder recht leicht, aber macht keine Anstalten anzulaufen, selbst wenn man ihn mit der Hand andreht. Was kann da los sein?!
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GB301 schrieb: > Weiterhin liegt an jeder Wicklung auch Spannung an (mit Multimeter > gemessen), Aha. Gehts auch in Zahlen? Schalter mal hart gebrückt?
110V jeweils, sollte also passen. Jo, hab ich, brachte nix. Wundert mich was da kaputt sein kann, eigentlich schaut das konstrukt unkaputtbar aus, wenn nicht gerade ne Wicklung durch is.
GB301 schrieb: > (wozu ist eigentlich die dritte Wicklung? ) Die irritiert mich auch, und ist eigentlich untypisch für einen Spaltpolmotor. Es gibt dort typisch nur eine Kurzschlusswicklung aus dickem Kupferdraht als zusätzliche Wicklung. Vielleicht ist es doch ein anderer Motortyp. Gruss Harald
Nochmal aufm Plan geschaut: Die dritte Wicklung geht zu einem (optionalen) Vorverstärkermodul, welches in einen Einschub geschoben werden kann. wozu auch immer, vielleicht Drehzahlkontrolle?
Wegen der dritten Wicklung: Grundig hatte mal bei seinen Tonbandgeräten den Motor auch als Trafo verwendet. Vielleicht ist das auch hier die Sekundärwicklung eines solchen Trafomotors??
Sind die beiden am Netz liegenden 110V-Wicklungen für 220V auch polrichtig hintereinandergeschaltet? Ist der Rotor mechanisch blockiert, weil z.B. das Öl verharzt ist? - und läuft deshalb nicht an? eventuell den Motor anwerfen. Die Zusatzwicklung dürfte als Trafowicklung vorgesehen sein, aus der man den Vorverstärker versorgt, also für die Funktion des Motors keinen Einfluss haben. Aus der Spannung, die die Wicklung bringt, könnte man das klären.
Stimmt, das ist ne gute Idee mit der Spannungsversorgung mit der Extrawicklung, so wirds sein. Ja, das letzte was eigentlich sein kann ist, dass die Phasenlage der Wicklungen untereinander nicht stimmt, aber eigentlich habe ich die Kabel überprüft und stimmen nach Plan, nachgemessen habe ich es nicht. Könnte ich natürlich mal auf Verdacht tauschen, aber glaube nicht dass da wer rumgebastelt hat. Oder der Motor dreht immer noch zu schwer, wiegesagt, ausseinandergebaut und geölt hatte ich ihn schon, jetzt läuft er schon deutlich besser, allerdings immer noch nicht richtig butterweich. Wenn strom drauf ist und er brummt macht er auch keine Anstalten zu drehen wenn ich ihn anschubse, er fühlt sich auch nicht so an als würde er magnetisch irgendwie blockieren, bzw. zuckt auch nicht auf eine bestimmte Position wenn ich ihn einschalte. Irgendein Magnetfeld ist aber da, wenn ich nen Schraubenzieher in so nen Lüftungsschlitz von dem Motor halte wird der angezogen wenn Strom drauf is. Sehr sehr ominös....werde mal die Spannung der Hilfswicklung messen, ob da irgend ne Spannung ankommt, wäre ja immerhin ein Indikator für ein existierendes Feld. Aber selbst wenn nur eine Spule laufen würde müsste er ja irgendwie zucken, oder beim drehen an bestimmten stellen magnetisch "einrasten"?!
Achja, habe das Gerät jetzt auch nochma im 110 Volt-Modus getestet (mit Regel-Trenntrafo). Auch 110 Volt an jeder Spule und läuft immer noch nicht, nur fängt er jetzt logischerweise schon bei der halben Spannung an zu brummen (ca. 90V), das passt also.
Die B&O, das war schon was besseres. Ich könnte mir vorstellen, daß vom Motor ein Tachosignal an eine Elektronik geht, die ihrerseits wieder die Motordrehzahl regelt.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Die B&O, das war schon was besseres. Ich könnte mir vorstellen, daß vom > > Motor ein Tachosignal an eine Elektronik geht, die ihrerseits wieder die > > Motordrehzahl regelt. Glaube ich nicht!. Ich tippe darauf, das der Motor immer noch zu schwergängig geht. Ich vermute weiterhin, das es sich um einen ganz hundordinären Spaltpolmotor handelt. Mache doch mal ein Foto von dem Motor. Ralph Berres
Die Lager eines solchen Motors waren üblicherweise aus gesinterter (poröser) Bronze, die zur Dauerschmierung mit Öl getränkt war. Wenn da das Öl verharzt ist, reicht ein einfaches Ölen mit neuem Öl nicht aus, das Lager gängig zu machen. Dazu kommt es, dass die Lager außen Kugelform haben und zwischen federnden Klemmplatten gelagert sind. Wenn da beim Ausbauen die Lager etwas verrutscht sind, klemmt die ganze Angelegenheit. Oft kann man das durch Klopfen an die Motorachse wieder ausrichten. Jedenfalls sollte der Anker des Motors frei drehbar sein. auch geringe Schwergängigkeit ist meistens zu viel. Es kann auch sein, dass der Luftspalt zu schmal ist, weil die Lager zu viel Spiel haben oder die Lagerschilde verrutscht sind. Dann kann es ein, dass ohne Strom der Anker beweglich ist, aber beim Einschalten in Richtung Pol verschoben wird und dann klemmt.
Peter R. schrieb: > Dann kann es ein, dass ohne Strom der Anker beweglich ist, aber beim > Einschalten in Richtung Pol verschoben wird und dann klemmt. Sowas ähnliches hatte ich auch schon bei 2 Waschmaschinenpumpen: das Rad ließ sich stromlos locker drehen, sobald das Magentfeld dazukam, hat sich der Rotor verkantet und Fine... :-( Ein klares Indiz wäre also seitliches Spiel in der Lagerung...
Peter R. schrieb: > Jedenfalls sollte der Anker des Motors frei drehbar sein. > auch geringe Schwergängigkeit ist meistens zu viel. Ja, Spaltpolmotore haben nur ein geringes Anlaufdrehmoment. Gruss Harald
Ich würd mal die Shrauben die den Motor zusammenhalten lockern. Wahrscheinlich liegen die Lager nicht in einer Linie.
Hallo, ich weiß, der Thread ist schon älter. Ich habe hier ebenfalls einen B&O-Plattenspieler (Beogram 3000) mit exakt demselben Motorproblem: Hat sich hier irgendetwas neues ergeben? Der Motor brummt, dreht aber nicht (auch nicht wirklich mit "anstupsen"). Ich habe versucht, der Achse Öl zu geben, ich kann aber kaum sagen, dass sich die Achse jetzt besser drehen lässt. Hat sich also noch was neues ergeben? Grüße, Erich
Erich schrieb: > Ich habe versucht, der Achse Öl > zu geben, ich kann aber kaum sagen, dass sich die Achse jetzt besser > drehen lässt. Das ist genau das Problem. Wenn die Achse sich nur widerwillig dreht, musst du dafür sorgen, das die beiden Lager wieder sauber laufen (Ober- und Unterlager), siehe die obigen Tipps. Ein elektrisches Problem liegt vermutlich nicht vor. Ich benutze in hartnäckigen Fällen manchmal Filzscheibchen getränkt mit Spezialöl, die ich auf die Achse setze. Wenn die Achse sich stromlos leicht drehen lässt (und natürlich die angetriebenen Teile bis zum Plattenteller auch), ist das Problem gelöst.
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Fehlendes Öl kann zwar ersetzt werden. Wenn da aber verharzter Dreck ist muß der entfernt werden. Das kann man nicht immer so leicht einfach nur mit neuem Öl ausschwemmen. Dann muß man reinigen, zerlegen und oder Lösungsmittel verwenden. Danach muß aber auch das Lösungsmittel entfernt werden bevor man es nach der Reinigung neu ölt.
Sorry für die lange Pause, aber die Tipps hatten Erfolg. Ich musste wirklich die komplette Achse einfach mal durchreinigen und den Motor behutsam ölen. Und auf einmal lief wieder alles. Danke!
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