Hallo zusammen, ich möchte einen Spannungsteiler dimensionieren und frage mich dabei gerade, wie hochohmig ich dabei eigentlich werden darf. Die ganzen Standardwerte sind mir bekannt: Querstrom von vielleicht 1 mA, so dass man dann bspw. bei 5k @ 5V landet. Das ist in Standardfällen ja auch alles ok. Aber ist es auch möglich, den Strom 2-3 Zehnerpotenzen geringer zu wählen? Genügt nicht auch 1µA? Oder 10? Ich nehme mal an, dass man hier in den Bereich des Rauschens kommt. Stimmt das? Gibt es noch andere Effekte? Was spricht sonst noch dagegen? Grüße Steffen
Desto hochohmiger desto geringer ist die maximale Last am Ausgang. Kannst du ja mal nachrechnen.
Das hängt in erster Linie davon ab, was du mit der geteilten Ausgangsspannung anfangen willst. Welche Last hängt denn dran? Bei hochohmigen Spannungsteilern erhöht sich auch die Empfindlichkeit auf Einstrahlungen.
Ok, dass sich die Ausgangsspannung mit dem Lastwiderstand ändert, ist klar. Heißt das jetzt, dass solange ich R_Spannungsteiler << R_Last erfülle, die Höhe von R_Spannungsteiler egal ist? Der Spannungsteilerabgriff wird auf einen ADC geschaltet (100 kOhm), die Samplerate liegt im Sekundenbereich.
Hallo, rechne doch einfach mal aus, wie hoch das Rauschen am ADC Eingang im Verhältnis zu Deiner zu messenden Spannung steht. Jogibär
Manchmal interessiert einen ja auch der geteilte Wert. Widerstände im hochohmigen Bereich sind oft viel ungenauer als ihre "kleineren" Brüder. Bei 5 kV dürfte es noch problematischer werden, da nicht jeder Widerstand auf so was steht. Manche Widerstände werden dabei nicht nur sauer, sondern auch richtig warm. Ein weiteres Problem: Nicht nur im Walde rauscht es manchmal. Hier gilt einfach: Je höher der Widerstand, desto stärker das Rauschen. Aber in letzter Konsequenz hast Du das Spannungsteilerproblem (Ein Gruß an Herrn Ohm). Wenn ich aber unterstelle, dass Du nicht nur teilen, sondern auch messen willst, so solltest Du Dich, vor allem mal, mit dem Eingangswiderstand deiner Messeinheit beschäftigen.
Steffen Hausinger schrieb: > auf einen ADC geschaltet (100 kOhm) Bei einem AVR waere das schon fraglich. fonsana
Beim ADC ist nicht die Samplerate relevant, sondern die Geschwindigkeit der Sample & Hold-Stufe, weil die entweder über das Rauschen "drüberintegriert", oder so schnell ist, dass auch das Rauschen abgetastet wird. Selteneres Abtasten macht das nicht besser.
Steffen Hausinger schrieb: > Ich nehme mal an, dass man hier in den Bereich des Rauschens kommt. > Stimmt das? Gibt es noch andere Effekte? Was spricht sonst noch dagegen? Da überall Streukapazitäten vorhanden sind, baust du dir mit einem Spannungsteiler auch immer einen Tiefpass. Mit 1Mohm und 10pF landest du bei einer Grenzfrequenz von ca. 16kHz...
be stucki schrieb: > Da überall Streukapazitäten vorhanden sind, baust du dir mit einem > Spannungsteiler auch immer einen Tiefpass. Wobei der im Falle eines ADC Eingangs ja durchaus vorteilhaft sein kann. So wie es nemon über Dir geschrieben hat. Weiterhin kann ich das verbleibende Rauschen dann noch mit mehrfachen Messungen herausmitteln. Darauf hatte ich abgezielt, als ich schrieb, dass meine (vorgegebene) Samplerate im Sekundenbereich liegt. Aber jetzt ist mir klar, wo die Schwierigkeiten bei hochohmigen Spannungsteilern liegen. Danke Euch allen!
Steffen Hausinger schrieb: > Wobei der im Falle eines ADC Eingangs ja durchaus vorteilhaft sein kann. Nicht unbedingt. In den meisten ADCs ist ein Sample and Hold Glied implementiert. Dort muss innert kurzer Zeit ein Kondensator aufgeladen werden und dies ist mit einem hochohmigen Spannungsteiler meist nicht möglich. Daher wird in Datenblättern der maximal zulässige Innenwiderstand der Signalquelle angegeben. Wird dieser überschritten, wird das Messergebnis verfälscht.
Innerhalb kurzer Zeit aufladen? Bei den meisten ADCs lässt sich die Acquisition Time beliebig lange ausdehnen Und wenn man nur einen Kanal benutzt, ist es eh egal. Anderes Problem noch - der Leckstrom eines ADC ist temperaturabhängig. Kann bei 100nA liegen. Bei 1µA Querstrom 10% Temperaturschwankungen.
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